DE255031C - - Google Patents

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DE255031C
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boric acid
quinizarin
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sulfuric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C46/00Preparation of quinones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 255031 KLASSE \2q. GRUPPE
Verfahren zur Darstellung von Chinizarin. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1912 ab.
Durch die Arbeiten von Grimm (Ber. 6 [1873], S. 506/8) und Baeyer und Caro (Ber. 7 [1874], S. 973) ist eine Synthese des Chinizarins durch Erhitzen von Phtalsäureanhydrid und Hydrochinon mit konzentrierter Schwefelsäure bekannt geworden. Die letzteren Autoren haben sodann gefunden, daß das Hydrochinon auch durch ρ-Chlorphenol ersetzt werden kann, doch bildet sich hier
ίο Chinizarin als Hauptprodukt nur bei höherer Temperatur, während unter gemäßigten Bedingungen (vgl. auch Ber. 8 [1875], S. 152) meist Dichlorfluoran entsteht. Liebermann (Annalen 212 [1882], S. 10 bis 12) hat die zuletzt angegebene Darstellungsmethode des Chinizarins ausgearbeitet, gibt aber an, daß er nur 5 Prozent rohes purpurinhaltiges Chinizarin erhalten konnte.
Es wurde, nun gefunden, daß diese für die Technik unbrauchbare Synthese zu einer technisch äußerst wertvollen wird, wenn man sie bei Gegenwart von Borsäure vornimmt.
Die Wirkung der Borsäure ist zunächst eine kondensierende, denn unter Bedingungen, wo ohne Borsäure fast nur Dichlorfluoran entsteht (z. B. bei Verwendung von 85- bis 90 prozentiger Schwefelsäure und bei niedrigeren Temperaturen) werden bei Anwesenheit von Borsäure erhebliche Mengen von Chinizarin gebildet. Die bei der Einführung von Hydroxylgruppen in Anthrachinonderivate aus der Literatur (vgl. z. B. Patentschrift 81481, Kl. 22) bekannte schützende Wirkung der Borsäure tritt zweifellos auch hier in Tätigkeit, doch ist diese Wirkung hier nur eine sekundäre.
Nun ist allerdings aus der Patentschrift 134985, Kl. 12 q (s. auch Ber. 36 [1903], S. 557) bei der Synthese des Oxynaphtacenchinons der günstige Einfluß der Borsäure bekannt geworden, indem die Ausbeute durch den erwähnten Zusatz auf 30 Prozent der Theorie (s. Ber. a. a. 0., S. 550) gesteigert wird, während das Reaktionsprodukt zum Teil sulfiert, zum Teil weiter verändert wird.
Bei der vorliegenden Darstellung des Chinizarins aus p-Chlorphenol wird nun durch den Zusatz von Borsäure eine Steigerung der Ausbeute von etwa 4 Prozent auf 75 Prozent der Theorie erzielt. Die Ausführung des Verfahrens erfolgt durch Erhitzen der Komponenten mit borsäurehaltiger Schwefelsäure, wobei die Konzentration der Schwefelsäure und deren Gehalt an Borsäure in weiten Grenzen schwanken kann. Bei Anwendung höher konzentrierter Säure scheidet sich das Chinizarin so gut wie vollständig alsSchwefel-Borsäureester ab. Dieser Ester ist fast un* löslich in konzentrierter Schwefelsäure und hat die Zusammensetzung
C14H8O4-B2O3-SO3.
Es ist für den Gang der Reaktion gleichgültig, ob man ρ - Chlorphenol oder, da es in der Schmelze sulfiert wird, seine Mono- oder seine Disulfosäure /anwendet.
Beispiel ι.
In 400 Teile Schwefelsäure (96 prozentig) werden 80 Teile Phtalsäureanhydrid, 20 Teile Borsäure und 23 Teile ρ - Chlorphenol eingetragen. Man erhitzt 3 Stunden auf 1500, treibt dann die Temperatur auf 180 bis 2000 und hält bei dieser Temperatur so lange, bis der Gehalt an Chinizarin, an der zunehmenden Färbung der Schmelze erkennbar, nicht mehr zunimmt. Die Aufarbeitung erfolgt durch Eingießen der erkalteten Schmelze in 20 Teile Wasser, Abfiltrieren, Auskochen mit viel Wasser und Trocknen. Die Ausbeute beträgt 70 bis 80 Prozent der Theorie.
Beispiel 2.
200 Teile 20 prozentiges Oleum werden mit 60 Teilen ρ - Chlorphenol gemischt und die Schmelze so lange auf 130 bis 140 ° gehalten, bis eine Probe der Schmelze in 12 prozentiger Kochsalzlösung keine Abscheidung mehr gibt. Es ist dann in der Schmelze die p-Chlorphenoldisulfosäure enthalten. Ohne Isolierung der Disulfosäure setzt man 200 Teile 96 prozentiger Schwefelsäure, 40 Teile Borsäure und 80 Teile Phtalsäureanhydrid zu und erhitzt, wie im Beispiel 1 angegeben. Nach einiger Zeit scheidet sich aus der Schmelze der Schwefelborsäureester in dunkelbraunen Kristallen ab. Sobald seine Menge nicht mehr zunimmt, läßt man erkalten, saugt die Schmelze über Asbest ab, wäscht mit Schwefelsäure von 600Be. und Eiswasser und trocknet. Durch Aufkochen dieses Körpers mit Wasser oder Natriumcarbonatlösung erhält man Chinizarin in hervorragender Reinheit.
Beispiel 3.
112 Teile 4-chlor-i-oxybenzol-2-monosulfosaures Natrium, 80 Teile Phtalsäureanhydrid und 20 Teile Borsäure werden in 400 Teilen Schwefelsäuremonohydrat, wie in den Beispielen ι und 2 angegeben, erhitzt. Die Ausbeute ist die gleiche wie bei Anwendung der äquimolekularen Menge p-Chlorphenol.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Chinizarin durch Kondensation von ρ-Chlorphenol oder dessen Sulfosäuren und Phtalsäureanhydrid mit konzentrierter oder rauchender Schwefelsäure, gekennzeichnet durch den Zusatz von Borsäure zur Schwefelsäureschmelze.
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DE (1) DE255031C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4387054A (en) * 1978-07-12 1983-06-07 Bayer Aktiengesellschaft Process for the preparation of quinizarin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4387054A (en) * 1978-07-12 1983-06-07 Bayer Aktiengesellschaft Process for the preparation of quinizarin

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