DE183994C - - Google Patents

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DE183994C
DE183994C DENDAT183994D DE183994DA DE183994C DE 183994 C DE183994 C DE 183994C DE NDAT183994 D DENDAT183994 D DE NDAT183994D DE 183994D A DE183994D A DE 183994DA DE 183994 C DE183994 C DE 183994C
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DE
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41BMACHINES OR ACCESSORIES FOR MAKING, SETTING, OR DISTRIBUTING TYPE; TYPE; PHOTOGRAPHIC OR PHOTOELECTRIC COMPOSING DEVICES
    • B41B7/00Kinds or types of apparatus for mechanical composition in which the type is cast or moulded from matrices
    • B41B7/02Kinds or types of apparatus for mechanical composition in which the type is cast or moulded from matrices operating with fixed combinations of matrices
    • B41B7/04Kinds or types of apparatus for mechanical composition in which the type is cast or moulded from matrices operating with fixed combinations of matrices for casting individual characters or spaces, e.g. type casting machines

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Moulds For Moulding Plastics Or The Like (AREA)

Description

Shfcntamfr.
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVI 183994 -. KLASSE 15«. GRUPPE
Dr. OSCAR UHLWORM in BERLIN.
Zusatz zum Patente 180633 vom 15. November 1905.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Mai 1906 ab. Längste Dauer: 14.November 1920.
Gegenstand der Erfindung ist eine Lettern-Gieß- und Setzmaschine, welche eine weitere Ausbildung derjenigen nach Patent 180633 darstellt. Gemäß diesen Patentes werden die verschiedenen Gießformen durch am Rande einer Scheibe vorgesehene Aussparungen gebildet, welche durch eine feststehende,, d. h. nicht mit der Formscheibe verbundene Wand abgeschlossen werden können, um die Herstellung der Gießformscheibe zu erleichtern. Um unter Zugrundelegung dieser Einrichtung eine Lettern-Gieß- und Setzmaschine zu schaffen, welche vorteilhaft, schnell und sicher arbeitet, wird gemäß der Erfindung in der Weise vorgegangen, daß die Matrizenkörperuncl die Gießformscheibe unter Vermittelung einer Reibungskupplung so lange beständig in Drehung gehalten werden, bis durch Niederdrücken einer Taste beide Scheiben mit der gewünschten Matrize über einer passenden Gießform in Stillstand kommen, worauf der Abguß erfolgt, bis nach Freigabe der Taste die Scheiben ihre Drehung wieder fortsetzen.
Bei der dargestellten Ausführungsform der Maschine wird beim Niederdrücken einer Taste eine Feder gespannt, welche während der Dauer des Gießens einer Letter gespannt gehalten bleibt, so daß .beim Freigeben der Tasten die Matrizenkörper- und die Gießformscheibe, durch die Federkraft .unterstützt, schnell anlaufen können.
Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand zur Darstellung gebracht, und zwar bedeuten:
Fig. ι eine Oberansicht der Maschine,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch diese, teilweise in Ansicht,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Tastenhemmwerkes und der damit verbundenen Teile, teilweise im Schnitt, ■
Fig. 4 eine Vorderansicht der Maschine nach Fortnahme des Tastenwerkes, -teilweise im Schnitt,
Fig. 5 eine der zur Verwendung kommenden Hemmscheiben zum Festhalten der Gießform- und Matrizenkörperscheibe beim Niederdrücken einer Taste,
Fig. 6 die Einrichtung des Matrizenträgers in A^order- und Seitenansicht,
Fig. 7 die Abschlußvorrichtung für die Gießform in Vorderansicht und in ■ einem senkrechten Schnitt,
Fig. 8 eine Ausführungsform der Tasten in Ruhe- und Arbeitsstellung, .
Fig. 9 und 10 eine Kupplung zur Einstellung der gegenseitigen Lage des Matrizenkörperrades und der Gießformscheibe,
Fig. 11 eine Hubscheibe zum Anpressen der Matrizenkörper, .
Fig.' 12 und 13 eine Draufsicht und einen Teil der Stirnansicht der Ablegevorrichtung für die Matrizen,
Fig. 14 einen senkrechten Schnitt durch eine abgeschlossene Gießform bei zurückgeschobenem Schieber, während
Fig. 15 die Oberansicht eines Teiles der Matrizenkörper- und Gießformscheibe während der Einstellung . einer Matrize veranschaulicht.
