DE18328C - Neuerungen an dem OEXLE'schen Walzenstuhle, dessen Walzen in gleicher Richtung rotiren - Google Patents

Neuerungen an dem OEXLE'schen Walzenstuhle, dessen Walzen in gleicher Richtung rotiren

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DE18328C
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O. OEXLE in Augsburg
Publication of DE18328C publication Critical patent/DE18328C/de
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B02CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
    • B02CCRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
    • B02C4/00Crushing or disintegrating by roller mills
    • B02C4/02Crushing or disintegrating by roller mills with two or more rollers

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Crushing And Grinding (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE SO: Mühlen und Zerkleinerungsmaschinen.
Erstes Zusatz-Patent zu No. 9881 vom 29. November 1879.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. April 1881 ab. Längste Dauer: 28. November 1894.
Diese Neuerungen an dem durch das Patent No. 9881 geschützten Walzenstuhl mit einem einzigen Walzenpaare haben den Zweck, die Leistungsfähigkeit des Walzenstuhles in Bezug auf die Menge sowie auch auf die Güte des gelieferten Mehls zu erhöhen und denselben so einzurichten, dafs er sich zum Vermählen von allen verschiedenen Sorten von Mahlgut mit gleichem Vortheil gebrauchen läfst. Zu diesem Zweck versieht man den Walzenstuhl mit einem zweiten Walzenpaar, wodurch er doppeltwirkend wird, und dieser doppeltwirkende Walzenstuhl wird vermittelst eines verbesserten Antriebs, sowie einer verbesserten Stellvorrichtung der Walzen so eingerichtet, dafs man dieselben mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 600 bis 700 Umdrehungen in der Minute laufen lassen kann.
Indem man nämlich die Geschwindigkeit der inneren, schnell laufenden Walzen gröfser nimmt, erhält man nicht nur eine gröfsere Menge, sondern auch ein besseres Mehl, namentlich wenn Kleien u. s. w. gemahlen werden.
Man erreicht diese vermehrte Geschwindigkeit der Walzen durch einen verbesserten Antrieb, ohne gezwungen zu sein, behufs der Uebersetzung sehr grofse Riemscheiben auf die Transmissionswelle zu setzen, und entlastet die schnell laufende Walzenachse vom Zug des Riemens, indem man die Riemscheibe auf eine mittlere Welle setzt und mit innerer Verzahnung versieht, durch welche die innere Walze getrieben wird, während durch eine verbesserte Stellvorrichtung der langsamer laufenden äufseren Walze sich dieselbe mit grofser Genauigkeit und Sicherheit gegen die feststehende Walze einstellen und hierdurch ein Mehl von jedem beliebigen Grad der Feinheit mahlen läfst.
Um den Walzenstuhl des Haupt - Patentes, dessen Walzen in gleicher Richtung rotiren, für das Mahlen von grobem und feinem Schrot in gleicher Weise brauchbar zu machen, ist die Neuerung angebracht, dafs durch Einsetzen von Stirnrädern, an Stelle der Schneckenräder der langsamer laufenden Walzen, die Bewegungsrichtung der letzteren umgekehrt wird und dieselbe in dem entgegengesetzten Sinne mit der schneller laufenden Walze, ebenfalls wie diese einziehend, auf das Mahlgut wirkt. Hierdurch erreicht man den Vortheil, dafs auch für kleinere Mühlen, wo im Ausmahlen von feineren Schroten und Kleien nicht immer hinreichend für einen solchen Walzenstuhl zu thun ist, derselbe auch zum Vermählen von groben Schrotsorten zu verwenden ist. Man giebt in diesem Fall den Walzen eines jeden Walzenpaares durch Einsetzen von Stirnrädern entgegengesetzte Drehungen oder läfst beide Walzen einziehend auf das Mahlgut wirken, während in gröfseren Mühlen ein solcher Stuhl immer mit Schneckenrädern behufs Erzielung einer grofsen Differentialgeschwindigkeit der in gleicher Richtung rotirenden Walzen versehen sein kann, indem die vortheilhafte Wirkung solcher Walzen, wie
sie durch das Haupt-Patent No. 9881 geschützt sind, erst an praktischer Bedeutung gewinnt, wenn das Getreidekorn bereits zertheilt und dritter oder vierter Schrot geworden ist.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist der mit den Neuerungen versehene Walzenstuhl dargestellt, und zwar ist:
Fig. ι die Seitenansicht des doppeltwirkenden Walzenstuhles mit dem patentirten Oexleschen Speiseapparat und der neuen Stellvorrichtung im Schnitt;
Fig. 2 ein Querschnitt des Stuhles mit Schnitt durch das Lager der Walzenzapfen, das Gestell und den Mehlkasten;
Fig. 3 ein Grundrifs des Stuhles mit Horizontalschnitt durch die Walzen, deren Zapfenlager und Stellvorrichtung;
Fig. 4 ein Schnitt durch die Stellvorrichtung in vergröfsertem Mafsstabe;
Fig. 5 die Seitenansicht des neuen doppeltwirkenden Walzenstuhles für schnellen Gang mit einer verzahnten Riemscheibe;
Fig. 6 ein Querschnitt durch die Mitte desselben;
Fig. 7 ein Grundrifs desselben mit Horizontalschnitt des Mehlkastens durch die Mitte der Achsen.
