DE364976C

DE364976C - Dampfdruckzugregler mit Hilfsmotor zur Bewegung des Rauchschiebers von Kessel-feuerungsanlagen und Steuerung des Hilfsmotors in Abhaengigkeit vom Kesseldruck

Info

Publication number: DE364976C
Application number: DEB94312D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-06-02
Filing date: 1920-06-02
Publication date: 1922-12-05

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 5. DEZEMBER 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVr 364976 KLASSE 24 i GRUPPE 2

(B 94312 Vj241)

Richard Bosselmann in Berlin.

Dampfdruckzugregler mit Hilfsmotor zur Bewegung des Rauchschiebers von Kesselfeuerungsanlagen und Steuerung des Hilfsmotors in Abhängigkeit vom Kesseldruck.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Juni 1920 ab.

Die Wirtschaftlichkeit einer Feuerungsan- j ändert. Unaufmerksamkeit und als deren unlage — beispielsweise eines Dampfkessels — , vermeidliche Folge sprunghaftes Öffnen oder hängt u. a. auch von der Feinheit ab, mit der Schließen des Schiebers ist immer mit Brennder Heizer der jeweiligen Belastungs- bzw. Stoffverschwendung verknüpft. Druckänderung entsprechend den Kesselzug ; Es ist bereits versucht worden, die Zug-

regelung in Abhängigkeit von der Kesselbelastung mit Hilfe des Druckes im Kessel selbsttätig vorzunehmen. Man benutzte zur Verstellung einen Kolben, der unmittelbar unter dem Dampfdruck des Kessels stand und sich entgegen dem Druck einer Feder bewegte. Ein solcher Kolben muß, um gegen den hohen Kessel druck (12 Atm.) dicht zu sein, stramm gehen, kann sich also nur stoßweise bewegen und bietet daher gegen die Regelung von Hand nur geringe Vorteile.

Es ist ferner bekannt, die Verstellung des Rauchschiebers durch eine Haupt- und eine HilfsSteuerung zu bewirken, die aus einer Hülse und einem in dieser geführten Kolben ■ besteht und in Abhängigkeit von der Rauchschieberstellung sowohl als auch von der Höhe des Dampfdruckes gebracht ist. Dieses Regelverfahren bringt jedoch Unruhe in den Verbrennungsprozeß, weil nach jeder Druckänderung ein sofortiges Nachregeln auf die normale Druckhöhe einsetzt.

Nach der Erfindung werden diese Nach- ' teile der bekannten Regelvorrichtungen dadurch überwunden, daß der Kesseldruck mittels einer manometerartigen Einrichtung auf einen Hilfsmotor mit Rückführung an seiner Steuerung einwirkt. Die neue Vorrichtung macht nicht nur die Zugregelung von der Aufmerksamkeit des Heizers völlig unabhängig, sondern gestattet auch eine äußerst feine Einstellung innerhalb beliebig einstellbarer Regelgrenzen.

Abb. ι zeigt die Gesamtanordnung und ; Abb. 2 in größerem Maßstabe den Hilfsmotorkolben, die Rückführerhülse und die ' Druckflüssigkeitswege.

Die Rauchschieberklappe 1 liegt wie gewöhnlich zwischen Kessel und Schornstein; sie ist durch eine Zugstange mit einem von einem besonderen Steuerglied beeinflußten Hilfsmotorkolben 2 verbunden. Der Rohranschluß 3 führt zum Kessel. Die beiden Röhrchen 4 sind an eine Wasser- oder Öldruckanlage angeschlossen. Der durch Druckflüssigkeit bewegte Hilfsmotorkolben 2, der kleine Hilfssteuerkolben 5 und die unter dem Kesseldruck stehende, gegen eine Feder wirkende Membran 6 befinden sich bei normalem Kesseldruck in Mittelstellung, wobei die Klappe 1 halb geöffnet sei. Der Hilfssteuerkolben 5 ist unmittelbar mit der Membran verbunden und bewegt sich in einer mit Kanälen versehenen Hülse 7, deren Bewegung zwangläufig durch eine Hebelübersetzung von der Bewegung des Hilfsmotorkolbens 2 abhängt. Diesels Zwischenglied erfüllt den gleichen Zweck wie die Rückführung bei den mittelbaren Reglern (Servomotore), jedoch mit dem Vorteil, daß die Empfindlichkeit in (?o weiten Grenzen verstellt werden kann, denn das Gelenk 8 ist verschiebbar bis nahe zu dem festen Drehpunkt 9 eingerichtet, so daß die Bewegung der Hülse 7 bis fast zum Stillstand und damit die Regulierung für jede beliebige, den jeweiligen Betriebsverhältnissen angepaßte Empfindlichkeit eingestellt werden kann.

Tritt nun eine Entlastung an der Dampfverbrauchsstelle und infolgedessen eine Drucksteigerung im Kessel ein, so wird die Membran 6 aus ihrer Gleichgewichtslage nach abwärts gedrückt. Der Druckölzufluß zum Raum oberhalb des Hilfsmotorkolbens 2 wird durch den Hilfssteuerkolben 5 freigegeben. Der Hilfsmotorkolben 2 bewegt sich infolgedessen so weit nach abwärts bzw. dreht den Rauchschieber 1 so weit zu, bis die Drucksteigerung im Kessel zum Stillstand gekommen ist. Hierbei folgt die Hülse 7 dem KoI-ben und bringt durch Abdeckung der Öldruckkanäle diesen zum Stillstand, so daß der Weg des Hilfsmotorkolbens und die Verstellung der Klappe 1 entsprechend begrenzt sind.

Erfolgt ein stärkerer Dampfverbrauch, so tritt eine Druckverminderung über der Membran ein; dadurch bewegt sich umgekehrt der Hilfsmotorkolben so weit nach aufwärts, bis die Rauchklappe 1 durch Öffnen den Kessel auf die entsprechende höhere Leistung eingestellt hat.

Die Membran 6 kann durch einen fein eingeschliffenen Kolben oder einen elastischen Kolben ersetzt werden.

Claims

Patent-Anspruch :

Dampfdruckzugregler mit Hilfsmotor zur Bewegung des Rauchschiebers von Kesselfeuerungsanlagen und Steuerung des Hilfsmotors in Abhängigkeit vom Kesseldruck, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Regelung der Bewegung des Hilfsmotorkolbens dienende, unter Kesseldruck stehende Steuerungsvorrichtung (5, 6) mit einer beweglichen, die sogenannte Rückführung bildenden Hülse (7) versehen ist, die mit dem Hilfsmotorkolben (2) durch eine veränderliche Hebelübersetzung (8, 9) verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.