In dem Lagerbock 1 (Fig. 1, 2 und 3) dreht sich eine hohle Welle 2 (Fig. 2), welche das Matrizenkörperrad 3 trägt. Diese hohle Welle wird von einer vollen Welle 4 durchzogen, die an ihrem oberen Ende ein Zahnrad 5 besitzt. Das Matrizenkörperrad 3 trägt mittels Stifte 6 (Fig. 2 und 6) die Matrizenkörper 7, welche im vorliegenden Falle als dreiseitige Prismen ausgebildet sind und dementsprechend drei verschiedene Schriftarten in die wirksame Lage. bringen können. Jeder Matrizenkörper ist mit einem Zahntrieb 8 ausgerüstet, welcher mit seinen Zähnen in das gemeinsame Zahnrad 5 eingreift. Durch Verschieben des letzteren lassen sich sämtliche Matrizenkörper gleichzeitig um ihre Achse drehen. Da die Matrizenkörper auf ihren verschiedenen Flächen verschiedene Schriftarten aufweisen, so ist man, sofern' eine gegenseitige Verschiebung zwischen dem Zahnrad und den Zahntrieben der Matrizenkörper erfolgt, in der Lage, in einfacher Weise eine beliebige von drei Schriftarten einzustellen, und zwar kann dies ohne Betriebsunterbrechung während der Arbeit der Maschine erfolgen.
Zu diesem Zweck sitzt am unteren Ende der hohlen Welle 2 sowie der vollen Welle 4 ein Kurbelarm 9 bezw. 10 (Fig. 2 und 3), welche durch einen federnden Stift Ii miteinander lösbar verbunden sind. Der Kurbelarm 9 besitzt drei Bohrungen, in welche der an dem Kurbelarm 10 vorgesehene Stift 11 nach Wahl eingesteckt werden kann. : Je nach der in Wirksamkeit kommenden Bohrung wird eine bestimmte Schriftart zur Einstellung gebracht. In der Zeichnung ist angenommen, daß der Stift in die mittlere Bohrung eingreift. Da das Lösen und Einstecken des Stiftes in eirte andere der drei Bohrungen während der Drehung des Matrizenkörperrades, also während der Arbeit der Maschine, stattfinden kann, so läßt sich auch eine Änderung der Schriftart während des Ganges der Maschine vornehmen.
Um die hohle Welle-2 ist.eine zweite hohle Welle 12 angeordnet, auf welcher drei Hemmscheiben 13 (Fig. 2, 3 und 5) befestigt sind. Am unteren Ende trägt die Welle 12 ein Kegelrad 14, welches mit einem gleich großen Kegelrade 15 der Hauptantriebswelle 16 im Eingriff steht. Die Hemmscheiben 13 besitzen Nasen 17 (Fig. 5 und 8), welche, wie in Fig. 5 schematisch angedeutet ist, einzeln auf je einem besonderen Kreise angeordnet 65*' sind. Mit Hilfe dieser Anschläge läßt sich beim Niederdrücken einer der Tasten, die entsprechend den drei Scheiben in drei voneinander gesonderten Gruppen vorgesehen sind, die Maschine bei bestimmter Lage der Matrizenkörperscheibe und der Gießformscheibe festhalten. ■ ■ :
Bei dem dargestellten Beispiel besitzt das Matrizenkörperrad 48 Matrizenkörper, demzufolge jede Hemmscheibe 16 Nasen aufweist. Die 48 Tasten 19 sind in drei Gruppen von je 16 Tasten übereinander angeordnet. Die an dem Bock 20 (Fig. 2 und 8) befestigten Tasten 19 werden durch nicht dargestellte Federn in üblicher Weise in ihrer höchsten Lage gehalten.
Unter jeder Tastengruppe liegt eine Stange 2i (Fig. ι bis 3 und 8), welche in einem Rahmen 22 befestigt ist. Der letztere erhält seine Führung in einem Arm 23 (Fig. 1) des Bockes i. Die Gießformscheibe 24 besitzt 96 Einfräsungen 25, welche, nach ihrer Breite geordnet, zwölf verschiedenen Schriftweiten entsprechen. Jede 'Einfräsung kann durch einen verschiebbaren Riegel 26 (Fig. 2, 14 und 15) ausgefüllt werden. Sämtliche Riegel werden von einem Ring 27 umschlossen, und jeder Riegel .besitzt eine Nase 28, gegen welche ein Finger 29 (Fig. 2) andrückt, mit dessen Hilfe der Riegel beim Ausschwingen des letzteren zurückgeschoben werden kann.
