DE183225C

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Publication number: DE183225C
Application number: DENDAT183225D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Regelungsvorrichtung an Explosionskraftmaschinen für Fahrzeuge, welche sowohl von Hand als auch vom Regler eingestellt werden kann. Die Regelung erfolgt durch Drosseln unter Verwendung eines Rohrschiebers.

Wird der Regler von Hand so verstellt, daß der volle Querschnitt für den Gemischzutritt freigelegt ist, dann übt der Regler keinen Einfluß auf den Schieber aus. Letzteres ist. erst möglich, wenn der Schieber durch die Handsteuerung den Gemischzutritt etwas drosselt. Schließt der Schieber den Gemischzutritt völlig ab,· so öffnet er anderer-. seits ein Ventil, um Luft in den Zylinder eintreten zu lassen, welche infolge der stattfindenden' Kompression eine Bremswirkung herbeiführt.

Beiliegende Zeichnung stellt die Vorrichtung dar, und zwar zeigt Fig. 1 dieselbe im Längsschnitt und Fig. 2 den Einlaßschieber in anderer Lage.

Die auf dem Steuerrade c angeordnete Regelungsvorrichtung besteht aus einem Handgriff A, der auf einem senkrechten, in der Mitte des Steuerrades befestigten Sektor geführt ist und sich in einer Ebene senkrecht zur Ebene des Steuerrades verschiebt.

Die Achse des Handgriffes trägt ein Zahnrad a, welches in Eingriff mit einer Zahnstange b steht, die den oberen Teil einer im Steuerrohr C angeordneten Stange B bildet. Am unteren Ende der Stange B ist eine Hülse b¹ angeordnet, die auf dem Steuerrohr geführt ist und in welche das Ende des Armes D eines doppelarmigen Hebels DE eingreift, der um einen festen Punkt F schwingt. Der Arm E ist an eine Stange G angelenkt, welche zwei Anschläge g und g¹ besitzt. Zwischen diesen Anschlägen g und g^l befindet sich das Auge h des Hebels HI, der um einen festen Punkt J drehbar ist. Die Verbindung des Hebels HI mit der Stange G wird durch zwei Federn K K¹ hergestellt, die zwischen dem Auge h und den Anschlägen g und g¹ angebracht sind. Der Hebel HI ist durch seinen Arm / mit dem Zentrifugalregler der Maschine und durch seinen Arm H mit einem den Gemischzulaß regelnden Rohrschieber verbunden.

Der Regler besteht aus einer Scheibe L, die auf der Steuerwelle / der Maschine sitzt und zwei Schwunggewichte M M trägt, welche um Achsen m m schwingen und die Hebel m¹ m¹ verstellen. Der Verbindungspunkt m² derselben greift in eine Aussparung der Stange N ein, welche in der Längsrichtung geführt und an ihren Enden mit dem Hebel HI verbunden ist. Eine zwischen einem Anschlag n¹ der Stange N und einem festen Stützpunkt 0 angeordnete Feder O sucht den Regler in die Ruhelage zu drücken.

P ist das Rohr, durch welches das Brennstoffluftgemisch aus dem Karburator austritt 6g und Q Q. sind die Rohre, durch welche das. Gemisch der Maschine zugeführt wird, nachdem seine Quantität durch den Steuerschieber R geregelt worden ist, der zwischen Rohr P und Rohr oder Rohre Q Q. eingeschaltet ist. Dieser Röhrschieber R steht durch zwei Stangen r und r' mit dem Arm H

des Hebels HI in Verbindung·. Er bewegt sich in einer zylindrischen Kammer, in welche die Öffnungen ρ und q q der Rohre P und Q. Q. münden. Diese Öffnungen können durch den Schieber mehr oder weniger geöffnet oder verdeckt werden. . .

Die zylindrische Kammer, in welcher sich der Schieber R bewegt, ist an einem Ende durch eine Kappe T verschlossen, durch

ίο welche die Stange r des Schiebers hindurchgeht. An ihrem anderen Ende ist die Kammer offen und bildet den Sitz eines Ventils S, welches, die Verbindung mit der Außenluft herstellen kann. Dieses Ventil S wird durch eine Feder s¹ auf seinen Sitz niedergedrückt. Seine Spindel s ist in der Achsrichtung der Stange r des Schiebers R angeordnet.

