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Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schmidt Vorra, Kreis Hersburck
Bootstransportfahrzeug mit längsverschiebbarem |
Bootsschlitten.
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Die Neuerung betrifft Bootstransportfahrzeuge, insbesondere zum Transport
von Pontons oder Wehrmachsbooten.
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Pontons bzw. Wehrmachtsboote wurden bisher zumeist auf Tieflade-oder
Spezialanhängern mittels Kraftfahrzeugen transportiert. Sollte das transportierte
Boot zu Nasser gelassen werden, so wurde der Anhänger kurzerhand so weit ins Nasser
gefahren, bis das Boot schwimmfähig war.
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Abgesehen von der durch dieses Verfahren bedingten starken Verschmutzung
und allmählichen Verrottung des Anhängers ist ein Zuwasserlassen des ganzen Anhängers
im allgemeinen nur bei ganz günstigen Uferböschungsverhältnissen möglich, so daß
viel kostbare Zeit durch Aufsuchen günstiger Uferb@schungen verloren geht.
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Die Neuerung bezweckt die Schaffung eines Bootstransportfahrzeugs,
welches zum Zuwasserlassen des Bootes nicht ins Wasser zu fahren braucht und ein
Zuwasserlassen auch noch bei
verhältnismäßig ungünstigen Uferbedingungen zulaßt, so beispiels- |
weise auch noch bei verhältnismäßig steilen Uferböschungen. |
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Es sind bereits einachsige Bootstransportwagen für Sportboote bekannt
geworden, welche einen in Fahrzeug-Längsrichtung verschiebbaren Schlitten aufweisen,
der zusammen mit dem Fahrzeugrahmen um die Pahrzeugaohse kippbar Ist. Zum Zuwasserlassen
bzw. Aufschleppen des Bootes wird der Schlitten in Richtung Wasser ausgefahren und
das Boot mittels eines auf dem Schlitten in Längsrichtung verschiebbaren, sogenannten
"Hundes" ins Wasser gefahren bzw. aus dem Wasser gezogen. Das Verfahren des Schlittens
und das Ablassen bzw. Einholen des Bootes erfolgt jeweils mittels gesonderter, von
Hand betätigter Seilwinden.
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Diese bekannte Vorrichtung eignet sich nur zur Handhabung verhältnismäßig
kleiner und leichter Boote, ist aber zur Handhabung schwerer und größerer Boote
ungeeignet, da sie, um kräftig genug ausgeführt werden zu können, einen zu großen
Materialaufwand erfordern würde. Außerdem ist der Bootsschleppmechanismus dieser
bekannten Anordnung für rauhen Betrieb zu empfindlich und für eine rasche Handhabung
zu umständlich in der Bedienung.
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Beim Gegenstand der Neuerung werden dem-gegenüber die soeben geschilderten
Nachteile vermieden.
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Auch beim Gegenstand der Neuerung wird von der Anwendung eines in
Längsrichtung verschiebbaren Bootsschlittens zum Zuwasserlassen bzw. Aufschleppen
des zu transportierenden Bootes Gebrauch gemacht.
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Die Neuerung geht demgemäß von einem Boostransportfahrzeug mit im
Fahrzeugrahmen geführtem, in Fahrzeug-Längsrichtung verschiebbarem und um eine Fahrzeug-Querachse
kippbare Bootsschlitten und mit Seilwinde zum Zuwasserlassen und Aufschleppen des
Boots aus und ist durch ein, um eine horizontale Fahrzeugrahmen-querachse kippbares
Fahrzeugrahmen-Endstück gekennzeichnet, in welchem der aus den übrigen Schlittenführugnen
des fahrzeugrahmens aushebbare Bootsschlitten derart zwangsläufig geführt i-itt
daß er die Kippbewegungen dieses Rahmen-Endstückes mitmacht.
