DE1811410C3 - Konzentrierte wäßrige Lösungen von Kalium-α-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat sowie Verfahren zur Herstellung der konzentrierten Lösungen - Google Patents
Konzentrierte wäßrige Lösungen von Kalium-α-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat sowie Verfahren zur Herstellung der konzentrierten LösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft konzentrierte wäßrige Lösungen von KaIium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat, wobei
das Salz teilweise ersetzt sein kann durch das Natrium-<x-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat, das Kaliumoder
das Natrium-2-methyl-4-chlorphenoxyacetat, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser konzentrierten
wäßrigen Lösungen gemäß den vorstehenden Patentansprüchen.
Es ist bereits bekannt, daß man wäßrige Lösungen von Salzen der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
(nachfolgend kurz 2,4-DP-Säure genannt) als Herbizide verwenden kann. Diese herbiziden Mittel haben
inzwischen eine weltweite Bedeutung erlangt.
In der Praxis werden wäßrige Lösungen der Salze der 2,4-DP-Säure, insbesondere aber das Kaliumsalz dieser
Säure, verwendet, wobei die Konzentrationen bis maximal 570 kg Salz pro kg Lösung reichen.
Solche konzentrierten Lösungen haben den Vorteil, daß sie sehr einfach hergestellt werden können, weil
keine Trocknung der feucht anfallenden Säure notwendig ist. Außerdem können sie in besonders einfacher
Weise und besonders schnell mit Wasser auf die gewünschte Endkonzentration verdünnt werden.
Nachteilig ist bei diesen wäßrigen Lösungen, daß sie noch nicht konzentriert genug sind und deshalb beim
Transport ein zu hohes Gewicht, bezogen auf den Wirkstoff haben. Außerdem sind diese Lösungen oft
nicht ausreichend kältestabil.
Weiterhin ist bekannt geworden, daß man die Salze
45
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60 der 2-Methyl-4-ch!orphenoxy-essigsäure (nachfolgend
kurz MCPA-Säure genannt), besonders aber das Natriumsalz, als Herbizide verwenden kann. Auch
dieses Herbizid hat inzwischen eine weltweite Bedeutung erlangt
Das Natriumsalz der MCPA-Säure wird in fester Formulierung in den Handel gebracht. Dabei reicht der
Salzgehalt bis zu 890 g Salz pro kg Herbizid.
Die Alkalisalze der 2,4-DP-Säure sind stark hygroskopisch,
so daß deren Verwendung in fester Form für die Praxis entfällt
Solche festen Formulierungen haben den Vorteil, daß sie einen sehr hohen Anteil an Wirksubstanz enthalten,
so daß sie nur ein sehr geringes Transportgewicht, bezogen auf den Wirkstoff, aufweisen. Außerdem sind
sie selbstverständlich kältestabil.
Nachteilig ist bei diesen Festformulierungen, daß die Herstellung aufwendiger ist, weil das Produkt zunächst
getrocknet werden muß. Weiterhin ist nachteilig, daß sie sich nicht so einfach wie wäßrige Formulierungen mit
Wasser auf die gewünschte Endkonzentration verstrekken lassen.
Es besteht also ein technischem Bedürfnis, sehr konzentrierte wäßrige Lösungen der Salze der 2,4-DP-Säure
und der MCPA-Säure herzustellen, die die Vorteile der weniger konzentrierten wäßrigen Lösungen
einerseits und der Festformulierungen andererseits in sich weitgehend vereinigen.
Wie nun aus der FR-PS 11 84 025 hervorgeht, lassen
sich lagerbeständige, konzentrierte wäßrige Lösungen von Natrium- bzw. Kalium-«-(2,4-dichIorphenoxy)-propionat
herstellen, indem man zu einer wäßrigen Suspension von 2,4-DP-Säure die benötigte Menge an
Base in Form einer wäßrigen Lösung hinzugibt. Unter »konzentrierten Lösungen« sind hierbei allerdings nur
solche wäßrigen Lösungen zu verstehen, deren Konzentration maximal 32% beträgt
Ferner bekannt ist die Herstellung von Derivaten, insbesondere Salzen der «-(2-MethyIphenoxy)-propionsäure
in Form konzentrierter wäßriger Lösungen sowie deren Verwendung als selektiv wirkende
Herbizide (vgl. FR-PS 13 13 847). In der betreffenden Druckschrift finden sich jedoch keinerlei Angaben über
analoge hoch konzentrierte Lösungen des Kaliumsalzes der 2,4-DP-Säure und über eventuelle Kältestabilität
derartiger Lösungen.