Die Arbeitsweise ist folgende: In Fig. 1 sind bei i, 2, 3 und 4 vier Stellungen des Handgriffes A angegeben, denen die vier folgenden Phasen entsprechen:

In der Stellung 1, in welcher der Griff A ganz zum Führer hin niedergedrückt ist, ist die Zahnstange B b gehoben; die Feder K¹ wird hierbei zwischen Ansatz g^l und Auge h zusammengedrückt und hebt somit eine.Wirkung des Reglers auf, die durch die Stange N auf den Hebel HI ausgeübt wird.

Der Druck, welcher durch die zusämmengepreßte Feder Kⁱ ausgeübt wird, wird auf die Stangen r¹ und r übertragen und der Schieber R gegen die Kappe. T hin gezogen. In dieser. Stellung .ist die Öffnung ρ vollständig offen, das Gemisch kann frei ein-

treten und durch die Öffnungen q q in die Rohre Q. Q. und zur Maschine gelangen.

Durch Verstellen des Griffes A aus Stellung ι nach Stellung 2 wird der Schieber R gegen das Ventil S hin geschoben und schließt die Gaseinlaßöffnung ρ immer mehr und mehr. In dem Augenblick, wo die Öffnung ρ halb geschlossen ist, befindet sich der Griff A in der Stellung 2 und der Zentrifugalregler beginnt nunmehr den Schieber zu beeinflussen.

Beim Verstellen des Griffes A aus Stellung 2 in Stellung 3 steuert der Regler direkt den Gemischeinlaß, indem er auf den Schieber einwirkt; doch wird diese Einwirkung begrenzt durch die Spannung dereinen oder anderen Feder K und K¹, je nachdem der Griff A sich näher dem Punkt 3 oder dem Punkt 2 befindet.

In Stellung 3 hat der Schieber R die Öffnung ρ ganz geschlossen und seine Stange r legt sich gegen die Spindel 5 des Ventils 5.

Wird der Hebel A von Stellung 3 nach Stellung 4 gebracht, so hebt der Schieber, indem er seinen Weg fortsetzt, das Ventil S mehr und mehr. Es wird dann der Schieber nur durch den Griff A gesteuert, denn die zwischen g und h zusammengepreßte Feder hebt ihrerseits die Wirkung des Reglers auf. Es tritt nunmehr Luft ein, die sich in die Explosionsräume verteilt und durch den Kolben der Maschine zusammengepreßt wird. Diese Kompression bedingt ein mäßiges Bremsen des Fahrzeugs.

Zu bemerken ist, daß die Stellung 1 des Griffes A, die dem vollen Gemischzulaß entspricht, durch folgende Erwägung festgelegt worden ist: Im Falle der Wagen heftig gegen ein Hindernis stößt, wird der Wagenführer, dem Gesetz der Trägheit folgend, nach vorn geschleudert und hierbei preßt seine Hand, die den Griff A hält, diesen Griff in die Stellung 4. Hierdurch wird ein sofortiges Bremsen bewirkt. Es ist somit eine Sicherheitsmaßregel getroffen, die von der Umsicht des Führers unabhängig ist. .

Anstatt auf dem Steuerrade kann der Griff A natürlich auch an einem andern Ort angebracht werden, doch empfiehlt es sich, ihn nahe bei dem Steuerrade anzuordnen, damit er- sich in Handbereich des Führers befindet.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Regelung von Explosionskraftmaschinen durch Drosselung, welche sowohl von Hand als auch von einem Regler aus erfolgen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Handsteuerung in die .Anlaßstellung gebrachte . Rohrschieber (R) den Einlaß für das Brennstoffluftgemisch vollkommen freigibt, wobei der Regler keine Wirkung auf d'en Schieber (R) auszuüben vermag, daß ferner dem letzteren eine normale ; Stellung gegeben werden kann, bei weleher der Regler die Drosselung selbsttätig bewirkt, und daß endlich unter Ausschaltung des Reglereinflusses der Schieber (R) den Zutritt des Brennstoffluftgemisches abschließt oder bei noch weiterer Bewegung ein Ventil (S) aufstößt, um zwecks mäßiger Bremsung Luft in die Zylinder gelangen zu lassen.

Hierzu .1 Blatt Zeichnungen.