DE1928380C3 - Borsäurekondensationsprodukte - Google Patents

Borsäurekondensationsprodukte

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DE1928380C3 DE19691928380 DE1928380A DE1928380C3 DE 1928380 C3 DE1928380 C3 DE 1928380C3 DE 19691928380 DE19691928380 DE 19691928380 DE 1928380 A DE1928380 A DE 1928380A DE 1928380 C3 DE1928380 C3 DE 1928380C3
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D11/00Solvent extraction
    • B01D11/04Solvent extraction of solutions which are liquid
    • B01D11/0492Applications, solvents used
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F5/00Compounds containing elements of Groups 3 or 13 of the Periodic Table
    • C07F5/02Boron compounds
    • C07F5/04Esters of boric acids

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Description

Die Erfindung betrifft Borsäurekondensationsprodukte erhalten durch Kondensation bei über 100° C von Borsäure mit Alkoholen, die in 2-Stellung, 3-Stellung, 4-Stellung zur Hydroxylgruppe eine Aminogruppe besitzen und Umsetzung des so erhaltenen Produkts in zweiter Stufe mit einer organischen Säure zwischen 130° C und 240° C
Die Erfindung betrifft ferner Borsäurekondensationsprodukte erhalten durch Kondensation bei über 100° C von Borsäure mit Alkoholen, die in 2-Stellung, 3-Stellung oder 4-Stellung zur Hydroxylgruppe eine Aminogruppe besitzen bei gleichzeitiger Anwesenheit einer organischen Säure.
Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung der wie oben beschriebenen erhaltenen Borsäurekondensationsprodukte als Lösungsvermittler für unlösliche oder schwerlösliche Stoffe in Wasser.
Bisher war bekannt, daß Borsäurepolyester, die man beispielsweise durch Erhitzen von Borsäure mit Glykolen auf Temperaturen von 140 bis 260° C gewinnen konnte (siehe W. Gerrard,»The Organic Chemistry of Boron«, Seite 20) sehr wasserempfindlich sind und in wäßriger Lösung wieder in ihre Ausgangsprodukte zerfallen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die eingangs beschriebenen Kondensationsprodukte in der Lage sind, nicht nur selbst stabile wäßrige Lösungen zu bilder!» sondern auch solche Stoffe in wäßrige Lösungen zu überführen, die normalerweise nicht oder nur sehr schwer in Wasser löslich sind. Gleiches gilt bezüglich wasserähnlichen Stoffen oder Medien, d. h. solchen, die mit Wasser mischbar sind z. B. Alkohole. Bekanntlich sind ja eine Vielzahl von organischen Stoffen nicht wasserlöslich, insbesondere höhere aliphatische Säuren, Ketone und Aldehyde, höhere Alkohole und Amine, ebenso wie viele aromatische Verbindungen, halogenierte Verbindungen, Nitroverbindungen, gewisse nur fettlösliche Farbstoffe, Naturstoffe, Insektizide und Fungizide Stoffe. Ebenso gibt es eine Vielzahl von anorganischen Stoffen, insbesondere Halogene, Schwefel, Sauerstoff und Stickstoff und andere Elemente und Verbindungen, die nun sehr schwer oder gar nicht in wäßrige Lösungen gebracht werden können.
25 Bei der ungeheuren Vielzahl der in Natur und Technik vorkommenden Stoffe ist es selbstverständlich unmöglich, auch nur einen Bruchteil aller in Frage kommenden Stoffe auf ihre Löslichkeit in solchen wäßrigen Systemen zu untersuchen, die eine der erfindungsgemäß beanspruchten Kondensationsprodukte in wäßriger Lösung und/oder Wasser enthaltenden Lösung enthalten. Nach heute gültiger Ansicht ist jedoch die physikalische Voraussetzung für die Löslichkeit eines Stoffes in einem anderen Stoff das Vorhandensein bestimmter polarer oder nichtpolarer Gruppen mit gewissen elektrischen Eigenschaften im Gesamtsystem.
Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte, so erkennt man, daß allen diesen Stoffen gemeinsam ist, daß sie eine Borestergruppierung besitzen, welche in 2-Stellung und/oder 3-Stellung und/oder 4-Stellung zur Estergruppierung eine Aminogruppe enthalten.
Diese Aminogruppen können, auch wenn sie ganz oder teilweise durch die Einwirkung der organischen Säure in Amidgruppen umgewandelt sind, die Elektronenlücke am Boratom in verschiedenartiger Weise schließen, wie folgende Formelschemata veranschaulichen.
30
35
40
45
CH
(CH2)o -2
CH
O O
ΒΘ CH
O N R"
R R'
CH
O O (CH2J0-2
ΒΘ CH
/ \./ \
ONR
/ I
c==o
(CH2)O
'2/0-2
So wird beispielsweise die Überführung des wasserunlöslichen Cyclohexanons in ein wasserlösliches
inneres SaJz durch folgende schematischen Formelbildner dargestellt:
CH,—CH2
O
CH1-CH,
CH2
—Ο—Β IN-R+ H++ <£)=C
O R CH2-CH2 ίο
(wasserunlöslich)
15
20
25
CH2-N-R
CH2 H
f» CH2-CH2
-O—Be«-Ö=C CH,
O CH2-CH2
wasserlösliches inneres Salz
Es ist als bedeutungsvoll anzusehen, daß die Art des Aufbaues des inneren Salzes davon abhängig ist, welcher pH-Wert des äußeren Systems, also des umgebenden Wassers, vorliegt So werden manche Stoffe besser in saurem Medium gelöst und in alkalischem Medium wieder abgegeben, während andere in alkalischem Medium gelCst und in saurem Medium wieder abgegeben werden.
Die Tatsache, daß die erfindungsgemäßen Borsäurekondensationsprodukte in der Lage sind, als Lösungsmittel und/oder Lösungsvermittler in wäßrigem und/ oder Wasser enthaltendem Medium sonst nur im Wasser schwer oder nicht lösliche organische Stoffe wasserlöslich zu machen, kann insbesondere dazu benutzt werden, um Extraktionen durchzuführen oder um chemische Reaktionen in wäßrigem Medium durchführbar zu machen oder zur Reinigung von Stoffen durch Umkristallisieren, oder als Trägersubstanz für bestimmte Wirkstoffe zu dienen, was insbesondere medizinisch von großer Bedeutung ist.
Die Herstellung der neuen Borsäure-Kondensationsprodukte wird im folgenden anhand der Beispiele weiter erläutert.
Beispiel 1
In einem elektrisch beheizbaren Reaktionskolben, der mit einem mechanischen Rührer, einem Stutzen zur Einbringung der Reaktionsgüter, einem Thermometer zur Messung der Reaktionstemperatur, sowie einem absteigenden Kühler verbunden ist, werden 380 g Mcnoäthanolamin mit 120 g Borsäure vermischt und anschließend das Reaktionsgemisch erhitzt, wobei kräftig gerührt wird.
Nach Erreichen einer Temperatur von 130° C beginnen im Reaktionskolben Blasen aufzusteigen und es beginnt die Abspaltung von Wasser, die durch die Kondensation bzw. Veresterung eintritt. Das Wasser wird über den absteigenden Kühler aufgefangen und gemessen. Nach etwa einer Stunde Reaktionsdauer, während der eine Temperatur von 160° C erreicht wurde, sind 105 ml Wasser Obergegangen, d. h. aus dem Reaktionsgemisch abgespalten worden.
Das gewonnene Reaktionsprodukt ist eine dickflüssige honiggelbe Substanz, die leicht wasserlöslich ist und in Wasser gelöst als schwache Base reagiert.
