DE185669C

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Publication number: DE185669C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVU 85669 -KLASSE 31 c. GRUPPE

DUISBURGER MASCHINENBAU-AKT-GES. vormals BECHEM & KEETMAN in DUISBURG.

selbsttätig ausgestoßen wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Mai 1906 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstreifen der Formen von ihren Blöcken, wobei das Ausstoßen des Blockes selbsttätig beim Abstreifen der Formen erfolgt. Gegenüber den bekannten Strippervorrichtungen dieser Art kommt es gemäß der Erfindung darauf an, daß der Ausdrückstempel mit den die Formen tragenden Gelenkhebeln durch eine ein- oder mehrfache

ίο gelenkige Hebelvorrichtung verbunden ist. Die Hebelvorrichtung kann in einer Hebelschere bestehen. Durch die Erfindung wird erreicht, daß das Ausstoßen des Gußblockes aus der Form bei deren Abstreifen unter nur geringer Kraftaufwendung erfolgen kann, weil die Hebelübersetzung diese Arbeit wesentlich erleichtert. Ferner ergibt die Erfindung die Möglichkeit, den Weg, den der Druckstempel zurückzulegen hat, beliebig lang zu machen, weil die Hebelvorrichtung bezw. die Hebelschere mit beliebig vielen Gliedern ausgestattet werden kann. Dies hat wieder den Vorteil, daß mit der Vermehrung der Glieder der Hebelvorrichtung auch die Kraft für das Ausstoßen des Blockes wächst.

Um eine Bewegung der Hebelvorrichtung bei Nichtbetrieb zu verhindern und die Strippervorrichtung in der Ruhestellung zu sichern, ist gemäß der Erfindung der Druckstempel mit einer ausrückbaren Sperrvorrichtung versehen, die sich vorteilhaft vom Führerstand aus auslösen läßt. Wesentlich ist ferner, daß gemäß der Erfindung ein Schwanken der Strippervorrichtung am Kranhaken und dadurch die Gefahr des Eckens der Hebelvorrichtung sowie des Verbiegens des Druckstempels sich verhüten läßt, wenn der Druckstempel in einem starren Gerüst geführt wird, an dem auch die Gelenkhebel für die Form aufgehängt sind. Die Sperrvorrichtung kann alsdann ebenfalls an dem starren Führungsgerüst angebracht sein, so daß die ganze Strippervorrichtung mit dem Druckstempel an dem Gerüst hängt.

Auf der Zeichnung ist die neue Vorrichtung in zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht.

Fig. ι und 2 zeigt die eine Ausführungsform in Ruhe- und in Betriebsstellung.

Fig. 3 und 4 veranschaulicht die zweite Ausführungsform in der gesperrten und in der Betriebsstellung.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 besteht die Strippervorrichtung im wesentlichen aus der Nürnberger Schere 1, die mit dem Endpunkte 2 an dem Ausdrückstempel 3 angreift. Das andere Ende der Nürnberger Schere 1 ist mittels der Zwischenstücke 4 mit dem einen Arm von Winkelhebeln 5 beweglich verbunden. Die Winkel-

hebel 5 sind bei 6 in einem gemeinsamen Laschenstück 7 schwingbar gelagert. In dem Laschenstück 7 sind auch die Schlaufen 8 drehbar angebracht, die sich in bekannter Weise um die Tragansätze 9 der Form 10 legen lassen. Der zweite längere Arm der Winkelhebel 5 ist durch ein Zwischenstück 11 in beweglicher Verbindung mit den Lagerpunkten 12. Letztere sind fest an einem starren Gerüst 13 befestigt, welches mittels der Rolle 14 an einem Seil 15 aufgehängt ist und sich in dem Krangerüst 16 auf- und abbewegen läßt. In dem Gerüst 13 wird die Strippervorrichtung mittels des Stempels 3 bei 17 und 18 senkrecht geführt. Die Nürnberger Schere 1 führt sich dabei mit den Gelenkpunkten 19 in einem Führungsschlitz 20 des Stempels 3. An dem Stempel 3 greift ferner die Sperrvorrichtung an, die die Strippervorrichtung in der Ruhelage festhält. Die Sperrvorrichtung besteht in dem dargestellten Beispiel aus den Klinkenhebeln 21, die bei 22 in dem Führungsgerüst 13 drehbar gelagert sind und mit ihren Klinken 23 in entsprechende Sperröffnungen 24 des Stempels 3 eingreifen können. Die Ausrückung der Sperrung erfolgt dabei vom Führerstand aus durch Zug an der Stange 26 eines Hebels, der mit einem Seil oder einer Kette 25 an den Klinkenhebeln 21 angreift.