Es ist in Fig. 1 der Einlauftrichter α unten von zwei Rüttelschuhen b bx begrenzt, welche das Mahlgut in die Zuleitungstrichter c und C1 fallen lassen, von wo es auf die beiden Walzenpaare di d2 ur>d ^3 di gelangt. Die Achsen dieser Walzen laufen in Lagern, welche auf den gufseisernen Rahmen e e von der Bahn h h getragen werden. Diese Rahmen e sind einerseits an das Untergestell des Walzenstuhles befestigt, andererseits aber durch die Querrahmen/! und die Schraube f, Fig. 3 und 4, unter sich fest verbunden.
Die Hülsenlager g2 und g3 der inneren, schnell laufenden Walzen d2 d% sind fest in den Rahmen e montirt, so dafs sie unverrückbar sind, während die Lager gx und der äufseren, langsam laufenden Walzen d, d± auf den Gleitbahnen h h verstellbar sind durch die Stellvorrichtung Fig. 4. Durch dieselbe können die äufseren Walzen ^1 ^4 den inneren d2 d3 genähert werden und auf einen gewissen Abstand, je nach der Beschaffenheit des Mahlguts oder der Feinheit des Mehls, eingestellt werden. Die Schraubenspindel i ist mit ihrem Kopf so in das Hülsenlager g eingelassen, dafs letzteres um diesen Kopf beweglich ist und vermittelst desselben durch das Handrad k, dessen Nabe die Mutter der Spindel i bildet, verschoben werden kann.
Die Spindel i liegt in der Achse eines an den Rahmen e angegossenen hohlen Cylinders / und wird in demselben von der Spiralfeder. Z1 umwunden, durch deren Spannung das bewegliche Lager ^1 in der Richtung gegen das Lager g2 gedruckt wird. Um ein Aufeinanderpressen der Walzen zu verhindern, dient der in die Hülse des Lagers g, eingeschraubte, mit Stellmutter versehene Stellbolzen nx, welcher so gestellt wird, dafs er die Hülse g2 berührt.
Die Feder I1 prefst mit ihrem einen Ende gegen den Kopf der Hülse g1 , mit dem anderen aber gegen die im Innern des Cylinders / befindliche Flantsche der hohlen Spindel mlt welche durch das Drehen des Handrades m, dessen Nabe mit innerem Gewinde versehen ist, verstellt werden kann. Um das Rad m an seinem Platz zu halten, dient der Deckel I2 des Cylinders / in Verbindung mit der aus zwei Theilen bestehenden Scheibe I1, die mit I2 aH den Flantsch des Cylinders / angeschraubt ist. Damit die Spirale M1 sich nicht mit dem Stellrad m dreht, greift ein im Deckel I2 befestigter Keil in eine Nuth dieser Spindel.
Um ein allzu festes Zusammenpressen der Feder /, durch die Spindel M1 zu verhindern, dient ein Stift n, welcher in die Wand des Cylinders / eingeschraubt ist. ■,
Die Fig. ι bis 3 stellen einen doppelt wirkenden Walzenstuhl dar, bei welchem die treibende Riemscheibe 0 auf der Achse der inneren, schneller laufenden Walze d2l wie bei dem einfach wirkenden Walzenstuhl des Haupt-Patentes, sitzt und die äufseren, langsamer laufenden Walzen dx und d^ ihre Drehung durch eine auf der Seite des Stuhles gelagerte Schraubenwelle s, durch die Schneckenräder ss S1 erhalten. Die Welle ί erhält ihre Drehung durch die Kegelverzahnung T1 r2 von der mittleren Welle r, welche letztere durch die Stirnräderverzahnungen q-i q2 und ^1 p2 von der Triebwelle der inneren, schnell laufenden Walze d2 gedreht wird.
Will man die beiden äufseren, langsamer laufenden Walzen dx und dit wie die inneren, schnell laufenden Walzen d2 und ds einziehend auf das Mahlgut wirken oder die Walzen eines jeden Paares nach entgegengesetzten Richtungen sich drehen lassen, so nimmt man die beiden Schneckenräder ss und sit Fig. 3, von den äufseren Walzenachsen ab und steckt an deren Stelle die Stirnräder S7 ss auf, welche, in Eingriff mit den Stirnrädern i5 und S6, alsdann die inneren Walzen treiben, während die Wellen r und s mit ihren Rädern leer laufen oder ausgerückt werden können.
Bei dieser Einrichtung ist durch den Zug des Riemens die Achse der inneren Walze beansprucht; um dies zu vermeiden, sowie auch zur Erzielung einer gröfseren Umdrehungsgeschwindigkeit der Walzen, dient die Einrichtung, welche durch die Fig. 5, 6 und 7 dargestellt ist. Hier ist zum Antrieb der äufseren, langsamer laufenden Walzen, wie im Haupt-Patent, eine doppelte Schneckenradübersetzung angewendet (s. Fig. 5 und 6).
Durch den Eingriff der Schnecke 5 auf der unteren Welle 3 und der Schnecken S1 und i3 auf der zur Seite des Stuhles liegenden Welle ί in ihre zugehörigen Schneckenräder erhält man eine sehr starke Uebersetzung von der sich schnell drehenden Achse 3 auf die äufseren, langsam sich bewegenden Walzen. Die Achse wird nämlich unmittelbar von der Riemscheibe 1 getrieben. Letztere ist mit innerer Verzahnung versehen, durch welche das Stirnrad 2 auf der Achse der Walze d% und vermittelst der Räder P1 p2 auch die Walze d3 getrieben wird.
Durch diese Anordnung ist die Achse der Walze d2 vom Riemenzug entlastet und die Geschwindigkeit der treibenden Riemscheibe in dem Mafse vergröfsert, als der Trieb 2 kleiner ist wie die innere Verzahnung der Riemscheibe.
Die Fig. 7 zeigt den Grundrifs dieses neuen doppeltwirkenden Walzenstuhles mit einem Walzenpaare άλ d% mit aufgesetztem Wechselrad s7 an der Stelle des Schneckenrades ^3 zur Umkehrung der Bewegung, während das Walzenpaar dz dt nach gleicher Richtung rotirt oder ohne Wechselrad arbeitet. Die Wechselräder sind in den Fig. 3 und 7 durch punktirte Linien dargestellt und mit S1 und ss bezeichnet.

