DE191233C - - Google Patents

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DE191233C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/342Preparation characterised by non-gaseous activating agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
^ M 191233 KLASSE Ud. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. November 1905 ab.
Es ist bekannt, zur Entfärbung von Flüssigkeiten gepulverte Kohle anzuwenden, die gegebenenfalls vor ihrer Verwendung mit Salzsäure behandelt wird. Ferner ist es bekannt, für den gleichen Zweck Zinkpulver zu verwenden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kommt es nun darauf an, diese beiden Stoffe in Verbindung mit Graphit für die Entfärbung von
ίο Flüssigkeiten- gleichzeitig zu verwenden, indem sich durch Versuche gezeigt hat, daß durch die gleichzeitige Verwendung jener Stoffe eine viel wirksamere Entfärbung und Geruchsabschwächung (Desodorisierung) erzielt wird, als wenn die genannten Stoffe für sich allein verwendet werden. Auch haben sich bei den Versuchen sonstige praktische Vorteile durch ■ die bestimmte Zusammensetzung der genannten Stoffe ergeben.
Dabei wird die Kohle zweckmäßig in zwei Formen verwendet, nämlich einerseits als gepulverte Kohle, andererseits als Graphit. Die bessere Wirkung des Gemisches von Kohle, Zink, Graphit dürfte in der Begünstigung der Oberflächenreaktionen liegen, die bei Entfärbungen und Geruchsabschwächungen durch Kohle, Bleichpulver usw. eine große Rolle spielt.
Die neue Art der Entfärbung läßt sich für die verschiedenartigsten Flüssigkeiten, z. B. für Öle, Fette, Sirupe (Füllmassen und Me-. lasse), Firnisse, Harze, Petroleumerzeugnisse, Glyzerin, Alkohol usw., verwenden.
Es können alle Arten von Kohle verwendet werden. Wird die Knochenkohle verwendet, 45
so wird sie zweckmäßig durch Behandlung mit Salzsäure neutralisiert. Dies kann in folgender AVeise geschehen:
100 Gewichtsteile gepulverter Knochenkohle werden mit 50 Gewichtsteilen oder mehr Salzsäure Übergossen, auf 75° C. erwärmt, dann erkalten gelassen, der flüssige Teil abgefiltert und der Rückstand mit Wasser von 500 C. sorgfältig ausgewaschen, bis die Reaktion neutral ausfällt. Die so behandelte Knochenkohle ist von allen Phosphaten und Karbonaten befreit.
Die so oder in anderer Weise vorbereitete Knochenkohle wird zweckmäßig in folgender Weise mit dem fein gepulverten Zink vermischt.
Für die Herstellung des zum Entfärben dienenden Gemisches von Kohle, Zinkpulver und Graphit kann die folgende Zusammensetzung dienen:
Der reinen, gegebenenfalls in der vorher angegebenen Weise behandelten Knochenkohle wird in gut getrocknetem Zustande 1 bis 7 Prozent fein gepulvertes Zink hinzugefügt (Zinkblume) und dem Gemisch weiter 10 bis
55
60
40 Prozent Graphit hinzugefügt. Die ganze Masse wird sorgfältig gemischt.
Der Prozentsatz an Zink richtet sich im übrigen nach der Beschaffenheit der aus der zu entfärbenden Flüssigkeit zu beseitigenden Farbstoffe. Zum Entfärben von Zuckerlösungen und von eßbaren Ölen empfiehlt es sich in bekannter Weise, einen Zusatz von ■ 0,1 bis ι Prozent kohlensaurem Natron anzuwenden. In den meisten Fällen genügt je nach
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der Menge der in der Flüssigkeit enthaltenen Farbstoffe ι bis io Prozent Zusatz des Entfärbungsmittels.
Zum Entfärben von Fetten und Ölen genügt in vielen Fällen der Zusatz von I1Z2 bis 2 Prozent der Entfärbungsmischung. In diesem Falle wird zweckmäßig die Flüssigkeit nach der Zufügung des Gemisches in einem Mischapparat bei ungefähr 500 C, behandelt, etwa einige Stunden. Die Flüssigkeit wird dann zweckmäßig mittels einer Filterpresse geklärt gewonnen. Nachträglich kann die gefilterte Flüssigkeit (Fett oder öl) nochmals durch eine Schicht des Entfärbungsgemisches, etwa unter Druck, in Zylinderfilter geleitet werden, um eine möglichst vollkommene Entfärbung und Geruchsbeseitigung zu erzielen.
Bei der Behandlung von Zuckerlösungen oder Halbsirupen (Grausirup) genügt es meistens, die Flüssigkeit mit dem neuen Entfärbungsmittel in einen Mischapparat bei der Siedetemperatur zu vermischen und dann abklären zu lassen, insbesondere wenn die Dichtigkeit der Flüssigkeit 50 bis 60 Prozent Brix nicht übersteigt.
Versuche in Zuckerraffinerien haben ergeben, daß der nach dein neuen Verfahren entfärbte Sirup einen vollkommen weißen Zucker liefert. Auch aus dem zweiten Auszug läßt sich nach der Entfärbung noch ganz weißer Zucker erzielen, wobei gleichzeitig mit der Zunahme der Reinheit desselben die Kletrigkeit des Sirups abnimmt. Daher verläuft die Kristallisation in Vakuumapparaten besser, indem die Ausbeute entsprechend wächst. Gegenüber dem sonst in der Zuckerfabrikation üblichen Verfahren zur Entfärbung der Zuckerlösungen mittels Knochenkohle und der Anwendung schwefliger Säure wird eine bedeutende Ersparnis an Betriebskosten erzielt.
Das für die Entfärbung benutzte Gemisch kann in bekannter Weise durch Regenerierung wieder brauchbar gemacht werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Klären und Entfärben von Flüssigkeiten, insbesondere von Ölen, . Fetten, Zuckerlösungen usw., gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung von gereinigter, pulverisierter Kohle, pulverförmigem Zink und Graphit.
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