Aus der US-PS 26 02 091 und der GB-PS 6 98 022 ist bekannt, daß sich technische Polychlor-phenoxy- bzw.
allgemein Phenoxy-Derivate von aliphatischen Monocarbonsäuren von anhaftenden Verunreinigungen befreien
lassen, indem man eine wäßrige Suspension oder Lösung eines Alkalisalzes der betreffenden technischen
Säure im alkalischen Medium mit einem Alkalihypochlorit behandelt, anschließend das überschüssige
Hypochlorit durch Erhitzen oder durch Zugabe von Wasserstoffperoxid zerstört und dann die Phenoxycarbonsäure
durch Ansäuern des Gemisches ausfällt. In den Beispielen wird zwar die Herstellung von wäßrigen
Salzlösungen durch Versetzen einer wäßrigen Suspensiofder Säure mit einer Base-Lösung beschrieben, es
handelt sich jedoch nur um die Zubereitung relativ verdünnter Salzlösungen. So enthalten die jeweils am
höchsten konzentrierten Lösungen etwa 350 g Salz pro Kilogramm Lösung (vgl. Beispiel 4 der GB-PS 6 98 022)
bzw. etwa 400 g Salz pro Kilogramm Lösung (vgl. Beispiel 5 der US-PS 26 02 091). Die Umsetzungen sind
also als gewöhnliche Neutralisationen aufzufassen, die sowohl durch Zugabe von Base zu Säure als auch
umgekehrt durchgeführt werden können.
Gemäß DE-AS 12 57 785 lassen sich konzentrierte Lösungen von Kalium-a-(4-ehIor-2-methylphenoxy)-propionat
herstellen. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß andere bekannte Phenoxyalkancarbonsäuren
als «-(4-Chlor-2-methylphenoxy)-propionsäure — also auch die 2,4-DP-Säure - das
beobachtete Löslichkeitsverhalten nicht zeigen.
Aus der FR-PS 13 26 413 und dem in Chemical Abstracts 60, 9836 b (1964) abgedruckten Artikel ist
bekannt, daß sich Gemische von Salzen oder anderen Derivaten verschiedener substituierter Phenoxyalkancarbonsäuren
sehr gut zur Unkrautbekämpfung eignen. Angaben über die Herstellung hoch konzentrierter
wäßriger Lösungen dieser ohnehin als Herbizide vorbeschriebenen Produkte sind aber nicht vorhanden.
Versucht man nun, konzentrierte wäßrige Lösungen des Kaliumsalzes der 2,4-DP-Säure herzustellen, indem
man konzentrierte wäßrige Kalilauge vorlegt und die in Wasser unlösliche 2,4-DP-Säure einträgt, so zeigt sich,
daß man trotz intensiven Rührens nur ein inhomogenes Gemisch erhält. Die eingetragene Säure überzieht sich
mit einer zähflüssigen, schleimigen Masse, die sich von der Kalilauge absondert Es gelingt auch mit einem
hohen technischen Aufwand nicht, auf diese Weise homogene, hochkonzentrierte wäßrige Lösungen des
Kaliumsalzes der 2,4-DP-Säure herzustellen. Daraus müßte der Schluß gezogen werden, daß solche
hochkonzentrierten Lösungen nicht existenzfähig sind.