Beispiel 2
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 380 g Monoäthanolamin mit 120 g Borsäure erhitzt und bei einer Temperatur von 130 bis 1600C 108 ml Wasser auskondensiert. Dann läßt man Ober den Einfüllstutzen 840 g Rübölfettsäure zulaufen und beobachtet dabei, daß bei einer Temperatur von mindest 160° C unter dem Einfluß der zugegebenen Fettsäure und dem in der ersten Reaktionsstufe gebildeten Borsäureester eine weitere Kondensationsreaktion einsetzt, wobei nach 60 Minuten Reaktionszeit 90 ml Wasser auskondensiert werden.
Das gewonnene Reaktionsprodukt hat die Konsistenz eines Schmierfettes und löst sich in Wasser. Die Lösung reagiert neutral
Beispiel 3
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1261 g Diethanolamin mit 248 g Borsäure gemischt und die Reaktionsmischung auf 130° C erhitzt Bis zum Ereichen einer Endtemperatur wn 245° C werden 206 ml Wasser auskondensiert
Das Reaktionsprodukt bildet eine harzartige, dickflüssige Substanz, die sich leicht in Wasser löst und schwach alkalische Reaktion zeigt
Beispiel 4
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1261 g Diethanolamin mit 248 g Borsäure umgesetzt und dabei eine Wassermenge von 206 ml abgespalten. Anschließend läßt man 200 g Laurinsäure zufließen und erhitzt das Reaktionsgemisch so lange, bis nach Erreichen einer Endtemperatur von 232°C 85 ml Wasser abgespalten werden.
Das Reaktionsprodukt ist honigartig dickflüssig und löst sich leicht in Wasser mit einem pH-Wert von 8,5.
Beispiel 4a
Es wurde die Reaktionsführung des Beispiels 4 wiederholt mit der Abänderung, daß anstelle von Laurinsäure diesmal Ameisensäure eingesetzt wurde. Dabei lautete das Verhältnis der Reaktionskomponenten Diäthanolamin, Borsäure und Ameisensäure 12 :4 :6, so daß zwölf basische Aminogruppen achtzehn sauren Gruppen aus Borsäure und Ameisensäure gegenüberstanden.
Beispiel 4b
Es wurde die ReaktionsfUhrung des Beispiels 4 wiederholt mit der Abänderung, daß diesmal anstelle von Laurinsäure Milchsäure eingesetzt wurde. Hierbei betrug das Molverhältnis Diäthanolamin, Borsäure und Milchsäure 12:4:6, so daß zwölf basischen Aminogruppen achtzehn saure Gruppen gegenüberstanden.
Beispiel 4c
Es wurde die Reaktionsführung des Beispiels 4 wiederholt, mit der Abänderung, daß diesmal anstelle von Laurinsäure Adipinsäure eingesetzt wurde. Hierbei betrug das Molverhältnis Diäthanolamin, Borsäure und Adipinsäure 12 :4 :6, so daß zwölf basischen Amino-
gruppen vierundzwanzig saure Gruppen gegenüberstanden.
Gemäß dieser Beispiele 4a, 4b und 4c wurden Produkte erhalten, die klar in Wasser löslich sind.
Beispiel 5
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 300 g Monoisopropanolamin mit 62 g Borsäure bei einer Temperatur von 120 bis 1500C umgesetzt, wobei eine Wassermenge von 54 ml auskondensiert wird. Das gewonnene Reaktionsprodukt ist zäh dickflüssig und löst sich leicht in Wasser, wo es wie eine schwache Base reagiert
Beispiel 6
15
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 375 g Monoisopropanolamin mit 62 g Borsäure und 146 g Adipinsäure gemischt Anschließend erhitzt man das Reaktionsgemisch gemeinsam auf eine Temperaur zwischen 130 bis 1500C, wobei 9OmI Wasser auskondensieri werden.