Da es erforderlich ist, daß die Nasen der Tasten die Vorsprünge 17 der Bremsscheiben treffen, bevor der Rahmen 22 seinen Abwärtshub beendet hat, werden die Tastenhebel mit Gelenken 131 (Fig. 8) ausgerüstet. Eine Feder 132 stützt sich gegen einen Ansatz 134 des hinteren Tastenteiles 135. Drückt man nun eine Taste nieder, dann wird zunächst der mit der Nase 18 versehene hintere Teil die Hemmscheibe greifen, während durch weiteres Niederdrücken des vorderen Teiles 133 der Rahmen 22 gezwungen wird, einen größeren Hub auszuführen.
Die Gießformscheibe dreht sich gemeinsam mit der Achse 30, welche am unteren Ende ein Kegelrad 31 (Fig. 1 und 4) aufweist, das durch ein gleich großes Kegelrad 32 der Hauptantriebswelle 16 in Drehung gehalten wird. Das Kegelrad 32 mit der Büchse 33 ruht in einem Lager 34 des Schlittens 35 und die Büchse besitzt zwei einander gegenüberliegende, schraubenartig verlaufende Schlitze 36 (Fig. 2 und 9), in welche Stifte 37 (Fig. 10) einer Gabel 38 eingreifen. Die die
Gabel tragende Büchse 39 ist auf der Welle 16 achsial verschiebbar und wird mittels zweier Keile 40 von der Welle 16 mitgenommen. Die Verschiebung des Schlittens 35 auf der Führung 41 der Grundplatte 42 kann mit Hilfe .eines Winkelhebels 43 und einer Stange 44 von Hand erfolgen. Bewegt man den Winkelhebel nach oben, was während der Arbeit mit der Maschine stattfinden kann, so zieht man den Schlitten 35 nach links. Mit diesem Schlitten werden auch die ganze Gießformscheibe und die damit verbundenen Teile mit nach links verschoben, während die Büchse 39 durch die Verbindungsstangen 45, die auf dem Lager 46 befestigt sind, stehen bleibt. Dagegen wird die Büchse 33 mit dem Schlitten 35 mitgenommen, und es entsteht durch die schraubenartigen Nuten 36 ein Drehen der Welle 30'zur Welle 2.
Durch die erwähnte seitliche Verschiebung der Gießformscheibe und ihre relative Drehung zur Welle 2 läßt sich die Umstellung von kleinen auf gToße Buchstaben bewirken. Jede der prismatischen Flächen der Matrizenkörper trägt nämlich ein kleines und ein großes Schriftzeichen. Gewöhnlich kommen nur die dem Rande am nächsten liegenden kleinen Zeichen in Wirksamkeit. Wird aber durch Verstellung des Hebels 43 die erwähnte seitliehe Verschiebung der .Gießformscheibe und der dazu gehörigen Teile nach links beAvirkt, dann wird die Gießform der AVelle 2 so genähert, daß sie mit den großen Schriftzeichen der Matrizenkörper in Übereinstimmung gelangt. Da für die großen Schriftzeichen.auch andere Breiten der Gießformausfräsungen in Betracht kommen, so erfährt die Gießformscheibe die erwähnte Drehung, welche dafür sorgt, daß nur die den großen Schriftzeichen angepaßten Ausfräsungen in Übereinstimmung mit den jeweilig eingestellten Zeichen in Arbeitsstellung gelangen.
Auf der Antriebswelle 16. ist eine nachgiebige Kupplung vorgesehen, zu welcher eine Trommel 47 gehört. An der Innenwandung dieser Trommel ist an eyiern Ende eine
■ Schneckenfeder 48 befestigt, deren anderes Ende an der Nabe einer Reibungsscheibe 49 angebracht ist. Gegen diese Scheibe legt sich eine zweite Reibungsscheibe 50, welche eine Riemenscheibe 51, 52 trägt. Beide Reibungsscheiben drehen sich lose auf der Welle 16, während die Trommel 47 auf ihr fest angeordnet ist.