Es wurde nun gefunden, daß man konzentrierte wäßrige Lösungen von Kalium-a-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat
mit einem pH-Wert von ; bis 12 und einem Gehalt von 650 bis 800 g Kaiiu„n-a-i2,4-dichlorphenoxy)-propionat
pro kg Lösung, wobei Ls zu 50 Gew.-% des Kalium-<x-(2,4-dichIorphenoxy)-propionats durch
Natrium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat, durch Kalium- und/oder Natrium-2-methyl-4-chlorphenoxy-acetat
ersetzt sein können, erhält, wenn man feste t*-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure,
die gegebenenfalls bis zu 30 Gew.-% Wasser enthält, vorlegt und Kaliumhydroxid, das gegebenenfalls in Wasser gelöst ist, gegebenenfalls
unter Zugabe weiteren Wassers bis zu einem pH-Wert von 7 bis 12 zugibt und dabei die Mengen an
Säure und Base einerseits und die Menge an Wasser andererseits so bemißt, daß eine Konzentration von 650
bis 800 g Kalium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat pro
kg Lösung erreicht wird, wobei ein solcher Teil der *-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure durch 2-Methyl-4-chlorphenoxy-essigsäure
ersetzt und ein solcher Teil des Kaliumhydroxids durch Natriumhydroxid ersetzt werden kann, daß bis zu 50 Gew.-% des Kalium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionats
durch Natrium-a-(2,4-dichlorphenoxyj-propionat, durch Kalium- und/oder Natrium-2-methyl-4-chlorphenoxy-acetat
ersetzt sind.
Aus Zweckmäßigkeitsgründen und insbesondere im Hinblick auf eine eindeutige Bezugsgröße werden alle
Gewichtsverhältnisse auf die als Endprodukt erhältliche Lösung bezogen.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen,
daß es möglich ist, hochkonzentrierte wäßrige Lösungen von Kalium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat herzustellen,
wenn man die Säure vorlegt und konzentrierte wäßrige Kalilauge zugibt, weil es andererseits nicht
möglich ist, diese Lösungen zu erhalten, wenn man die Kalilauge vorlegt und die feste Säure einträgt. Aufgrund
des bekannten Standes der Technik war nämlich zu erwarten gewesen, daß sich die betreffenden Lösungen
entweder nach beiden Methoden, oder aber gar nicht herstellen lassen wurden. So fehlen in der FR-PS
13 13 847, der FR-PS 12 26 413 und in dem Artikel in Chemical Abstracts 60, 9836 b (1964) Hinweise auf die
speziellen Probleme, die sich bei der Darstellung der erfindungsgemäßen Lösungen auftreten, und wie diese
Schwierigkeiten zu überwinden wären. Die in der US-PS 26 02 091 und der GB-PS 6 98 022 beschriebenen
Neutralisationen können sowohl durch Zugabe von Base zu Säure als auch umgekehrt durchgeführt werden.
ίο Gerade die zuletzt genannte Verfahrensweise ist jedoch
bei der Zubereitung der erfindungsgemäßen 2,4-DP-Kaliumsalz-Lösungen im Gegensatz zu allen Erwartungen
nicht anwendbar (siehe Vergleichsbeispiele). Auch unter Be-ücksichtigung der technischen Lehre, die aus der
is DE-AS 12 57 785 hervorgeht, war die Zugänglichkeit
der erfindungsgemäßen Konzentrate nicht anzunehmen, denn es wird ausdrücklich festgestellt, daß des dort
beschriebene Löslichkeitsverhalten von KaIium-a-(4-chIor-2-methylphenoxy)-propionat
nicht auf andere Phenoxyalkancarbonsäuren — also auch nicht auf die 2,4-DP-Säure — übertragbar ist. Außerdem wird in der
DE-AS 12 57 785 im Beispiel 2 gezeigt, daß sich eine
Kalium-a-^-chlor^-methylphenoxyJ-propionat-Lösung
herstellen läßt, indem man die Säure in eine
:5 wäßrige Kalilauge einträgt.