Das Produkt ist zähflüssig und löst sich leicht in Wasser, worin es neutral reagiert
Beispiel 7
25
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 400 g Diisopropanolamin mit 62 g Borsäure gemischt und anschließend das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 130 bis 2000C erhitzt und dabei 54 ml Wasser auskondensiert
Anschließend werden dem Reaktionsprodukt 340 g Behensäure zugesetzt und das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 2200C erhitzt und dabei 54 ml Wasser auskondensiert
Das gewonnene Reaktionsprodukt hat fettartigen Charakter, löst sich aber in Wasser und reagiert neutral.
Beispiel 8
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1261 g Diethanolamin mit 62 g Borsäure gemischt und das Reaktionsgemisch anschließend auf eine Temperatur von 1300C erhitzt. Dann werden bis zu einer Temperatur von 230° 45 ml Wasser auskondesiert
Anschließend gibt man zu dem Reaktionsgemisch 126 g Oxalsäure und erhitzt das Reaktionsgemisch bis zu einer Temperatur von 180LC, bis 160 ml Wasser auskondensiert sind.
Das gewonnene Reaktionsprodukt ist zähflüssig und löst sich leicht in Wasser und reagiert neutral.
Beispiel 9
Wie in Beispiel I beschrieben, werden 1261 g Diäthanolamin mit 124 g Borsäure gemischt und das Reaktionsgemisch auf 1300C erhitzt. Dann werden bis zu einer Temperatur von 23O0C 108 ml Wasser auskondensiert. Anschließend gibt man 166 g Phthalsäure zu und läßt bei einer Temperatur von 22O0C 160 ml Wasser auskondensieren.
Das gewonnene Reaktionsprodukt erstarrt zu einer kristallinen Masse, die sich leicht in Wasser löst und neutral reagiert.
Beispiel 10
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1261 g Diäthanolamin mit 62 g Borsäure und 75 g Glykokoll b5 (HN-CH2-COOH) gemischt und das Reaktionsgemisch bis zu einer Temperatur von 2300C erhitzt und dabei 240 ml Wasser auskondensiert.
Das gewonnene Reaktionsprodukl erstarrt teilweise kristallin und löst sich leicht in Wasser und reagiert neutral.
Beispiel U
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1261 g Diäthanolamin mit 248 g Borsäure gemischt und das Reaktionsgemisch auf 1300C erhitzt Bis zum Erreichen einer Endtemperatur von 185" C werden 206 ml Wasser auskondensiert. Dann werden dem Reaktionsgemisch 89 g Sarkosin (Methylaminoessigsäure) und 200 g Palmittinsäure zugesetzt und bis zu einer Temperatur von 2000C 85 ml Wasser auskondensiert
Das Reaktionsprodukt erstarrt zu einer kristallinen Substanz, die sich leicht in Wasser löst und darin neutral reagiert
Beispiel 12
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1261 g Diäthanolamin mit 124 g Borste gemischt und das Reaktionsgemisch innerhalb von 30 Minuten auf eine Temperatur von 2200C erhitzt, wobei 108 ml Wasser auskondensiert werden. Dann läßt man 400 g geschmolzene Laurinsäure zulaufen und erhitzt bis zu einer Temperatur von 235° C, wobei 130 ml Wasser auskondensiert werden.
Das Reaktionsprodukt ist von honiggelber Farbe und sehr zäher Konsistenz. Es löst sich leicht in Wasser und reagiert neutral.
Beispiel 13
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 360 g Monooxyäthylanilin mit 62 g Borsäure bei einer Temperatur von 130 bis 15O0C kondensiert, wobei 54 ml Wasser auskondensiert wurden. Das Reaktionsgemisch erstarrt zu einem Kristallbrei, der sich leicht in Wasser löst und darin neutral reagiert
Beispiel 14
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1080 g Monooxyäthylanilin mit 62 g Borsäure
(/~~V—NH-CH2-CH2-OH]
bei einer Temperatur von 130 bis 15O0C umgesetzt und dabei 54 ml Wasser auskondensiert Anschließend werden 200 g Laurinsäure in geschmolzener Form zugesetzt und bis zu einer Temperatur von 2200C 50 ml Wasser auskondensiert
Das Reaktionsprodukt ist dickflüssig, löst sich leicht in Wasser und reagiert neutral.