Auf der verlängerten Nabe der Reibungsscheibe" 50 sitzt die Losscheibe 53, welche an ihrem äußeren Ende durch eine Mutter 54 gehalten wird. Eine Schraubenfeder 55 legt sich gegen diese Mutter, deren Spannung durch eine am Gewindezapfen der Hauptwelle sitzende Mutter 56 geregelt werden kann. Mit zunehmender Spannung der Feder wächst auch die Reibung zwischen den beiden Scheiben 49 und 50.
Der Antrieb der Maschine erfolgt durch einen über die Riemenscheibe 52 geführten Riemen. . ■
Wird eine Taste niedergedrückt, dann findet durch das Festhalten der betreffenden Scheibe 13 ein Stillstand der Matrizenkörperscheibe und der Gießformscheibe statt, wobei die Riemenscheibe 52 weiter läuft. Die Schneckenfeder 48 wird dabei gespannt und sorgt einerseits für einen stoßlosen Stillstand, während sie andererseits durch die aufgespeicherte Kraft ein möglichst schnelles, stoßloses Anlaufen der Maschine nach Freigabe der Taste sichert. Die beiden aufeinander reibenden Flächen der Kupplung werden dabei zweckmäßig durch eine Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, benetzt, um den Reibungskoeffizienten der Kupplung gleichbleibend zu erhalten.
Eine von dem Rahmen 22 getragene Stange 57 (Fig.'2 und 3) ruht auf dem einen Sehenkel eines Winkelhebels 58, dessen.oberes Ende an eine Zugstange 59 angelenkt ist. Das andere Ende dieser Stange 59 steht mit einem Hebel 60 in Verbindung, dessen freies Ende in eine Muffe 61 einer Welle 62 eingreift. Beim Niederbewegen des Rahmens 22 und bei dem dadurch bewirkten Ausschwingen des Winkelhebels 58 ' wird die Stange 62 unter Vermittelung der Zugstange. 59 und. des Hebels 60 nach links (Fig. 1) verschoben. Die Welle 62 trägt an dem einen Ende einen Zahntrieb 63, welcher bei der Verschiebung der Welle 62 mit dem Triebrad 65 stets im Eingriff bleibt.
Auf der Welle 66 des Zahnrades 65 sitzt eine Riemenscheibe 67, welche durch einen. Riemen 68 von der Riemenscheibe 51 aus stets in schneller Umdrehung gehalten wird. Das andere Ende der Welle 66 trägt ein Kegelrad 69, welches durch das Kegelrad 70 eine Welle 71 und die damit verbundene Scheibe
72 in Drehung hält. ■ Die letztere sitzt exzentrisch zur Welle 30 und bewegt sich derart in dem Innenraum der Gießformscheibe,,daß sie an dem der Gießstelle diametral gegenüberliegenden Punkte diejenigen. Riegel 26 beständig nach außen drückt, welche vorher durch den Finger 29 einwärts geschoben worden waren.
Das innere Ende der Welle 62 trägt eine Hubscheibe 64 (Fig. 11), welche eine glatte .Stirnfläche mit einer schneckenförmigen Nut
73 aufweist. In einer Gabel 74 (Fig. 2 und 4) lagert eine Welle 75, welche mit einem Arm 76 ausgerüstet ist und eine Blattfeder y/
trägt. Wird beim Niederdrücken einer Taste die Welle 62 in der geschilderten Weise nach links verschoben, dann trifft die Nut 73 gegen den Arm 76 ■ und hebt ihn in die in Fig. 2 durch volle Linien dargestellte Lage, . wodurch die Blattfeder yj eine Druckstange 78 niederbewegt. Das untere Ende der letzteren ist der Form der Matrizenkörper 7 entsprechend ausgeschnitten, wie dies Fig. 4 erkennen läßt.
Bei der Abwärtsbewegung der Druckstange 78 setzt sich dieselbe auf den betreffenden Matrizenkörper und drückt ihn zugleich mit dem ganzen Matrizenkörperrad 3 fest auf die passende Form der Gießformscheibe nieder. Gleichzeitig drückt ein Daumen 79 auf die Nase 80 des Fingers 29 und schiebt hierdurch den betreffenden Riegel 26 zurück, wodurch
die Gießform geöffnet wird.