Gemäß einer bevorzugten Raumform der Neuerung ist das am |
Fahrzeug-Hinterende angeordnete. um eine horizontale Rahmen- |
Querachse kippbare RaMtn-E&tuck mittels eines Druckmittelan- |
triebes nach abwärts kippbar und weist einen Anschlag auf,
durch |
welchen die Verschiebung des Bootsschlittens nach hinten begrenzt |
ist. Dieser hintere Anschlag des kippbaren Fahrzugrahmen-Endstücks ist zweckmäßig
derart angeordnet, daß bei an diesem Anschlag anliegendem Bootsschlitten der Schwerpunkt
der Einheit (Bootsschlitten plus Boot) hinterhalb der Kippachse des Fahrzeugrahmen-Endstückes
liegt. Nach einer weiteren bevorzugten Raumform der Neuerung ist der hintere Anschlag
des Fahrzeugrahmen-Endstückes lösbar, um ein weieres Ausfahren des mit hinteren
Stützrädern versehenen Bootsschlittens nach hinten zuzulassen, bis ein an dessen
Vorderende angeordnetes Sperrorgan diese Bewegung endgültig begrenzt.
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Die Verschiebung des Bootsschlittens und das Zuwasaerlassen bzw.
Aufschleppen des Bootes erfolgt gemäß einem weiteren
Mer&sME der Neuerog mitela einer einzigen Seilwinde. Zu |
diesem Zweck ist »'forderond* des BO0tOschlittenß ein* Seil- |
Umlenkrolle für daß Bootg-Schloppseil angeordnett dessen freies |
Bade wa in Fahrzeug-Fahrtrichtung vorderen Bootsende einhänge |
bar1. t- |
Das vordere Ende des Bootsachlittens weist sweckmäßig ei- |
neSiatz-und Haltevorrichtung fUr das zu transportierende Boot |
auf. |
DieNeuerung wird mmmehr beispielsweise unter Bezug auf |
die anliegenden Zeichnungen an Hand einer bevorzugten Rauafopa |
, ten Raumforn |
beschrieben. E8atellen, dar : |
figur 1 eine Seit. nansicht 4es Booterahrzeugee nach der |
Neuerung mit in Ttensportetellung aufgeladenen |
Boot, |
Figur2 eine Zwischemtellungt welche der Bootanchlitten |
bei» Zu » auerlanjaen den Booten von Tranßportfahr- |
zeug aus einnimmt, |
Figur 3 eine weitere Zwlochenstelluns des Bootsschlitteas |
be m ZuwMaerlassen des BootM |
Figur 4 eine weitere Zwischenstellua, welche der Boot- |
schlitten während des ZuwasserlasLcns den Bootes |
einni=t und |
Figur 5 eine Bnd. tellung des Bootosehl1ttens, in welcher |
. r4 |
das Zu Wasser gelassene Boot bereits zu schwl... n |
beginnt. |
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Bei der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten bevorzugten Raumform
der Neuerung hat das Bootstransportfahrzeug die Form eines geländegängigen Kraftfahrzeuges
1 mit übergroßen Rädern 2, Fahrzeugrahmen ; und Führerhaus 4. Das zu transportierende
Boot 5 ruht in einem Bootsschlitten 6, an dessen vorderem Ende eine Stütz-und Haltevorrichtung
7 für das Boot angeordnet ist.
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Der Bootaschlitten 6 ist in an sich bekannter Weise in Längsrichtung
des Transportfahrzeugs 1 verschiebbar angeordnet, was beispielsweise dadurch geschehen
kann, daß im fahrzeugrahmen 3 besondere Gleitschienen für den Bootsschlitten vorgesehen
sind oder daß der Fahrzeugrahmen selbst als Geleise ausgebildet ist, längs welchem
der Bootsschlitten auf Rollen verschiebbar ist.