Beispiel 15
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1261 g Diäthanolamin mit 124 g Borsäure gzmischt und das Reaktionsgemisch auf 130 bis 2200C erhitzt und dabei 108 ml Wasser auskondensiert Dann werden dem Reaktionsgemisch 288 g alpha-Äthylhexansäure
/CH3-(CH2)3—CH-COOH\
I QH5 J
zugesetzt und bis zu einer Temperatur von 2200C 160 ml Wasser unkondensiert.
Das gewonnene Reaktionsprodukt ist von zähflüssiger Konsistenz und zeigt in wäßriger Lösung schwach alkalische Reaktion.
Beispiel 16
Wie in Beispiel t beschrieben, werden 1261 g Diethanolamin mit 124 g Borsäure gemischt und das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 130 bis 22O°C erhitzt, wobei 108 ml Wasser auskondensiert werden. Dann werden 268 g Sorbinsäure zugesetzt und bei einer Temperatur von 180 bis 220' C 160 ml Wasser auskondensiert.
Das gewonnene Reaktionsprodukt löst sich leicht in Wasser und reagiert neutral.
Beispiel 17
Wie in Beispiel I beschrieben, werden 750 g Monomethyläthanolamin mit 62 g Borsäure gemischt und das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 130°C erhitzt. Dann werden bis zum Erreichen einer
Rralctinnslpmnpraiiir vnn l"iO"C 54 ml Wa«pr aiisknn-
densiert. Dann läßt man 256 g geschmolzene Palmitinsäure zulaufen und steigert die Temperatur langsam, bis I56"C erreicht sind und 108ml Wasser abgespalten wurden.
Das gewonnene Reaktionsprodukt löst sich leicht in Wasser und reagiert schwach alkalisch.
Beispiel 18
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 750 g 3-Aminopropanol mit 124 g Borsäure gemischt und das Reaktionsgemisch bis zu einer Temperatur von 130"C erhitzt. Bei einer Temperatur zwischen 130 und 150°C werden dann 108 ml Wasser auskondensiert. Dann werden 122 g Benzoesäure zugesetzt und bis zum Erreichen einer Temperatur von 180°C 126 ml Wasser auskondensiert.
Das gewonnene Reaktionsprodukt löst sich leicht in Wasser mit schwach alkalischer Reaktion.
Beispiel 19
Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 1200 g Methyldiäthanolamin mit 210 g Diethanolamin und 124 g Borsäure gemischt und das Reaktionsgemisch dann auf eine Temperatur von 130°C erhitzt. Bei einer Temperatur zwischen 130"C und 200'C werden dann 108 ml Wasser auskondensiert. Dann werden dem Reaktionsansatz 400 g geschmolzene Laurinsäure zugefügt und bei einer Reaktionstemperatur zwischen 180 und 220° C 180 ml Wasser auskondensiert.
Das gewonnene Reaktionsprodukt löst sich in Wasser mit schwach alkalischer Reaktion.
Beispiel 20
in Beispiel 1 beschrieben, werden 300 g
Triethanolamin mit 120 g Monoäthanolamin und 210 g Diethanolamin gemischt und diesem Gemisch 62 g Borsäure und 200 g Laurinsäure beigemengt. Dieser ϊί Reaktionsansatz wird auf 1300C bis 2400C erhitzt, wobei 108 ml Wasser auskondensiert werden. Das gewonnene Reaktionsprodukt ist wasserlöslich und zeigt schwach alkalische Reaktion.
