DE3503091A1 - Verfahren zur erzeugung von keramischen massen, insbesondere fuer die formgebung von zaehnen oder dergleichen - Google Patents

Verfahren zur erzeugung von keramischen massen, insbesondere fuer die formgebung von zaehnen oder dergleichen

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Description

  • Verfahren zur Erzeugung von keramischen Massen, insbeson-
  • dere für die Formgebung von Zähnen oder dergleichen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von keramischen Massen für die Formgebung von Keramikkörpern vor dem Brennen, wobei einem Keramikpulver aus einem Gemisch im wesentlichen aus Feldspat und/oder Quarz und/oder Kaolin, dem Metalloxide als anorganische Farbstoffe zugegeben sind, eine Flüssigkeit zugemengt.
  • Bei der Herstellung von künstlichen Zähnen, Zahnkronen oder dergleichen werden keramische Massen verwendet, die Keramikpulver, bestehend aus einem Gemisch aus Feldspat, Quarz und Kaolin, und Metalloxide als Farbstoffe enthalten sowie durch Beimengen von Wasser entstehen.
  • Für die naturgetreue Nachbildung von Zähnen ist es erforderlich, keramische Massen mit unterschiedlichen Farben schichtweise aufzubringen, um den passenden Farbverlauf des zu ersetzenden Zahns an die vorhandene Gebißfarbe zu erreichen.
  • Dies ist jedoch insofern äußerst schwierig, weil die mit Wasser angemengten Massen im plastischen Zustand nicht dieselbe Farbe besitzen wie später im gebrannten Zustand. Vielmehr sind diese Massen alle viel blasser und wirken nahezu weiß, so daß eine Unterscheidung der unterschiedlichen Schichten während der Formgebung äußerst schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist. Eine Ausnahme bilden hierbei sogenannte Effektmassen mit großem Metalloxidanteil, jedoch auch diese wirken im feuchten, plastischen Zustand sehr viel blasser als später im gebrannten Zustand. Es bedarf deshalb großer Erfahrung, um im voraus, d. h. während des Modellierens der Zähne, durch bestimmte Schichtung der unterschiedlichen keramischen Massen die gewünschte Farbgebung zu erzeugen, ohne die spätere tatsächliche Farbwirkung anhand der vorhandenen exakt bestimmen zu können. Darüber hinaus haben die bekannten Massen den Nachteil, daß sie sehr schnell austrocknen, so daß der Zahnmodelliervorgang nicht unterbrochen werden kann und praktisch jeder Zahn oder jede Zahnkrone und Zahnbrücke in einem Stück durchmodelliert werden muß.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden und eine keramische Masse zu schaffen, die einerseits lange ihren plastischen und somit modellierbaren Zustand beibehält und andererseits bereits beim Modellieren eine Farbkontrolle der späteren Original farbe im gebrannten Zustand ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird dies, ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art, dadurch erreicht, daß als Flüssigkeit Benzylalkohol verwendet wird. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß durch die Verwendung von Benzylalkohol als Zugabeflüssigkeit zum Erzeugen der keramischen Masse deren Modellierbarkeit, d.h. deren Plastizität wesentlich verbessert wird, und insbesondere sie ihre Plastizität,derart lange beibehält, daß praktisch eine beliebig lange Modellierzeit zur Verfügung steht und es somit möglich ist, den Modelliervorgang zu unterbrechen.
  • Darüber hinaus besitzt Benzylalkohol die überraschende Eigenschaft, die im Keramikpulvergemisch vorhandenen Metalloxide in ihrer Original farbe, d.h. in der Farbe, die sie im gebrannten Zustand aufweisen, erscheinen zu lassen.
  • Durch die Verwendung von Benzylalkohol anstelle von Wasser zum Herstellen der plastischen keramischen Masse werden nun die geringsten Farbnuancen während des Modelliervorganges sichtbar, so daß beispielsweise sowohl die Dentinmasse als auch die Schneiden-Masse in ihren jeweiligen Schichtungen klar voneinander unterschieden werden können, so daß es nicht erforderlich ist, diese Massen durch organische Farbzusätze, wie dies zur Zeit üblich ist, voneinander zu unterscheiden. Dabei kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, wenn mit organischen Farben eingefärbte Massen verwendet werden, daß diese vorher ausgebrannt werden, so daß die organischen Farbzusätze entfernt werden.
  • Indem also erfindungsgemäß Benzylalkohol als Farbbildner dem Gemisch aus Keramikpulver und Metalloxiden zugegeben wird, erfolgt eine direkte Sichtbarmachung der als Farbstoffe zugesetzten Metalloxide, so daß bereits beim Schichten, d. h. beim Modellieren des Zahnes bzw. der Zahnkrone oder Zahnbrücke eine exakte. Schichtung und Formgebung möglich ist. Durch die Erfindung ist somit eine unmittelbare Farbnahme am Original im Labor und eventuell sogar auch beim Zahnarzt möglich, und dem jeweiligen Patienten kann es ermöglichtwerden, die Farbgebung noch während des Modelliervorganges zu beeinflussen.
  • Weiterhin eröffnet die Erfindung die Möglichkeit, Modelliermassen in fertiger verarbeitungsfähiger Konsistenz für jede beliebige Farbnuance herzustellen, wobei bereits die fertige Modelliermasse die endgültige Farbe, d.h. diejenige Farbe aufweist, die sie nach dem Brennen einnimmt.
  • Durch die Erfindung ergibt sich ein wesentlicher Kostenvorteil, da weniger Abfall an keramischer Masse anfällt, und es kann nunmehr theoretisch nicht mehr zu Fehlern in der Farbgebung kommen.
  • Erfindungsgemäß ist es weiterhin wesentlich, wenn vor dem Brennen des fertig modellierten Erzeugnisses dieses ausgetrocknet wird. Dieses Austrocknen kann durch Warmluft oder aber auch durch Infrarotbestrahlung bewirkt werden.
  • Vorteilhafterweise beträgt das Mengenverhältnis zwischen Keramikpulver und Benzylalkohol im Gemenge einen Wert von 3 : 1, d.h. auf drei Teile Keramikpulver kommt ein Teil Benzylalkohol. Jedoch sind auch andere Mengenverhältnisse im Rahmen der Erfindung möglich.
  • Eine erfindungsgemäße keramische Masse, die für die Herstellung von künstlichen Zähnen oder dergleichen verwendet wird, weist ein Mischungsverhältnis von ca. 75 % Feldspat, ca. 22 % Quarz und ca. 3 % Kaolin auf. Dabei sind Metalloxide als anorganische Farbstoffe diesem Gemisch beigegeben.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das im obigen beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Maßnahmen, insbesondere eignet sich die Erfindung nicht nur für das Gebiet der Zahnprothetik, sondern ist grundsätzlich auf dem Gebiet der Keramik einsetzbar.

