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Wendevorrichtung für Drehprtttge am Dreipunktgestänge Es sind Wendevorrichtungen
für Voll-und Uinkeldrehpflüge am Dreipunktgestänge bekannt, bei denen eine Falldrehung
stattfindet, d. h. die dem ausgehobenen Gerät innewohnende potentielle Energie wird
für die Drehung des Pfluges zum Zwecke des Körperwechsels verwendet. Dies geschieht
in der Weise, daß das Gerät in einem Zustand, in welchem es gegen Drehung verriegelt
ist, durch die Hydraulik genügend hoch ausgehoben wird und dann nach Entriegelung
durch begrenztes Absinken die Elemente für die Drehbewegung angetrieben werden,
wodurch sich der Körperwechsel von rechts auf links oder umgekehrt vollzieht.
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Einrichtungen dieser Art wie z. B. nach D. P. 95o 7o3 sind auf einer
Dreipunktkoppel oder einem Grundkörper angeordnet, der in seinem unteren Teile die
Festpunkte für die unteren Lenker und das Drehlager für den Pfluggrindel aufnimmt.
Bei einer gewißen Längenausdehnung nach oben trägt der Grundkörper in seinem oberen
Teile einen Hebel oder ein Gelenkstück, an dem der obere Lenker so befestigt ist,
daß dieser Hebel gegen den Grundkörper einknicken kann, wodurch dann die für den
Körperwechsel erforderliche Relativbewegung abgenommen wird.
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Das Hebelsystem, welches die lineare Bewegung des Hebels in eine Drehbewegung
des Pfluggrindels übersetzt, ist ebenfalls im Grundkörper oder der Koppel untergebracht.
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Gegenstand der Erfindung ist bei grundsätzlicher Beibehaltung der
Falldrehung nach D. P. 95o 7o3 und ähnlicher Einrichtungen die äußerste Vereinfachung
der Organe. Die Koppel oder der Grundkörper, in denen bisher das Drehlager aufgenommen
wurde, kommen in Fortfall. Das Drehlager (1) selbst wird der Träger für die gesamte
Einrichtung. Unten nimmt er eine Querschiene (2) auf, die an ihrem Ende die Zapfen
(4) für die unteren Lenker des Dreipunktgestänges trägt.
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Am vorderen Ende des Drehlagers (1) ist ein Auge (5) angebracht mit
einer quer zur Fahrtrichtung verlaufenden horizontalen Bohrung.
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Dieses Auge lagert einen gekrümmten einarmigen Hebel (6), der einen
doppelten Zweck erfüllt. Einmal übernimmt er die Funktion der Dreipunktkoppel, indem
er an einem oberen Ansatzstück (3) den oberen Lenker aufnimmt, wahlweise in verschiedenen
Lochlagen und andererseits ersetzt er das gesamte Hebelsystem, welches bisher in
der Koppel untergebracht war. Anstelle des Grundkörpers mit dem in ihm gelagerten
Hebelsystem tritt also in äußerster Vereinfachung der einarmige Hebel (6).
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Voraussetzung für diese Anordnung ist allerdings, daß das am Ende
des Hebels (6) angeschlossene Schaltgestänge sowohl Zug-als auch Druckkräfte aufzunehmen
in der Lage ist, damit in der Arbeitsstellung ein geschlossenes System entsteht
und damit der Hebel (6) die Funktion der Dreipunktkoppel wirklich erfüllen kann.
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Das Schaltgestänge ist dafür wie folgt beschaffen : Auf der'9endewelle
(7) und mit dieser fest verbunden sitzen in einem kleinen Abstand 2 Scheiben (8),
deren eigenartige Form aus Fig. 2-5 zu entnehmen ist.
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Die Scheiben haben einen konzentrischen Schlitz, durch den der Bolzen
(9) hindurchgreift, der im Gestänge (lo) gelagert ist. Zwischen den Scheiben (8)
sitzt auf der sendewelle drehbar gelagert die Zwischenscheibe (ii), welche ebenfalls
den Bolzen (9) aufnimmt und die 2 Aussparungen für die Klinke (12) aufweist. Die
Klinke (12) ist ebenfalls zwischen den Scheiben (8) gelagert. Sobald sie in eine
der Aussparungen der Zwischenscheibe (11) eingreift, ist das Gestänge (lo) über
die Zwischenscheibe und die Klinke Mit den Scheiben (8) verbunden und kann über
diese ein Drehmoment auf die Wendewelle (71 ausüben.
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An dem Gestänge ist ein Anschlag (13) so angeordnet, daß er in den
Arbeitslage des Pfluges jeweils auf den Scheiben (8) aufliegt, so daß
das
Gestänge Druck aufnehmen und diesen über den Hebel (6) in den Oberlenker übertragen
kann. Die Wirkungsweise der Gesamtanordnung ist folgende : Die Ausgangslage sei
die des ausgehobenen zur Falldrehung vorbereiteten Pfluges Fig. 2. Hier hängt der
gegen Drehung bei (14) (Fig. l) verriegelte Pflug am Hebel (6) bei Punkt A, getragen
vom Gestänge (po).
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Dieses hält bei Punkt B den eigentlichen Uendeaechanismus. In dieser
Lage verriegelt die Klinke (12) die Zwischenscheibe (11), so daß der Pfluggrindel
(7) im Punkte C ruht. Der Anschlag (13) liegt auf den Scheiben (8) an.
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Sobald der Riegel (14) (in Fig. l) freigegeben wird, fällt der Pflug
mit seinem Schwerpunkt bei C um den Punkt B in die Lage, welche in Fig. 3 gezeichnet
ist und in der er seine tiefste Stellung einnimmt.
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Durch den Schwung der Bewegung pendelt der Pflug weiter, bis er nach
einer gewißen Aufwärtsbewegung mit dem Riegel (14) in der entgegengesetzten Arbeitslage
(links statt rechts) einklinkt, Fig. 4. In dieser Lage geht die Klinke (12) aus
dem Eingriff mit der Zwischenscheibe (11).
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Dies ist notwendig, um den anschließenden Vorgang der Aufladung des
Pfluges für eine neue Falldrehung vorzubereiten.
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Die Aufladung vollzieht sich in der weise, daß der nunmehr gedrehte
und bei (14) verriegelte Pflug auf den Boden zur Arbeit aufgesetzt wird. Er wird
dadurch in einer Richtung, die des vorhergehenden Falle entgegengesetzt ist, bewegt,
also (in Fig. 5) gehoben. s kommt also in das Gestänge (lo) Druck. Dies bewegt sich
mit seinem Bolzen (9) in den Schlitzen der Scheibe (8) nach unten. Da die Zwischenscheibe
(11) sich auf dem verriegelten Grindel frei drehen kann, schwingt sie soweit, bis
die Klinke (12) nunmehr luit ihren anderen Zacken einrasten kann. Das System ist
jetzt wieder geschlossen Fig. 5 ist zu Fig. 2
spiegelgleich. Der
Anschlag (12) liegt auf. Nach Aushebung des Pfluges durch die Hydraulik ist der
Pflug wiederum für die Falldrehung bereit.
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Es sind auch andere Schaltmechanismen denkbar. Wesentlich ist nur,
daß sie in der Arbeitslage des Pfluges Zug-und Druckkräfte auf das Dreipunktsystem
übertragen können, wofür die beschriebene Anordnung nur ein Ausführungsbeispiel
ist.