DE17748C - Neuerungen an verstellbaren Expan-' sionseinrichtungen für Umsteuerungsmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. August 1881 ab.

Die Neuerungen sind für Steuerungen mit Gooch'scher Coulisse bestimmt. Sie sollen ein früheres Absperren des Dampfes, als dies durch die Coulissenbewegung allein bewirkt werden könnte, ermöglichen, während sie weder die Auslassung noch die Compression des Dampfes beeinflussen und auch den Gebrauch der Coulisse in gewöhnlicher Weise für die Veränderung der Expansion oder die Umsteuerung der Maschine gestatten.

Von dem Mechanismus kann jeder beliebige^N Schieber (auch ein Expansionsventil) mit oder ohne verstellbare Abschlufskanten in Bewegung gesetzt werden. Vorgezogen wird der Meyer'-sche Schieber, bei welchem die beiden Platten durch Drehung der mit rechts- und linksgängigem Gewinde versehenen Schieberstange verstellt werden können.

Die Coulisse EF wird mit den in der Mitte befestigten Drehzapfen K zwischen Parallelführungen L L geführt, welche diesen Zapfen die hin- und hergehende Bewegung gestatten, welche durch die Excenter C und D verursacht wird. Die StangeKMdes Expansionsschiebers M steht bei K in Verbindung mit der Coulisse und theilt die hin- und hergehende Bewegung der Zapfen K. Diese Verbindung erzeugt eine solche relative Bewegung des Grund- und des Expansionsschiebers gegen einander, als ob der Grundschieber fest wäre und der Expansionsschieber von einem Excenter bewegt würde, welches in rechtem Winkel zur Kurbel gestellt ist. Die Dampfkanäle im Grundschieber werden sich schliefsen an einem Punkt des Kolbenhubes, der durch die Stellung der Expansionsschieberplatten bestimmt wird. ■

Wird diese Verstellung der beiden Platten durch Drehung der Schieberstange bewirkt, so wird empfohlen, die Einrichtung so zu treffen, dafs die Abschlufskanten so weit aus einander gerückt werden' können, dafs die Kanäle im Grundschieber während des ganzen Hubes geschlossen bleiben (damit wird dann ein besonderes Absperrventil überflüssig), und dafs die Platten hinlänglich nahe zusammengezogen werden können, um die Kanäle im Grundschieber immer offen zu halten. Sind die Expansionsschieberplatten so weit zusammengerückt, so kann der Mechanismus wie eine gewöhnliche Coulissensteuerung gebraucht werden. Das Gleitstück wird behufs Veränderung der Expansion längs der Coulisse verschoben.

Bei diesem Mechanismus ist es nicht nöthig, dafs die Excenterstangen an der Coulisse in gleichen Entfernungen von den Drehzapfen K angebracht sind, wenn nur der Hub und die Stellungen der Excenter mit Bezug auf die Kurbel so geregelt sind, dafs die entsprechende Bewegung nach dem Punkt der Coulisse abgegeben wird, an welchem die Expansionsschieberstange befestigt ist, wenn diese auch nur annähernd so ist, als sie sich nach obiger Beschreibung ergiebt.

Anstatt den Mittelpunkt der Coulisse zwischen Parallelführungen zu leiten, kann die Coulisse auch durch eine Anordnung, die eine äquivalente Bewegung gestattet, Führung erhalten. Die Führung kann z. B. durch eine einfache Hängestange geschehen, wenn noch eine Verbindungsstange zwischen dem Mittelpunkt der Coulisse und der Expansionsschieberspindel angebracht wird. In diesem Fall kann die Cou-

lisse auch zum Heben und Senken eingerichtet sein; die Länge der Expansionsschieberspindel und der Verbindungsstange werden dann so regulirt, dafs die Stellung des Expansionsschiebers sich nicht verändert, wenn die Coulisse verschoben wird.

Soll die Maschine als nicht umsteuerbare gebraucht werden, so wird die relative Verschiebbarkeit des Gleitstückes gegen die Coulisse auf den Weg zwischen einer äufsersten Stellung und der Mittelstellung beschränkt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   In einer Coulissensteuerung die Verbindung der Coulisse an ihrem Mittelpunkt oder an dem Punkt, der die geringste Bewegung hat, mit einem auf dem Rücken des Grundschiebers sich bewegenden Expansionsschieber.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.