DE1935671B2 - 2-Aminomethylindole und ihre Salze - Google Patents
2-Aminomethylindole und ihre SalzeInfo
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Description
R1 O
15
in der R1 ein Wasserstoff-, Chlor- oder Bromatom,
R2 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder die Benzylgruppe und R3 ein Wasserstoffatom,
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Cyclopropylmethylgruppe, eine Phenyl- oder
o-Fluorphenylgruppe bedeutet, und ihre Salze.
N-C
CH,
(II)
überfuhrt werden, in der R1, R2 und R3 die vorstehende
Bedeutung haben. Die 1,4-Benzodiazepine der
allgemeinen Formel II sind wertvolle Tranquilizer,
Muskelrelaxantien, Spasmolytika und Hypnotika.
Unter diesen Verbindungen sind N-substituierte 1.4-Benzodiazepin-2-on-Verbindungen der allgemeinen
Formel H-a
Die Erfindung betrifft neue 2-Aminomethylindole der allgemeinen Formel I
CH, — NH,
(D
40
in der R, ein Wasserstoff-, Chlor- oder Bromatom, R2 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
die Benzylgruppe und R3 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Cyclopropylmethylgruppe,
eine Phenyl- oder o-Fluorphenylgruppe bedeutet, und ihre Salze.
In den 2-Amincrnethylindolen der allgemeinen
Formel I können die Alkylreste geradkettig oder verzweigt sein und z. B. Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-,
Isopropyl-, η-Butyl-, Isobutyl-, tert.-Butyl-, Amyl-,
2-Äthylbutyl- oder n-Hexylgruppen darstellen.
Die 2-Aminomethylindole der allgemeinen Formel I können in an sich bekannter Weise durch Reduktion
der entsprechenden Indol-2-carboxamide hergestellt werden. Die Indol-2-carboxamide werden
durch Umsetzung der en isprechenden Indol-2-carbonsäuren
mit Ammoniak hergestellt. Die Indol-2-carbonsäuren können ihrerseits durch Umsetzung eines Benzoldiazoniumsalzes
mit einem «-R2-CH2-substiluierten
Acetessigsäureester (vgl. Chem. Abstr. Bd. 33 [1939], Spalte 5871 bis 588') und anschließendes
Verseifen des erhaltenen Indol-2-carbonsäureesters
hergestellt werden. Zur Herstellung der in der 1-Stellung durch einen Alkylrest substituierten 2-Aminoin
der R1 und R2 die genannte Bedeutung haben und
R4 ein Wasserstoffatom oder ein Fluoratom bedeutet, bisher nicht beschrieben worden. Ebenfalls neu ist
das 1 - Cyclopropylmethyl - 5 - benzyl - 7 - chlor-1,3 - dihydro - 2 H -1,4 - benzodiazepin - 2 - on. Diese
Verbindungen haben die gleiche Indikation.
1,4-Benzodiazepine der allgemeinen Formel II, in
der R1 ein Halogenatom, R2 einen niederen Alkylrest
oder einen Aralkylrest und R3 ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest bedeutet, sind aus der
französischen Patentschrift 1391752 bekannt. Sie
werden beispielsweise dadurch hergestellt, daß man ein halogensubstituiertes o-Jodanilin in das entsprechende
Nitril überfuhrt, das erhaltene o-Aminobenzonitril mit einer Organomagnesiumverbindung umsetzt,
die erhaltene magnesiumhaltige Verbindung mit verdünnter Salzsäure zersetzt, das erhaltene o-Aminoarylketon
mit einem Halogenacetylhalogenid umsetzt, die erhaltene Halogenacetamidoaryiketonverbindung
mit Ammoniak behandelt und gegebenenfalls die erhaltene unsubstituierte Benzodiazepinverbindung N-alkyliert.
Dieses Verfahren ist aufwendig und die Gesamtausbeule sehr niedrig.
