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Vorrichtung zum maschinellen Richten, Dichten und Runden von verbogenen
Faßrändern Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum maschinellen Richten,
Dichten und Runden von verbogenen Faßrändern, insbesondere Falzrändern, vonleichten
Metallfässern von vorzugsweise 26o bis 6oo mm Durchmesser unter Verwendung von Druckrollen
und unterscheidet sich von den bisher bekannten Ausführungen u. a. dadurch, daß
mindestens zwei außen gegen den Faßrand liegende, in Richtung von und gegen ihn
verschiebbare Richtrollen und zwischen je zwei Richtrollen zwei Druckrollen vorgesehen
sind, von denen die gegen den inneren Umfang des Faßrandes liegende Druckrolle auf
einer im Winkel zur Faßlängsachse angeordneten Welle sitzt.
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An sich ist die Anordnung einer Druckrolle im Winkel zur Faßlängsachse
bekannt. Hierbei verläuft die Arbeitsfläche der Rolle parallel zur Behälterwand
und dient als Stütze hierfür. Im Gegensatz hierzu wird durch die schräge Druckrolle
gemäß der Erfindung gewährleistet, daß auch der hinter der Spundverschraubung des
Fasses liegende Teil des Faßrandes bis zum Faßboden hin von der Druckrolle erfaßt
wird. Durch die gemäß der Erfindung vorgesehenen Richtrollen, die als Gegen-
Lager
für den Faßrand dienen, wird ferner im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen,
die nur mit Druckrollen arbeiten, erreicht, daß auch mit Sicherheit solche Faßränder
gerichtet werden, die Verdickungen aufweisen, wie sie z. B. durch Schweißnähte,
Reparaturstellen usw. hervorgerufen werden. ' Während erfindungsgemäß die Druckrollen
angetrieben werden und gleichzeitig die Aufgabe haben, das Faß um seine Längsachse
zu drehen, sind die Richtrollen als Schlepprollen ausgebildet, d. h. sie haben keinen
besonderen sie in Drehung versetzenden Antrieb. Dageger@. sind sie mit einem Antrieb
ausgerüstet, durch den ihr Verschieben in Richtung gegen den zu richtenden Faßrand
bzw. von diesem weg erfolgt.
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Dieser Antrieb ist dabei erfindungsgemäß so ausgebildet, daß er auch
gleichzeitig die Druckrollen aus- öder gegeneinander bewegt, j e nachdem, in welcher
Richtung er arbeitet.
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Nähere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigt: Fig. i schematisch
eine Seitenansicht des unteren Teiles eines aufrecht stehenden Fasses und der Druckrollen
sowie der Richtrollen nebst Antrieb, Fig. 2 einen Grundriß der Fig. i, Fig. 3 eine
Ansicht der beiden Druckrollen mit dem von ihnen erfaßten Teil des Bördelrandes
und dem daran anschließenden, benachbarten Teil des Fasses, teils in Ansicht, teils
im Schnitt, Fig. q. eine Seitenansicht eines doppelt wirkenden Reibradgetriebes,
das zum Verstellen der Richtrollen_sowie der Druckrollen dient, Fig. 5 eine Ansicht
der Fig. q. in Pfeilrichtung A und .
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Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine Faßzarge bzw. einen Faßrand.
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Wie die Fig. i und 2 erkennen lassen, sind zwei Druckrollen-i, 2 vorgesehen,
die mit ihren Achsen schräg zur Längsachse des Fasses q. liegen. Diese Druckrollen
sind im vergrößerten Maßstab aus Fig. 3- ersichtlich. Sie werden von einem gemeinsamen
Motor über ein zwischengeschaltetes Getriebe in Drehung versetzt. Dieser Motor,
der z. B. i PS stark sein 'kann, sowie das Getriebe sind in der Zeichnung nicht
dargestellt. Von den Druckrollen 1, 2 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel. die Druckrolle
.2 in Richtung des Doppelpfeiles B verschieb- oder verschwenkbar gelagert, was auf
die verschiedenste Weise erfolgen kann. Vorzugsweise ist sie im Sinne der Erfindung
zusammen mit dem Antriebsmotor in einer Wippe aufgehängt, wodurch die Verschwenkbarkeit
gegeben ist. Die Rolle 2 wird durch eine oder mehrere- starke, nicht dargestellte
Schließfedern, vorzugsweise Blattfedern, in Richtung gegen die Rolle i gepreßt.
