DE3524783A1 - Zahnkeramische masse - Google Patents

Zahnkeramische masse

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DE3524783A1
DE3524783A1 DE19853524783 DE3524783A DE3524783A1 DE 3524783 A1 DE3524783 A1 DE 3524783A1 DE 19853524783 DE19853524783 DE 19853524783 DE 3524783 A DE3524783 A DE 3524783A DE 3524783 A1 DE3524783 A1 DE 3524783A1
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine zahnkeramische Masse für die Herstellung von Zahnersatz, bestehend aus einer Mischung aus Keramikpulver und einem Plasti­ fizierungsmittel.
Bei der Herstellung von künstlichen Zähnen, Zahnkronen, Zahnfacetten od. dgl. werden kera­ mische Massen verwendet, die Keramikpulver, insbesondere bestehend aus einem Gemisch aus Feldspat, Quarz und Kaolin und Metalloxid als Farbstoffe enthalten sowie durch Beimengen von Wasser entstehen. Diese bekannten Massen werden immer nur in kleinen Mengen angerüht, da sie die Neigung zum Entmischen haben. Weiterhin sind sie von körniger Konsistenz und werden aufge­ strichen, da sie eine geringe Modellierfähigkeit besitzen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Zahnkeramikmasse zu schaffen, die eine geschmeidige Konsistenz besitzt und spachtelfähig ist. Erfindungsgemäß wird dies durch ein Plastifizierungs­ mittel aus einem Gel erreicht, das aus einer Mischung aus einer Polyacrylsäure oder Polyacrylamid, einer Base und Wasser besteht. Die Polyacrylsäure kann erfindungsgemäß als Homopolymer oder als Mischpolymer ausgebildet sein. Vorzugs­ weise wird ein Mischpolymerisat aus Acrylsäure und Metacrylsäure verwendet. Als Base wird vorzugsweise gemäß der Erfindung Natronlauge verwendet. Besonders günstige Gel-Eigenschaften ergeben sich bei einem Mischungsverhältnis von ca. 1% Polyacrylsäure, 4 bis 10% Natronlauge und ca. 89 bis 95% Wasser. Das erfindungs­ gemäße Plastifizierungsmittel weist ein Molekulargewicht von vorzugsweise 500.000 bis 1.000.000 auf. Die physikalischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Plastifizierungsmittel bestehen darin, daß es farblos und ungiftig ist, sowie rückstandslos bei einer Tempe­ ratur zwischen ca. 850° C und 1070° C verbrennt. Weiterhin verändert es die kristalline Struktur des Keramikmaterials nicht und das erfindungsgemäße Gemisch ist nicht entmischend. Darüber hinaus ergibt sich eine hohe Formstabilität und durch Zugabe von Wasser kann nach Antrocknung der erfindungsgemäßen keramischen Masse diese wieder aufgeweicht werden.
Erfindungsgemäß kann es weiterhin von Vorteil sein, wenn noch Zusatzmittel, insbesondere Salze und Tenside beigegeben werden, wodurch die Konsistenz der erfindungsgemäßen Masse verändert werden kann. Als Keramikpulver können erfindungsgemäß die bekannten Zahnkeramikpulver verwendet werden, die aus einem Gemisch aus Feldspat, Quarz und Kaolin unter Zugabe von Metalloxiden als Farbbildner be­ stehen. Es können aber auch farblose, klare Massen verwendet werden, die glasartige Kristallstrukturen aufweisen.
Die vorliegende Erfindung eröffnet die Möglichkeit, keramische Massen in jeder beliebigen Farbgebung in fertiger, verarbeitungsfähiger Konsistenz herzu­ stellen und beispielsweise in Tuben abzupacken. Aus diesen Tuben kann dann vom Zahntechniker je nach Bedarf unmittelbar für das Modellieren des Zahnersatzes die erforderliche Menge keramischer Masse entnommen werden und unmittelbar auf dem Metallgerüst aufgetragen werden. Hierdurch ergibt sich eine wesentliche Arbeits- und Materialersparnis, weiterhin ergibt sich durch die spachtelfähige Konsistenz der erfindungsgemäßen Masse eine gute Modellierfähigkeit.
Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Zahnfacette, wie sie zur Herstellung von künstlichen Zähnen verwendet wird. Derartige Zahn­ facetten sind in Form und Farbe dem jeweils zu ersetzen­ den Zahn angepaßt. Sie haben eine schalenförmige Gestalt und werden aus dem vollen, fabrikmäßig herge­ stellten künstlichen Zahn von Hand herausgeschliffen und auf ein Gerüst, insbesondere aus Edelmetall, mittels eines Polymerisats durch Anpolymerisierenbefestigt. Diese aus Kunststoff bestehenden bekannten Zahnfacetten sind sehr teuer, wegen der Einzelanfertigung von Hand. Zudem besteht die Gefahr der Spaltbildung gegenüber dem Gerüst beim Anpolymerisieren unter Hitzeeinwirkung. Weiterhin ist die Anpassung dieser Zahnfacetten am Gerüst schwierig, weil eine Formkorrektur bzw. -ver­ änderung nicht mehr möglich ist.
Die Erfindung liegt nun weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Zahnfacette zu schaffen, die sich durch eine große Anpassungsfähigkeit am Gerüst auszeichnet und die für die industrielle Vorfertigung geeignet ist. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Zahnfacette aus einem Material besteht, das eine plastische Konsistenz besitzt und aus einer Mischung aus Keramikpulver, einer Polyacrylsäure oder Polyacrylamid, einer Base und Wasser besteht. Als Polyacrylsäure wird insbesondere ein Homopolymerisat oder ein Copolymerisat verwendet, wobei insbesondere vorzugsweise ein Co- bzw. Mischpolymerisat aus Acrylsäure und Metacrylsäure von Vorteil ist. Als Base wird erfindungsgemäß insbesondere Natronlauge verwendet. Insbesondere kann ein Mischungsverhältnis von ca. 1% Polyacrylsäure, 4 bis 10% Natronlauge und 89 bis 95% Wasser vorteilhaft sein.
Die erfindungsgemäße Zahnfacette zeichnet sich dadurch aus, daß sie sich noch im plastischen Zustand befindet, so daß dem Zahntechniker erfindungsgemäß praktisch die die endgültige Form und Farbe aufweisende Facette geliefert werden kann, die jedoch durch ihre plastische Konsistenz noch derart am Gerüst veränderbar ist, daß eine optimale Anpassung durchgeführt werden kann, was durch leichte Formkorrekturen mit geringem Arbeits­ aufwand erfolgen kann. Die erfindungsgemäße Facette kann industriell gefertigt werden, indem sie in Vor­ matrizen duch Schichtung von außen nach innen herge­ stellt wird. Hierbei kann eine stets reproduzierbare Form und Farbe gewährleistet werden. Damit wird durch die erfindungsgemäße Zahnfacette einerseits eine erhebliche Kostenreduzierung, bedingt durch industrielle Vorfertigung und geringe Nacharbeit beim Zahntechniker erreicht, und andererseits eine erhebliche Qualitäts­ verbesserung des Zahnersatzes an sich, da seine Her­ stellung praktisch unabhängig vom jeweiligen Geschick des Zahntechnikers wird. Eine erfindungsgemäße Zahn­ facette kann in Vakuum verpackt praktisch beliebig lange aufbewahrt werden, wobei es vorteilhaft sein kann, wenn die Zahnfacette vor der Verpackung leicht vorgetrocknet ist.
Nachdem die erfindungsgemäße Zahnfacette vom Zahntechniker am Gerüst angeformt worden ist, kann der abschließende Brennvorgang in bekannter Weise durchgeführt werden.
Anhand des in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Zahnfacette wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Zahnfacette,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1.
Eine erfindungsgemäße Zahnfacette 1 besitzt die äußeren Konturen des nachzuformenden natürlichen Zahnes und weist auch bereits die endgültige Farbgebung auf. Sie besteht aus Zahnersatzmaterial mit einer plastischen Konsistenz, d. h. die erfindungsgemäße Zahnfacette ist nicht ausgehärtet, vielmehr erfolgt die Aushärtung erst nach der Anpassung am Gerüst. Hierdurch ist es möglich, vor dem Aushärten Formkorrekturen durch Verformung der plastischen Zahnfacette am Gerüst durchzuführen.
Die erfindungsgemäße Zahnfacette besteht aus drei Schichten, und zwar der inneren Halsschicht 2, der mittleren Dentinmassenschicht 3 und der äußeren Schnei­ denmassenschicht 4. Als plastisches Herstellungsmaterial wird vorzugsweise eine Mischung aus Keramikpulver, wie es für den Einsatz der Zahnkeramik bekannt ist, mit einer Mischung aus einem Copolymer der Acrylsäure, insbesondere einem Copolymerisat aus Acrylsäure und Metacrylsäure, einer Base, insbesondere Natronlauge und Wasser verwendet. Die erfindungsgemäße Zahnfacette 1 besitzt eine Wandstärke von ca. 1 mm.

