DE1941285C3 - Vernetzen von Organopolysiloxanmassen - Google Patents
Vernetzen von OrganopolysiloxanmassenInfo
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Description
Unter den bei Raumtemperatur zu Elastomeren härtenden Organopolysiloxanmassen ist zwischen solchen,
die lediglich mehr oder weniger unmittelbar vor ihrer Verwendung durch Vermischen von mindestens
zwei Bestandteilen bereitet werden können, und solchen, die an der Luft unter der Einwirkung eines Luftbestaiulteils,
wobei es sich meist um Wasserdampf handelt, ohne weiteren Zusatz härten, also zwischen
sogenannten »Zweikomponentensystemen« und sogenannten
»Einkomponentensystemen«, zu unterscheiden.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Vernetzcns von Massen der letzteren Art.
Es sind bereits seit einiger Zeit unter Ausschluß von Wasser lagerfähige, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur
zu Elastomeren härtenden Massen, hergestellt durch Vermischen von reaktionsfähige Endgruppen
aufweisenden Diorganopolysiloxanen und ίο vernetzenden aminosubstituierten oder Oximgruppen
aufweisenden organischen Siliciumverbindungen bekannt (vgl. die deutschen Auslegeschriften 1 120 690
und 1 255 924 sowie die belgische Patentschrift 614 394). (Der Kürze halber werden im folgenden
unter Ausschluß von Wasser lagerfähige, bei Zutriu von Wasser bei Raumtemperatur härtende Massen
hergestellt durch Vermischen von reaktionsfähig.; Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen und
vernetzenden aminosubstituierten oder Oximgruppen aufweisenden organischen Siliciumverbindungen rne^i
als »Amino«- b/vv. »Oxim«-Einkomponentensystenif
bezeichnet.) Die Amino- oder die Oxim-Einkomponentensysteme haben gegenüber den anderen, bishe;
bekannten, unter Ausschluß von Wasser lagerfähigen
»5 bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren
härtenden Massen aus reaktionsfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiioxanen und
vernetzenden, also mindestens drei hydrolysierbare Gruppen je Molekül aufweisenden Siliciumverbindungen
z. B. den Vorteil, daß sie bei der Härtung keine stark korrodierenden Stoffe abspalten.
Gegenüber den bisher bekannten Amino-Einkomponentensystemen
zeigt die erfindungsgemäße Verwendung insbesondere den Vorteil, daß die Massen auch bei Temperaturen unterhalb (-50C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von über 60°/0 zu Elastomeren
härten, deren Oberfläche glatt ist und keine unerwünschte Fältelung aufweist. Gegenüber den bisher
bekannten Oxim-Einkomponentensystemen ergibt sich erfindungsgemäß insbesondere der Vorteil, daß die
Massen sowie die Elastomeren daraus auf Unterlagen besser haften.
Gegenüber den Massen gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 191 571, die unter Verwendung von vernetzenden
Organosiliciumverbindungen, die außer an Silicium gebundenen Aminogruppen Alkoxygruppen
als hydrolysierbare Gruppen enthalten, haben die Massen, die unter Einsatz der erfindungsgemäß verwendeten
vernetzenden Organosiliciumverbindungen hergestellt wurden, insbesondere den Vorteil, daß sie
rascher härten.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Silanen und/oder deren Oligomeren, die je Molekül
durchschnittlich mindestens 0,5 über den Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppen und durchschnittlich
mindestens 0,5 über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen enthalten, wobei je Molekül insgesamt
mindestens drei Oxim- und Aminogruppen vorliegen und die gegebenenfalls vorhandenen restliehen
Siliciumvalenzen durch einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste abgesättigt
sind, als vernetzende Siliciumverbindungen zur Herstellung von unter Ausschluß von Wasser lagerfähigen,
hei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren
härtenden Massen durch Vermischen von reaktionsfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen
und vernetzenden voneinander verschiedene hydrolysierbare. unter anderem Stickstoff auf-
weisenden Gruppen enthaltenden Siliciumverbindungen und gegebenenfalls weiteren Stoffen.
Als reaktionsfähige Hndgrupnen aufweisende Diorganopolysiloxane
können die gleichen verwendet werden, die herkömmlicherweise zur Herstellung von
unter Ausschluß von Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren
härtenden Massen auf der Grundlage \on Diorganopolysiloxanen
verwendet werden. Die zur Herstellung solcher Massen meist verwendeten Oioreanopolysiloxane
können durch die allgemeine Forme!
