DE84844C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 24: Feuerungsanlagen.

LOUIS POBEGUIN in PARIS. Feuerungsanlage.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. März 1895 ab.

Die vorliegende Feuerungsanlage mit Rauchverbrennung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dafs über dem Feuer eine mit Kanälen durchsetzte Decke angeordnet ist, durch welche die Verbrennungsgase ziehen. Die Decke kann aus Blöcken von beliebigem Material, z. B. aus Metall oder feuerfesten Steinen zusammengesetzt sein. Ein Theil dieser Blöcke dient ferner zum Einführen von Verbrennungsluft oberhalb des Feuers.

Es zeigen:

Fig. ι einen Block, der zur Zuführung der Verbrennungsluft dient, im Längenschnitt,

Fig. 2 in Endansicht,

Fig. 3 und 4 einen mit den Durchgangskanälen für die Gase versehenen Block im Längenschnitt und in Endansicht,

Fig. 5 und 6 im Längenschnitt und im Querschnitt eine Kesselfeuerungsanlage mit der neuen Einrichtung zur Rauchverbrennung, und

Fig. 7 die zugehörige Vorderansicht der Anlage.

Die Blöcke A sind mit Längskanälen abc versehen, die unter sich durch die Oeffnungen d und e in den Zwischenwänden f und g verbunden sind. Durch die Oeffhungen h ti in der nach innen zu liegenden Wand j sind jene Kanäle mit dem Feuerungsraum verbunden. Die Kanäle α b und c und die Oeffnungen deh erweitern sich von unten nach oben zu, wie aus den Fig. 2 und 6 zu erkennen ist.

Die Blöcke B sind mit den Durchgangskanälen η versehen, die von der Unterseite k¹ nach der Oberseite k führen. Mit den seitlichen Wänden / m stützen sich die Blöcke wie bei Gewölbesteinen an einander. In welcher Weise diese Blöcke über der Feuerung zwischen den Seitenwänden des Feuerungsraumes zu einem Gewölbe angeordnet werden, ergiebt sich aus Fig. 5 und 6; der Feuerungsraum wird durch diese Decke von dem Kesselraum ganz abgeschieden und alle Gase und Verbrennungserzeugnisse müssen durch die Kanäle η der Blöcke B hindurchgehen.

Die Luftzuführungsblöcke A können in beliebiger Anzahl vorhanden sein und werden in entsprechenden Abständen zwischen die Blöcke B mit den Durchgangskanälen eingesetzt.

Die Blöcke B bewirken nun, dafs alle aus dem Feuerraum C entweichenden Verbrennungsgase fein zertheilt und auf eine sehr hohe Temperatur gebracht werden. Letzteres wird insbesondere dadurch erreicht, dafs die Decke D durch die directe Wirkung der Feuerung sehr hoch erhitzt wird und dafs die abziehenden Gase in den Kanälen mit den heifsen Wandungen der Blöcke in innige Berührung kommen.

Die Wirkung der Rauchverbrennung wird durch die Luftzuführungsblöcke A vervollständigt, indem man durch deren Kanäle eine entsprechende Menge überhitzter Luft in den Raum C oberhalb der Feuerungsschicht leitet, um eine vollständige Verbrennung der in dem Raum C entwickelten Gase zu erreichen.

Die in den oberen Theil des Feuerraumes C eingeführte Luft kann jenen Kanälen in beliebiger Weise zugeführt werden; zweckmäfsig geschieht dies in der durch Fig. 5 und 7 ver-

anschaulichten Art mit Hülfe eines Dampfstrahles E; die Beschickung der Dampfdüsen kann mittelst der Leitung F vom Kessel aus erfolgen. Die Beschickung aller Zuführblöcke der Decke kann ferner von einem gemeinsamen Kanal aus oder gesondert geschehen.

Die den Kanälen abc zugeführte Luft !gelangt durch die Oeffnungen deh fein zertheilt und hoch erhitzt zum Ausflufs in den Feuerraum C. Infolge der getheilten Zuführung der Luft findet eine innige Mischung derselben mit den Gasen des Feuerungsraumes C statt und das Gemisch wird somit für die vollständige Verbrennung vorbereitet, die entweder in dem Feuerraum selbst oder oberhalb der Decke vor sich gehen kann, nachdem das Gemisch von Verbrennungsproducten und Luft durch die Kanäle η der Blöcke B hindurchgegangen ist.

Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführung ist in Verbindung mit der Decke D eine Feuerbrücke G angeordnet, die die Decke D mit den Durchgangskanälen gegen eine zu starke Einwirkung der Hitze des Feuerraumes

schützt,' um sie auf längere Zeit haltbar zu machen.

Die Zuführung· der Luft in den oberen Theil des Feuerungsraumes kann man auch durch andere, von der Decke D unabhängige Vorrichtungen ersetzen. In diesem . Falle würde die Decke nur aus den mit Durchgangskanälen versehenen Blöcken B bestehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Feuerungsanlage mit einer als Wärmespeicher dienenden durchbrochenen Zwischendecke (D) im oberen Theil des Feuerraumes, welche einerseits behufs feiner Zertheilung der Verbrennungsgase mit zahlreichen Kanälen (n) durchsetzt ist und andererseits Luftzuführungsblöcke (A) behufs Zuführung erhitzter Luft in den unterhalb der Decke liegenden Feuerraum enthält, um die im Feuerraum nicht verbrannten Gase mit der zugeleiteten Luft beim Durchgange durch jene Kanäle innig zu vermischen, an den Kanalwandungen höher zu erhitzen und dann oberhalb der Decke zu verbrennen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.