DE18477C - Dampfmaschinen-Steuerung mit zwei Coulissen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1881 ab.

Wie bei der Steuerung von Allan, ist in der vorliegenden die von den Excentern bewegte (Excenter-) Coulisse gerade; zugleich aber ist noch eine zweite Coulisse vorhanden, die mit der Schieberstange unbeweglich verbunden ist. Der Excenter- und Schieberstange verbindende Gleitbacken gleitet in beiden Coulissen.

Auf der Zeichnung sind Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. 3 eine Oberansicht einer solchen Steuerung; Fig. 4 zeigt den Gleitbacken B, von links gesehen, Fig. 5 denselben von oben (theils Schnitt, theils Ansicht); Fig. 8 und 9 zeigen die Schiebercoulisse K (deren geometrischer Mittelpunkt M ist), Fig. 10 und 11 die Excentercoulisse C in Seiten- und Hinteransicht; endlich geben Fig. 6 eine kinematische Skizze der ganzen Anordnung und Fig. 7 das Diagramm der Steuerung. Das letztere zeigt, dafs bei ihr die Centrale der Schieberkreise eine Gerade ist, wie bei der Steuerung von Gooch, wodurch ein constantes lineares Voröffnen erzielt wird. Aufserdem fällt noch der Nachtheil einer Schieberpleuelstange fort, so dafs, wie bei Stephenson, die Steuerung bei möglichst langen Excenterstangen auf dem beschränktesten Raum anzubringen ist, aber ohne die Nachtheile des variablen, linearen Voröffnens und einer bogenförmigen Coulisse.

In Fig. ι, 2 und 3 ergreifen die Excenterstangen /die Excentercoulisse Cin den Punkten P und Q und drehen sie um ihren Mittelpunkt z, welcher zugleich in gerader Linie hin- und hergeführt wird, wie weiter unten beschrieben , ist.

Auf dieser Vollcoulisse gleitet der Backen B, Fig. 4 und 5, mit seinem mittelsten Stein I. Derselbe gleitet aber auch zugleich mit seinen um seine Achse, die durch J geht, drehbaren beiden seitlichen Steinen II in der doppelt ausgeführten Schiebercoulisse K, welche mit der Schieberstange S hin- und hergeht. Die Schieberstange ist mit zwei Muttern zum Reguliren an eine Traverse T geschraubt, welche an beiden Enden in eine Leiste L ausläuft, die mit einer Schraube an jedem Ende und einem Schwalbenschwanzkeil in der Mitte an der doppelt ausgeführten Schiebercoulisse K befestigt sind. Mit denselben Schrauben und einem gleichen Keil sind an ihrer anderen Seite zwei ebensolche Leisten L befestigt, wieder an einer Traverse T sitzend. . Diese (auf der Zeichnung links liegende) zweite Traverse läuft als Fortsetzung der Schieberstange S in ein Rohr E aus, welches in einer am Maschinenrahmen befindlichen Hülse F gerade geführt wird. Eine zweite Führung der Schieberstange ist rechts bei H. Die Excentercoulisse C, Fig. 10 und 11, hat in der Mitte einen Bolzen, um- den ein an der Stange G befestigter Bügel läuft, so dafs sich C um den Bolzen in diesem Bügel drehen kann. Die Stange G aber gleitet in dem Rohr E und bewirkt so die vorhin erwähnte Geradführung des Punktes i. Bei einem Excenterradius r = 55 mm und einem Voreilwinkel b =: 30⁰ sind die gleitenden Bewegungen von E in F und von G in E reducirt auf weniger als 56 mm für jede. Der Gleitbacken B wird mittelst der

Zugstangen Z (in Fig. ι ist die Coulisse K vorn weggelassen) vom Fiihrerstande aus gehoben und gesenkt.

Claims (1)

1. PATENT-Anspruch:

   Eine Dampfmaschinen-Umsteuerung mit zwei geraden Coulissen, von denen die eine mit den beiden Excenterstangen verbunden und an ein horizontal geführtes Gleitstück angehängt, die andere an der Schieberstange befestigt ist, und welche mit einander durch die beiden ein Drehpaar bildenden, vertical verstellbaren Gleitstücke in "Verbindung stehen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.