DE181179C - - Google Patents

Info

Publication number
DE181179C
DE181179C DE1905181179D DE181179DA DE181179C DE 181179 C DE181179 C DE 181179C DE 1905181179 D DE1905181179 D DE 1905181179D DE 181179D A DE181179D A DE 181179DA DE 181179 C DE181179 C DE 181179C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
sulfonic acid
aminodiphenylamine
percent
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE1905181179D
Other languages
English (en)
Filing date
Publication of DE181179C publication Critical patent/DE181179C/de
Application filed filed Critical
Priority to AT30323D priority Critical patent/AT30323B/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/01Sulfonic acids
    • C07C309/28Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
    • C07C309/45Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES Λ
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 181179 KLASSE 12 #. GRUPPE
Dr. ERNST ERDMANN in HALLE a. S.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. November 1905 ab.
Während sich aus Diphenylamin durch unmittelbare Sulfurierung keine beträchtlichen Mengen einer Monosulfosäure erhalten lassen, da zwei Sulfogruppen gleichzeitig in das Molekül eintreten (Gnehm und Werdenberg, Zeitschr. f. angew.Chem. 1899, S. 1027) und auch andere Produkte, wie Diphenylbenzidin und Diphenylbenzidinsulfon, als Nebenprodukte entstehen (V. Kadi era, Ber.
d. d. ehem. Ges. 38,, 1905, S. 3575), geht p-Aminodiphenylamin, wie gefunden wurde, glatt in eine bisher unbekannte p-Amhiodiphenylaminmonosulfosäure über, wenn man eine Schwefelsäure, welche mindestens 100 Prozent Monohydrat oder darüber hinaus noch bis zu 20 Prozent Anhydrid enthält, bei 120 bis 1300 auf die Base einwirken läßt.
In der Patentschrift 49853, Kl. 22 wird beiläufig die Darstellung einer p-Aminodiphenylaminsulfosäure durch Lösen von 1 Teil p-Aminodiphenylamin in 3 Teile Schwefelsäure von 66° Be., Erhitzen der Lösung auf 1700, Eingießen des Produktes in Wasser und Abfiltrieren der ausgeschiedenen Sulfosäure erwähnt.
Versucht man nach dieser Angabe zu arbeiten und bemißt die Erhitzungsdauer auf Y2 Stunde, so läßt sich in dem erhaltenen Produkt nicht mehr als 15 Prozent einer Sulfosäure nachweisen; erhitzt man aber länger auf die angegebene Temperatur, so entwickeln sich Ströme von Schwefeldioxyd und nach zweistündigem Erhitzen beträgt der Gehalt der beim Eingießen in Wasser ausfallenden Masse an alkalilöslicher Sulfosäure nur 121^ Prozent der Theorie. Alles andere besteht aus schwefelsaurem Ami'nodiphenylamin und harzigen unlöslichen Zersetzungsprodukten dieser Base.
Während es also nicht möglich ist, mit gewöhnlicher konzentrierter Schwefelsäure eine auch nur einigermaßen glatte, technisch brauchbare Sulfurierung des p-Aminodiphenylamins zu erzielen, ist andererseits eine anhydridhaltige Schwefelsäure verwendbar. Der Anhydridgehalt darf bis zu 20 Prozent betragen. Es ist jedoch ratsam, bei solchem Gehalt an freiem Anhydrid verhältnismäßig weniger von der Schwefelsäure anzuwenden und die Dauer der Erhitzung abzukürzen, um eine leicht eintretende Oxydation möglichst zu vermeiden. Auch die Temperatur der Schmelze kann bei sehr starker Säure etwas niedriger sein. Jedenfalls darf sich keine erhebliche Entwicklung von Schwefeldioxyd bemerkbar machen. ' . _ <
Zur Reinigung der Sulfosäure ist nach dem Eintragen der Schmelze in Wasser die Auflösung des Rohproduktes in Alkali und Wiederausfällung durch eine Säure geboten. Auch eine durch oberflächliche Oxydation grün gefärbte Sulfosäure wird durch diese Reinigung fast farblos erhalten.
65
Beispiel 1.
ι Gewichtsteil p-Aminodiphenylamin wird eingetragen in 3 Gewichtsteile konzentrierter Schwefelsäure, welche durch Zusatz von An-, hydrid auf einen Gehalt von genau 100 Prozent H2SOi gebracht ist. Das Eintragen der fein gepulverten Base erfolgt unter Rühren und Kühlung mit kaltem Wasser, so daß die