Es ist überraschend, daß man 2-Aminomethylindolverbindungen
durch Behandlung mit Chromsäure oder Ozon in saurem Medium in Benzodiazepine überführen kann. Eine derartige Rinaerweiterungireaktion
ist bisher in der Literatur weder beschrieben noch angeregt worden. Es ist allerdings bekannt,
daß Indol und Indolderivate bei der Behandlung mit Oxydationsmitteln an der Doppelbindung des
Pyrrolringes gespalten werden. Die verwendeten Indolderivate tragen jedoch immer Substituenten, die relativ
oxydationsbeständig sind, wie Methyl- oder Phenylgruppen; vgl. A. Weiss berger. The Chemistry
of Heterocyclic Compounds, Bd. 8 (1954), S. 23. und Bull. Soc. Chim. France 1950, S. 555 bis 561.
Auf Grund der vorstehend beschriebenen Ergebnisse ι s der Oxidation von Indolverbindungen sollte man
erwarten, daß 2-Aminomethy!indole der -illgemeinen Formel 1 durch Oxidation in die entsprechenden
2-ülycylamino-phenyl-alkyl- bzw. -benzyl-ketone der
aligemeinen Formel JII -20
25 (HD
30
umgewandelt werden. Es ist aber bekannt, daß bei der Einwirkung von Oxydationsmitteln auf Amine in
den meisten Fällen die Aminogruppe wegen ihrer großen Reaktionsfähigkeit verändert wird; vgl. Methoden
der Organischen Chemie (Houben—Weyl),
Bd.XI/2 (1958), S. 181 und 182. Von Giycylaminobenzophenonen ist es bekannt, daß sie bei pH-Werten
von mindestens 7, d. h. in neutralem oder alkalischem Medium unter intramolekularer Kondensation die
entsprechenden 5 - Phenyl - 3 H -1,4 - benzodiazepin-2-( 1 H)-on-Verbindungen liefern; vgl. J. Org. Chem..
Bd. 27 (1962), S. 3788 bis 3796, USA.-Patentschrift 3 202 699 und Unterlagen des belgischen Patents
598 014. Die Cyclisierung wird wirksam unterbunden, wenn man das 2-Glycylaminobenzophenon in das
Salz einer Säure überführt; vgl. J. Org. Chem., Bd. 27 (1962), S. 4676. Die oxydative Weiterverarbeitung der
erfindungsgemäßen Indolderivateverfahren verläuft nach einem anderen, unbekannten Reaktionsmechanismus.
Am Beispiel der Herstellung von l-Methyl-5-benzyl-7-chlor-1,3-dihydro-2
H-1,4-benzodiazepin-2-on soll das aus der französischen Patentschrift bekannte
Verfahren mit dem Verfahren verglichen werden, bei dem das entsprechende 2-Aminomethylindol der allgemeinen
Formel I eingesetzt wird.
A. Verfahren der französischen Patentschrift 1 391 752, Beispiel 9
60
Cl
NH,
CN
la) Grignard-Reaktion
28%
NH,
90%
86%
Cl
33%
NH-CO-CH2J
C=O
Die Gesamtausbeute (a) bis
<f) betraut 13%.