(HO)WSiRyO4 „ j H
In
wiedergegeben werden.
In dieser Formel bedeutet R einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten kohienwasserstoffrest,
.v ist durchschnittlich 0,99 bis 1.09, r ist durchschnittlich
1.99 bis 2,01, die Summe von .v|-y ist 3 und η ist
eine ganze Zahl im Wert von mindestens 3, vorzugsweise
mindestens 50. Die Hydroxylgruppen können, falls erwünscht, mindestens teilweise durch andere
reaktionsfähige Endgruppen, wie Reste der allgemeinen Formel RNH —, wobei R die oben dafür angegebene
Bedeutung hat, Oximgruppen, Si-gebundene Wasserstoffatome, Alkoxy- oder Alkoxyalkoxyreste,
ersetzt sein. Wie z. B. durch den Durchschnittswert von 1,99 bis 2,01 für y angedeutet, können außer Diorganosiloxaneinheiten
gegebenenfalls Siloxaneinheiten anderen Substitutionsgrades in geringen Mengen
vorhanden sen,.
Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R sind Alkylreste,
wie Methyl-, Äthyl-, Isopropyl- oder Octadecylreste,
Alkenylreste, wie Vinyl- oder Allylieste, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste, wie Cyclopentyl-,
Cyclohexyl-, Cyclohexenyl- oder Methylcyclohexylreste, Arylreste, wie Phenyl-, Xenyl- oder Nuphthylreste,
Aralkylreste, wie Benzyl-, beta-Phenyläthyl- oder
beta-Phenenylpropylreste, sowie Alkarylreste, oder Toluylreste.
Als substituierte Kohlenwasserstoffreste sind Halogenarylreste, wie Chlorphenyl-, Perfiuoralkyläthylrejile,
z. B. der 3,3,3 -Trifluorpropylrest, oder Cyanalkylreste,
wie der beta-Cyanäthylrest, bevorzugt.
Vorzugsweise sind wegen der leichten Zugänglichkeii mindestens 50°/0 der Anzahl der Reste R Methylreste.
Die gegebenenfalls vorhandenen übrigen Reste R sind vorzugsweise Phenyl- und/oder Vinylreste.
Die Reste R an den einzelner. Siliciumatomen können gleich oder verschieden sein. Bei den Diorganopolysiloxanen
kann es sich um Homopolymer, Gemische aus verschiedenen Homopolymeren, Mischpolymeren
oder Gemische aus verschiedenen Mischpolymeren gleichen oder verschiedenen Polymerisationsgrades
handeln.
Die Viskosität der Diorganopolysiloxane liegt zweckmäßig im Bereich von 100 bis 500000 cSt,'25°C.
Als Silane, die sowohl durchschnittlich mindestens 0,5 an Silicium über den Sauerstoff gebundene Oximgruppen
als auch durchschnittlich mindestens 0.5 über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen enthalten,
können solche verwendet weiden, die in jedem Molekül sowohl durchschnittlich mindestens 0,5 über
den Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppen als auch durchschnittlich mindestens 0,5 über Stickstoff
an Silicium gebundene Aminogruppen enthalten, wobei je Molekül insgesamt mindestens drei Oximulid
Aminogruppen vorliegen und die gegebenenfalls vorhandenen restlichen Siliciumvulen/en durch einwert'ge,
gegebenenfalls siibsiituierte Kohlenwasserstoffreste
abgesättigt sind Ztim Beispiel wegen der
leichten Zugängüchkeit werden von diesen Silanen solche bevorzugt, die durch die allgemeine Formel
RnSi(ON XwNRR'lr
wiedergegeben werden können. In dieser Formel hat
• R jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung, R1
ίο ist Wasserstoff oder R. X ist eine R R3C-Cinippe, wobei
R die oben dafür angegebene Bedeutung hat und R3
Wasserstoff ist oder die gleiche Bedeutung hat wie R, oder eine R2C-Gruppe, wobei R2 ein zweiwertiger,
gegebenenfalls substituierter Kohlenvvasserstoffresi ist,
α ist O oder 1, b und c ist jeweils durchschnittlich mindestens
0.5, die Summe von h ■ c ist 3 oder 4 und die
Summe von α \ b T c ist 4.