Die Rolle i, die gegen den inneren Umfang des. Faßrandes 5 liegt, ist deswegen schräg
angeordnet, damit auch Fässer mit einem Spundloch im Boden bearbeitet werden können,
da sonst im allgemeinen der Rand S-an der Stelle, die hinter dem Spundloch 6 liegt,
nicht bis oben hinauf von der Rolle i erfaßt werden würde. Zwecks Begrenzung der
Eindringtiefe des Faßrandes 5 zwischen die Rollen 1, 2 steht der untere Umfangsrand
2' der Rolle i seitlich vor- und dient so als Begrenzungsanschlag, wie es Fig.3
deutlich erkennen läßt.
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Die Druckrolle :2 ist vorteilhaft ebenfalls, wie dargestellt, schräg
liegend angeordnet, kann aber auch waagerecht liegen. In allen Fäsllen muß natürlich
der Umfang der Druckrolle i und der Druckrolle :2 so geformt sein, daß beide den
erforderlichen. Druck über die ganze Höhe des Randes 5 beim Arbeiten ausüben.
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Die Neigung der Druckrollen 1, 2 beträgt vorteilhaft 30° gegenüber
der Senkrechten. Sie dienen gleichzeitig zum Antrieb des Fasses, da sie infolge
ihrer Drehbewegung um ihre Achsen den Faßrand zwischen sich hindurchziehen.
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Außer den beiden Druckrollen 1, 2 sind ferner, erfindungsgemäß zwei
Richtroflen 7, 8 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel sind sie so angeordnet, daß
sie sich von außen gegen den Faßrand_ 5 legen. Abgesehen davon, können aber. auch
noch entsprechende' Richtrollen von innen formend auf.den Faßrand 5 wirken, falls
dieses für erforderlich erachtet wird. Die Richtrollen 7, 8 sind verschiebbar gelagert,
so daß sie in Richtung gegen den Faßrand öder von ihm weg verschoben werden können.
'Es besteht so die Möglichkeit, durch entsprechendes Verstellen der Richtrollen
7, 8 innerhalb der Verstellgrenzen jeden beliebigen Richtbogen zu erhalten.
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Das Verschieben der Richtrollen 7, 8 erfolgt durch einen Elektromotor.
von z. B. 0,75 PS über ein geeignetes Getriebe. Im Sinne der Erfindung ist gemäß
dem Ausführungsbeispiel ein doppelt wirkendes Reibradgetriebe vorgesehen, das den
Vorzug hat, nicht starr zu sein und das Heranfahren der Richtrollen 7, 8 an die
verbogenen Faßränder 5 millimeterweise ermöglicht, so daß die Rollen sich weich
gegen diese legen.