B- Verfahren unter Verwendung von l-Methyl-I-aminomethylO-benzyl-.S-chlorindol als Zwischenprodukt
(1) HNO,
(2) CH3COCHcOOC2H5
CH2CH2 — C6H5
NH,
52,2%
(g)
98%
CH,
COOH
CH,NH, — HCl
js
40
so
Die Gesamtausbeute von (g) bis (m) beträgt 12% <äer Theorie. Sie liegt somit um etwa 260% höher als
beim bekannten Verfahren. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß p-Chloranilin ein technisches Produkt
ist, während 2-Cyan-4-chloranilin (a) kein Handelsprodukt darstellt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Gemisch aus 8,41 g p-Chloranilin, 16 rail konzentrierter
Salzsäure und 16 ml Wasser wird unter Erwärmen zur Lösung gebracht und anschließend auf
O0C abgekühlt. Das Gemisch wird innerhalb 30 Minuten tropfenweise mit einer Lösung von 4,5 g Natriumnitrit
in 6 ml Wasser unter Rühren versetzt. Nach beendeter Zugabe wird das Gemisch weitere 20 Minuten
bei 00C gerührt. Hierauf werden 7,38 g Natriumacetat zugegeben. Das erhaltene Reaktionsgemisch
wird innerhalb 30 Minuten tropfenweise zu einem gekühlten Gemisch aus 15 g «-Phenyläthylacetessigsäureäthylester,
12,8 g wasserfreiem Kaliumacetat und 64 ml Methanol unter Rühren gegeben, während das
Reaktionsgemisch durch Außenkühlung unter 5 C Behalten wird. Das Rühren wird weitere 3 Stunden
bei 3° C fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wird anschließend mit Äther extrahiert. Die Ätherextrakte
werden vereinigt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Der Äther wird abdestilliert und der
ölige Rückstand (22,5 g) mit 100 ml Äthanol und 10 ml konzentrierter Schwefelsäure auf einem Wasserbad
erwärmt. Das Gemisch wird 3l/2 Stunden unter Rücknuß
erhitzt. Nach dem Abkühlen wird der gebildete Niederschlag abfiltriert, gut mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Es werden 10,8 g S-
(>o
<>s
57%
CONH,
(k)
CH3 Ο
47%
indol-2-carbonsäureäthylester vom F. 192,5 bis 194" C
erhalten. Ausbeute 52,2% der Theorie.
Eine Lösung von 1,3 g Kaliumhydroxid in 2 ml Wasser wird zu einer Lösung von 5 g 3-Benzyl-S-chlorindol-2-carbonsäureäthylester
in 70 ml Aceton gegeben. Das erhaltene Gemisch wird tropfenweise mit 3 g Dimethylsulfat unter Rühren versetzt und 1 Stunde
unter Rückfluß erwärmt. Das Aceton wird unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wird
mit 100 ml Wasser versetzt und mit Benzol extrahiert. Die Benzolextrakte werden mit Wasser gewaschen und
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck abdestilliert.
Es werden 5,1 g (98% der Theorie) 1 -Methyl-3 - benzyl - 5 - chlorindol - 2 - carbonsäurearylester als
farbloses öl erhalten. Das Produkt zeigt Absorptionsmaxima im Infrarotspektrum bei 2980, 1710, 1608,
1530 und 1500 cm"1.
Der erhaltene 1 - Methyl - 3 - benzyl - 5 - chlorindol-2-carbonsäureäthylester
wird mit einer Lösung von Kaliumhydroxid in Methanol 5 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Gemisch eingeengt und der größte Teil des Methanols abdestilliert.
Der Rückstand wird in 200 ml Wasser gelöst und filtriert. Das Filtrat wird mit konzentrierter Salzsäure
unter Kühlen angesäuert. Der gebildete Niederschlag wird abfiltriert, gut mit Wasser gewaschen und
getrocknet. Es werden 4,68 g (100% der Theorie) 1 -Methyl-S-benzyl-S-chlorindol-i-carbonsäure vom
F. 223 bis 224° C (Zersetzung) erhalten.
Ein Gemisch aus 7,0 g l-Methyl-S-benzyl-S-chlorindol-2-carbonsäure
und 8,35 g Thionylchlorid wird 2V2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das überschüssige
Thionylchlorid wird unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wird in 200 ml wasserfreiem
Äther gelöst und filtriert. In das Filtrat wird unter Eiskühlung Ammoniakgas einperlen gelassen. Die
Temperatur des Reaktionsgemisches wird durch Außenkühlung unter 10° C gehalten. Der gebildete Niederschlag
wird abfiltriert, gut mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es werden 4,0 g l-Methyl-3-benzyl-5-chlorindol-2-carboxamid
vom F. 210 bis 2130C erhalten. Nach dem Umkristallisieren aus Benzol
werden farblose Kristalle vom F. 215 bis 217°C erhalten.