Temperatur nicht über 300 steigt. Nach beendigtem Eintragen wird die Schmelze im Ölbade auf 1250 erhitzt, bis eine herausgenommene Probe sich in Sodalösung klar auflöst. Es sind hierzu etwa 2 bis 3 Stunden erforderlich. Die Schmelze wird in die vierfache Ge.wichtsmenge kalten Wassers ein- , gerührt, wobei sich der größte Teil der Sulfosäure sofort abscheidet, während ein kleiner Teil beim Stehen noch auskristallisiert. Am anderen Tage wird die rohe Sulfosäure abgesaugt, mit Wasser ausgewaschen und durch Auflösen in Alkali — wobei auf je 1 Gewichtsteil sulfufierter Base 8 Volumteile einer 7prozentigen Losung von kohlensaurem Natrium zu nehmen sind — und durch Wiederausfällen mit Salzsäure gereinigt. Die Ausbeute beträgt 1,2 Gewichtsteile reine. Sulfosäure.
Tl · ■ 1
Beispiele.
ι Gewichtsteil p- Arninodiphenylamin wird unter Kühlung in 2,5 Gewichtsteile rauchende Schwefelsäure von 8 Prozent 5O3-Gehalt eingetragen, dann 2 Stunden lang auf 1200 erhitzt. Die Verarbeitung der Schmelze geschieht ebenso wie nach Beispiel 1.
Beispiel 3.
I Gewichtsteil fein gepulvertes p-Aminodiphenylamin wird in 1,5 Gewichtsteile rauchende Schwefelsäure von 15 Prozent SO3-Gehalt unter Kühlung eingerührt, bis eine dicke Masse von gleichmäßiger Beschaffenheit entstanden ist, welche nunmehr 1 Stunde lang im ölbade auf 110 bis 1200 erhitzt wird. Zum Schlüsse erstarrt die Schmelze durch die sich ausscheidende Sulfosäure, welche nach Beispiel ι weiter gereinigt wird. Die Ausbeute an reiner Sufosäure ist gleich dem Gewicht der angewendeten Base.
Die so dargestellte Sulfosäure ist in heißem Wasser schwer löslich und kristallisiert daraus beim Erkalten in feinen, zu Büscheln konzentrisch vereinigten Nadeln. Die Analyse ergab für die freie Säure die Zusammensetzung C12H12N2SO3, für das in Wasser sehr leicht lösliche Natriumsalz die Zusammen-. setzung C12Hn N2 SO3Na.
Das Kaliumsalz ist etwas schwerer löslich in Wasser und daher leicht rein zu erhalten; es hat exsikkatortrocken die Zusammensetzung C12HnN2SO3K.
Die neue Sulfosäure unterscheidet sich von den bereits bekannten beiden p-Aminodiphenylaminmonosulfosäuren, nämlich derjenigen von P. Fischer (Ber. d. d. ehem. Ges. 24, 1891,
S. 3800) und der von Fränkel und Spiro (Patentschrift 77536, Kl. 12) dargestellten einmal durch die Löslichkeit. Sie" ist nämlich noch schwerer in Wasser löslich als die Sulfosäure von Fränkel und Spiro.
Um ι g der neuen Sulfosäure zu : lösen, sind 130,9 ecm kochendes Wasser erforderlich, während 1 g der Sulfosäure von Fränkel und Spiro 103,6 ecm. kochendes Wasser zur Lösung erfordert. Die Säure von P. Fischer ist erheblich leichter in Wasser löslich.
Ein weiterer, sehr charakteristischer Unterschied von den beiden bekannten isomeren Sulfosäuren besteht in der ganz verschiedenen Farbenreaktion, welche die neue Sulfosäure mit Oxydationsmitteln liefert. Die Farbennuancen, welche Eisenchloridlösung oder Kaliumdichromat und Essigsäure in den kalten wässerigen Lösungen der verschiedenen Sulfosäuren hervorbringt, sind in nachfolgender Tabelle zusammengestellt:
Mit salpetriger Säure liefert die neue Sulfosäure eine .als fein kristallinischer, gelber Niederschlag sich ausscheidende Diazoverbindung.
Die p- Aminodiphenylaminmonosulfosäure soll in der Farbenindustrie Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung einer p-Aminodiphenylaminmonosulfosäure, darin bestehend, daß man p-Amjnodiphenylamin mit Schwefelsäure, welche mindestens ιOO Prozent Monohydrat, höchstens 20 Prozent Anhydrid enthält, bei Temperaturen no von HO bis 1300 behandelt, die Schmelze in Wasser gießt und die ausgeschiedene Sulfosäure durch Umlösen in Alkalien reinigt.
    Sulfosäure Ber. 24,
    S.3800
    des Patentes
    77536
    des vor
    liegenden
    Verfahrens
    Reagens rotviolett,
    nach einiger
    Zeit in grün
    umschlagend
    intensiv
    violettrot,
    in grün
    umschlagend
    rotgelb
    Eisenchlorid bordeauxrot bordeauxrot,
    " dann miß
    farbig dunkel
    rotgelb.
    Kalium
    dichromat
    und
    Essigsäure
DE1905181179D 1905-11-21 1905-11-21 Expired - Lifetime DE181179C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT30323D AT30323B (de) 1905-11-21 1907-01-28 Verfahren zur Darstellung einer p-Aminodiphenylaminmonosulfosäure.

