DE193830C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— M 193830 KLASSE 12 o. GRUPPE
in LYON-MONPLAISIR.
Verfahren zur Darstellung von Dimethylsulfat. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. März 1906 ab.
Bekanntlich wird Dimethylsulfat durch Destillation von Methylschwefelsäure gewonnen
und entsteht hierbei in desto größerer Aus-
-. beute, je reiner die Methylschwefelsäure ist.
Nun ist der Reinheitsgrad . der letzteren von der. Darstellungsmethode abhängig. Das
reinste Produkt erhält man durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure oder von Schwefelsäureanhydrid
auf Methylalkohol. Der Reaktionsverlauf ist aber hierbei derart heftig (explosionsartig),
daß eine direkte Verwertung dieser Methoden für die technische Darstellung von Dimethylsulfat ausgeschlossen war. Daher
wurde vorgeschlagen, zur Mäßigung der Reaktion das Anhydrid bei unter o° liegenden
Temperaturen in den Alkohol hineinzudestillieren.
Abgesehen davon, daß das Arbeiten bei tiefen, unter o° liegenden Temperaturen kostspielig
ist, ist. trotz sorgfältigster Kühlung-Vorsicht geboten, da sich das R.eaktionsgemisch
sehr plötzlich erhitzt und Explosionsgefahr vorliegt und man daher gezwungen ist,
das Hineindestillieren des Anhydrids wiederholt auf längere Zeit zu unterbrechen, um, bevor
es von neuem aufgenommen wird, das Reaktionsgemisch sehr sorgfältig abzukühlen.
Ein derartiges Arbeiten entspricht aber den Anforderungen, welche der Großbetrieb an ein
wirtschaftlich durchführbares Verfahren stellt, nicht.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die oben erwähnten Unzulänglichkeiten vollkommen
beseitigt,, da sie ohne Kühlung oder ohne sonstige Vorsichtsmaßregeln ohne die
mindeste Gefahr ermöglicht, sei es Chlorsulfonsäure, sei es Schwefelsäureanhydrid, mit
Methylalkohol zu vereinigen. Ermöglicht wird dies dadurch, daß, sei es die Chlorsulfonsäure
oder das Anhydrid, sei es der · Methylalkohol, mit Hilfe von Tetrachlorkohlenstoff verdünnt
werden, bevor sie vermischt werden.
Es ist wohl im allgemeinen bekannt, chemische Reaktionen durch Verdünnung mittels
indifferenter Stoffe zu mäßigen. Es lag auch der Gedanke nahe, in Anbetracht der
Heftigkeit, mit welcher Chlorsulfonsäure oder Anhydrid und Methylalkohol miteinander reagieren,
auch für vorliegenden Fall ein Verdünnungsmittel anzuwenden.
Nicht jedes Verdünnungsmittel ist aber für vorliegenden Zweck geeignet, zumal es wenig
solche indifferente Stoffe gibt, die durch Chlorsulfonsäure oder durch Schwefelsäureanhydrid
nicht chemisch verändert werden würden. So sind z. B. die sonst als Verdünnungsmittel
geltenden Alkohole, Äther, Ester, Aceton u. dgl. mehr für vorliegenden Zweck vollkommen
ungeeignet und nur unter Anwendung von Tetrachlorkohlenstoff ist es möglich, ein
absolut reines Produkt, ohne daß die chemische Reaktion gefahrvoll verlaufen würde, herzustellen.
Tetrachlorkohlenstoff wird weder von Chlorsulfonsäure noch von Schwefelsäureanhydrid
angegriffen. Setzt man davon genügende Mengen dem einen der beiden zusammenzubringenden
Stoffe zu, so kann man gefahrlos
Claims (1)
- in einem ununterbrochenen Strom ζ. Β. Chlorsulfonsäure oder Schwefelsäureanhydrid in den Alkohol einfließen lassen. Nachdem die berechnete Menge eingetragen worden ist, ist die Reaktion vollendet; es hat sich Methylschwefelsäure gebildet, die bei dem nachträglichen Destillieren auf dem Wasserbade im 'Vakuum oder unter Druck glatt in Methylsulfat übergeht, indem zuvor der Tetrachlorkohlenstoffίο dank seinem niedrigen Siedepunkt übergeht, um für die nächste Charge wieder verwendet werden zu können.Das ganze Verfahren vollzieht sich somit in einem ununterbrochenen Arbeitsgange und ohne Verlust an dem als Hilfsprodukt verwendeten Tetrachlorkohlenstoff, der infolge seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften unter allen Verdünnungsmitteln, die hier in Betracht kommen könnten, als das einzige brauchbare gefunden worden ist.Für die praktische Durchführbarkeit des Verfahrens seien in nachstehendem noch zwei Beispiele angegeben:Beispiel 1. In ein emailliertes und mit Rückflußkühlung versehenes Gefäß werden 6 kg 400 g 99 prozentiger Methylalkohol und 20 kg Tetrachlorkohlenstoff eingefüllt. In dieses Gemisch trägt man zweckmäßig unter Rühren langsam 24 kg Chlorsulfonsäure ein.Die sich dabei entwickelnde gasförmige Salzsäure entweicht durch den Rückflußkühler und wird durch Kondensation gewonnen. Sobald die gesamte Menge der Chlorsulfonsäure eingetragen ist, wird der Tetrachlorkohlenstoff auf .. dem Wasserbade abdestilliert und er kann, ohne daß eine besondere Reinigung erforderlich ist, für die nächste Charge wieder verwendet werden. Hierauf wird der aus Methylschwefelsäure bestehende Rückstand möglichst schnell im Vakuum abdestilliert. Das Destillat besteht aus Dimethylsulfat. Es wird in der üblichen Weise mit Wasser gewaschen und hierauf bei gewöhnlichem Druck rektifiziert.Es ist nicht unbedingt erforderlich, in der in diesem Beispiel angegebenen Weise vorzugehen; man kann auch das Gefäß mit einer Lösung von Chlorsulfonsäure in Tetrachlorkohlenstoff beschicken und in diese Lösung langsam Methylalkohol einführen.Beispiel 2. Den im Beispiel 1 erwähnten Apparat füllt man mit einem Gemisch von 6 kg 400 g 99 prozentigen Methylalkohol und 20 kg Tetrachlorkohlenstoff. Man setzt das Rührwerk in Tätigkeit und führt ununterbrochen in kleinen Mengen Schwefelsäureanhydrid ein. Sobald die gesamte Menge eingetragen, ist, wird in der vorbeschriebenen Weise zunächst auf dem Wasserbade der Tetrachlorkohlenstoff abdestilliert und hierauf durch Fortsetzung der Destillation unter Vakuum Dimethylsulfat gewonnen.Ρλ τ ι·; ν τ - A ν s ρ R υ c η :Verfahren zur Darstellung von Dimethyl- ■ sulfat, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorsulfonsäure oder Schwefelsäureanhydrid bei - Gegenwart von Tetrachlorkohlenstoff auf Methylalkohol einwirken läßt und nach Abdestillieren des Tetrachlorkohlenstoffs das Reaktionsgemisch in der bekannten Weise der Destillation im Vakuum oder unter Druck unterwirft.
Publications (1)
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