DE194137C

DE194137C -

Info

Publication number: DE194137C
Application number: DENDAT194137D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 194137 -KLASSE 33 d. GRUPPE

AUGUST VICTOR HEINE und ERNST KUGLER in STUTTGART.

Pickenträger. Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Februar 1907 ab.

Die Erfindung betrifft einen Träger für die beim Militär verwendete Beilpicke. Dieser Träger bestand bisher aus einem Lederfutteral, welches verschiedene Mißstände aufwies. Insbesondere war der gebräuchliche Pickenträger nicht dauerhaft genug, da die Nähte häufig aufgingen und fortwährende Ausbesserungen notwendig machten. Der Träger gemäß der Erfindung kann nun aus Metall, und zwar

ίο zweckmäßig aus Aluminium hergestellt werden, wodurch nicht nur eine große Dauerhaftigkeit erzielt wird, sondern auch ein leichtes und gründlicheres Reinigen ermöglicht ist. Ferner weist der Träger vorliegender Erfindung den Vorzug auf, daß er äußerst bequem und rasch abgenommen werden kann, indem er durch einen einzigen Druck entgegen der Wirkung einer Feder geöffnet wird. Im übrigen wird der Pickenträger für sich an das sogenannte Lederzeug des Soldaten, den Leibriemen, angehängt und kann dann noch zum bequemen Tragen mit dem Seitengewehr verbunden werden.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einer Ausführung^, näher erläutert. Fig. ι zeigt den Pickenträger in Vorderansicht mit teilweise abgenommener Vorderwand. Fig. 2 ist ein senkrechter Seitenschnitt und Fig. 3 eine Draufsicht der Fig. 1 mit geschnittenem Gehäuse. Fig. 4 erläutert in Einzelansicht die Befestigung des Trägers am Lederzeug.

Der Träger für die Beilpicke 17 besteht aus einem allseitig geschlossenen Gehäuse 18 und wird an das Lederzeug 7 angehängt.

Zu diesem Zweck ist das Gehäuse mittels

eines Bolzens an einem Bügel 6 festgehalten, und zwar zweckmäßigerweise drehbar, so daß der Träger um den Bolzen schwingen kann, was besonders beim Abnehmen des Pickenträgers als auch beim Springen von erheblichem Vorzug ist. Um nun hierbei ein unbeabsichtigtes Lösen des Trägers vom Lederzeug 7 zu verhindern, ist ein Fallring 8 vorgesehen (Fig. 4), welcher wohl das Einführen des Bügels 6 über das Lederzeug 7 ohne weiteres gestattet, das Abnehmen jedoch erst nach Anheben des Fallringes 8 zuläßt.

Das Gehäuse 18 ist mit einer Einbuchtung 19 versehen, in welcher die Kreuzpicke 17 liegt. In dieser wird sie durch aufstehende Lappen 22 eines in dem Gehäuse 18 gleitenden Schiebers 20 gehalten und am Ausfallen verhindert. Der Schieber 20 steht unter Wirkung von Federn 21, die ihn nach oben in Schließstellung zu drücken suchen. Außerdem sind die scharfen Kanten der Beilpicke 17 durch hebelartige Kappen 27 geschützt, welche um Bolzen 28 drehbar am Gehäuse 18 festgehalten sind. Diese Kappen werden an ihren inneren Enden durch den Schieber 20 gesteuert und sind zu diesem Zweck dort mit Schlitzen 30 versehen, in welche Zäpfchen 29 des Schiebers 20 eingreifen, so daß sie sich bei Bewegung desselben in entgegengesetzter Richtung bewegen, d. h. bei Abwärtsbewegung des Schiebers 20 zur Freigabe der Picke 17 gehen die Kappen 27 in die Höhe, so daß die Enden der Picke ebenfalls frei werden. Dieses öffnen des Trägers wird wieder durch einen Knopf 23 bewirkt, welcher mit dem Schieber 20 durch einen Bolzen 26 in Ver-

bindung steht und sich in einem Schlitz 24 bewegt. Nach Abnahme der Picke 17 geht der Schieber 20 vollends ganz in die Höhe, wodurch sich die Kappen 27 so weit senken, daß sie beim Arbeiten nicht mehr hindern. Auch hier ist eine Sicherung gegen zufälliges öffnen des Trägers vorgesehen. Dieselbe besteht aus einem am Bolzen 26 aufgehängten Riegel 25, welcher mit dem zum öffnen des Trägers dienenden Knopfe 23 verbunden ist, sowie in einem am Gehäuse festen Zapfen 31, auf welchen bei senkrechter Lage des Trägers der Riegel 25 auftrifft und ein Abwärtsgleiten des Schiebers 20 verhindert, während er in der für die Abnahme der Picke gebräuchlichen und günstigen schrägen Lage abwärts geschoben werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Pickenträger, gekennzeichnet durch ein vollkommen geschlossenes Gehäuse (18), in dem in einer Einbuchtung (19) die Beilpicke (17) gelagert ist und durch emporragende Lappen (22) eines unter Federwirkung stehenden, in dem Gehäuse geführten Schiebers (20) zurückgehalten wird, welcher mittels eines außen angeordneten Knopfes o. dgl. (23) verschoben werden kann, während die scharfen Kanten der Picke durch drehbar am Gehäuse festgehaltene Kappen (27) abgedeckt sind, die durch den Schieber beim öffnen des Trägers abgehoben werden.
2. Beilpickenträger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen des Trägers, bestehend aus einem drehbar am Schieber aufgehängten Riegel (25), der bei lotrechter Lage des Trägers auf einem festen •Zapfen (31) auftrifft, so daß der Schieber nur bei schräger Lage des Trägers abwärts geführt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.