In der FR-PS 11 84 C25 wird zwar im Beispiel 11 die
intermediäre Bildung eines wäßrigen Gemisches mit einem Gehalt vo.. 77,8 g Kalium-<x-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat
in 100 g Lösung beschrieben. Hierbei handelt es sich jedoch um ein inhomogenes Gemisch
und nicht um eine echte Lösung. Letztere entsteht erst beim Verdünnen des Konzentrates mit Wasser. Der
Kalium-«-(2,4-dichIorphenoxy)-propionat-Gehalt der tatsächlich hergestellten Lösung beträgt nur 32%.
Ferner kann die im Beispiel 11 der FR-PS 11 84 025
vorhandene stereotype Aufzählung der Arbeitsgänge (Abkühlen, pH-Einstellung und Verdünnen) nicht als
Anweisung für eine bestimmte Reihenfolge gewertet werden. Lediglich die Endeinstellung des Volumens
ίο steht als abschließende Maßnahme fest, weil Abkühlung
und pH-Einstellung durch Basenzugabe das Volumen noch ändern.
Unter Abkühlung ist in diesem Zusammenhang nur zu verstehen, daß die Temperatur des zunächst heißen
Gemisches auf Raumtemperatur herabgesetzt wird. Von Kältestabilität — Beständigkeit bei Temperaturen
deutlich unter O0C- kann hier also nicht gesprochen
werden. Diese Eigenschaft wird in der FR-PS 11 84 025 allein den Diethanolaminsalz-Lösungen der 2,4-DP-Säure
zugeschrieben (vgl. Seite 2, linke Spalte, Ende des 3. Absatzes).
Außerdem kommt es, wie bereits mehrfach betont, bei der Zubereitung der erfindungsgemäßen Produkte
entscheidend auf die Art der Zugabe der Komponenten an. Natürlich bieten sich theoretisch nur zwei Alternativen
zur Herstellung von Salzen an, doch gibt es bislang keine Hinweise darauf, daß die beiden Möglichkeiten
nicht völlig gleichwertig sind. Daher wird kein Fachmann erraten, daß eine Salzbildung unter Lösung
m> stattfinden kann, wenn man die Base zur vorgelegten
Säure gibt, nachdem er vorher festgestellt hat. daß das Eintragen der Säure in die Base nicht erfolgreich war.
Darüber hinaus ist es anzunehmen, daß ein Fachmann nicht einen Feststoff vorlegt und eine Lösung (die
f>-'> Kaliumhydroxid-Lösung) einträgt, sondern stets den
umgekehrten Weg wählt, weil dieser einfach durchführbar ist, jener aber technische Probleme wufwirft (z. B.
Rühren eines Feststoffes) und deshalb schwieriger
durchführbar ist.
Besonders überraschend ist schließlich, daß die erfindungsgemäßen hochkonzentrierten wäßrigen Lösungen
nicht auskristalüsieren, sondern vollständig homogen bleiben, wenn sie abgekühlt werden. Daraus
resultiert eine Kältestabilität, die im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik nicht vorauszusehen war.
Untersucht man im Nachhinein die Möglichkeit der Lösungshei stellung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
genauer, so ergibt sich folgendes: Legt man konzentrierte Kalilauge vor und gibt die 2,4-DP-Säure
hinzu, so erhält man ein Dreistoffsystem mit den Komponenten Kaliumhydroxid, Kaliumsalz der 2,4-DP-Säure
und Wasser. Das gebildete Kaliumsalz der 2,4-DP-Säure ist in der konzentrierten Kalilauge nahezu
unlöslich und trennt sich in schleimiger Form von der Kalilauge ab.
Gleichzeitig umhüllt es die Säureteilchen, so daß eine weitere Neutralisation nicht vonstatten gehen kann. Das
Dreistoffsystem Kaliumhydroxid, Kaliumsalz der 2,4-DP-Säure und Wasser ist also zweifellos nicht in
allen Konzentrationsverhältnissen unbeschränkt mischbar. Es besteht bei hoher Alkalikonzentration eine
Mischungslücke.