Vor der offenen Seite der letzteren befindet sich ein Keilstück 81 (Fig. 7 und 14), welches in der Platte 82 in der Höhenrichtung verschiebbar ist und für gewöhnlich durch eine Feder 83 in gehobener Stellung gehalten wird. Die Platte 82 wird von einer kräftigen Feder 84 gegen die Gießform bewegt. Die Keilstücke sind erforderlich, damit die Gießformen während des Gusses allseitig von geraden, parallelen Flächen begrenzt werden.
Beim Niedergehen der Druckstange .78 legt sich der Matrizenkörper 7 auf den Keil 81 und drückt diesen nieder, wodurch er unter Spannung der Feder 83 fest gegen die offene Seite der Gießform gepreßt wird. Diese ist dann in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise geschlossen.
Sobald die Blattfeder jy (Fig. 2) die Druckstange 78 freigibt, wird diese durch eine Feder 85 hochgezogen. An der Druckstange 78 sitzt noch ein Arm 86 mit einer Stellschraube 87 (Fig. 4), welche beim Niedergehen der Druckstange auf den einen Arm eines Winkelhebels 88 einwirkt, der in einem Bock 89 drehbar gelagert ist. Das untere freie Ende des Hebels 88 greift in eine Schlitzführung 90 eines Keiles 91 ein, welcher auf einer Gleitbahn 92 eines Kolbens 93 verschoben werden kann. Dieser Kolben drückt bei seiner Niederbewegung die für einen Abguß erforderliche Menge flüssigen Metalles in die Gießform ein. Gewöhnlich bleibt aber dieser Kolben 93 in Ruhe und wird nur abwärts gedrückt, sobald der Keil 91 in der beschriebenen Weise durch den Winkelhebel 88 in die wirkungsbereite Lage gebracht worden ist.
An dem einen Ende einer Welle 96 ist ein Doppeldaumen 100 (Fig. 4) befestigt, welcher mit der Welle 96 hin- und herschwingt.
Die Welle leitet ihre Bewegung von einer Kurbelscheibe 97 mit Hilfe einer Kurbelstange 98 und einem mit ihr gelenkig verbundenen Hebel 99 ab. Der linksseitige Teil des Doppeldaumens drückt bei jedem Umlauf der Kurbelscheibe einen Kolben 101 nieder, weleher durch eine nicht gezeichnete Feder oder dergl. immer wieder angehoben wird. Mit Hilfe dieses Kolbens ioi, wird beständig flüssiges Metall im Kreislauf durch Kanäle
104 und 105 (Fig. 7) gepumpt, und da'diese Kanäle den mit der Gießform verbundenen Kanal 106 umgeben, so wird dieser dadurch stets auf der erforderlichen Temperatur gehalten, demzufolge, sobald durch Einwirkung des Keiles 91 der Kolben 93 niederbewegt wird, das von diesem zur Gießstelle hingebrachte flüssige Metall die gewünschte. Temperatur aufweist.
Zwischen der Welle 96 und einer Stellschraube 103 ist eine Feder 102 eingeschaltet, so.daß es ermöglicht ist, durch einfache Verstellung der Schraube die Lage der Welle 96 zu verändern und dadurch die Geschwindigkeit, mit der der Kolben 101-das flüssige Metall im Kreislauf durch die Kanäle 104 und
105 pumpt, zu verändern. Auf diese Weise läßt sich die Temperatur des mit der Gießstelle . in Verbindung stehenden Kanales regeln, weil die Temperatur umso höher sein wird, je schneller das flüssige Metall durch die. Umlaufkanäle 104 und 105 sich bewegt.
Durch diese Einrichtung ist man auch in der Lage, die Gießpfanne entfernt von der Gießform anzubringen, da man doch in dem Kanal 106 stets die gewünschte Temperatur erhält.
Das Verschieben des Keiles 81 findet erst nach dem Niederbewegen der Druckstange 78 zu dem Zeitpunkte statt, in welchem die Form allseitig geschlossen ist, worauf durch Niederbewegen des Doppeldaumens 100 der Kolben 93 die erforderliche flüssige Metallmenge in die Gießform eindrückt.