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE181179C true DE181179C (de)

Family

ID=445384

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1905181179D Expired - Lifetime DE181179C (de) 1905-11-21 1905-11-21

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE181179C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE181179C (de)
DE752870C (de) Verfahren zur Darstellung von Aminobenzolsulfonamidothiazolen
AT30323B (de) Verfahren zur Darstellung einer p-Aminodiphenylaminmonosulfosäure.
DE246573C (de)
DE497411C (de) Verfahren zur Darstellung von Anthrapyridon-N-fettsaeuren
DE92011C (de)
DE255031C (de)
DE506444C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten der 1-Cyannaphthalin-4-sulfosaeure und ihrer Kernsubstitutionsprodukte
DE282493C (de)
DE581161C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Farbstoffen der Anthrachinonreihe
DE232277C (de)
DE413836C (de) Verfahren zur Darstellung der 3-Oxynaphthalin-1-carbonsaeure
DE106511C (de)
DE252839C (de)
DE208343C (de)
DE255121C (de)
DE912132C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Kuepenfarbstoffen
DE226230C (de)
DE77522C (de) Verfahren zur Darstellung einerSulfosäure des /?-Dinaphtyl-m-phenylendiamins
DE397313C (de) Verfahren zur Darstellung von Sulfosaeuren der 2íñ3-Oxynaphthoesaeurearylide
DE640697C (de) Verfahren zur Darstellung von Derivaten der p-Aminophenylarsinsaeure
DE538914C (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Nitro-2-(4&#39;-sulfobenzoyl-)benzoesaeure
DE205913C (de)
DE69357C (de) Verfahren zur Darstellung von zwei isomeren Dioxynapbtoesäuren aus der ß-Oxynaphtoesäure vom Schmelzpunkt 216°
DE288464C (de)