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Gemäß dem Hauptmerkmal der Neuerung ist ein Fahrzeugrahmen-Endstück
8 beispielsweise mittels eines Druckmittel-Kraftantriebes 9 um eine horizontale
Rahmen-Querachse 10 kippbar angeordnet. Dieses kippbar angeordnete Fahrzeugrahmen-Endstück
8 bildet die Fortsetzung der im Fahrzeugrahmen 3 gebildeteten Schlittenführung nach
hinten. Nach einem wichtigen Merkmal der Neuerung ist der Bootsschlitten 6 aus den
im Fahrzeugrahmen 3 gebildeten führungen aushebbar, während er in den im Rahmen-Endstück
8 gebildeten Führungen zwanglautig so geführt wird, daß er die Kippbewegungen dieses
Rahmen-Endstückes mitmacht. Dies kann beispielsweise in der Weise geschehen, daß
die im Fahrzeugrahmen 3 gebildeten Schlittenführungen als nach oben öffnende
L-Führungen oder U-Führungen für am Bootsschlitten 6 angeordnete |
Laufrollen 11 ausgebildet sind, während die im Rahmen-Endstück
8 |
gebildeten Führungen beispielweise als nach oben geschlossene U-Führungen
ausgebildet sein können, welche die Rollen 11 nicht nach oben abheben lassen, sondern
diese auch an der Oberkante
führen. Das kippbar angeordnete Rahmen-Endstück 8 weist an
sei- |
nem hinteren Ende einen zweckmäßig lösbaren Anschlag 12 auf, durch welchen die Bewegung
des Bootaschlittens 6 nach hinten an einem Punkt begrenzt wird, an welchem sich
der Schwerpunkt
der Einheit (Bootsschlitten plus Boot) bereits hinterhalb der |
! |
Kippachse 10 des Rahmen-Endstückes 8 befindet. Eine Lösung |
dieses Anschlages 12 gestattet eine Weiterverschiebung des
Boot- |
schlittens 6 nach hinten innerhalb der Führungen des Rahmen- |
Endstückes 8 so weit, bis ein am vorderen Ende des Bootsschlittens |
angeordnetes Sperrorgan 13 die Bewegung des Bootsschlittens nach hinten endgültig
begrenzt. Dieser Begrenzungspunkt liegt zweckmäßig ebenfalls am hinteren Ende des
kippbaren Rahmen-Endteils 8.
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Die Verschiebung des Bootsschlittens 6 längs des Fahrzeugrahmens
und das Zuwaeserlassen bzw. Einholen des Bootes 5 erfolgt nach einem weiteren Merkmal
der Neuerung vorzugsweise mittels einer einzigen Seilwinde 14, die zweckmäßig etwas
hinterhalb der Fahrzeug-Hinterachse am fahrzeugrahmen 3 angeordnet ist.
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Gemäß der Neuerung ist am vorderen Ende des Bootsschlittens 6 eine
Seil-Umlenkrolle 15 angeordnet, um welche das von der Seilwinde 14 herkommende Zugseil
16 herumgelegt ist, um mit seinem freien Ende an einem Festpunkt 17 des Bootes 5
lösbar befestigt zu sein.
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Der Bootaschlitten 6 ist an seinem hinteren Ende gemäß einer bevorzugten
Raumform der Neuerung mit Laufrädern 18 ausgestattet.
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Der Vorgang des Zuwasserlassens des Bootes 5 ist in den Figuren 1
bis 5 in seinen einzelnen Phasen fortlaufend dargestellt. Das Transportfahrzeug
1 fährt zunächst mit gemäß Figur 1
aufgeladenem Boot 5 rückwärts an die Uferböschung heran, von |
>herang von |
welcher aus das Boot zu Wasser gelassen werden soll. Dabei
fährt |
das Hinterende des Transportfahrzeugs möglichst nahe an die |
beginnende Neigung der Uferböschung heran. Nach Lösen eines in den Zeichnungen nicht
dargestellten und nicht beschriebenen Anschlages, durch welchen der Bootsschlitten
6 in der in Figur 1 gezeisten Transportstellung gehalten wird, wird dieser Schlitten
durch Betätigung der Seilwinde 14 nach hinten verschoben, bis er in einer Stellung,
in welcher sich der Schwerpunkt der Einheit (Bootsschlitten plus Boot) bereits hinter
der Kippachse 10 des kippbaren Rahmen-Endteils 8 befindet, durch den lösbaren Anschlag
12 festgehalten wird.