Eine Suspension von 2,04 g Lithiumaluminiumhydrid in 350 ml wasserfreiem Äther wird unter
Rühren portionsweise mit 4,0 g l-Methyl-3-benzyl-5-chlorindol-2-carboxamid
versetzt. Das Gemisch wird 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen *v?rd das Gemisch tropfenweise mit Wasser
unter Rühren und Kühlen versetzt. Die Ätherlösung wird abgetrennt, getrocknet, auf ein Volumen von
ml eingeengt und mit einer äthanolischen Chlorwasserst ofllösun£ unter Kühlen und Rühren versetzt.
Nach 30 Minuten Rühren wird der gebildete Niederschlag, abfiltriert, mit wenig Äther gewaschen und
getrocknet. Es werden 3,8 g l-Methyl-2-aminomethyl-S-benzyl-S-chlorindol-hydrochlorid
vom F. 249 bis 251°C (Zers.) erhalten. Nach Umkristallisieren aus Äthanol F. 255" C (Zers.).
Gemäß Beispiel 1 unter Verwendung der entsprechenden Ausgangsstoffe werden folgende Verbindungen
erhalten:
30
S-Benzyl-S-chlorindol^-carbonsäure, F. 245 bis
2500C, Ausbeute 95% der Theorie;
l,3-Dimethyl-5-chlorindol-2-carbonsäure, F. 227 bis 230' C (Zers.). Ausbeute 83% der Theorie;
1 - Methyl - 3 - äthyl ■ 5 -chlorindol - 2 - ja; honsäure. F 215 bis 7.18 C (Zers.), Ausbeute 88% der Theorie;
l,3-Dimethyl-5-chlorindol-2-carbonsäure, F. 227 bis 230' C (Zers.). Ausbeute 83% der Theorie;
1 - Methyl - 3 - äthyl ■ 5 -chlorindol - 2 - ja; honsäure. F 215 bis 7.18 C (Zers.), Ausbeute 88% der Theorie;
1 - Methyl - 3 - isopropyl - 5 - chlorindol - 2 - carbonsäure, F. 210 bis 213 C (Zers.). Ausbeute 85% der
Theorie; 1 - Methyl - 3 - butyl - 5 - chlorindol - 2 - carbonsäure,
F. 1900C (Zers.). Ausbeute 84% der Theorie:
1 - (o - Flnorphenyl) - 3 - methyl - 5 - chlorindol-2-carbonsäur >\ F. 220 bis 224 C (Zers.). Ausbeute 62% der Theor.e Die Ausbeuten He/iehen sich auf eingesetztes p-Chloranilin.
1 - (o - Flnorphenyl) - 3 - methyl - 5 - chlorindol-2-carbonsäur >\ F. 220 bis 224 C (Zers.). Ausbeute 62% der Theor.e Die Ausbeuten He/iehen sich auf eingesetztes p-Chloranilin.
■S-Benzyl-S-chlorindol^-carboxamid. F. 230 bis
235' C.Ausbeute 90% der Theorie;
1.3-Dimethyl-5-chlonndol-2-carbo\amid. F. 200 bis 222 C (Zers.). Ausbeute 8X% der Theorie;
1 - Methyl - 3 - äthyl - 5 - chlorindol - 2 - carboxamid. F. 161 bis 163 C (Zers.). Ausbeute 88% der Theorie;
1.3-Dimethyl-5-chlonndol-2-carbo\amid. F. 200 bis 222 C (Zers.). Ausbeute 8X% der Theorie;
1 - Methyl - 3 - äthyl - 5 - chlorindol - 2 - carboxamid. F. 161 bis 163 C (Zers.). Ausbeute 88% der Theorie;
1 - Methyl - 3 - isopropyl - 5 - chlorindol - 2 - carboxamid, F. 140 bis 142 C (Zers.). Ausbeute 85% der
Theorie;
1 - Methyl - 3 - butyl - 5 - chlorindol - 2 - carboxamid. F. 121 bis 124 C. Ausbeute 86% der Theorie:
1 - (o - Fluorphenyl) - 3 - methyl - 5 - chlorindol-2-carboxamid. F. 204 bis 207c C (Zers.), Ausbeute
92% der Theorie:
2 - Aminomethy 1 - 3 - benzyl - 5 - chlorindol - hydrochlorid. F. 255C (Zers.). Ausbeute 85% der
Theorie; *5 lJ-Dimethyl^-iiminomethyl-S-chlorindol-HCl.