Legt man jedoch die 2,4-DP-Säure vor und gibt wäßrige Kalilauge hinzu, so entsteht ein Dreistoffsystem
mit den Komponenten 2,4-DP-Säure, Kaliumsalz der 2,4-DP-Säure und Wasser. Überraschenderweise bildet
dieses System eine homogene Mischung. Eine Mischungslücke besteht nicht
Als Ausgangsstoffe werden die folgenden Produkte verwendet:
2,4-DP-Säure, entweder als trockene Säure oder aber in feuchter Form, so wie sie bei der technischen
Herstellung anfällt. Diese technische Säure enthält im allgemeinen 5 bis 30 Gewichtsprozent Wasser, vorzugsweise
10 bis 25 Gewichtsprozent.
Die MCPA-Säure kann ebenfalls in trockener Form eingesetzt werden, vorzugsweise aber in technischer
Form, wie sie bei der großtechnischen Herstellung erhalten wird. Sie enthält in diesem Zustand etwa 5 bis
40 Gew.-% Wasser, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%.
Das Kaliumhydroxid kann in fester Form eingesetzt werden, wird jedoch zweckmäßigerweise in Form einer
konzentrierten wäßrigen Lösung verwendet. Sie enthält zweckmäßigerweise etwa 40 bis 60 Gew.-% Kaliumhydroxid.
Das Natriumhydroxid kann ebenfalls in fester Form verwendet werden. Zweckmäßigerweise benutzt man
auch hier wäßrige Lösungen des Natriumhydroxids, die etwa 40 bis 60 Gew.-% Natriumhydroxid enthalten.
Wie bereits vorstehend angegeben worden ist, kann die 2,4-DP-Säure bis zu einem gewissen Maß durch
MCPA-Säure und das Kaliumhydroxid bis zu einem gewissen Maß durch Natriumhydroxid ersetzt werden.
Die Grenze liegt so, daß 50% des Kaliumsalzes der 2,4-DP-Säure in der konzentrierten Lösung durch das
Natriumsalz der 2,4-DP-Säure, das Kaliumsalz der MCPA-Säure und/oder das Natriumsalz der MCPA-Säure
ersetzt sein können,
Die Herstellung der erfindungsgemäßen hochkonzentrierten wäßrigen Lösungen des Kaliumsalzes der
2,4-DP-Säure kann nach verschiedenen Ausführungsformen vorgenommen werden. Allen Ausführungsformen
ist jedoch £emeinsam, daß man 2,4-DP-Säure mit Wasser und Lauge über das Dreistoffsystem 2,4-DP-Säure/Wasser/2,4-Di''-Salz
in homogener Phase neutralisiert.
1) Es ist möglich, die Säure gegebenenfalls in feuchtem Zustand vorzulegen und wäßrige Kalilauge,
gegebenenfalls unter Zugabe von wäßriger Natronlauge, bis zur Neutralisation zuzusetzen.
Schon nach Zusatz einer sehr geringen Menge an Lauge entsteht eine klare Lösung.
2) Es ist auch möglich, die Säure gegebenenfalls im festen Zustand vorzulegen und Wasser einerseits
sowie Kaliumhydroxid bzw. Kaliumhydroxid und
ίο Natriumhydroxid in trockener Form andererseits
zuzugeben.
3) Schließlich kann man auch die Säure gegebenenfalls in feuchtem Zustand vorlegen und einerseits
wenig Wasser und andererseits eine hochkonzentrierte Kalilauge bzw. Kalilauge und Natronlauge
zugeben.
Die Herstellung der konzentrierten wäßrigen Lösungen erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen zwischen
20 und 120° C, vorzugsweise zwi-;iien 50 und 90° C.
Die hochkonzentrierten wäßrigei: Lösungen enthalten zwischen 650 und 800 g Salz pro kg Lösung.
Bei einem Salzgehalt zwischen 650 und 700 g/kg Lösung sind die Lösungen viskos, und bei einem
Sahgehalt zwischen 700 und 800 g pastenartig.
Die Kältestabilität dieser wäßrigen Lösungen ist für die Praxis vollkommen ausreichend. Selbst bei Temperaturen
von -200C tritt keine Entmischung der Lösungen, z. B. durch Auskristalüsieren der Salze, ein
(vgl. Beispiele).
