DE1274145B - Verfahren und Vorrichtung zum OEffnen des Abstiches von metallurgischen OEfen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum OEffnen des Abstiches von metallurgischen OEfenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C21c
Deutsche Kl.: 18 b - 5/26
Nummer: 1274145
Aktenzeichen: P 12 74 145.6-24 (H 56282)
Anmeldetag: 11. Juni 1965
Auslegetag: !.August 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen des Abstiches von metallurgischen Öfen, wobei der
größere Teil der Abstichtiefe zunächst mit einem Bohrer vorgebohrt und danach der verbleibende Rest
mit einem Sauerstoffbrennrohr aufgebrannt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei den bekannten Verfahren erfolgt das Öffnen des Abstiches in der Art, daß zunächst, entweder von
Hand oder auch schon maschinell geführt, z. B. mit einer schnellaufenden Drehschlagbohrmaschine, das
Abstichloch vorgebohrt und anschließend der verbleibende Rest der Abstichtiefe mit Brennrohren und
Sauerstoff aufgebrannt wird.
Bei dieser Arbeitsweise bleibt es nicht aus, daß der Schmelzer, der seitlich von der Ofenrinne und in
einem großen Abstand vom Abstich stehen muß, das Brennrohr nicht gerade führen kann. Die Folge sind
schräg zur theoretischen Achse der Abstichöffnung verlaufende Abstichführungen mit den bekannten
nachteiligen Auswirkungen, wie Rinnenausspülungen, Zerstörung des Abstiches usw. Weiterhin besteht die
Gefahr, daß das Brennrohr zu tief eingeführt wird, so daß der Herd angebohrt wird. Außerdem kann das
Bedienungspersonal beim Austritt des Stahlstrahles, insbesondere wenn dieser auf das Brennrohr trifft,
verletzt werden.
Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man bereits ein Verfahren und eine Stichlochbohrmaschine entwickelt,
bei der der Abstich rein maschinell, eventuell sogar ferngesteuert, stets unter dem gleichen, einstellbaren
Neigungswinkel erfolgt. Das öffnen geschieht dabei in zwei Abschnitten, wobei zuerst vorgebohrt
und dann im nächsten Schritt der Abstich mit einem Schlagbohrhammer, vielfach auch mit einer verwundenen
Stahlstange geöffnet wird.
Dieses Verfahren ist für Herdöfen, insbesondere SM-Öfen, nicht sonderlich geeignet, da wegen der hier
vorliegenden Verhältnisse die Öffnung des Abstiches in den meisten Fällen nur mit dem Sauerstoffbrennrohr
möglich ist. Es hat weiterhin den Nachteil, daß das zweite Werkzeug, nachdem die Öffnung hergestellt
ist und der Stahl austritt, zunächst zumindest um die Abstichtiefe in Richtung des Stahlausflusses
herausgezogen und erst dann mit der gesamten Maschine aus dem Gefahrenbereich herausbewegt
werden kann. Während dieses Weges und Zeitraumes ist das Werkzeug und ist auch die Maschine den Einflüssen
des ausfließenden Stahles ausgesetzt, so daß Beschädigungen kaum vermeidbar sind und ein Auswechseln
des gesamten Werkzeuges meist schon nach wenigen Einsätzen erforderlich wird.
Verfahren und Vorrichtung zum öffnen des
Abstiches von metallurgischen Öfen
Abstiches von metallurgischen Öfen
Anmelder:
Hoesch Aktiengesellschaft,
4600 Dortmund, Eberhardstr. 12
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Werner Resch,
4600 Dortmund-Kirchhörde;
Oskar Fliege, 4600 Dortmund
Dipl.-Ing. Werner Resch,
4600 Dortmund-Kirchhörde;
Oskar Fliege, 4600 Dortmund
In Anbetracht der außerordentlichen Wichtigkeit, die der Pflege des Abstiches bei den immer kürzer
werdenden Schmelzzeiten zukommt, kann deshalb auch dieses Verfahren nicht als zufriedenstellend angesehen
werden.
Erfindungsgemäß wird nunmehr ein Verfahren zum Öffnen des Abstiches von metallurgischen Öfen
vorgeschlagen, das sich insbesondere dadurch auszeichnet, daß bei Erreichen der Abstichtiefe das
Brennrohr abgetrennt wird.