F. 260 bis 262'C (Zers.). Ausbeute 90% der
Theorie;
1 - Methyl - 2 - aminomethyl - 3 - äthyl - 5 - chlorindol-HCl,
F, 255 bis 257° C (Zers.), Ausbeute 85% der Theorie;
1 - Methyl - 2 - aminom ethyl - 3 - isopropyl - 5 - chlorindol-HCl,
F. 253 bis 255= C (Zers.), Ausbeute 87% der Theorie;
1 - Methyl - 2 - aminomethyl - 3 - butyl - 5 - chlorindol-HCl,
F. 240 bis 242° C (Zers.), Ausbeute 87% der Theorie;
1 - (o - Fluorphenyl) - 2 - aminomethyl - 3 - methyl-5-chlorindol-h)
droch lorid, F. 210 bis 213° C (Zers.),
Ausbeute 87% der Theorie.
Ein Gemisch aus 31 g p-Chloranilin, 60 ml konzentrierter
Salzsäure und 60 ml Wasser wird bis zur Bildung einer Lösung erhitzt und anschließend auf
00C abgekühlt. Das Gemisch wird tropfenweise mit einer Lösung von 18,2 g Natriurnnitrit in 45 ml
Wasser bei 3 bis 5° C unter Rühren versetzt. Das erhaltene Gemisch wird zu einem kalten Gemisch aus 31,6 g
(i-Äthylacetessigsäureäthylester, 82 g Natriumacetat
und 70%igem wäßrigem Äthanol unter Rühren und Kühlen gegeben. Nach der Zugabe wird das erhaltene
Gemisch 4 Stunden bei 0 bis 50C gerührt. Das Reaktionsgemisch wird mit Äther extrahiert. Die
Ätherextrakte werden vereinigt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird
abdestilliert und der Rückstand mit 20%iger äthanolischer Schwefelsäure 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen wird der gebildete Niederschlag abfiltriert und getrocknet. Es werden 15.^g 3-Methyl-5-chlorindol-2-carbonsäureäthylester
erhalten, der nach dem Umkristallisieren aus Benzol farblose Nadeln
vom F. 162 bis 163' C bildet.
Eine Lösung von 1 g 3-Methyl-5-chlorindol-2-carbonsäureäthylester in ! 5 ml Brombenzol wird mit
1 g wasserfreiem Kaliumcarbonat und 0.1 g Kupfer(I)-bromid
versetzt. Das Gemisch wird 31 2 Stunden unter
Rückfluß erhitzt, danach gekühlt und filtrieri und der erhaltene Rückstand mit Benzol gewaschen. Das
Filtral und die Waschflüssigkeit werden vereinigt, und das Lösungsmittel wird unter vermindertem
Druck abdestilliert. Der Rückstand wird in 10%iger äthanolischer Kaliumhydroxidlösung gelöst und bei
Raumtemperatur 16 bis 18 Stunden stehengelassen. Das Gemisch wird mit Wasser verdünnt und mit
Chloroform gewaschen. Die wäßrige Schicht wird mit Salzsäure angesäuert. Der gebildete Niederschlag
wird abfiltriert. Fs werden 0.8 g l-Pheml-3-mclh\l-5-chlorindol-2-carbonsäure
erhalten. Die Verbindung bildet nach dem Umkristallisieren aus Äther, Benzo! farblose, kubische Kristalle vom F. 241 bis 242 C.