Claims (10)

  1. Ansprüche: 1. Verfahren zum Erzeugen von keramischen Massen für die Formgebung von Keramikkörpern vor dem Brennen, wobei einem Keramikpulver aus einem Gemisch im wesentlichen aus Feldspat und/oder Quarz und/oder Kaolin, dem Metalloxide als anorganische Farbstoffe zugegeben sind, eine Flüssigkeit beigemengt wird, d a d u r c h gek e n n z e i c h ne t, daß als Flüssigkeit Benzylalkohol verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß Benzylalkohol in einem Mengenverhältnis von 3 : 1, d.h. drei Teile Keramikpulver und ein Teil Benzylalkohol, zugegeben wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß ein Keramikpulvergemisch aus ca. 75 % Feldspat, ca. 22 % Quarz und ca. 3 % Kaolin verwendet wird.
  4. 4. Verfahren zum Herstellen von Keramikkörpern, g e -k e n n z e i c h n e t d u r c h die Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß nach dem Formen des keramischen Körpers dieser vor dem Brennen ausgetrocknet wird.
  6. 6. Keramische Masse für die Formgebung von keramischen Körpern vor dem Brennen, bestehend aus einem Gemenge aus einem Keramikpulver aus insbesondere einem Gemisch von Feldspat und/oder Quarz und/oder Kaolin, in dem Metalloxide als anorganische Farbstoffe enthalten sind, und einer Flüssigkeit, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Flüssigkeit aus Benzylalkohol besteht.
  7. 7. Keramische Masse nach Anspruch 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Mengenverhältnis des Keramikpulvers und des Benzylalkohols im Gemenge 3 : 1 beträgt.
  8. 8. Keramische Masse nach Anspruch 6 oder 7, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Keramikpulver aus einem Gemisch von ca. 75 % Feldspat, ca. 22 % Quarz und ca. 3 % Kaolin besteht.
  9. 9. Keramische Masse nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, g e k e n n z e i c h n e t d u r ch die Verwendung bei der Herstellung von Zahnersatz, insbesondere künstlichen Zähnen, Zahnkronen oder dergleichen.
  10. 10. Verwendung von Benzylalkohol als Zugabeflüssigkeit zur Farbbildung von keramischen Massen, denen Metalloxide als anorganische Farbstoffe beigegeben sind.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0201334A2 (de) * 1985-05-08 1986-11-12 Forsyth Dental Infirmary For Children Präparate zur Herstellung gesinterter Porzellanprodukte sowie Verfahren zur Herstellung solcher Erzeugnisse
DE3731492A1 (de) * 1987-09-18 1988-01-28 Alldent Ag Verfahren zur individuellen einfaerbung von zahntechnischen, keramischen laborarbeiten

Cited By (3)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0201334A2 (de) * 1985-05-08 1986-11-12 Forsyth Dental Infirmary For Children Präparate zur Herstellung gesinterter Porzellanprodukte sowie Verfahren zur Herstellung solcher Erzeugnisse
EP0201334A3 (de) * 1985-05-08 1988-03-16 Forsyth Dental Infirmary For Children Präparate zur Herstellung gesinterter Porzellanprodukte sowie Verfahren zur Herstellung solcher Erzeugnisse
DE3731492A1 (de) * 1987-09-18 1988-01-28 Alldent Ag Verfahren zur individuellen einfaerbung von zahntechnischen, keramischen laborarbeiten

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