Die oben angeführten Beispiele für substituierte und unsubstituierte Kohlenwasserstoffreste R gelten in
ao vollem Umfang auch für die direkt an das Silicium
gebundenen Reste R in den Silanen der oben angegebenen Formel und in den RR3C-Gruppen dieser
Silane sowie für die Reste R3, wenn sie die gleiche Bedeutung wie R haben. Diese Beispiele gelten mit Aus-
aj nähme des Vinylrestes auch für die Reite R1 (soweit es
sich daoei nicht um Wasserstoff handelt) und die Reste R in den Aminogruppen. Weitere Beispiele für
Reste R1 und für die Reste R in den Aminogruppen sind der n-Butyf-, tert.-Butyl-, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl-
und der 2,3,4-Triäthylcyclohexylrest. Bevorzugt
als R1 ist Wasserstoff, und als Reste R in den Aminogruppen sind der η-Butyl- und der Cyclohexylrest
bevorzugt. Beispiele für Reste R2 in R2C-Gruppen,
also für mit dem Kohlenstoffatom der Gruppierung C= NO einen Ring bildende, zweiwertige, gegebenenfalls
substituierte Kohlenwasserstoffreste sind insbesondere Kohlenwasserstoffreste, wie solche der Formeln
-CH1(CH1J1CH1-
-CH2(CHj)1CHj-
-C6H1C6H1-
- CH2[CH(CH3)IjCH2CH1 -
-C6H1C6H1-
- CH2[CH(CH3)IjCH2CH1 -
oder
CH1
ferner halogenierte Kohlenwasserstoffreste, wie solche der Formeln
- C6H1C6H3Br -
-- CF2(CFj)3CF2 — oder
- CH2CH2[CH(CCI3)IjCH2
Wie schon aus dem Durchschnittswert von mindedestens 0,5 für h und c zu ersehen, können Gemische
aus verschiedenen Silanen der oben angegebenen Formeln verwendet werden. Ferner können, wie bereits
oben erwähnt, auch Oligomere solcher Silane und Gemische aus solchen Silanen und ihren Oligomeren,
6,5 wie sie z. B. schon bei der Herstellung solcher Silane anfallen, verwendet werden.
Ferner können an Stelle \on Silanen. die in jedem Molekül sowohl Oxim als auch Aminogruppen auf-
weisen, auch Gemische aus Silanen. die jeweils als hvdrolysierbare. Stickstoff aufweisende Gruppen nur
Oximgruppcn enthalten, und Silanen, die jeweils als hvdrolysierbaie, StickstofT aufweisende Gruppen nur
Aminogruppen aufweisen, und/oder deren Oligomeie
verwendet werden. Beispiele für Silane, die jeweils als hydroly.-vierbare, StickstofT aufweisende Gruppen nur
Oximgruppen enthalten, sind insbesondere solche der allgemeinen Formel
RnSi(ON - X)1 α,
worin R, X und α jeweils die oben dafür angegebene
Bedeutung haben. Beispiele für Silane, die jeweils als hydrolysierbare. Stickstoff aufweisende Gruppen nur
Aminogruppen enthalten, sind insbesondere solche der allgemeinen Formel
ReSi(NRRl)4_e,
worin R. R1 und α jeweils die oben dafür angegebene
Bedeutung haben. Vorzugsweise hat a in beiden Arten von Silanen jeweils den Wert 1, Selbstverständlich
müssen in diesen Gemischen je Molekül ebenfalls durchschnittlich mindestens 0,5 an Silicium über den
Sauerstoff gebundene Oximgruppen und mindestens 0,5 über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen
vorliegen und durchschnittlich insgesamt mindestens drei Oxim- und Aminogruppen je Molekül
vorliegen.
Die Silane der oben angegebenen Formeln können beispielsweise durch Umsetzung von Halogensilanen,
vorzugsweise in Gegenwart eines säurebindenden Mittels wie Triäthylamin, Pyridin und/oder alpha-Pico-Hn,
mit Oximen der Formel X = NOH, wobei X die oben dafür angegebene Bedeutung hat, und/oder
primären oder sekundären Aminen der Formel R1RNH, wobei R und R1 die oben dafür angegebenen
Bedeutungen haben, bei Raumtemperatur vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel, wie Toluol, und
unter Wasserausschluß hergestellt worden sein.
Es können dabei für die Umsetzung von Halogensilanen mit Oximen und für die Umsetzung von
Halogensilanen mit Aminen bekannte .Arbeitsweisen angewendet werden.