Die in den Beispielen 1 bis 20 hergestellten Produkte en werden zu den folgenden Anwendungsweisen herangezogen (Anwendungsbeispiele).
Anwendungsbeispiel ι
Man nimmt eine n/10 normale Kaüumpaimitatiösung to und fügt zu 10 g. dieser Lösung 1 ml konzentrierte Salzsäure hinzu, wodurch sofort die Palmitinsäure als ein in Wasser unlöslicher Niederschlag ausgefällt wird. Dann fügt man 12 ml eines der oben hergestellten Produkte hinzu und beobachtet, wie sich sofort der Niederschlag von Palmitinsäure auflöst, wodurch sich eine absolut klare Lösung von Palmitinsäure bildet.
Verwendet man die gemäß der Beispiele 4a. 4b und 4c hergestellten erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte zum Löslichmachen von Stearinsäure in Wasser, so ergab sich in allen drei Fällen, daß diese Kondensationsprodukte in 5O°/oiger wäßriger Lösung in der Lage sind, an sich wasserunlösliche Stearinsäure klar zu emulgieren und damit wasserlöslich /.u machen. Es konnten bis zu 20% Stearinsäure eineniulgicrt werden. Auch beim weiteren Verdünnen mit Wasser fällt die Stearinsäure nicht aus.
Anwendungsbeispiel 2
Man fügt zu etwa 20 g einer 10%igcn wäßrigen
I r\cntytr niriAC Λ(^r im /-(ort Rpicniplpn h^cr»« rinKnnnn
Produkte 3 g feste Laurinsäure in Pulverform zu und schüttelt ohne zu erwärmen, das Gemisch um. bis alle Laurinsäure gelöst ist. Verdünnt man diese Auflösung, so tritt keine Fällung der Laurinsäure ein. sondern die Lösung bleibt völlig klar. Auch durch Zugabe von Salzsäure bis zu einem pH-Wert von 1 tritt keine Fällung der Laurinsäure ein.
Die iti den Beispielen (Anwendungsbeispiclcn) 1 und 2 beschriebenen Lösungen von Fettsäuren kann man dazu verwenden, um in saurer Lösung zu waschen.
Anwendungsbeispiel 3
Man fügt zu 100 ml Wasser 10 ml Cyclohexanon hinzu. Das Cyclohexanon schwimmt oben auf dem Wasser und ist auch durch kräftiges Einrühren nicht im Wasser zur Auflösung zu bringen. Fügt man diesem Stoffgemisch 10 ml einer 50%igen Auflösung eines der in den Beispielen 1 bis 26 hergestellten Produkte hinzu, so beobachtet man. daß beim Umschütteln das Cyclohexanon fast augenblicklich in Lösung geht, wobei sich eine völlig klare Lösung bildet. Man kann eine solche Lösung beliebig verdünnen oder auch ansäuern, das in Wasser unlösliche Cyclohexanin bleibt völlig klar in Lösung.
Eine solche gemäß Anwendungsbeispiel 3 hergestellte Lösung kann beispielsweise dafür verwendet werden. um mittels organischer Lösungsmittel, die in Wasser gelöst angewendet werden, zu extrahieren oder zu reinigen.
Anwendungsbeispiel 4
Man fügt zu 10 g einer 10%igen wäßrigen Lösung 2 g des in Wasser unlöslichen Myristinalkohols hinzu und kann sodann beobachten, wie schon in der Kälte eine schnelle Auflösung des sonst wasserunlöslichen Alkohols eintritt Der Prozeß der Auflösung kann selbstverständlich durch Erwärmen beschleunigt werden. Eine solche gemäß diesem Beispiel hergestellte Lösung eines Fettalkohols kann beispielsweise besonders vorteilhaft in der Kosmetik angewendet werden.
