DE1542791C3 - Monomethylammoniumsalz der a- (2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure in fester Form, Verfahren zu dessen Herstellung sowie dieses enthaltende Herbizide - Google Patents
Monomethylammoniumsalz der a- (2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure in fester Form, Verfahren zu dessen Herstellung sowie dieses enthaltende HerbizideInfo
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Description
JO
Die Erfindung betrifft das Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure in fester
Form, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie dieses enthaltende Herbizide gemäß den vorstehenden Patent- j5
ansprüchen.
Es ist bereits bekannt geworden, daß man Salze der 2,4-Dichlorphenoxypropionsäure, z. B. die Alkalisalze,
die Alkylamin- und die Dialkylaminsalze, in Form von wäßrigen Lösungen als Herbizide verwenden kann (vgl.
z.B. AT-PS 2 17 241, CH-PS 3 72 191 und FR-PS 11 84 025). Diese Salzlösungen werden aus 2,4-Dichlorphenoxypropionsäure
und stöchiometrischen Mengen der entsprechenden Alkalihydroxide bzw. Amine in Wasser hergestellt und nach Einstellung auf eine
bestimmte Wirkstoffkonzentration in den Handel gebracht. Zur Herstellung der gebrauchsfertigen herbiziden
Spritzbrühen werden diese wäßrigen Lösungen mit Wasser auf die gewünschte Anwendungskonzentration
verdünnt.
Wäßrige Wirkstoffzubereitungen weisen gegenüber festen Wirkstoffzubereitungen verschiedene in der
Praxis erhebliche Nachteile auf. So sind Verpackung und Transport bei wäßrigen Lösungen wesentlich
aufwendiger und schwieriger durchführbar als bei festen Stoffen. Außerdem besteht bei wäßrigen Lösungen im
Winter die Gefahr des Gefrierens der Lösungen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß die Wirkstoffe
bei tieferen Temperaturen durch Unterschreiten der Löslichkeitsgrenze auskristallisieren. Hierin ist ein bo
besonderes Problem zu sehen. Im allgemeinen werden die wäßrigen Wirkstofflösungen in sehr konzentrierter
Form in den Handel gebracht, damit Transportkosten gespart werden. Solche wäßrigen Lösungen sind jedoch
ganz besonders gegen Abkühlungen empfindlich, weil der Wirkstoff sehr schnell auskristallisiert.
Es besteht somit ein erhebliches technisches Bedürfnis, die wäßrigen Lösungen der Salze der 2,4-Dichlorphenoxypropionsäure
durch feste Wirkstoffzubereitungen zu ersetzen.
Aus diesem Grunde hat es auch nicht an Versuchen gefehlt, Salze der 2,4-Dichlorphenoxypropionsäure in
fester Form herzustellen und auf den Markt zu bringen. Diesen Versuchen standen jedoch beträchtliche technische
Schwierigkeiten entgegen.
So sind die Alkalisalze der 2,4-Dichlorphenoxypropionsäure stark hygroskopisch und lassen sich deshalb
nicht aus wäßrigen Lösungen isolieren. Außerdem sind sie technisch schwer zu handhaben.
Die Aminsalze sind zwar nicht hygroskopisch, lassen sich jedoch auch nicht in einfacher Weise isolieren, weil
sie bei der Herstellung durch Neutralisation technischer 2,4-Dichlorphenoxypropionsäure mit Aminen in Form
von Ölen und Schmieren anfallen und nur schlecht zur Kristallisation gebracht werden können. Selbst bei
Verwendung von gereinigter Säure und wasserfreien organischen Lösungsmitteln gelangt man nur zu sehr
schlecht kristallisierenden Ölen. Auch beim Eindampfen wäßriger Lösungen solcher Aminsalze erhält man
Schmieren, die nur sehr langsam teilweise kristallin werden.
Das zuvor Gesagte wird auch durch den bekannten Stand der Technik belegt.
So ist der GB-PS 6 06 477 zwar die allgemeine technische Lehre zu entnehmen, daß sich Aryloxyalkancarbonsäure-Aminsalze
durch Umsetzung von Aryloxycarbonsäuren (darunter auch a-(2,4-DichIorphenoxy)-propionsäure))
mit Aminen (darunter auch Methylamin) herstellen lassen. Es wird jedoch nur die Synthese von
wäßrigen Lösungen bestimmter Aryloxyalkancarbonsäure-Aminsalze
beschrieben. Außerdem fehlt eine konkrete Anweisung, Methylamin mit «-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
zur Reaktion zu bringen.
Aus der US-PS 23 96 513 geht hervor, daß zahlreiche Aryloxycarbonsäuren sowie deren Salze mit organischen
und anorganischen Basen zur Bekämpfung von Unkraut geeignet sind. Innerhalb einer sehr großen Zahl
von namentlich aufgeführten Säuren und Basen werden zwar auch <%-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure und
Methylamin genannt; es ist jedoch kein Beispiel enthalten, in dem die Herstellung des Monomethylammoniumsalzes
der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure beschrieben wird. Außerdem wird das Salz auch nicht
im Zuge einer kursorischen Aufzählung erwähnt. Darüber hinaus wird überhaupt kein Verfahren zur
Synthese von Aryloxycarbonsäure-Alkylamin-Salzen in fester Form angegeben.
Es wurde nun das Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dich!orphenoxy)-propionsäure der Formel
NH3CH3
in fester Form gefunden.
Weiterhin wurde gefunden, daß man das Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
in fester Form erhält, wenn man a-(2,4-Dich!orphenoxy)-propionsäure
in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels mit Methylamin in stöchiometrischen
Mengen umsetzt und das dabei gebildete Monomethylammoniumsalz der «-(2,4-Dichlorphenoxy)propionsäure
in üblicher Weise vom Lösungsmittel abtrennt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem herbizide Mittel in fester Form, die das
Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
als Wirkstoff enthalten.
Überraschenderweise ist das bislang noch nicht bekannte Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
in fester Form technisch einfach herzustellen. Das gilt nicht nur für die reine tt-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure, sondern auch für
die technische Säure, welche verschiedene Verunreinigungen enthält und meist in feuchter Form anfällt.
Die leichte Gewinnung des Monomethylammoniumsalzes der «-(2,4-DichIorphenoxy)-propionsäure in fester
Form ist als besonders überraschend zu bezeichnen, wenn man berücksichtigt, daß es weder mit Ammoniak
noch mit Dimethylamin, Monoäthylamin, Diäthylamin, Triäthylamin oder den entsprechenden Alkylolaminen
möglich ist, Salze der 2,4-Dichlorphenoxypropionsäure herzustellen, die aus wäßriger Lösung gut auskristallisieren.
Dampft man solche wäßrigen Lösungen ein, so erhält man ebenfalls nur schwer oder gar nicht
kristallisierende Öle. Auch aus organischen Lösungsmitteln gelingt die Herstellung der genannten Salze nicht.
Dies gilt insbesondere für die Verwendung von technischer a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure, die
aber bei der großtechnischen Herstellung allein als Ausgangsmaterial in Frage kommt.
Die einfache Zugänglichkeit des Monomethylammoniumsalzes der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure in
fester Form ist vor allem auch deshalb unerwartet, weil die Herstellung von festen, rieselfähigen Aminsalzen der
oc-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure bisher noch nicht
bekannt war.
Bei der Herstellung des Monomethylammoniumsalzes der <x-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure in fester J5
Form kommt als Ausgangsmaterial nicht nur die reine <x-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure, sondern insbesondere
die technische Säure in Frage. Diese technischen Säuren enthalten im allgemeinen als Verunreinigungen
noch etwa 2 bis 8% Isomere und Homologe der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure, 0,2 bis 1,5% nicht
sublimierbare Anteile und 1 bis 5% freies 2,4-Dichlorphenol.
Außerdem enthalten die technischen Säuren je nach Trocknungsgrad Wasser, z. B. in Mengen von 2 bis
10%.
Das Methylamin kann als solches gasförmig verwendet werden oder in Form seiner wäßrigen Lösungen
oder Lösungen in organischen Verdünnungsmitteln.
Das bevorzugte Lösungsmittel ist Wasser. Es können jedoch auch organische Lösungsmittel, wie Alkohole,
z. B. Methanol, Äthanol, Isopropanol; Äther, z. B. Diäthyläther und Dioxan; Ester, z. B. Essigsäureäthylester
und Essigsäurebutylester;aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzin; chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
z. B. Tetrachloräthan, und aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzo! und Xylol, verwendet
werden.
Nach einer besonders zweckmäßigen Herstellungsmethode neutralisiert man eine wäßrige Monomethylamin-Lösung
mit <x-(2,4-DichIorphenoxy)-propionsäure to
oder einer wäßrigen Suspension dieser Säure, zweckmäßigerweise ohne Abführung der Neutralisationswärme,
wobei eine klare, etwa 30 bis 8O0C warme Lösung
entsteht, aus der beim Abkühlen das Salz in einer leicht abtrennbaren Form ausfällt. Es kann durch Abfiltrieren, b5
Abnutschen oder Schleudern von der Mutterlauge getrennt werden. Die anfallenden Mutterlaugen enthalten
zwar noch beträchtliche Mengen des Salzes gelöst.
können jedoch als Lösungsmittel für weitere Ansätze verwendet werden, wodurch eine wirtschaftliche Arbeitsweise
gewährleistet ist. Außerdem können die wäßrigen Mutterlaugen auch in bekannter Weise zur
Herstellung flüssiger Herbizide verwendet werden.
Bei der Verwendung von organischen Lösungsmitteln kann sowohl in homogener als auch heterogener Phase
gearbeitet werden. Das Monomethylamin kann in diesen Fällen gasförmig in die Lösungen der Säure
eingeleitet werden. Die Abtrennung des Salzes von den verwendeten Lösungsmitteln geschieht z. B. durch
Abdestillieren des Lösungsmittels. Das Salz ist in den Lösungsmitteln weitgehend löslich.
Unabhängig davon, ob man bei diesen Herstellungsmethoden reine (2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
verwendet oder technische Säure, man erhält stets unmittelbar frei fließende Pulver, die mit den üblichen
Apparaturen einfach abgepackt und dann, gegebenenfalls nach Zumischung von Streckmitteln, ohne besondere
Vorsichtsmaßnahmen zum Versand gebracht werden können.
Das Monomethylammoniumsalz der <x-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
stellt ein farbloses Pulver dar, das, aus Wasser isoliert, bei 147 bis 1500C schmilzt. Aus
Isopropanol umkristallisiert, schmilzt es bei 150 bis 152°C. Das Salz ist nicht hygroskopisch.
Das Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
wird in gleicher Weise wie die bereits bekannten Salze der <x-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
zur Bekämpfung von Unkräutern verwendet, insbesondere zur Bekämpfung von Getreideunkräutern,
wie Vogelmiere und Klettenlabkraut in Getreidekulturen, wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer.
Die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel sollen einen besonders hohen.. Wirkstoffgehalt haben, weil
dadurch der Transport besonders einfach ist. Im allgemeinen liegt der Wirkstoffgehalt, bezogen auf das
Monomethylammoniumsalz der Säure, zwischen 70 und 98 Gewichtsprozent. Der Rest kann z. B. aus Verunreinigungen
bestehen, die aus der technischen Säure stammen. Diese Verunreinigungen haben keinerlei
nachteilige Wirkung bei der Verwendung des Gemisches als Herbizid.
Sollen die herbiziden Mittel später zur Herstellung von wäßrigen Spritzbrühen verwendet werden, so
können dem Wirkstoff auch noch wasserlösliche Streckmittel zugesetzt werden, wie Natriumchlorid,
Kaliumchlorid und Natriumsulfat.
Sollen die herbiziden Mittel zur Herstellung von Streupulvern verwendet werden, so können sie feste
Streckmittel enthalten.
Zur Herstellung von wäßrigen Spritzbrühen werden die herbiziden Mittel zweckmäßigerweise am Ort ihrer
Verwendung in der notwendigen Menge Wasser aufgelöst. Die gebrauchsfertigen Spritzbrühen haben im
allgemeinen einen Wirkstoffgehalt, bezogen auf die freie Säure, von 0,1 bis 15%, vorzugsweise zwischen 1
und 10%. Die Ausbringung erfolgt in üblicher Weise durch Verspritzen oder Versprühen. Die Aufwandmenge
kann schwanken. Sie liegt im allgemeinen bei 2 bis 5 kga-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure pro ha.
Zur Herstellung von festen Wirkstoffzubereitungen werden die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel mit
den üblichen festen Streckmitteln vermischt, wie natürliche Gesteinsmehle, z. B. Kaoline, Tonerden,
Talkum und Kreide, oder synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure und Silikate. Die Wirkstoffkonzentration
liegt im allgemeinen zwischen 0,1
und 10%, vorzugsweise zwischen 1 und 5%, jeweils bezogen auf die freie Säure. Die Aufwandmenge
schwankt auch hier im allgemeinen zwischen 2 und 5 kg Säure pro ha.
In 50 ml einer etwa 25%igen wäßrigen Lösung von Monomethylamin trägt man unter Rühren 100 g einer
technischen a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure folgender
Zusammensetzung ein:
83,9% reine Säure
5,2% isomere und homologe Säuren
0,8% nicht sublimierbare Anteile
3,0% freies 2,4-Dichlorphenol
7,1% Wasser
Man erhält eine klare Lösung, die man durch weitere Zugabe von Amin bzw. Säure auf einen pH-Wert von 7,5
bis 8,5 einstellt. Beim Abkühlen der etwa 50 bis 55° C warmen Lösung fallen farblose Kristalle aus, die nach
etwa 5 Stunden bei etwa 15 bis 20° C abgesaugt werden. Nach dem Trocknen des abgesaugten Kristallisats an
der Luft erhält man etwa 55 bis 65 g eines hellgrauen bis farblosen Pulvers, das bei etwa 147 bis 1500C schmilzt.
Diese rohen Kristalle haben folgende analytische Zusammensetzung:
Cl
15
93,8% reines Methylammoniumsalz der
a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
(= 82,9% reine Säure)
(= 82,9% reine Säure)
2,9% isomere und homologe Säuren
0,1% unlöslicher Rückstand
0,7% 2,4-Dichlorphenol
2,5% Wasser
Durch Umlösen aus Isopropanol läßt sich das Salz reinigen, wobei man farblose Kristalle erhält, die bei 150
bis 152° C schmelzen. Die Elementaranalyse dieser Kristalle liefert folgende Werte:
C10H13O3NCl2 (Molgewicht 266)
30
35
40
45
Berechnet: 45,20 4,88 18,10 5,26 26,70%
Gefunden: 44,81 4,89 18,07 5,42 27,12%
Gefunden: 44,81 4,89 18,07 5,42 27,12%
Das erhaltene technische Produkt kann unmittelbar als herbizides Mittel verwendet werden. Soll es später
zur Bereitung von wäßrigen Spritzbrühen dienen, so kann auch fein pulverisiertes oder kristallines Natriumchlorid
zugesetzt werden, zweckmäßigerweise in einer Menge von 10 bis 20%, bezogen auf die endgültige
Mischung.
In der gleichen Weise läßt sich der erfindungsgemäße Wirkstoff durch Zutropfen einer etwa 33%igen
wäßrigen Monomethylaminlösung in eine wäßrige Suspension von <%-(Dichlorphenoxy)-propionsäure herstellen.
Die Ausbeute an Feststoff wird durch die dabei angewandte Verdünnung und durch die Temperatur
bestimmt, bei welcher abgesaugt wird. Die dabei gewonnene Mutterlauge kann ohne weiteres wieder als
Verdünnungsmittel für weitere Ansätze verwendet werden. Man kann das beschriebene Salz ferner
herstellen, indem man gasförmiges Methylamin in stöchiometrischen Mengen in Lösungen oder Suspensionen
der <x-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure in organischen Lösungsmitteln einleitet. Da das Salz in
organischen Lösungsmitteln z.T. löslich ist, muß nach der Neutralisation das Lösungsmittel abdestilliert
werden. Das dabei gewonnene Salz unterscheidet sich in seinen physikalischen Eigenschaften nicht von dem aus
Wasser hergestellten.
Die auf diese Weise hergestellten Salze weisen einen Gehalt an reinem Monomethylammoniumsalz der
<%-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure von 90 bis 98
Gewichtsprozent auf. Diese Salze können unmittelbar oder nach Vermischen mit wasserlöslichen Salzen bzw.
festen Streckmitteln als herbizide Mittel verwendet werden.
Beispiel 2
(Vergleich)
(Vergleich)
2.4-DP-Diäthylaminsalz
300 g 2.4-DP-Säure technischer Qualität (entsprechend den vorstehenden Angaben) werden mit 75 ml
Wasser verrührt. Das Gemisch wird mit einer etwa 50%igen wäßrigen Diäthylaminlösung auf einen
pH-Wert von 8 eingestellt, wobei etwa 220 ml Aminlösung verbraucht werden. Man erhält eine klare
braune Lösung, die beim Abkühlen nicht kristallisiert. Auch wenn man einen Teil des Wassers im Vakuum
abdestilliert, kristallisiert die konzentrierte Lösung beim Kühlen nicht. Destilliert man das gesamte vorhandene
Wasser im Vakuum aus der Lösung heraus, erhält man einen öligen Rückstand, der sich nach mehrtägigem
Stehen zu einer halbfesten Masse verfestigt. Erst durch Umlösen dieser Masse aus Aceton erhält man das Salz
in Form fester Kristalle. Fp: 89° C.
Löst man DP-Säure der obengenannten Qualität in Methanol und neutralisiert die Lösung mit der
stöchiometrischen Menge an Diäthylamin, erhält man eine klare Lösung, die auch bei starker Abkühlung nicht
kristallisiert. Nach Abdampfen des Lösungsmittels im Vakuum erhält man ein braunes Öl, das sich ähnlich
verhält wie das aus Wasser hergestellte, d. h. eine Verfestigung tritt erst nach längerem Stehen ein und ist
unvollständig. Ein einwandfrei kristallines Produkt ist nur durch Umkristallisieren zu erhalten.
Beispiel 3
(Vergleich)
(Vergleich)
2.4-DP-Monoäthylaminsalz
In der in Beispiel 2 genannten Weise neutralisiert man
DP-Säure mit wäßrigem oder gasförmigem Äthylamin in wäßriger oder organischer Phase. Die dabei
gewonnenen Salzlösungen kristallisieren beim Abkühlen nicht. Wird das Lösungsmittel durch Vakuum-Destillation
entfernt, so erhält man ölige oder pastöse Rückstände, die auch nach längerem Stehen nur schwer
zur teilweisen Verfestigung zu bringen sind. Die Herstellung eines frei fließenden kristallinen Pulvers ist
ohne Umkristallisierung nicht möglich.
Beispiel 4
(Vergleich)
(Vergleich)
2.4-DP-DimethylaminsaIz
Eine Lösung von 2.4-DP-Säure, technisch, in Chlorbenzol wird mit gasförmigem Dimethylamin versetzt bis
ein pH-Wert von 7,7 bis 8 erreicht ist. Wird die erhaltene klare Lösung auf Temperaturen zwischen +10 und
-5°C gekühlt, tritt kein Ausfall von Kristallen ein.
Dampft man das Lösungsmittel im Vakuum ab, erhält man einen schmierigen Rückstand, der sich auch bei
längerem Stehen nicht verfestigt.
Bei Verwendung von z. B. n- oder iso-Propylamin, Butylamin oder Diisopropylamin erhält man ebenfalls
nur schwierig oder gar nicht sich verfestigende Salze.
Diese Erscheinung steht im krassen Gegensatz zum Verhalten des 2.4-DP-Monomethylammoniumsalzes,
das bei den oben angegebenen Verfahren aus Wasser oder organischen Lösungsmitteln schon bei Raumtemperatur
in Form fester, frei fließender Kristalle anfällt.
Post-emergence-Test
Zur Herstellung einer zweckmäßgen Wirkstoffzubereitung
vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit so vielen Gewichtsteilen Wasser, wie für die gewünschte
Endkonzentration notwendig sind.
Mit der Wirkstoffzubereitung spritzt man Testpflanzen, welche eine Höhe von etwa 5 —15 cm haben,
gerade taufeucht. Nach drei Wochen wird der Schädigungsgrad der Pflanzen bestimmt und mit den
Kennziffern 0 — 5 bezeichnet, welche die folgende Bedeutung haben:
0 keine Wirkung
1 einzelne leichte Verbrennungsflecken
2 deutliche Blattschäden
3 einzelne Blätter und Stengelteile ζ. Τ. abgestorben
4 Pflanze teilweise vernichtet
5 Pflanze total abgestorben
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
10
15
Tabelle | Wirkstoff- | Weizen | Hafer | Gerste | Galium | Stellaria | PoIy- | Urtica | Sinapis |
Post-emergence-Test | konz.*) | gonum | |||||||
Wirkstoff | |||||||||
a-(2,4-Dichlorphenoxy)- | 0,2 | 0 | 1 | 0 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
propionsäure als | 0,1 | 0 | 0 | 0 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Kaliumsalz (bekannt) | 0,05 | 0 | 0 | 0 | 5 | 4 | 4 | 5 | 5 |
0,2 | 0 | 0 | 0 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | |
Monomethylammonium- | 0,1 . | 0 | 0 | 0 | 5 | 5 ~ | 5 | 5 | 5 |
salz | 0,05 | 0 | 0 | 0 | 5 | 4-5 | 4 | 4-5 | 5 |
*) In Gewichtsprozent (bezogen auf a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure).
909 683/5
Claims (4)
1. Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
in fester Form.
2. Verfahren zur Herstellung des Monomethylammoniumsalzes der <x-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
in fester Form, dadurch gekennzeichnet, daß man a-(2,4-DichIorphenoxy)-propionsäure in Gegenwart
eines Lösungsmittels mit Methylamin in stöchiometrischen Mengen umsetzt und das dabei
gebildete Monomethylammoniumsalz der «-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
in üblicher Weise vom Lösungsmittel abtrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Monomethylaminlösung
mit a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure oder einer wäßrigen Suspension dieser Säure bei
Temperaturen zwischen 30 und 80°C neutralisiert, wobei zunächst eine klare Lösung entsteht, diese
Lösung abkühlt und das in fester Form anfallende Monomethylammoniumsalz der a-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure
abtrennt.
4. Herbizide Mittel in fester Form, gekennzeichnet durch einen Gehalt an festem Monomethylammoniumsalz
der <x-(2,4-Dichlorphenoxy)-propionsäure als
Wirkstoff.
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