Sobald die vorher niedergedrückte Taste freigegeben wird und wieder hochsteigt, bewegt sich die Welle 62 (Fig. 2) nach rechts, so daß die Druckstange 78 wieder frei wird und hochsteigen kann. Auch der Kolben 93 bewegt sich dann, der Eimvirkung einer Feder folgend, aufwärts. Die Antriebsscheibe .52 nimmt dann die Welle 16 wieder mit, so daß die Maschine, unterstützt von der gespannten Feder 48, sogleich wieder in Ganggesetzt wird.
Die fertig gegossene Letter, welche ihren Kopf am oberen Ende besitzt, wandert nun unter einen beständig umlaufenden Fräser
107 (Fig. 1), dessen Spindel in einem Bock
108 ruht und mittels einer Schnurscheibe 109
in schneller Drehung gehalten wird.
Die einzelnen Lettern müssen nun aus der Gießscheibe herausgestoßen und abgelegt bezw. zum Satz zusammengefügt werden. Das Herausdrücken der Lettern aus der Gießformscheibe erfolgt dadurch, daß die Riegel 26 durch die exzentrisch gelagerte und beständig in Drehung gehaltene Scheibe 72 während der Drehung der Gießscheibe allmählich auswärts gedrückt werden. Ihre äußerste Lage erreichen sie an dem der Gießstelle diametral gegenüberliegenden Punkt.
Das Aneinanderreihen der einzelnen Lettern und ihre Vereinigung zu einzelnen nebeneinander liegenden Zeilen kann in folgender Weise stattfinden.
Eine Daumenscheibe 111 (Fig. 1, 12 und 13) wird durch einen Schnurtrieb 112 beständig in schneller Drehung gehalten. Unterhalb des letzteren ist ein Hebel 114 um einen Zapfen 113 ausschwingbar und wird durch eine Feder 118 (Fig. 12) gewöhnlich in gehobener Lage gehalten. An diesem Hebel 114 ist ein zweiarmiger Hebel 115 ausschwingbar befestigt, dessen unterer, einen Fuß 121 tragender Arm durch eine Feder 116 gegen den Gießscheibenmittelpunkt so weit angedrückt wird, als dies die vor ihm liegende Letter oder ein Anschlag 117 des Hebels 114 zuläßt. Die Lettern 119 werden bei der Drehung der Gießformscheibe durch die Riegel 26 allmählich nach außen gestoßen und drücken dabei den Fuß 121 des Hebels 115 derart zurück, daß sein oberes Ende nicht in den Wirkungs^ bereich der Daumenscheibe 111 gelangen kann. Erst wenn eine. Letter 119 vollständig nach außen gestoßen ist, wird der Fuß 121 frei, und da dann, die Feder 116 den Hebel 115 derart schwingt, daß sein oberes Ende von dem schnell umlaufenden Daumen in erfaßt werden kann, so drückt der Fuß 121 beim Ausschwingen des Hebels 114 auf die Letter und bewegt . diese in den Setzkanal. Auf diese Weise wird eine Letter neben die andere gereiht, bis eine Zeile voll gesetzt ist.
Von der einen Seite werden die Lettern durch ein Lineal 122 gestützt, welches durch einen Reibungshebel 123 in einer Richtung festgehalten wird. Beim ständigen Anwachsen der Zeile wird das Lineal allmählich zurückgedrückt. Die fertige Zeile wird dann mittels der Druckplatte 124 an die vorher gesetzte Zeile 125 herangeschoben, wobei die Stützplatte 126 zurücktritt, deren Schaft durch einen Klemmhebel 127 gebremst werden kann. Mit Hilfe eines um den Zapfen 129 ausschwingbaren Handhebels 128, welcher bei 130 an die Platte 124 angelenkt ist, läßt sich das Zurückschieben der fertigen Zeilen und der Stützplatte 126 bewirken.
Das Setzen kann natürlich auch in irgend einer anderen geeigneten Weise vollständig selbsttätig erfolgen.

Claims (11)

  1. Pate nt-An Sprüche:
    i.· Lettern-Gieß- und Setzmaschine mit
    in einer drehbaren Scheibe angeordneten Gießformen nach Patent 180633, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenkörper und die Gießformscheibe (3 bezw. 24, Fig. 2 und 4) unter Vermittlung einer Reibungskupplung (47 bis 56, Fig. 2) so lange beständig in Drehung gehalten werden, bis durch Niederdrücken einer Taste beide Scheiben mit der gewünschten Matrize über einer passenden Gießform in Stillstand kommen, worauf der Abguß erfolgt, bis nach Freigabe der Tasten die Scheiben ihre Drehung wieder fortsetzen.