Die vernetzenden, Oxim- und Aminogruppen enthaltenden Siliciumverbindungen werden zweckmäßig
in solchen Mengen verwendet, daß insgesamt mindestens 1 Mol dieser Verbindungen je Grammäquivalent
der reaktionsfähigen Endgruppen in den solche Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen vorliegen.
In der Praxis werden meist insgesamt 0,2 bis 15 Gewichtsprozent, meist 1 bis 10 Gewichtsprozent,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Masse, an Oxim- und Aminogruppen enthaltenden
Silichiim erbindungen eingesetzt.
Zusätzlich zu den reaktionslähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen und den vernetzenden,
Oxim- und Aminogruppen enthaltenden Siliciumverbindungen können weitere Stoffe mitverwendet
werden, von denen bekannt ist, daß sie bei der Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren mitverwendet
werden. Beispiele für somit zusätzlich iritverwendbare
Stoffe sind verstärkende und/oder nichtverstärkciule
Füllstoffe, Pigmente, lösliche Farbstoffe, Organopolysiloxanharze, rein organische Harze, wie
Polyvinylchloridpulver, Korrosionsinhibitoren, Riechstoffe, Oxydationsinhibitoren, Hitzestabilisatoren, Lösungsmittel,
Kondensationskatalysatoren, wie Dibutyizinndilaurat,
Dibu'.ylzinndi-2-äthylhexoat oder Organosiloxytitanverbindurigen, und Weichmacher,
wie flüssige, durch Trimeihylsiloxygruppen endblockierte Dimethylpolysiloxane. Wenn in den erlindungsgemäü
verwendeten Siliciumverbindungen einige der SiC-gebundenen organischen Reste solche mit
aliphatischen Mehrfachbindungen, insbesondere Vinylreste, sind, ist ferner die Mitverwendung organischer
ίο Peroxyde in Mengen von 0,01 bis 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht der Diorganopolysiloxane, vorteilhaft.
Beispiele für verstärkende Füllstoffe, also für Füllstoffe mit einer Oberfläche von mehr als 50 m2/g, sind
pyrogen in der Gasphase erzeugtes Siliciumdioxyd, Siliciumdioxyd-Aerogele oder gefälltes Siliciumdioxyd
mit großer Oberfläche.
Beispiele für nicht verstärkende Füllstoffe, also für Füllstoffe mit einer Oberfläche von weniger als
ao 50 m2/g, sind Quarzmehl, Diatomeenerde, Calciumsilikat,
Zirkoniumsilikat, sogenannte »Molekularsiebe« oder Calciumcarbonat.
Auch fasrige Füllstoffe, wie Asbeste, Glasfasern oder organische Fasern, können verwendet werden.
Die Füllstoffe können gegebenenfalls an ihrer Oberfläche Organosiloxy- oder Alkoxygruppen aufweisen.
Es können Gemische verschiedener Füllstoffe verwendet werden. Vorzugsweise werden die Füllstoffe in
Mengen von 5 bis 90 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von Organopolysiloxanen und
Füllstoff, verwendet.
Auf Unterlagen aus den verschiedensten Stoffen, wie Glas, Porzellan, Steingut, Beton, Mörtel, Aluminium,
rostfreiem Stahl, Holz, Papier, Polyvinylchlorid bzw. Überzügen aus Kunstharzlacken haften darauf
erzeugte Elastomere aus den erfindungsgemäß hergestellten Massen auch ohne die Verwendung der
üblichen Grundiermittel, die aber natürlich deshalb nicht ausgeschlossen ist, fest. Die unter erfindungsgemäßer
Verwendung hergestellten Massen eignen sich deshalb nicht nur zum Abdichten von Fugen oder
ähnlichen Leerräumen, z. B. bei Gehäusen sowie Land-, Wasser- oder Luftfahrzeugen, sondern auch beispielsweise
als Klebstoffe oder Verkittungsmassen, zur Her-
stellung von Schutzüberzügen, von Überzügen auf Papier zur Erzielung einer klebstoffabweisenden Ausrüstung,
zur Herstellung von Isolierungen elektrischer Leiter oder zur Herstellung von Formkörpern.