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Das Reibradgetriebe besteht aus zwei Reibrädern g, 1o, die über eine
geeignete Lagerung i i mit einem zweiarmigen Hebel 12 verbunden sind, der um eine
Achse 13 drehbar ist, die über einen Riementrieb 14 von dem nicht dar-gestallten
o,75-PS-Elektromotor angetrieben wird. Auf den Achsen 15, 16 der Reibräder g, io
sitzen Zahnräder 17, 18, die ineinandergreifen und von denen das Zahnrad 18 mit
einem auf der Welle 13 sitzenden Zahnrad ig im Eingriff ist. Außer den beiden .Reibrädern
g, io ist noch ein weiteres größeres Reibrad 2o vorhanden, dessen Nabe mit Innengewinde
versehen ist. Dieses Reibrad 2o sitzt auf einer Gewindespindel 2i, -die axial verschiebbar
gelagert ist. Diese Gewindespindel hat vorzugsweise Trapezgewinde, das in das entsprechende
Gewinde der Nabe des Reibrades 2o eingreift. Die Reibräder g, io und :2o sind vorteilhaft
als Keilräder ausgebildet. Die Räder 9 und ro können wechselweise mit dem Reibrad
2o in Ein-' griff gebracht werden, was durch Verstellen des zweiarmigen Hebels 12
geschieht, der über eine Stange 22 gelenkig mit einem Fußhebel 23 in Verbindung
steht. Durch Auf- oder Abschwenken dieses Fußhebels wird über die Stange 22, den
Doppelarmhebel
12 und die Lagerung i i das eine oder andere Reibrad
9 oder io mit dem Reibrad 2ö in Eingriff gebracht, das dabei, je nachdem welches
der beiden Reibräder g, io mit ihm zusammenarbeitet, in die eine oder die andere
Richtung gedreht,wird und die Gewindespindel 2i vor- oder rückwärts bewegt. Durch
dieses Verstellen der Gewindespindel -werden die Richtrollen 7, 8 verschoben. Diese
Richtrollen sitzen, wie es Fig. i und insbesondere Fig. 2 erkennen lassen, auf den
Armen 24, 25 eines Trägers, dessen vorderer Querarm 26 fest mit der Gewindespindel
21 verbunden ist. Dadurch wird, je nach der Drehung der Spindel 21, der gesamte
Träger 24 bis 26 vor- oder zurückgezogen und die Richtrollen 7, 8, da sie auf den
Armen 24, 25 sitzen, entsprechend verstellt, d. h. entweder gegen den Faßrand 5
gezogen oder von ihm weggeschoben. Quer vor den rechten Enden der Arme 24, 25 befindet
sich ein Träger 27, der das Lager 28 für die Spindel der Druckrolle 2, trägt. Wird
der Träger 24 bis 26 nach rechts verschoben, dann stoßen seine Enden gegen den Träger
27 und schieben ihn nach rechts vor sich her, wodurch die Druckrolle 2 von der Druckrolle
i weg nach rechts bewegt wird, so daß nun die Druckrollen 1, 2 geöffnet sind und
entweder ein neues Faß 4 mit seinem Rand 5 zwischen die Druckrollen gebracht oder
aber das dazwischen befindliche Faß herausgenommen werden kann.
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Wird der Träger 24 bis 26 wieder nach links bewegt, dann werden dadurch
die Richtrollen 7, 8 gegen den .Faßsand 5 gebracht und gleichzeitig der Druck auf
den Träger 27 aufgehoben, der nun durch die nicht dargestellte Schließfeder nach
links verschoben oder verschwenkt und so die Druckrolle ?-
gegen den Faßrand
5 gedrückt wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform
begrenzt. So kann statt des Reibradgetriebes jedes andere geeignete Getriebe Verwendung
finden. Es können beide Druckrollen 1, 2 beweglich, d. h. verschieb- oder vierschwenkbar
angeordnet und durch einen gemeinsamen oder getrennten Antrieb gegen- und voneinander
bewegt werden. Der Träger 27, der die Druckrolle 2 trägt, kann auch fest, z. B.
gelenkig, mit den Armen 24, 25 verbunden werden. Statt eines Druckroilenpaares können
auch mehrere vorgesehen sein. Ebenso können mehrere Richtrollen statt des dargestellten
einen Paares vorhanden sein. Das wechselweise Schalten des Getriebes kann statt
über einen Fuß- auch über einen Handhebel erfolgen. Damit der Reibungswiderstand
des Faßrandes 5 beim Hindurchziehen durch die Druckrollen 1, 2 auf dem Boden des
die ganze Einrichtung aufnehmenden Gehäuses nicht zu groß ist, können in der Oberseite
des Gehäuses eine oder mehrere Walzen oder Rollen vorgesehen sein, auf denen der
Faßrand 5 rollt. Eine dieser Walzen 29 ist in den Fig. i und 2 dargestellt.