Dadurch, daß weiterhin in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens die Abtrennung des Brennrohres
das Bewegen eines Arbeitskopfes aus der Gefahrenzone auslöst und der Arbeitskopf vertikal und
horizontal bewegt wird, ist es möglich, den Ofenabstich ohne die bei den bekannten Verfahren herausgestellten
Nachteile schnell und sauber zu öffnen, wobei gleichzeitig die Sicherheit gegeben ist, daß der
austretende Stahl die maschinellen Anlagen nicht beschädigt oder daß es durch ein zu langsames Entfernen
der Anlage zum Durchbruch der Rinne kommt. Gegenüber den mannigfaltigen Vorteilen des
vorgeschlagenen Verfahrens sind dabei die Kosten für das jeweils abgetrennte Stück des Brennrohres
vernachlässigbar gering.
Der vorteilhaft ferngesteuerte Arbeitsablauf kann auch über ein Meßgerät, ζ. B. eine Fotozelle oder
einen Temperaturfühler, ausgelöst werden, so daß auch die menschliche Unzulänglichkeit bei der
Beurteilung des richtigen Zeitpunktes beim Austritt des Stahles ausgeschaltet werden kann.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich im
wesentlichen dadurch aus, daß an der dem Abstich
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zugewandten Seite des Arbeitskopfes eine Trennvorrichtung angeordnet und das Brennrohr in einem
Hohlbohrer geführt ist, so daß trotz der beschränkten Platzverhältnisse eine saubere und sichere Führung
des Brennrohres gesichert ist.
Dadurch, daß das Kraftgerät mit der Trennvorrichtung und der Verriegelung gekuppelt ist, wird
auch die gleichzeitige Auslösung der beiden Arbeitsgänge sichergestellt.
Der Arbeitskopf ist vertikal beweglich an einem horizontal verfahrbaren Wagen angeordnet. Arbeitskopf und/oder Wagen sind mit Gegengewichten verbunden,
deren Wirkung z. B. durch Federn verstärkt werden kann.
Zweckmäßig und raumsparend sind dabei die Gegengewichte des Arbeitskopfes in der Teleskopführung
angeordnet.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten ao Ausführungsbeispieles der Erfindung. Die Darstellungen
zeigen im einzelnen in
Fig. 1 eine Seitenansicht der Ofensituation mit in Bohrstellung befindlicher Vorrichtung,
F i g. 2 eine Vorderansicht gemäß der F i g. 1 mit außerhalb der Gefahrenzone befindlicher Vorrichtung,
F i g. 3 einen Längsschnitt durch den Arbeitskopf bei zurückgezogenem Hohlbohrer.
An der Ofenkonstruktion 1 ist in entsprechend ausgebildeten Profilen 2 ein Wagen 3 horizontal verfahrbar
angeordnet, der mit einem Gegengewicht 4 verbunden ist. An dem Wagen 3 sind zwei Teleskopführungen
5 angebracht, auf denen die Aufhängung 6 gleitet, die mit zwei Gegengewichten 7 verbunden ist,
die in der Teleskopführung 5 angeordnet sind. Zur Unterstützung der Wirkung der Gegengewichte 7
kann zwischen Aufhängung 6 und Wagen 3 noch eine Feder 8 vorhanden sein. An der Aufhängung 6 ist der
Arbeitskopf 9 in vertikaler Ebene, einstellbar befestigt.
Der Arbeitskopf 9 weist an der dem Abstich 10 zugewandten Seite eine Trennvorrichtung 11 auf, die
im wesentlichen aus dem in den Messerführungen 12 gleitenden Messerträger 13 mit dem daran befestigten
Messer 14 besteht. Das Kraftgerät 15 ist über den Winkelhebel 16 gleichzeitig mit der Trennvorrichtung
11 und einer nicht näher dargestellten Verriegelung verbunden, so daß eine Betätigung der Trennvorrichtung
11 zwangläufig die Bewegung des Arbeitskopfes 9 aus der Gefahrenzone durch Wirksamwerden
der Gegengewichte 4, 7 auslöst.
