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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit einem an einer Schwinge angreifenden Schubkurbeltrieb zum Antreiben wenigstens eines an der Schwinge befestigten Nadelbettes, mit einer dem Nadelbett gegenüberliegenden Stichunterlage und mit einem zwischen der Stichunterlage und dem Nadelbett angeordneten Abstreifer, der mittels eines Stelltriebes im Sinne einer Abstandsänderung gegenüber der Stichunterlage verlagerbar ist.
Der Antrieb von Nadelbrettern über Schubkurbeltriebe erfolgt entweder über in Gleitführungen verschiebbar gelagerte Stossstangen oder über die Nadelbretter tragende Schwingen, an denen die Schubkurbetriebe angelenkt sind (AT 249 392 B). Die Führung der Nadelbretter mit Hilfe einer Schwinge bringt den Vorteil einer einfacheren Konstruktion mit sich, weil die Stossstangen mit ihren Gleitführungen zwischen den Schubstangen der Schubkurbeltriebe und den die Nadelbretter aufnehmenden Nadelbalken entfallen.
Die Schwingenführung der Nadelbretter bedingt jedoch eine kreisbogenförmige Nadelbahn, die hinsichtlich der Nadeldurchtrittslöcher im Abstreifer, der zwischen einer das zu nadelnde Vlies aufnehmenden Stichunterlage und dem Nadelbett vorgesehen ist und im Sinne einer Abstandsänderung gegenüber der Stichunterlage beispielsweise in Abhängigkeit von der Vliesdicke verstellt wird, berücksichtigt werden muss, was bei bekannten Nadelbrettlagerungen über in Gleitführungen gehaltenen Stossstangen (AT 326 928 B) nicht erforderlich ist.
Die Nadeldurchtrittslöcher im Abstreifer sind demnach zumindest in Vliesdurchlaufrichtung mit einem im Vergleich zum Nadeldurchmesser grösseren Durchmesser auszubilden, damit der Abstreifer trotz der bogenfnörmigen Nadelbrettführung senkrecht zur Stichunterlage verstellt werden kann, ohne den freien Nadeldurchtritt durch die Durchtrittslöcher im Abstreifer bei verschiedenen Abstreifereinstellungen zu gefährden. Grössere Lochdurchmesser zumindest in Vliesdurchlaufrichtung bedingen aber eine geringere Verteilungsdichte der Nadeln in dieser Richtung, was sich nachteilig auf das Nadelungsergebnis auswirkt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, dass trotz der bogenförmigen Nadelbettführung eine vergleichsweise dichte Nadelverteilung in Vliesdurchlaufrichtung sichergestellt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Abstreifer zumindest angenähert in Schwingungsrichtung des Nadelbettes unter einem spitzen Winkel zu sich verlagerbar ist.
Da aufgrund dieser Massnahmen der Abstreifer nicht wie üblich senkrecht zur Stichunterlage, sondern zumindest angenähert in Schwingungsrichtung des Nadelbettes verlagert wird, braucht bei einer Verlagerung des Abstreifers im Sinne einer Abstandsänderung gegenüber der Stichunterlage nicht die sonst für die Bestimmung des Lochdurchmessers der Durchtrittslöcher im Abstreifer massgebende Änderung des in Vliesdurchlaufrichtung gemessenen Abstandes zwischen einer Normalen auf die Stichunterlage und der Bogenbahn der Nadeln berücksichtigt zu werden, sondern lediglich die Abweichung der Bogenbahn der Nadeln von der Verstellbahn des Abstreifers, die ja der Schwingungsrichtung angenähert ist, so dass die erforderliche Lochgrösse in Vliesdurchlaufrichtung minimiert werden kann.
Wie sich aus obigen Ausführungen ergibt, würde eine mit der Nadelbrettführung übereinstimmende Abstreiferführung den kleinsten möglichen Lochdurchmesser ergeben. Eine solche Bogenführung für den Abstreifer ist jedoch aufwendig. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich In der Praxis, den Abstreifer entlang einer Geradführung in Richtung der Hauptschwingungsrichtung des Nadelbettes zu verstellen. Die Abweichungen der Bogenführung des Nadelbettes von dieser Hauptschwingungsrichtung sind bei der Bestimmung der Durchmesser der Durchtrittslöcher im Abstreifer zu berücksichtigen.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die Geradführung durch den Stelltrieb für den Abstreifer gebildet wird, weil sich in diesem Fall eine gesonderte Geradführung für den Abstreifer erübrigt. Der Stelltrieb muss zu diesem Zweck ausreichende Führungsei- genschaften aufweisen, was beispielsweise bei Spindeltrieben ohne weiteres erreicht werden kann.
