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Sende- und Empfangsstation für Rohrpostanlagen.
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Die Erfindung betrifft eine nach Art einer Weiche arbeitende Sende-
und Empfangsstation für Rohrpostanlagen mit einem unter Verwendung einer flexiblen
Dichtung schwenkbaren Rohr zum wahlweisen Verbinden des ersten Fahrrohrendes sines
Hauptstranges mit dessen zweiten Fahrrohrende und mit einem Einführstutzen, wobei
das Schwenkrohr vor dem Ausschwenken zunächst von einer Dichtungsfläche des zweiten
Fahrrohrendes des Hauptstranges axial abhebbar ist.
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,Jach einem bekannten Bauprinzip wird die Sende- und Empfangsstation
für Rohrpostanlagen mit einem pneumatisch dichten Gehäuse versehen. Nachteilig ist
hier, daß die Tür schwer abzudichten ist, daß ßedienungsporsonal in den mechanismus
eingreifen muß, ein großer Raumbedarf vorhanden ist, beim Start oin Druckverlust
und damit ein Zeitverlust eintreten, da das Gehäuse zuerst mit Luft gefüllt werden
muß, bevor die Büchse abfährt, und daß ein Sendevorgang
beim Öffnen
einer Tür unterbrochen wird und deshalb eine entsprechende Signalisierung erforderlich
ist.
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Um disse Nachteile zu vermeiden, arbeitet die Sende-und Empfangsstation
nach einem anderen bekannten Bauprinzip nach Art einer Weiche. Hier besteht die
Schwierigkeit darin, eine gute Abdichtung zu erhalten.
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Bei einer bekannten Station wird ein Rohrstück quer aus dem Hauptstrang
bewegt. Seina Enden und die gegenüberliegende Dichtung der Fahrrohrenden sind abgeschrägt.
Durch seitliches Andrücken soll der notwendige Dichtdruck erzeugt werden. Eine aus
dem Hauptstrang kommende schwere Büchse schlägt auf einer außen am Rohrstück angebrachten
Auslenkbahn des quer ausbewegten Rohrstücks hart auf.
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Dadurch kann die Lagerung verbogen werden, so daß ein einwandfreies
Dichten nicht mehr möglich ist.
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Um das Abdichten zu verbessern, ist eine Sende- und Empfangsstation
mit den eingangs genannten Merkmalen bekannt, bei der nach Art einer Weiche ein
Schwenkrohr zu einem Einführstutzen ausgeschwenkt wird. Hier wird das Schwenkrohr
zunächst axial zurückbewegt, bis es von der Dichtung freikommt, und wird dann ausgeschwenkt.
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Das Schließen geht in umgekehrter Reihenfolge um sich.
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In dieser Art sind auch dichte Rohrpostweichen bekannt.
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Bei einer bekannten Ausführungsart erfolgen das Abheben und das Verschwenken
des Schwenkrohres mittels eines einerseits am Schwenkrohr angelenkten und andererseits
um einen Drehpunkt gelagerten und angetriebenen Hebe'ls.
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Hier muß das ganze Gewicht des Schwenkrohres sowohl beim Ausschwenken
als auch beim Wiedereinscllwenken durch den Antriebshebel bewegt werden. Zum Wechsel
der Schwenkbewegung muß die Drehrichtung des Antriebshebels umgekehrt wurden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrpostsende- und
-empfangsstation mit den eingangs genannten merkmalen zu schaffen, bei der die mechanik
des Bewegungsantriebs des Schwenkrohres unter Vermeidung der vorstehend angedeuteten
Nachteile verbessert ist.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß an dem Schwenkrohr im Abstand
zu seinem Schwenklagerpunkt ein einseitig abstehender, durch sein exzentrisches
Gewicht oder durch eine exzentrisch angreifende Feder das Schwenkrohr in die ausgeschwenkte
Stellung drückender Querarm befestigt, der durch eine drehbare Exzenterscheibe beaufschlagbar
und in Dichtstellung anhebbar ist. Die Kraft zum Ausschwenken des Schwenkrohres
wird entweder durch die exzentrische Schwerkraft des Querarmes oder durch eine entsprechende
Feder - aber nicht durch den Exzenter selbst -aufgebracht. Dadurch ist der Exzenterantrieb
weitgehend entlastet und er kann zum Ausschwenken durch einen verhältnismäßig schwachen
motor sehr schnell verdreht werden, so daß das Abheben von der Dichtung und Ausschwenken
schnell vor sich geht. Das Wiedereinschwenken und Andrücken an die Dichtung kann
langsamer erfolgen. Durch die Wahl der Umfangskurve C- Exzenterscheibe kann die
Schließbewegung in genau vorher bestimmten unterschiedlichen Geschwindigkeitsabschnitten
erfolgen. Zum Öffnen und Schließen braucht die Drehrichtung des Exzenterantriebs
nicht umgekehrt zu werden. Insgesamt ergibt sich ein sehr robuster und verhältnismäßig
einfach aufgebauter Antrieb, der sehr störungsfrei und genau arbeitet.