Der Hohlbohrer 17, der beim Bohrvorgang durch einen Bohrkopfstopfen 18 abgeschlossen ist, wird
über einen Preßluftmotor 19 über einen Zahnradsatz 20 angetrieben und über einen weiteren Preßluftmotor
21 unter Zwischenschaltung einer Antriebsschwinge 22, deren Zahnrad 23 mit der am Bohrmantel
24 angeordneten Zahnstange 25 zusammenwirkt, axial verschoben. ■ Bi dem Hohlbohrer 17 ist das Brennrohr 26 geführt,
das zweckmäßigerweise bei Verwendung von Stangenmaterial durch auf die Manschette 27 einwirkende
Preßluft nach Bedarf vorgeschoben wird. Das Brennrohr 26 kann aber auch in hier nicht dargestellter
Weise fortlaufend von einer Spule abgerollt werden, wobei es z. B. von einem mit der Spule gekuppelten
Antrieb od. ä. bewegt werden kann.
Das öffnen des Abstiches wird dadurch vorbereitet, daß der Arbeitskopf 9 in die einmal festgelegte,
vorgesehene Arbeitsstellung zum Abstich 10 gebracht wird. Dann wird unter Einwirkung der
Preßluftmotoren 19 und 21 der mit dem Bohrkopfstopfen 18 verschlossene Hohlbohrer 17 in Drehung
versetzt und vorgeschoben. Nachdem der größere Teil der Abstichtiefe vorgebohrt ist, wird der Hohlbohrer
17 zurückgezogen, der Rohrkopfstopfen 18 entfernt und das Brennrohr 26 durch Preßluftbeaufschlagung
vorgeschoben und der verbleibende Rest der Abstichtiefe aufgebrannt. Im Augenblick der
Öffnung des Abstiches wird über das Kraftgerät 15 gleichzeitig die Trennvorrichtung und die Verriegelung
betätigt, so daß der vordere Teil des Brennrohres 26 abgeschert und durch die zur Einwirkung
kommenden Gegengewichte 4 und 7 der Arbeitskopf 9 vertikal und horizontal aus der Gefahrenzone
bewegt wird und dort bis zum nächsten Anstich verbleibt, für den weitere Vorbereitungen nicht erforderlich
sind.
Der Arbeitsverlauf selbst wird vorteilhaft von einem im ausreichenden Sicherheitsabstand angeordneten
Schaltpult aus gesteuert, wobei die Auslösung über ein Meßgerät, z. B. eine Fotozelle, erfolgen
kann, so daß ein selbsttätiger Ablauf des gesamten Vorganges möglich ist.
Das vorgeschlagene Verfahren und die zu seiner Durchführung vorgesehene Vorrichtung lassen sich
zwar besonders vorteilhaft bei Herdofen, insbesondere SM-Öfen anwenden, jedoch ist ihre Anwendung
auch bei anderen metallurgischen Öfen wie Schachtofen, gegebenenfalls mit entsprechenden
geringen konstruktiven Abwandlungen, durchaus möglich und vorteilhaft.
Claims (10)
1. Verfahren zum Öffnen des Abstiches von metallurgischen Öfen, wobei der größere Teil der
Abstichtiefe zunächst mit einem Bohrer vorgebohrt und danach der verbleibende Rest mit
einem Sauerstoffbrennrohr aufgebrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen
der Abstichtiefe das Brennrohr abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des Brennrohres
das Bewegen eines Arbeitskopfes aus der Gefahrenzone auslöst.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf
vertikal und horizontal bewegt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ferngesteuerte
Arbeitsverlauf bei Erreichen der Abstichtiefe über ein Meßgerät ausgelöst wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an der dem Abstich zugewandten Seite des Arbeitskopfes (9) eine Trennvorrichtung
(11) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Brennrohr in einem Hohlbohrer (17) geführt ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kraftgerät (15)
mit der Trennvorrichtung (11) und mit der Verriegelung gekuppelt ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (9)
vertikal beweglich an einem horizontal verfahrbaren Wagen (3) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (9)
und/oder der Wagen (3) mit Gegengewichten (4, 7) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegengewichte
(7) des Arbeitskopfes (9) in der Teleskopführung (5) angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 588/275 7.68 © Bundesdruckerei Berlin
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