Die in den Beispielen 1 und 2 erfindungsgemäß verwendete vernetzende organische Siliciumverbindung wird wie folgt hergestellt:
Die in den Beispielen 1 und 2 erfindungsgemäß verwendete vernetzende organische Siliciumverbindung wird wie folgt hergestellt:
Zu einer Lösung von 149,5 g Methyltrichlorsilan und 336 g Triäthylamin in 2,3 I Toluol werden bei
Raumtemperatur unter Wasserausschluß und Rühren 174 g Methyläthylketoxim in 800 ml Toluol tropfenweise
gegeben. Nach Beendigung der Zugabe des Ketoxims wird noch 2 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Dann werden zu der Mischung weiterhin unter Rühren und Wasserausschluß bei Raumtemperatür
115 g Cyclohexylamin in 400 ml Toluol tropfenweise gegeben. Nach Beendigung der Zugabe des
Amins wird noch 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, vom Niederschlag abfiltriert, der Niederschlag
mit Toluol gewaschen, das zum Waschen verwendete Toluol mit dem Filtrat vereinigt und die so erhaltene
Flüssigkeit zunächst bei 140JC und normalem Atmosphärendruck
und schließlich bei 70"C und 10 mm Hg (abs.) von flüchtigen Bestandteilen befreit. Der Rück-
stand wird filtriert; das Nitrat, dessen Menge 286g
betragt, isl eine Flüssigkeit, die im wesentlichen aus
dem Silaii der Formel
CH3Si[ON C(CII,MCjH51)I3NHC,;! I1,
besteht.
a) IfM) g einer Mischling aus 50 Gcwichlsleilcn eines
in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundcnc Hydroxylgruppe aufweisenden Diinethylpolysiloxans
mit 50000 lP 25 C, 20 Gewichtsteilen eines mit Trimethylsiloxygruppen endblockicrten
Dimcthylpolysiloxans mit .15 cP/25 C, 20 Gcwichtsteilen
Calciumsilikut (Wollastonit) iind
10 Gcwichtsteilen -pyrogcn in der Gasphase erzeugtem
Siliciurndioxvd werden mit 5 g der im wesentlichen aus dem Silan iler Formel
CH3Si[ON C(CIl1)(C2HJ]2NHC6H1,
bestehenden Flüssigkeil und 0.1 g Dibtitylzinndilaurat
vermischt (Masse A).
b) Zum Vergleich wird die unter a) beschriebene Arbeitsweise wiederholt, mit der Abänderung,
daß an Stelle der 5 g des zwei Ketoximgruppen und eine Aminogruppe enthaltenden Silans 5 g
des Silans der Formel
CH3Si[ON C(CH11)(C2H,)],
verwendet werden (Masse B).
verwendet werden (Masse B).
Die Massen A und B sind unter Ausschluß von Wasser lagerfähig und harten in 3 mm dicker Schicht
bei Raumtemperatur innerhalb von 5 Stunden unter der Einwirkung des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes
zu Flastonieren.
Die Haftfestigkeit von aus den Massen A und B auf Beton hergestellten Elastomeren wird mit nach
»Vorläufige Richtlinien für die Prüfung von Fugenmasscn im Bctonfertigteil-Bau« (Fassung Juni 1467).
abgedruckt in »Beton- und Stahlbau··, 62. Jahrgang, 1967. Heft 9. Abschnitt 2.4.1. hergestellten und nach
Abschnitt 2.4.2 gelagerten Prüfkörpern und die Haftfestigkeit von auf anderen Unterlagen hergestellten
Elastomeren nach der Methode ASA (American Standards Association) 116.1 — 1960jeweils in Zerreißmaschinen
geprüft. Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
Masse
Haftfestigkeit in kgcin2 auf
Alu
Haii-Polyvinylchlorid
I minium
3,5
0
10.1
1.8
1.8
Stahl
2,5
0.8
0.8
Beton
3,0
1.8
a) 100 g einer Mischung aus 32 Gcvvichtsteilcii eine;
in den endständigen Einheiten je eine Si-gcbundene Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxans
mit 80000 cP/25"C, 15 Gewichtsteilen eines mit Trimclhylsiloxygruppen endblockierten
Dimclhylpolysiloxans mit .15 cP/25'C
45 Gewichtstcilen Quarzmehl und 8 Gewichts-ίο
teilen pyrogcn in der Gasphase erzeugtem SiIi-
ciumdioxyd werden mit 4,5 g der im wesentlicher aus.dem Silan der Formel
CH3Si[ON C(CH3)(C2H,I)2NHC11H1,
bestehenden Flüssigkeit vermischt (Masse A).
bestehenden Flüssigkeit vermischt (Masse A).
b) Zum Vergleich wird die unter a( beschriebene Arbeitsweise wiederholt, mit der Abänderung
daß an Stelle des zwei Ketoximgruppen und eine Aminogruppe enthaltenden Silans 4,5 g einer irr
wesentlichen aus Methyltris-(cyclohexylamino)-silan
bestehenden Flüssigkeit verwendet werdcr (Masse B).