Anwendungsbeispiel 5
Man fügt zu 10 g einer 10%igen wäßrigen Lösung eines der in den Beispielen 1 bis 16 beschriebenen Stoffe 0,5 g Kampfer hinzu und erwärmt schwach. In kurzer Zeit tritt eine völlige Auflösung des sonst in Wasser unlöslichen Kampfers auf. Auch durch Verdünnen oder Ansäuern der Lösung tritt keine Ausfällung des Kampfers mehr ein.
Eine solche gemäß diesem Beispiel hergestellte Lösung kann man beispielsweise dafür verwenden, um medizinische Anwendungen durchzuführen.
Anwendungsbeispiel 6
Man fügt zu 10g einer IO%igen wäßrigen Lösung eines ,kr in den Beispielen beschriebenen Stoffen I g Anisol hinzu und neutralisiert die Lösung in dem Fall, daß sie alkalisch reagiert. Beim LJmschütteln geht der Äther sofort in wäßrige Lösung. Eine solche wäßrige Lösung des Äthers kann beispielsweise dazu verwendet werden, um Riechstoffe, bei denen es sich ja häufig um Äther handelt in wäßrige Lösung zu überführen.
Anwendungsbeispiel 7
Man fügt zu 10 g einer IO%igen wäßrigen Lösung eines der in den Beispielen I bis 16 beschriebenen Stoffe
«-lor· in
U/α
stoffe, beispielsweise Sudanrot G (Hersteller BASF) hinzu und kann schon in der Kälte beobachten, wie eine Auflösung des Farbstoffes eintritt. Verdünnt man eine solche Lösung des Sudanfarbstoffes oder säuert man die Lösung an, so tritt keine Ausfällung des Farbstoffes ein. Dieses Verhalten ist natürlich färbereitechnisch von großer Bedeutung.
Anwendungsbeispiel 8
Man fügt zu einer 10%igen wäßrigen Lösung eines der in den Beispielen 1 bis 16 beschriebenen Stoffe etwa· Tetrachlorkohlenstoff zu, der sich zunächst unterhalb der wäßrigen Schicht absetzt. Schüttelt man nun sehr kräftig um, nachdem man durch Zusatz von etwas Salzsäure die Lösung schwach sauer gemacht hat, so geht der in Wasser unlösliche Tetrachlorkohlenstoff klar in wäßrige Lösung.
Dieses Ausführungsbeispiel wird im folgenden weiterhin erläutert:
In einem elektrisch beheizbaren Reaktionskolben, der mit einem mechanischen Rührer, einem Stutzen, einem Thermometer, sowie einem absteigenden Kühler ausgestattet ist. werden 1261 g Äthanolamin mit 248 g Borsäure vermischt und anschließend unter kräftigem Rühren erhitzt.
Nach Erreichen einer Temperatur von 1300C beginnen im Reaktionskolben Blasen aufzusteigen, wobei die Abspaltung des Wassers beginnt. Das Wasser wird über dem absteigenden Kühler aufgefangen und gemessen. Nach etwa einer Stunde Reaktionsdauer, während der 1600C erreicht wurden, sind 206 ml Wasser abgespalten. Sodann läßt man zum Inhalt des Reaktionskolbens 200 g Laurinsäure zufließen und erhitzt das Reaktionsgemisch so lange, bis nach Erreichen einer Endtemperatur von 232° C weitere 85 ml Wasser abgespalten sind.
Man erhält ein honigartiges dickflüssiges Reaktionsprodukt, nach Beispiel 4.
Sodann stellt man eine IO°/oige wäßrige Lösung dieses in Wasser löslichen Reaktionsproduktes her und fügt zu 10 ml dieser wäßrigen Lösung lOTropfen reinen Tetrachlorkohlenstoff, der sich zunächst unterhalb der
ί wäßrigen Lösung absetzt. Sodann gibt man einige Tropfen η-Salzsäure in einer solchen Menge hinzu, daß die Lösung schwach sauer ist und schüttelt hierauf kräftig um. Dabei geht der gesamte Tetrachlorkohlenstoff klar in die wäßrige Lösung. Die beiden zunächst
κι getrennten Phasen bilden eine einheitliche wäßrige Phase.