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Zweckmäßigerweise ist auf dem Querarm ein Zusatzgewicht entsprechend
exzentrisch angeordnet. In Weiterbildung der Erfindung ist dem Schwenkrohr im Abstand
zum Schwenklagerpunkt
ein Kurvenführungsstück zugeordnet mit einer
in Richtung der axialen Abhebbarkeit verlaufenden Axialbahn und einer daran anschließenden
Ausschwenkbahn. Dadurch wird sichergestellt, daß beim Beaufschlagen des Querarmes
durch die Exzenterscheibe das Schwenkrohr aus der ausgeschwenkten Stellung zunächst
eingeschwenkt und erst dann, nach Erreichen der Axialbahn des Kurvenführungsstücks,
durch die Exzenterscheibe axial angehoben wird.
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Das Abheben und Ausschwenken erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Es
ist dann gewährlewstet, daß das Schwenkrohr genau axial von der Dichtung abhebt.
Dadurch wird ein optimales Zusammenwirken des Schwenkrohres und der Dichtung erreicht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsart besteht die Schwenklagerung in
einfacher Weise aus sich diametral gegenüberliegenden, jeweils in einer Axialführung
gleitbaren Stiften.
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In weiterer Vetesserung ist entlang dem Schwenkrohr ein an sich bekanntes
Kurvenführungsstück für die Rohrpostbüchse angebracht, das in ausgeschwenkter Stellung
des Schwenkrohres von dem zweiten Fahrrohrende des Hauptstranges in Richtung zu
einem Auswurfbehälter führt. In der ausgeschwenkten Stellung kann das Schwenkrohr
an einem festen Anschlag anliegen. Bei der Beaufschlagung durch eine auszuwerfende
Rohrpostbüchse bleibt dann der Exzenterantrieb und damit der motor unbelastet. Zum
selben Zweck weist die Axialführung einen nach Beenden der Abhebbewegung das Schwenkrohr
tragenden Axialanschlag auf.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles. Die Zeichnung zeigt eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Sende- und Empfangsstation.
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An einer oberen Platte 1 bzw. einer unteren Platte 2 eines Stationenrahmens
3 sind das erste (obere) bzw.
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zweite (untere) Fahrrohrende 4 bzw. 5 eines Hauptrohrstranges 6 befestigt.
Sit dem unteren Fahrrohrende 5 ist über eine Faltenbalgdichtung 7 das untere Ende
eines Schwenkrohres 8 um einen Schwenkpunkt 9 ausschwenkbar verbunden. Die ausgeschwenkte
Stellung 8' ist in der Zeichnung strichpunktiert eingezeichnet. In dieser ausgeschwenkten
Stellung liegt das Schwenkrohr 8' in der Fluchtlinie eines an der oberen Platte
1 befestigten Fahrrohrendes 10 eines Einfüllstutzens 11.
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Das Schwenkrohr 8 ist in weiter unten beschriebener Weise axial um
eine Strecke x absenkbar, bis der SchwePnkpunkt bei 9' liegt. In dieser abgesenkten
Stellung kommt das obere Ende des Schwenkrohres 8 von einer Dichtung 12 frei, die
an der mündung des oberen Fahrrohrendes 4 angeordnet ist. Zum besseren Abdichten
hat das Schwenkrohr 8 am oberen Ende in bekannter Weise eine Hülse 13 mit nach oben
sich zu einer Dichtungskante erweiterndem-Stirnrand 14.
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Beim Anheben des Schwenkrohres drückt sich dieser in die Dichtung
12, so daß ein dichter Abschluß erreicht wird.
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Die unters Schwenklagerung des Schwenkrohres besteht aus zwei diametral
gegenüberliegenden Stiften, die am Schwenkrohr befestigt sind und in jeweils eine
Axialführung 15 greifen. Diese besteht jeweils aus einem im Querschnitt U-förmigen
Schienenstück, das in nicht näher dargestellter
Weise am Rahmen
3 befestigt ist. Längs dieser Axialführung 15 wird das Schwenkrohr 8 aus der in
der Zeichnung mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung zunächst in Pfeilrichtung
16 um den Betrag x abgesenkt und dann in Pfeilrichtung 17 um den Schwenkpunkt 9'
in die strichpunktierte Stellung 8' ausgeschuienkt. In eingeschwenkter Stellung
durchläuft eine Rohrpostbüchse den Hauptrohrstrang 6 in gerader Linie in Pfeilrichtung
18, während bei ausgeschwenktem Schwenkrohr 8 eine in derselben Richtung ankommende
Rohrpostbüchse in Pfeilrichtung 19 in einen Auswurfbehälter 20 ausgeworfen wird.
Um dies zu erleichtern, ist entlang dem Schwenkrohr ein Kurvenführungsstück 21 angebracht,
das in ausgeschwenkter Stellung des Schwenkrohres (strichpunktiert die Lage 21'
des Kurvenführungsstücks) in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise von dem oberen
Fahrrohrende 4 in Richtung zu dem Auswurfbehälter 21 führt.