Masse A härtet in 3 mm dicker Schicht innerhalb »5 von 24 Stunden bei \ 2C und 98°,'O relativer Luftfeuchtigkeit
zu einem Elastomeren mit glatter Oberfläche, während die Masse B in 3 mm dicker Schicht
innerhalb von 24 Stunden bei I 2°C und 921Vn relativer
Luftfeuchtigkeit zu einem Elastomeren härtet dessen Oberfläche eine Fällelung aufweist.
Die im Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird vs icdcrholt mit der Abänderung, daß ar
Stelle der 5 g des zwei Ketoximgruppen und eine Aminogruppe enthaltenden Silans 5 g einer Mischung
aus 2 Mol des Silans der Formel
CIF1Si[ON C(CIF1)(C2H1I]11
und I Mol Meth\ltris-(evclohex\kuiiino)-silan verwendet
werden. Es wird eine unter Ausschluß vor Wasser lagerfähige Masse erhalten, die in 3 mir
dicker Schicht bei Raumtemperatur innerhalb vor 5 Stunden unter der Einwirkung des in der Luft ent
haltcncn Wasserdampfes zu Elastomeren härtet.
Die Haftfestigkeit von auf verschiedenen Unterlagen hergestellten Elastomeren wird, wie im Beispiel 1
angegeben, geprüft. Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
Hart-Poly-
\ Allylchlorid
3 3
Haftfestigkeit in kg/cm2 auf
rostfreiem
rostfreiem
Aluminium
10.4
Stahl (V,Λ ι
2.8
Hclon
3.1
Claims (3)
1. Verwendung von Silanen und oder deren
Oligomeren, die je Mo.ckül durchschnittlich mindestens
0,5 über dem Sauerstoff an Silicium gebundene Oximgruppen und durchschnittlich mindestens
0.5 über Stickstoff an Silicium gebundene Aminogruppen enthalten, wobei je Molekül insgesamt
mindestens drei Oxim- und Aminogruppen vorliegen und die gegebenenfalls vorhandenen
restlichen Siliciumvalenzen durch einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste abgesättigt
sind, als vernetzende Siliciumverbindungen zur Herstellung von unter Ausschluß \on
Wasser lagerfähigen, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren härtenden Massen
durch Vermischen von reaktionsfähige Endgruppen aufweisenden Diorganopolysiloxanen und
vernetzenden, von einander verschiedene hydrolysierbare, unter anderem Stickstoff aufweisenden
Gruppen enthaltenden Siliciumverbindungen und gegebenenfalls weiteren Stoffen.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vernetzende Siliciumverbindungen
Silane der allgemeinen Formel
R11Si(ON ^ X)6(NR1R),.,
worin R ein einwertiger, gegebenenfajls substituierter
Kohlenwasserstoffrest, R1 Wasserstoff ist oder die gleiche Bedeutung wie R hat, X eine RRaC-Gruppe
ist, wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat und R3 Wasserstoff ist oder die
gleiche Bedeutung hat wie R, oder eine R2C-Gruppe, wobei R- ein zweiwertiger, gegebenenfalls
substituierter Kohlenwasserstoffrest ist, a O oder 1,
b und c jeweils durchschnittlich mindestens 0,5, die Summe von b-\-c 3 oder 4 und die Summe von
a-\-b+c 4 ist, und/oder deren Oligomere verwendet
werden.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vernetzende Siliciumverbindungen
Gemische aus Silanen der allgemeinen Formel
R0Si(ON - X)4-.„
und Silanen der allgemeinen Formel
R„Si(NRR')4 „,
R„Si(NRR')4 „,
wobei R, R1, X und «jeweils die dafür angegebenen
Bedeutungen haben, wobei in diesen Gemischen je Molekül durchschnittlich mindestens 0,5 Oximgruppen
und durchschnittlich mindestens 0,5 Aminogruppen vorliegen, und/oder deren Oligomere
verwendet werden.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE1941285A DE1941285C3 (de) | 1969-08-13 | 1969-08-13 | Vernetzen von Organopolysiloxanmassen |
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