Um die Führung des Abstreifers in vorteilhafter Weise an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen zu können, kann die Neigung der Geradführung einstellbar sein. Mit dieser Neigungseinstellung kann der jeweilige Verstellbereich des Abstreifers an die Bogenführung des Nadelbettes angeglichen werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses in einer schematischen Seitenansicht gezeigt.
Die dargestellte Vorrichtung besteht in üblicher Weise aus wenigstens einem in einem Nadelbalken 1 gehaltenen Nadelbett 2, dessen Nadeln 3 in ein zwischen einer Stichauflage 4 und einem Abstreifer 5 geführtes Vlies einstechen. Für den Nadeldurchtntt sind die Stichauflage 4 und der Abstrelfer 5 als Lochplatten ausgebildet. Zum Antneb des Nadelbettes dient ein Schubkurbeltrieb 6, der in üblicher Welse aus einer Kurbel- oder Exzenterwelle und wenigstens zwei auf dieser Kurbel- oder Exzenterwelle gelagerten, parallelen Schubstangen 7 gebildet wird. Die Schubstangen 7 sind an parallelen Armen 8 einer Schwinge 9 angelenkt, deren Drehachse mit 10 bezeichnet ist.
Da der Nadelbalken 1 an der Schwinge 9 befestigt 1St, wird das Nadelbett 2 über die durch den Schubkurbeltrieb 6 angetriebene Schwinge 9 entlang einer Kreisbogenbahn 11 um die Drehachse 10 auf-und abbewegt. Werden zwei oder mehrere Nadelbretter
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2 quer zur Vliesdurchlaufrichtung 12 hintereinander angeordnet, so wird jedes Nadelbett in gleicher Weise über eine Schwinge geführt und über den Schubkurbeltrieb 6 angetrieben.
Zur Anpassung des Abstreifers 5 an die jeweilige Dicke des zu nadelnden Vlieses ist der Abstreifer 5 im Sinne einer Abstandsänderung gegenüber der Stichunterlage 4 verschiebbar gelagert. Zu diesem Zweck greifen an dem Abstreifer 5 zwei Spindeltriebe 13 als Stelltrieb an, über den die Verlagerung des Abstreifers 5 erfolgt. Der Abstreifer 5 wird jedoch nicht wie üblich senkrecht zur Stichuntertage 4 verstellt, sondern angenähert in Schwingungsrichtung des Nadelbettes 2. Dies wird durch eine entsprechend geneigte Geradführung 14 der die Spindeltriebe 13 mit dem Abstreifer 5 verbindenden Stellstangen 15 erreicht.
Durch diese Verstellung des Abstreifers 5 In der Hauptschwingungsrichtung des Nadelbettes 2 können die in Vliesdurchlaufrichtung 12 gemessenen Durchmesser der Durchtrittslöcher im Abstreifer 5 entsprechend kleiner als bei einer Abstreiferverstellung senkrecht zur Stichunterlage 4 gewählt werden, was sich nicht nur in einer höheren Festigkeit des Abstreifers 5, sondern vor allem in einer möglichen höheren Verteilungsdichte der Nadeln in Vliesdurchlaufrichtung 12 auswirkt.
Um eine Anpassung an unterschiedliche mittlere Schwinglagen des Nadelbettes zu ermöglichen, können die Geradführungen 14 mit den Spindeltrieben 13 schwenkverstellbar angeordnet sein. Ist auch die Stichunterlage 4 zu verstellen, so kann deren Verstellung entsprechend dem Abstreifer 5 in Richtung der Nadelbahnen im Bereich der Stichunterlage 4 erfolgen.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnte der Stelltrieb selbst die Geradführung für den Abstreifer 5 bilden oder an Stelle der Spindeltriebe 13 andere Stelltriebe, beispielsweise Stellzylinder, eingesetzt werden, weil es ja nur auf die Verlagerbarkeit des Abstreifers 5 in weitgehender Annäherung an die Schwingungsrichtung des Nadelbettes bzw. der Nadeln ankommt.