Wenn man in gleicher Weise in gleichen Mengen analoge Lösungsversuche mit Tetrachlorkohlenstoff durchführt, wobei anstelle des erfindungsgemäßen
ι· Produkte die folgenden bekannten Äthylenoxidanlagerungsprodukte PLURONIC PE 6100; Polypropylenglykol; Polyäthylenglykol; Lutensol FA 12; Lutensol AO 3; L'jtensol AO 12: Lutensol QM lon· anwendet, so zeifft sich, daß diese Stoffe keine lösende Wirkung bezüglich
:ii Tetrachlorkohlenstoff in wäßrigem Medium besitzen und zwar weder in wäßrig-neutralem Medium, noch in wäßrig-saurem Medium.
Anwendungsbeispiel 9
r> Man fügt zu 10 g einer 10%igen wäßrigen Lösung eines der in den Beispielen 1 bis 16 hergestellten Stoffe etwa I g des in Wasser unlöslichen p-Toluidins zu und kann sodann beobachten, wie sich die Kristalle des p-Toluidins sehr schnell auflösen. Auch durch Ansäuern
so der Lösung wird das p-Toluidin nicht wieder ausgefällt.
Anwendungsbeispiel IO
Man fügt zu einer 10%igen wäßrigen Lösung eines der in den Beispielen hergestellten Stoffe einige Γ. Kriställchen Jod hinzu. Das Jod geht schnell in Lösung und man erhält eine wäßrige Jodlösung.
Anwendungsbeispiel 11
Man fügt zu einer 10%igen wäßrigen Lösung eines
4(i der in den 1 bis 16 hergestellten Stoffe etwas Schwefelblüte hinzu, die ja bekanntlich in Wasser unlöslich ist. Durch kurzes Erwärmen erzielt man schnell eine dunkelgelbe klare Lösung des Schwefels.
Dies ist zum Beispiel besonders bedeutungsvoll für die
■r> Herstellung von Spritzmitteln für den Pflanzenschutz.
Anwendungsbeispiel 12
Man löst zunächst 1 g Schwefelblüte heiß in 100 g Dioxan und setzt zu dieser Lösung des Schwefels in
->o einem organischen Lösungsmittel so viel einer 50%igen wäßrigen Lösung eines der in den Beispielen 1 bis 16 gewonnenen Produkte zu, bis die Lösung des Schwefels in dem organischen Lösungsmittel in die wasserlösliche Form überführt ist, was man daran erkennt, Jaß eine
5i beliebige mit Wasser verdünnbare braun-gelbe klare Lösung entstanden ist.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    t. Borsäurekondensationsprodukte erhalten durch Kondensation bei über 100° C von Borsäure mit Alkoholen, die in 2-Stellung, 3-Stellung, 4-StejIung zur Hydroxylgruppe eine Aminogruppe besitzen und durch Umsetzung des so erhaltenen Produkts in zweiter Stufe mit einer organischen Säure zwischen 130°Cund240°Q
  2. 2. Borsäurekondensationsprodukte erhalten durch Kondensation bei über 100° C von Borsäure mit Alkoholen, die in 2-Stellung, 3-Stellung oder 4-Stellung zur Hydroxylgruppe eine Aminogruppe besitzen bei gleichzeitiger Anwesenheit einer organischen Säure.
  3. 3. Verwendung der Borsäurekondensationsprodukte nach den Ansprüchen 1 und 2 als Lösungsvermittler für unlösliche oder schwerlösliche Stoffe in Wasser.
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SI9500272A (en) * 1995-09-04 1997-04-30 Cadez Franc Tri-ethanol-amine-triborate, a compound of boric(iii) acid and tri-ethanol-amine with high content of borate component and with high solubility in water and in some organic solvents

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