Die Lösungen werden auf einen pH-Wert zwischen 7 und 12 eingestellt. Auf diese Weise will man vermeiden,
daß bei Verwendung von saurem Wasser zur Verdünnung der Konzentrate ein pH-Wert von 7 unterschritten
wird und dann gegebenenfalls Säure ausfällt, die die Düsen der Spritzgeräte verstopfen könnte.
Weiterhin kann es zweckmäßig sein, diesen Lösungen Emulgatoren oder Dispergiermittel der üblichen Art in
Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-% zuzusetzen. Auf diese Weise will man vermeiden, daß bei Verwendung sehr
harten Wassers zur Verdünnung der Konzentrate sich das Calciumsalz der 2,4-DP-Säure abscheidet
Die erfindungsgemäßen hochkonzentrierten wäßrigen Lösungen weise eine Reihe von Vorteilen auf. Sie
■»5 sind in besonders einfacher Weise herzustellen, weil die
feucht anfallende 2,4-DP-Säure bzw. MCPA-Säure direkt verwendet werden kann. Sie sind als wäßrige
Konzentrate besonders einfach mit Wasser auf die gewünschten Endkonzentrationen verstreckbar. Wegen
ihrer sehr hoben Konzentration enthalten sie nur geringe Mengen Ballaststoffe. Das Transportgewioht ist
also niedrig, bezogen auf den Wirkstoffgehalt
Schließlich können die Konzentrate sehr einfach filtriert werden, womit eine Garantie vorhanden, ist, daß
sie keinerlei fesie Stoffe enthalten, die zu Düsenverstopfungen führen könnten.
In einer Rührapparatur werden 48 g 2,4-DP-Säure mit einem Wassergehalt von ca. 4% vorgelegt und, bei
Raumtemperatur beginnend, unter Rühren 50%ige wäßrige technische Kaltlauge eingetropft. Nach Zusatz
von ca. 10 bis 15 g Kalilauge ist der Kolbeninhalt flüssig und reagiert nach Zugabe von insgesamt 21,8 g
Kalilauge neutral. Infolge Auftretens von Nautralisationswärme hat sich der Ansatz dabei auf 700C erwärmt
und geht beim Abkühlen auf Raumtemperatur in eine oastenartiee. weiche, in Wasser lösliche Masse über. Die
Gehaltsbestimmung ergibt eine Konzentration von 787 g Kalium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat/kg Lösung.
946 g 2,4-DP-Säure mit einem Wassergehalt von ca.
13% werden vorgelegt und, wie in Beispiel I beschrieben, mit 50%iger Kalilauge versetzt Nach
Zugabe von insgesamt 396 g Lauge ist unter Tempera turerhöhung auf 75°C ein pH-Wert von 11 erreicht Die
Lösung wird filtriert zur Formulierung mit 1% eines technischen Emulgators versetzt und hat bei der
analytischen Bestimmung einen Gehalt von 700 g Kalium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat/kg Lösung
(D20· 1.3648). Die Lösung bleibt im Lagerversuch bei
-20" C absolut stabil.
Eine Mischung aus 650 g feuchter 2,4-DP-Säure (Wassergehalt ca. 12%) und 228 g MCPA-Säure
(Wassergehalt ca. 15%) wird, wie in Beispiel 2 beschrieben, bis zum Erreichen eines pH-Wertes von 11
mit 394 g 50%iger wäßriger technischer Kalilauge versetzt, wobei die Temperatur auf 85°C ansteigt Nach
Zugabe von 1% eines Emulgators und Filtration entsteht eine einwandfreie wasserlösliche Formulierung,
die auch bei -203C keine Kristallisation zeigt D20= 1.3572. Die Gehaltsbestimmung ergibt 670 g
Kalium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionatyKalium-(2-methyl-4-chlorphenoxy)-acetat
pro kg Lösung.
Vergleichsbeispiel
a) In eine 50%ige wäßrige Kalilauge, die 56 g (1 Mol)
an festem Kaliumhydroxid enthält werden bei Raumtemperatur unter intensivem Rühren 23,5 g (0,1 Mol) an
fester 2,4-DP-Säure eingetragen. Es bildet sich ein inhomogenes Gemisch, das aus wäßriger Kalilauge und
fester, klumpenförmiger 2,4-DP-Säure besteht. Selbst nach längerem Rühren bei Raumtemperatur gelingt es
nicht eine homogene Lösung herzustellen.
b) In eine 50%ige wäßrige Kalilauge, die 56 g (1 Mol)
an festem Kaliumhydroxid enthält werden bei 60 bis 70° C unter intensivem Rühren 23,5 g (0,1 Mol) an fester
2,4-DP-Säure eingetragen. Es bildet sich ein inhomoge nes System, welches aus 2 flüssigen Phasen besteht,
ίο nämlich aus wäßriger Kalilauge und geschmolzener
2,4-DP-Säure. Selbst nach längerem Rühren bei 60 bis 700C gelingt es nicht, eine homogene Lösung herzustellen,
c) Zu 235 g (1 Mol) 2,4-DP-Säure wird bei
c) Zu 235 g (1 Mol) 2,4-DP-Säure wird bei
ι? Raumtemperatur eine 50%ige wäßrige Kalilauge, die
39,2 g (0,7 Mol) an festem Kaliumhydroxid enthält unter intensivem Rühren langsam hinzugegeben. Es bildet sich
eine homogene wäßrige Lösung.
Der Versuch wird "bei verschiedenen Temperaturen
wiederholt. Dabei zeigt sich, daß sich unabhängig von der Temperatur jeweils eine homogene wäßrige Lösung
bildet.
Bestimmung der Kältestabilität
Vorbekannte Lösung:
(500 g Kal«um-a-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat pro kg
Lösung)
Erstarrungspunkt: -3° C
jo Schmelzpunkt: -11 bis-JO0C
jo Schmelzpunkt: -11 bis-JO0C
Erfindungsgemäße Lösung:
(685 g Kalium-a-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat pro kg
Lösung)
Erstarrungspunkt: -260C
Erstarrungspunkt: -260C
Schmelzpunkt: -25bis-24°C
Claims (2)
1. Konzentrierte wäßrige Lösungen von Kalium-«- (2,4-dichlorphenoxy)-propionat mit einem pH-Wert
von 7 bis 12 und einem Gehalt von 650 bis 800 g Kalium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat pro kg
Lösung, wobei bis zu 50 Gew.-% des Kalium-a-(2,4-dichlorphenoxy)-propionats
durch Natrium-tt-(2,4-dichlorphenoxyj-propionat,
durch Kalium- und/oder Natrium^-methyl^chlorphenoxyacetat ersetzt
sein können.
2. Verfahren zur Herstellung der konzentrierten
wäßrigen Lösungen von KaIium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat
nach Anspruch 1, dadurch gekenn- is zeichnet, daß man feste «-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure,
die gegebenenfalls bis zu 30 Gew.-% Wasser enthält, vorlegt und Kaliumhydroxid, das
gegebenenfalls in Wasser gelöst ist, gegebenenfalls unter Zugabe weiteren Wassers bis zu einem
pH-Wert von 7 bis 12 zugibt und dabei die Mengen
an Säure und Base einerseits und die Menge an Wasser andererseits so bemißt, daß eine Konzentration
von 650 bis 800 g KaIium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat
pro kg Lösung erreicht wird, wobei ein solcher Teil der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
durch 2-Methyl-4-chlorphenoxy-essigsäure ersetzt und ein solcher Teil des Kaliumhydroxids
durch Natriumhydroxid ersetzt werden kann, daß bis zu 50 Gew.-% des Kalium-«-(2,4-di- so
chlorphenoxyj-propionats durch Natrium-«-(2,4-dichlorphenoxy)-propionat
durch Kalium- und/oder Watrium^-methyM-chlorphenoxyacetat ersetzt
sind.
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