Ein Gemisch aus 1 g l-PhenyM-methyl-S-chlorindol-2-carbonsäure
und 14 g Thionylchlorid wird 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Das überschüssige Thionylchlorid wird unter vermindertem Druck abdestilliert.
Der Rückstand wird mit 20 ml wasserfreiem Benzol behandelt und das Lösungsmittel untei
vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wire in 70 ml wasserfreiem Äther gelöst und auf etwa 0"C
gekühlt. In die gekühlte Lösung wird unter Rührer und Eiskühlung über 30 Minuter· Am.viouk.k::;.:.-; c>rs
perlen gelassen. Das Gemisch wird 1 bis 2 Stundet bei Raumtemperatur gerührt und auf ein Volumei
von etwa 30 ml eingeengt. Nach dem Abkühlen win der gebildete Niederschlag abfiltriert, mit Wasse
4)9 522.44
4Π87
gewaschen und getrocknet. Es werden 0,9 g 1-Phenyl-3-methyl-5-chlorindol-2-carboxamid
als weiße Substanz erhalten. Nach dem Umkristallisieren aus Methanol/Aceton werden farblose Nadeln vom F. 245
bis 2470C erhalten.
Eine Suspension von 1 g l-Phenyl-S-methyl-S-chlorindol-2-carboxamid
in 50 ml wasserfreiem Äther wird mit 1 g Lithiumaluminiumhydrid versetzt. Das Gemisch
wird 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Danach wird das Gemisch tropfenweise mit wasserhaltigem
Äther versetzt. Die Ätherlösung wird dekantiert, über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der ölige
Rückstand (0,9 g) wird mit Salzsäure behandelt. Es wird l-Phenyl^-aminomethyl-S-methyl-S-chlortndol-hydrochlorid
erhalten. Nach dem Umkristalli- »ieren aus Accton/Methanol werden 0,6 g farblose
Nadeln vom F. 227 bis 229° C erhalten.
5,0 ggemäß Beispiel 1 hergestellter 3-Benzyl-S-chlorindol-2-carbonsäureäthylester
werden in 50 g Dimethylformamid gelöst und mit 0,79 g einer 63%igen Natriumhydriddispersion in Mineralöl versetzt. Nach
30minutigem Erwärmen auf 50° C und Rühren werden 2,79 g Cyclopropylmethylbromid eingetropft. Das Gemisch
wird 2 Stunden auf 1100C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch in Wasser
gegossen und mit Toluol extrahiert. Die Toluollösung wird mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Es hinterbleibcn 4,85 g 1 - Cyclopropylmethyl - 3 - benzyl - 5 - chlorindol-2-carbonsäureäthylester
als öl. Ausbeute 83% der Theorie; ]Rr™ 1700cm"1 (Estercarbonyl-Gruppe).
Die Weiterverarbeitung dieser Verbindung erfolgt gemäß Beispiel 1. Man erhält
1 - Cyclopropylmethyl - 3 - benzyl - 5 - chlorindol-2-carbonsäure,
F. 203 C (Zers.), Ausbeute 98% der Theorie;
1 - Cyclopropylmethyl - 3 - benzyl - 5 - chlorindol-2-carboxamid, F. 205 bis 208 C, Ausbeute 97%
der Theorie;
1 - Cyclopropylmethyl - 2 - aminomelhyl - 3 - benzy 1-5-chlorindol-hydrochlorid,
F. 245 bis 247 C (Zers.), Ausbeute 91% der Theorie.
Die nachstehenden Versuche erläutern die Weiterverarbeitung der 2-Aminomethylindole der allgemeinen
Formel I zu den enisprechenden 1,4-Bcnzodiazepin-2-on-Verbindungen
der allgemeinen Formel II.