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Bei eingeschwenktem Schwenkrohr kann eine Rohrpostbüchse den Hauptstrang
6 auch in der umgekehrten Pfeilrichtung 22 gradlinig durchlaufen.
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Ist das Schwenkrohr 8 in die strichpunktierte Stellung ausgeschwenkt,
so kann eine Rohrpostbüchse in Pfeilrichtung 23 aus dem Einführstutzen 11 in den
Hauptstrang 6 eingeschleust werden.
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Der erfindungsgemäße einfache mechanische Antrieb des Schwenkrohres
8 besteht aus einem an dem Schwenkrohr 8 im Abstand zu seinem Schwenkpunkt 9 befestigten
Querarm 24, der einseitig absteht und ein exzentrisches Cewicht auf das Schwenkrohr
8 in Ausachwenkrichtung 17 aufbringt, und einer durch einen motor 25 angetriebenen
Exzenterscheibe 26, die den Querarm 24 von unten beaufschlagen kann. Durch
sein
exzentrisches Gewicht, das durch ein exzentrisches Zusatzgewicht 27 vergrößert werden
kann, sucht der Querarm 24 das Schwenkrohr 8 stets in die ausgeschwenkte Stellung
zu schwenken. Ferner wird das Schwenkrohr 8 durch sein Eigengewicht stets nach unten
in Pfeilrichtung 16 gedrückt. Das Gewicht des Schwenkrohres 8 wird von der Exzenterscheibe
26 gehalten. Wird die Exzenterscheibe verdreht, so bewegt sich das Schwenkrohr 8
durch sein Eigengewicht in Pfeilrichtung 16 herunter, bis die Schwenklagerstifte
in der Schwenkpunktstellung 9 an einem unteren Axialanschlag 28 der Axialführung
15 zum Aufsitzen kommen.
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Beim weiteren Verdrehen der Exzenterscheibe 26 wird der Querarm 24
freigegeben und verschwenkt durch sein Eigengewicht das Schwenkrohr 8 um den Winkel
< bis zum Anschlag an einem am Stationenrahmen 3 angebrachten Nocken 29.
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Dabei wird das Schwenkrohr 8 zwischen zwei parallelen Führungswänden
30, 31 geführt, von denen die eine Wand in der Zeichnung weggebrochen ist.
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Im Abstand zum Schwenklagerpunkt 9 ist an dem Schwenkrohr 8 ein Stift
32 befestigt, der mit einem am Rahmen 3 befestigten Kurvenführungsstück 33 zusammenarbeitet.
Dieses hat eine in Pfeilrichtung 16 verlaufende Axialbahn 34 entsprechend der Absenkstrecke
x und eine daran anschließende Ausschwenkbahn 35, entlang der Stift 32 bis zu der
strichpunktierten Lage 32' gleiten kann. Wird der Querarm 24 des Schwenkrohres 8
in dieser Stellung von der Exzenterscheibe 26 beaufschlagt, so erfolgt zunächst
eine zurückgerichtete reine Schwenkbewegung um in Schwenklagerpunkt 9' und erst
nach Erreichen der Axialbahn 34 eine reine Axialbeizung bis zum Erreichen der Dichtstellung.
Damit werden stets optimale Dichtverhältnisse erreicht. Die Ausschwenkbahn 35 des
Kurvenführungstücks 33 kann auch in anderer Weise gestaltet sein, z. B. von der
Axialbahn 34 an zunächst ziemlich waagrecht und dann stärker nach unten
gekrümmt
verlaufen, so daß der Stift 32' beim Wiedereinschwenken zunächst entlang einer steileren
Kurvenbahn beschleunigt wird, was die Arbeit des Exzenterantriebs erleichtert. Der
flachere Bahnabschnitt wird dann mit Schwung bewältigt.
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Kommt ein-e Rohrpostbüchse in Pfeilrichtung 22 in dem Hauptstrang
an und soll ausgeworfen werden, so wird sie bei eingeschwenktem Schwenkrohr zunächst
hochbewegt, dann schwenkt das Schwenkrohr 8 aus und die Büchse wird durch Herunterbewegen
in Pfeilrichtung 19 ausgeworfen. Dieser Vorgang ist einfacher zu bewältigen, als
es zunächst scheint., denn das Umsteuern des Druckluftstromes geht einfach vor sich
und das Ausschwenken des Schwenkrohres erfolgt sehr einfach und schnell. Es kann
durch nicht gezeichnete Abtastschalter verhältnismäßig einfach gesteuert werden.
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Im Rahmen der Erfindung sind durch Anwendung technisch äquivalenter
mittel noch etliche Abwandlungen möglich.
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Die Wirkung des exzentrischen Schwergewichts des Querarms 24 bzw.
des Zusatzgewichtes 27 kann noch unterstützt oder ersetzt werden durch eine schematisch
angedeutete Feder 36. Durch Anwendung dieser Feder kann die ganze Anordnung auch
umgekehrt werden, so daß der Schwenkpunkt 9 oben liegt und das Schwenkrohr 8 mit
seinem unteren Ende ausschwenkt.