Claims (4)

  1. P ATENT-An Sprüche:
    i. Bei einem durch den Anspruch 1. des Haupt - Patentes geschützten Walzenstuhl, dessen Walzen nach gleicher Richtung rotiren, die Anbringung eines zweiten Walzenpaares, dessen beide Walzen ebenfalls nach einer der Bewegung des ersten Walzenpaares entgegengesetzten Richtung rotiren, in Verbindung mit der Einrichtung, durch Einsetzen von Stirnwechselrädern die Bewegungsrichtung der äufseren, langsamer laufenden Walzen der beiden Walzenpaare umkehren zu können.
  2. 2. Der Antrieb der durch den Anspruch 1. des Haupt-Patentes geschützten Anordnung von einem Paar Walzen in Verbindung mit einem zweiten Paar Walzen auf demselben Walzenstuhl durch die Stirnradverzahnung Jt1 p2 für die inneren, und die Stirnradübersetzung qy q2, Kegelradübersetzung V1 r2 und Schneckenradübersetzung S1 S3 und S2 Si für die beiden äufseren, langsamer laufenden Walzen.
  3. 3. Der durch den Anspruch 2. des Haupt-Patentes geschützte Mechanismus von Schnecken und Schneckenrädern zum Betriebe von langsamer laufenden Walzen eines Walzenstuhles in Verbindung mit einer mittleren Welle 3 mit innen verzahnter Riemscheibe*!, welche durch den Trieb 2 und die Stirnräder px p2 die schnell laufenden Walzen dieses Walzenstuhles treibt.
  4. 4. Der durch den Anspruch 2. des Haupt-Patentes geschützte Mechanismus zur Drehung der langsam laufenden Walzen in Verbindung mit der Stellvorrichtung derselben, bestehend aus einem äufseren Handrad k mit innerem Gewinde zum Verschieben des Zapfenlagers g durch die Spindel i und einem inneren Handrad m mit innerem Gewinde, durch welches die Hülse M1 sich auf der Spindel i verschieben und die Spannung der Feder I1 sich reguliren läfst.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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