Versuch A
In eine Lösung von 2.0 g l-Mcthyl-2-aminomethyl-3-benzyl-5-chlorindol
in 30 ml Eisessig wird 2 Stunden bei 15 bis 20" C ozonisierter Sauerstoff einperlen
gelassen. Die Lösung des rohen Benzodiazepinsalzcs Ivird mit kalter wäßriger Ammoniaklösung neutralisiert
und mit Chloroform extrahiert. Die Extrakte werden mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck abdestilliert. Der
erhaltene ölige Rückstand wird an Kiesclgel chromatographiert. Äthylaceiat-Chloroform wird als Elutionsmittel
verwendet. Es werden 1.3 g l-Methyi-5-hcnzyl-7-chlor-1,3-dihydro-2
H-1.4-benzodiazepin-2-on als öl erhalten. Das ölige Produkt wird in Äthanol gelöst
und mit Chlorwasserstoff behandelt. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck abdcstillicrt
und der Rückstand aus Äther umkristallisicrt. Es werden 1,1 g i-Methyl-S-benzyl^-chlor-l^-dihydro-2
H-l,4-benzodiazepin-2-on-hydrochlorid erhalten.
Nach nochmaligem Umkristallisieren aus Methanol/ Benzol werden blaßgelbe Prismen vom F. 214 bis
216°C (Zers.) erhalten; Ausbeute 47% der Theorie.
In analoger Weise, aber unter Verwendung von
1 - Cyclopropylmethyl - 2 - aminomethyl - 3 - benzyl-5 - chlorindol an Stelle von 1 - Methyl - 2 - aminomethyl-3-benzyl-5-chlorindol,
wird 1-Cyclopropylmethyl-S-benzyl^-chlor-l^-dihydro-^H-l^-benzo-
diazepin-2-on erhalten, das nach dem Umkristallisieren aus Benzol/Methanol einen F. von 195°C (Zers.)
besitzt; Ausbeute 76% der Theorie.
Versuch B
In eine Lösung von 2,0 j? 2-Aminomelhyl-3-benzyl-5-chlorindol
in 30 ml Eisessig wird 2 Stunden bei 15 bis 2011C ozonhaltiger Sauerstoff einperlen gelassen.
Die Lösung des rohen Benzodiazepinsalzes wird mit
kalter wäßriger Ammoniaklösung neutralisiert und mit Benzol extrahiert. Die Benzolcxtrakte werden
mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Benzol wird unter vermindertem
Druck abdestilliert. Der ölige Rückstand (1,9 g) wird an Silicagel unter Verwendung von Chloroform/
Äthylacetat als Elutionsmittel chromatographierl. Es
werden 1,4 g 5 - Benzyl - 7 - chlor - 1.3 - dihydro-2H-l,4-benzodiazepin-2-on
erhalten. Naci dem Umkristallisieren aus Isopropy lather/Mcthylenchlorid
werden Kristalle vom F. 155 bis 159" C erhalten.
Versuch C
Eine Lösung von 3 g Chromtrioxid in 3 ml Wasser wird tropfenweise zu einem Gemisch von 3 μ 1.3-Di-
methyl^-aminomethyl-S-chlorindol-hydrochioncl und
40 ml Eisessig gegeben. Das Gemisch wird 16 bis 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung
des rohen Benzodiazepinsalzes wird mit Wasser verdünnt, mit wäßriger Ammoniaklösung unter lisküh-
lung basisch gemacht und mit Methylenchlond extrahiert.
Die Methylenchloridextrakte werden \eivinigt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet.
Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck abdestilliert. Es wird 7-Chlor-1,5-dimethyl- 1.3-di-
hydro-2H-l,4-benzodiazepin-2-on erhalten; Ausbeute
78% der Theorie; F. 142' C aus Cyclohexan.
