DE189124C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49/. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. April 1906 ab.

Zwecks Erhitzung von Werkstücken zur Herstellung von Nieten und dergl. sind bisher sogenannte Revolveröfen verwendet worden. In diesen Öfen, in denen die Werkstücke in Öffnungen untergebracht werden, die an den Ofenwänden vorgesehen sind, ist eine durchaus gleichmäßige Erhitzung nicht erreichbar und auch können von einem Ofen Werkstücke nicht an mehr als eine Schmiedmaschine abgegeben werden.

Bei dem gemäß vorliegender Erfindung angeordneten Ofen erfahren sämtliche Werkstücke eine genau gleichmäßige Erhitzung, und da außerdem ein Ofen Werkstücke an zwei Schmiedmaschinen liefern kann, während das Einlegen der Werkstücke nur einen Mann beansprucht, so wird sowohl an Anlage- als an Betriebskosten (und zwar namentlich an Brennmaterial) erspart. Der Ofen ist mit einem in an sich bekannter Weise schräg gerichteten Feuerkanal versehen, und besteht die Erfindung darin, daß die Wände des letzteren zur Führung der Werkstücke längsgehende Spalten oder Schlitze aufweisen, die derart angeordnet sind, daß wesentlich nur das nach innen gekehrte Ende der Werkstücke den Feuerungsgasen ausgesetzt ist. In den Schlitzen gleiten oder rollen die Niete oder dergl. von selbst herunter, je nachdem die unten angelangten weggenommen werden.

Eine Ausführungsform des Ofens nach

■ vorliegender Erfindung ist in Fig. 1, 2 und 3 der Zeichnung in Seitenansicht, Grundriß und Querschnitt zur Veranschaulichung gebracht.

An die mit einer Einlegeöffnung b versehene Feuerung α schließt sich ein mehr oder weniger schräg gestellter Feuerkanal c an; der Anschluß an den Schornstein geschieht durch das Rohr d. Die beiden Seitenwände des Heizkanals c sind in der Längenrichtung aufgeschlitzt und die Schlitze derart mit Führungsschienen f, g ausgestattet, daß der Schlitz eine schwache Neigung nach außen erhält, wodurch die Werkstücke an einem Hineingleiten bezw. Hineinrollen in den Ofen verhindert werden. Der Schlitz wird durch einen Schirm h (welcher scharnierartig aus-'klappbar angeordnet werden kann) verdeckt, jedoch nur soviel, daß aufwärts oder abwärts eine Öffnung freibleibt. Am unteren Ende ist der Schlitz nicht vom Schirm verdeckt. An die beiden Seitenschlitze e schließen sich oben Bahnen i an, welche in ein Brett oder Magazin k übergehen. Die Neigung ist der Beschaffenheit der Werkstücke anzupassen, und zwar braucht man für zylindrische Werkstücke eine weniger starke Neigung als für quadratische oder viereckige. Die auf das Brett k gebrachten Werkstücke werden auf die Bahnen i hinausgeschoben oder zum Hinausrollen gebracht. Am unteren Ende kann der Schlitz wagerecht angeordnet sein zur Aufnahme des zu unterst liegenden Werkstückes , welches dadurch dem Druck der oberhalb derselben befindlichen Werkstücke teilweise entzogen wird und leichter herausgenommen werden kann. Diese Maßnahme empfiehlt sich namentlich für Werkstücke von viereckigem Querschnitt, die infolge der stärkeren Neigung des Heizkanals, welche

dieselben bedürfen, um leicht heruntergleiten zu können, einen stärkeren Druck in vertikaler Richtung ausüben werden.

Handelt es sich um Werkstücke, die mit einem Kopfe versehen sind, und bei denen die Erhitzung wesentlich auf die Spitze zu beschränken ist, so kann man sie zweckmäßig in einem an der Oberwand des schrägen Heizkanals vorgesehenen Spalt anbringen, ίο derart, daß dieselben am Kopfe aufgehängt, herunterzugleiten vermögen.

Zwei derartige Heizapparate sind bequem in solcher Weise aufzustellen, daß beide von einem Mann bedient werden können.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   I. Wärmofen für kleine Schmiedestücke, wie Nieten und dergl., mit einem schrägen Feuerkanal zum Erhitzen und selbsttätigen allmählichen Weiterbefördern der Werkstücke, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand des Feuerkanals ein zur Aufnahme und Fortbewegung der Werkstücke dienender längsgehender Schlitz derart angeordnet ist, daß wesentlich nur das nach innen gekehrte Ende der Werkstücke den Feuergasen ausgesetzt ist.
2. 2. Ausführungsform des Wärmofens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsschlitz bis nahezu auf sein unteres Ende von einem Schirm (h) verdeckt wird, der eine enge Öffnung frei läßt, wobei der Schlitz eine schwache Neigung nach außen hat und am unteren Ende mit einem wagerechten Ausläufer versehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.