Claims (8)

1. Keramische Masse für die Herstellung von Zahnersatz, bestehend aus einer Mischung aus Keramikpulver und einem Plastifizierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Plastifi­ zierungsmittel aus einem Gel aus einer Mischung aus einer Polyacrylsäure oder Polyacrylamid, einer Base und Wasser besteht.
2. Keramische Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyacrylsäure ein Homo- oder Copolymerisat der Acrylsäure ver­ wendet wird und als Base Natronlauge.
3. Keramische Masse nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß ein Copolymerisat aus Acrylsäure und Metacrylsäure verwendet wird.
4. Keramische Masse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein Mischungsverhältnis von ca. 1% Polyacrylsäure, 4 bis 10% Natronlauge und ca. 89 bis 95% Wasser.
5. Keramische Masse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Zusatzmittel Salze oder Tenside zum Einstellen der Gel-Konzentration im Plastifizierungsmittel enthalten sind.
6. Zahnfacette zum Herstellen von künstlichen Zähnen, gekennzeichnet durch eine plastishe Konsistenz des Facettenmaterials, das aus einer Mischung aus Keramikpulver mit Polyacrylsäure, einer Base und Wasser besteht.
7. Zahnfacette nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Polyacrylsäure ein Mischpolymerisat aus Acrylsäure und Metacryl­ säure ist.
8. Zahnfacette nach Anspruch 6 oder 7, gekenn­ zeichnet durch ein Mischungsverhältnis von ca. 1% Polyacrylsäure, 4 bis 10% Natronlauge und 89 bis 95% Wasser.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0280985A1 (de) * 1987-02-24 1988-09-07 Dentsply Gmbh Opakes dentalkeramisches Material
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WO2017202869A1 (de) * 2016-05-23 2017-11-30 Bredent Gmbh & Co. Kg Verfahren zur herstellung von zahnersatz

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