Die Wirkungsweise ist folgende: Zur Inbetriebsetzung der Strippervorrichtung wird mittels des Zugmittels 26 vom Führerstand aus die Sperrung 23, 24 des Stempels 3 gelöst, nachdem vorher die Schlaufen 8 um die Ansätze 9 der Form 10 gelegt sind. Wenn jetzt durch Aufwickeln des Hubseiles 15 das Gerüst 13 gehoben wird, bewirkt das Gewicht der an der Strippervorrichtung hängenden Form 10 in Verbindung mit dem Hubzug ein Ausschwenken der Winkelhebel 5 um ihren Drehpunkt in der Pfeilrichtung (Fig. 1). Durch diese Bewegung werden die Punkte 6 und 12 voneinander entfernt, so daß die Drehung der Winkelhebel 5 mittels der Zwischenstücke 4 auf die Schere 1 übertragen wird. Letztere wird dadurch gemäß Fig. 2 zum Zusammenklappen gebracht, so daß der Ausdrückst'empel 3 auf dem Block 27 zur Wirkung kommt und das Abstreifen der Form IO erfolgt. Die Inbetriebsetzung der Schere erfolgt selbsttätig beim Anheben des Gerüstes 13 einerseits durch das Gewicht der Form, andererseits durch den Hubzug. Besondere Vorrichtungen zum Einschalten der Strippervorrichtung sind, abgesehen von der Sperrvorrichtung, nicht vorhanden.

Die Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 unterscheidet sich im wesentlichen von der beschriebenen nur dadurch, daß sie nicht wie diese in einem starren Gerüst geführt wird, sondern in jeden Kranhaken eingehängt werden kann. Auch hier steht das scherenartige Hebelwerk 1 bei 2 mit dem Ausdrückstempel 3 und am anderen Ende mittels der Zwischenstücke 4 mit Winkelhebeln 5 in Verbindung. Die Drehpunkte 12 für die Zwischenstücke 11 befinden sich bei dieser Ausführungsform in einem Laschenstück 28, das die öse 29 zum Einhängen in den Kranhaken trägt. An der Lasche 28 sitzt ferner die Sperrvorrichtung zur Feststellung der Strippervorrichtung in der Anfangslage. Die Sperrvorrichtung besteht in dem dargestellten Beispiel aus einem Klinkenhebel 30, der gemäß Fig. 3 in eine Öse 31 des Stempels 3 eingreift und in beliebiger Weise durch Zug von unten aus ausgerückt werden kann. Die Wirkungsweise ist derjenigen der Vorrichtung nach Fig. 1 gleich, indem nach Ausrückung der Sperrung selbsttätig beim Anheben der Vorrichtung unter dem Einfluß des Gewichtes der Form 10 das Abstreifen der Form und das Ausstoßen des Blockes 27 durch den von der Schere ι vorgetriebenen Stempel 3 erfolgt. Die Schere 1 führt sich dabei ebenfalls mittels des Gelenkpunktes 19 in der Führungsnut 20 des Stempels 3.

Die Art der Aufhängung der Form an der Strippervorrichtung ist beliebig, sie kann z. B. durch Schlaufen erfolgen oder gemäß Fig. 3 und 4 durch Haken 31 bewirkt werden, die in entsprechende ösen der Form eingreifen. Wesentlich ist in jedem Fall, daß beim Anheben der Strippervorrichtung ein selbsttätiges Abstreifen der Form unter gleichzeitigem Ausdrücken des Blockes durch eine von dem Gewicht der Form bezw. des Blockes abhängige Vorrichtung bewirkt wird.

Claims

Patent·-An Sprüche:

ι . Strippervorrichtung für Blockformen, bei der der Gußblock durch Abstreifen der Form selbsttätig ausgestoßen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckstempel (3) mit den die Form tragenden Gelenkhebeln (5, 11) durch eine'ein- oder mehrfache, gelenkige Hebelvorrichtung (1) verbunden ist, so daß beim Anheben der Strippervorrichtung und Ausschwenken der Traghebel (5, 11) durch Bewegung der Hebelübersetzung das Vorstoßen des Druckstempels stattfindet.
2. Strippervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Druckstempel (3) mit den die Form tragenden Gelenkhebeln (5, 11) verbindende Hebelvorrichtung (1) in einer ein- oder mehrgliedrigen Hebelschere besteht.
3- Strippervorrichtung nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckstempel mit einer, ausrückbaren Sperrvorrichtung versehen ist, die die Strippervorrichtung in der Ruhestellung sichert und dabei eine Bewegung der Hebelvorrichtung verhindert.
4. Strippervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckstempel in einem starren Gerüst (13) geführt wird, andern die Traghebel für die Form aufgehängt und die Sperrnasen (23) zur Sicherung der Ruhelage der Strippervorrichtung angebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.