  2. 2. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Niederdrücken einer Taste eine Feder (48, Fig. 2) gespannt wird und während der Dauer des Gießens einer Letter gespannt gehalten bleibt, so daß beim Freigeben der Taste die Matrizenkörper und Gießformscheibe (3 bezw. 24), durch die Federkraft unterstützt, . schnell anlaufen können.
  3. 3. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in bekannter Weise in sämtliche Triebe der Matrizenkörper eingreifende Zahnrad (5, Fig. 2) und die Matrizenkörperscheibe (3) auf ineinander steckenden Wellen (4 bezw. 2·) sitzen, welche während der Arbeit der Maschine von Hand sich gegeneinander verschieben lassen, zum Zwecke, die Schriftart während des Ganges der Maschine ändern zu können.
  4. 4. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Niederdrücken einer Taste eine in beständiger Drehung gehaltene, mit einer schneckenförmigen Nut versehene Scheibe (64, Fig. 2 und 11) in die Bahn eines Hebels (76) gelangt und durch dessen Verstellen eine Druckstange (78, Fig. 2 und 7) auf den jeweilig an der Gießstelle eingestellten Matrizenkörper aufpreßt und diesen gegen die Gießform hält.
  5. 5. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstange (78) bei ihrer Niederbewegung durch einen Finger (29, Fig. 2) einen Riegel (26, Fig. 2 und 14) einwärts schiebt und dadurch die betreffende Gießform öffnet.
  6. 6. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
    die Gießformscheibe (24, Fig. 2, 4 und 12) auf einem Schlitten (35, Fig. 2) befestigt ist, welcher bei seiner Verschiebung die Gießformscheibe nicht nur in eine solche Lage bringt, daß sie sich unter einer zweiten Reihe Schriftzeichen der Matrizenkörper befindet, sondern auch gleichzeitig unter Vermittelung einer schrägen Nutführung (36, Fig. 2 und 9) eine solche ,10 Drehung gegenüber der Matrizenkörperachse erhält, daß eine andere Reihe Aussparungen der Gießformscheibe in Wirksamkeit kommen kann.
  7. 7. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Gießformscheibe eine exzentrisch gelagerte Scheibe (72, Fig. 1 und 2) in beständiger Drehung gehalten wird, welche die gegossenen Lettern unter Vermittelung der erwähnten. Riegel (26) aus der Gießformscheibe allmählich herausdrückt.
  8. 8. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß die Matrizenkörperachse (12, Fig. 2) eine Anzahl übereinander angeordneter Scheiben (13) trägt, welche auf verschiedene Kreise verteilte Anschläge (17, Fig. 8) besitzen, von denen je einer beim Niederdrücken einer Taste mit einem an letzterer vorgesehenen Anschlag (i8)in Berührung kommt und dadurch in einer bestimmten Lage den Stillstand der Matrizenkörper und Gießformsclieibe (3,24) bedingt.
  9. 9. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasten mit federnden Gelenken (133, Fig. 8) versehen sind, welche es ermöglichen, zunächst den Tastenanschlag (18) in die zum Festhalten der Matrizenkörper und Gießformscheibe erforderliche Lage zu bringen und erst hierauf eine solche Verschiebung des mit Anschlagstangen (21, Fig. ι bis 3 und 8) versehenen Rahmens (22) bewirken, daß die von dieser Verschiebung abgeleitete Niederbewegung der Druckstarige (78, Fig. 2, 7 und 14) erst nach dem Stillstand der Scheiben (3 und 24) eingeleitet wird. .
  10. 10. Lettern - Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Arbeit der Maschine beständig flüssiges Metall um den Gießkanal (106, Fig. 4 und 7) kreist und ihn gleichmäßig warm hält, so daß die Gießpfanne entfernt von der Gießform angebracht werden kann.
  11. 11. Lettern-Gieß- und Setzmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Gießformscheibe allmählieh herausgeschobenen Lettern (119) der Einwirkung eines hin- und herbeweglichen Fußes (121, Fig. 12) unterworfen w.erden, der sie zu einer Zeile aneinander fügt.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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