Versuch D
Gemäß Versuch C, jedoch unter Verwendung von 1 - Methyl - 2 - aminomethyl - 3 - äthyl - 5 - chlonndol·
hydrochlorid an Stelle von 1,3-Dimethyl-2-aminomethyl-5-chlorindol-hydrochlorid,
wird 1 -Mcthyl-5-äthyl-7-ch!or-l,3-dihydro-2H-1.4-benzodia/cpin·
2-on erhalten. F. 97°C aus Cyclohexan; AusbcuU 74% der Theorie.
Versuch E
Gemäß Versuche, jedoch ur.tcr Verwendung vor
1 - Methyl - 3 - isopropyl - 5 - chlorindol - hydrochloric
an Stelle von l,3-Dimethyl-2-aminomethyl-5-chlor
• indol - hydrochlorid, wird 1 - Methyl - 5 - isopropyl
7 - chlor -1,3 - dihydro - 2 H -1,4 - benzodiazepin - 2 - or
erhalten. F. 108°C aus Hexan; Ausbeute 76% dci
Theorie.
Versuch F
Gemäß Versuch C. jedoch unter Verwendung vor 1 - Methyl - 2 ■ aminomelhyl - ?- - η - butyl - 5 - chlorindol
4087
hydrochlorid an Stelle von 1,3-Dimethyl-2-aminomethyl-5-chlorindol-hydrochlorid,
wird 1 - Methyls' η - butyl - 7 - chlor -1,3 - dihydro - 2 H -1,4 - benzodiazepm
- 2 - on erhalten, öl, Kp. 160°C/0,l Torr,
Ausbeute 72% der Theorie.
Versuch G
Eine Lösung von 1 g l-Phenyl-2-aminomethyl-S-methyl-S-chlorindol-hydrochlorid
in 15 ml Eisessig wird bei 15 bis 200C tropfenweise mit einer Lösung
von 0,98 g Chromtrioxid in I ml Wasser versetzt. Das Gemisch wird 3 Stunden bei 25 bis 30" C gerührt.
Die Lösung des entstandenen rohen Benzodiazepin-•alzes
wird mit 30%iger Natronlauge neutralisiert, tiit 100 ml Wasser verdünnt und mehrmals mit Di-■thyläther
extrahiert. Die Ätherextrakte werden über
Natriumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wird abdestilliert. Der Rückstand wird an neutralem Aluminiumoxid
chromatographisch gereinigt. Als Laufmittel wird ein Gemisch gleicher Volumteile Äthylacetat
und Benzol verwendet. Es werden 0,56 g (60,3% der Theorie) l-Phenyl-5-methyl-7-chlor-l,3-dihydro-2H-l,4-benzodiazepin-2-on
als öl erhalten, das mit einem Ubercichuß Chlorwasserstoff in das
Hydrochlorid überfuhrt wird. Nach dem Umkristallisieren aus Methanol/Aceton werden farblose Nadeln
vom F. 202 bis 2040C (Zers.) erhalten.
Gemäß Versuch G, jedoch unter Verwendung von l-(o-F;'luorphenyl)-2-aminomethyl-3-methyl-5-chlorindol
- hydrochlorid, wird das 1 - (o - Fluorphenyl)-5 - methyl - 7 - chlor -1,3 - dihydro - 2 H - 1,4 - benzodiazepin-2-on
vom F. 199 bis 200° C (Zers.) in einer Ausbeute von 55% der Theorie erhalten.
Claims (1)
1 S35 67!
Patentanspruch:
2-Aminomethylindole der allgemeinen Formel!
2-Aminomethylindole der allgemeinen Formel!
CH2 — NH2
(D
methylindole werden die entsprechenden, in der
1 -Stellung unsubstituierten Indol-2-carbonsäureester
alkyliert *und dann auf die vorstehend beschriebene Weise weiter umgesetzt.
Oit 2-Aminomethylindole der allgemeinen Formel
I oder deren Salze können durch Umsetzung in saurem Medium und in einem Lösungsmittel mit mindestens
stöchioroetrischen Mengen Chromsäure oder in die entsprechenden l,4-Benzodiazepin-2-on-Verbindungen
der allgemeinen Formel II
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-
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |