DE192082C - - Google Patents

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DE192082C
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aminobenzoyleugenol
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anesthetic
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
    • A61K6/884Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
    • A61K6/887Compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • A61K6/889Polycarboxylate cements; Glass ionomer cements

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
  • Plastic & Reconstructive Surgery (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Dental Preparations (AREA)

Description

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 192082 KLASSE 30 h. GRUPPE
J.D.RIEDEL AKT-GES. in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Dezember 1906 ab.
Die bisher verwendeten Mittel zum Füllen der Kanäle der Zahnwurzeln haben den Übelstand, die ihnen eigene antiseptische Wirkungskraft nach ganz kurzer Zeit zu ver-Heren. Auch besitzt keines dieser Wurzelfüllungsmaterialien die Eigenschaft, als Deckmittel für noch lebende Pulpen verwendbar zu sein. Als sogenannte Pulpenüberkapselungsmittel sind die bisherigen derartigen
ίο Pasten gleichfalls nicht zu verwenden, weil sie sich infolge ihrer weichen Pastenkonsistenz in den Kavitäten verkriechen und keine feste Unterlage für die Zahnfüllung bilden können. Der wesentlichste Übelstand derartiger Präparate oder Massen besteht aber darin, daß sie, falls auch nur die geringsten lebenden Restex der Zahnpulpa im Wurzelkanal zurückbleiben, unbedingt reizende Wirkung ausüben, die je nach der Verschiedenheit der Präparate erst nach kürzerer oder längerer Zeit oder überhaupt nicht nachläßt.
Fast ausschließlich aus diesen Gründen besteht noch heute in der besseren zahnärztliehen Praxis die Gepflogenheit, als Wurzelfüllungsmaterial die vollkommen indifferente Guttapercha zu benutzen. Es wird somit auf eine hochwichtige und fast unentbehrliche Eigenschaft des Wurzelfüllungsmaterials, nämlieh auf die antiseptische Wirkung, kurzweg verzichtet. Es ist überdies auch, selbstverständlich, daß sich der Zahnarzt selbst bei größter Vorsicht niemals für die Asepsis der in den Wurzelkanal gelegten Guttapercha verbürgen kann.
Aus diesen Mißständen entspringt die alte Forderung nach einer Wurzelfüllrnasse, die bei dauernd nachwirkender antiseptischer Kraft reizlos im Wurzelkanal liegt, ev. zur Verdeckung der reizenden Eigenschaften kornpensatorisch anästhesierend wirkt, die Pulpa weder mumifiziert noch nekrotisiert, zugleich aber nach kurzer Zeit auch so sehr erhärtet, daß sie als direkte Unterlage für jede Füllung dienen kann und somit die bisher übliche Zwischenschicht von Zement oder Guttapercha überflüssig macht. Die Herstellung einer Zahnwurzelfüll- und Pulpenüberkapselungsmasse, die alle diese geforderten Eigenschaften besitzt, ist Gegenstand vorliegender Erfindung. Das Verfahren besteht darin, daß man Zinkoxyd, Zinksulfat, Paraformaldehyd oder Trioxymethylen und Eugenol mit Aminobenzoyleugenol innig mischt und das Gemisch für die Verwendung in bekannter Weise mit Gummiarabikumlösung oder der Lösung eines anderen geeigneten Bindemittels zu einer plastischen Masse verreibt.
Gegenüber sämtlichen bisher bekannten Zinkoxyd neben antiseptisch und anästhesierend wirkenden Stoffen enthaltenden Massen hat die nach dem Verfahren bereitete Paste die neue technische Wirkung, daß sie sich nicht unter Einfluß des Druckes, mit, welchem die über die Wurzelfüllung oder über die Überkappung zu lagernde Füllung gearbeitet werden muß, verkriecht. Dieses durchaus eigenartige Verhalten des Präparats ist auf die besondere physikalische Beschaffenheit der Aminobenzoyleugenole zurückzuführen.
Es gibt keine ähnliche Paste, die es gestattet, in einer einzigen Sitzung eine Plombierung oder Überkappung zu beenden.
Die Darstellung des p-Aminobenzoyleugenols ist bereits durch die Patentschrift 67923 (vgl. auch Berichte der deutschen pharmazeut. Gesellschaft 1892, S. 159 ff.) bekannt geworden, die nachhaltig antiseptische und reizlos anästhesierende Eigenschaft dieser Verbindung aber in der Literatur nicht erwähnt; 0- und m-Aminobenzoyleugenol sind bisher noch nicht bekannt gewesen. Man erhält diese beiden Verbindungen durch Reduktion der entsprechenden Nitrobenzoyleugenole, zweckmäßig mittels Zinn und Salzsäure. Das o-Aminobenzoyleugenol kristallisiert aus einem Gemisch von warmem Äther und Petroläther in gelblichen, stark glänzenden verwachsenen Platten, die bei 98 bis ioo° schmelzen und
sich leicht in Äther, Benzol und erwärmtem Alkohol lösen. Die Lösungen fluoreszieren blau. Das m-Aminobenzoyleugenol kristallisier^ aus einem Gemisch von warmem Äther und Ligroin in kleinen; gelblichweißen, bei 72 bis 730 schmelzenden Prismen. Tn den gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln, mit Ausnahme von Ligroin und Petroläther, ist es sehr leicht löslich.
;. Zur Herstellung der neuen Masse verfährt man beispielsweise folgendermaßen:
; . Man verreibt 1 g p-Aminobenzoyleugenol mit ι bis 2 Tropfen Eugenol, so daß die Mischung noch pulverförmig bleibt. Diese wird nun mit 0,5 g Paraformaldehyd (oder Trioxymethylen) und 40 g einer aus 200 g Zinkoxyd und 75 g Zinksulfat hergestellten Mischung innig verrieben. Man erhält so ein weißes, fast geruchloses Pulver. Unmittelbar vor dem Gebrauch wird die erforderliche Menge dieses Pulvers mit wenigen Tropfen einer Gummiarabikumlösung verrieben und die entstehende plastische Masse sofort zur Wurzelfüllung verwandt.
Die Mengenverhältnisse der zur Herstellung dienenden Materialien können in weiteren Grenzen abgeändert werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung einer anästhesierend und dauernd antiseptisch wirkenden Zahnwurzelfüll-, Zahnpulpadeck- und Überkapselungsmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man Zinkoxyd, Zinksulfat, Paraformaldehyd oder Trioxymethylen und Eugenol mit Aminobenzoyleugenol innig mischt und das Gemisch für die Verwendung in bekannter Weise mit Gummiarabikumlösung oder der Lösung eines anderen geeigneten Bindemittels zu einer plastischen Masse verreibt.
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