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Nunmehr wird, wie in Figur 2 dargestellt, durch Betätigung des Druckmittel-Kraftantriebs
9 das Rahmen-Endteil 8 um die Kippachse 10 nach abwärts gekippt. Dieser Kippvorgang
setzt sich so lange weiter fort, bis die Stätzräder 18 des Bootsschlittens 6 @ bereits
ins Wasser tauchend, den Grund berühren.
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Diese Stellung ist in Figur 3 der Zeichnungen dargestellt.
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Nunmehr wird der Anschlag 12 gelöst, was zur Folge hat, daß der Bootsschlitten
6 mit dem Boot 5 nunmehr infolge der geneigten Lage des den Rollen 11 als Führung
dienenden Rahmen-
Endstücks 8 unter der Wirkung seiner eigenen Schwerkraft sich |
weiter nach hinten ins Wasser schiebt, wobei entsprechend der veränderlichen Neigung
des Grundes durch Betätigung des Druckmittel-Kraftantriebes 9 und gegebenenfalls
durch Vor-und Zurückstoßen des Fahrzeugs 1 vom Fahrzeug aus entsprechend nachgeholfen
werden kann. Diese Bewegung des Bootsschlittens 6 nach hinten ins Wasser setzt sich
so lange fort, bis der am vorderen Schlittenende angeordnete Anschlagzapfen 13 an
einem entsprechenden, in den Zeichnungen nicht dargestellten und nicht beschriebenen
Gegenanschlag am hinteren Ende des kippbaren Rahmen-Endteils 8 anschlägt. Das Nachhintenschieben
des Bootsschlittens 6 längs der Führungen des Fahrzeugrahmen-Endteils 8 kann, solange
sich die am vorderen Ende des Bootsschlittens angeordnete Seil-Umlenkrolle noch
vorderhalb der Seilwinde 14 befindet, durch Betätigen dieser Seilwinde unterstützt
werden. In dem Augenblick, in welchem die Umlenkrolle 15 sich hinterhalb der Seilwinde
14 befindet, löst sich das Seil 16 aus seiner Führung in dieser Rolle und spannt
sich nunmehr, wie in Figur 4 der Zeichnungen dargestellt, zwischen der Seilwinde
14 und dem am Boot befindlichen Festpunkt 17, so daß wiederum mittels der Seilwinde
14 die Bewegung des Ablassens des Bootes 5 ins Nasser gesteuert werden kann.
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Sobald alle Führungsrollen 11 des Bootsschlittens 6 die zwangläufige
Führung innerhalb des kippbaren Rahmen-Endteile verlassen haben, wird dieser Bootsschlitten
nicht mehr durch
das Rahmen-Endteil 8 geführt und die einzige Verbindung
zwischen diesen beiden Teilen bildet der Anschlagzapfen 13t so daß nunmehr diese
beiden Teile sozusagen durch ein Gelenk miteinander verbunden sind. Dadurch ist
es nunmehr möglich, durch Betätigung des Druckmittel-Kra ! tantriebes 9 das Rahmen-Endteil
8 weiter nach unten zu kippen, wodurch der Bootsschlitten 6, nunmehr um die Achse
der Stützräder 18 kippend, so weit abgesenkt werden kann, daß das Boot 5 zu schwimmen
beginnt. In dem Augenblick, in welchem sich das Bootsheck genügend weit vom Bootsschlitten
6 abgehoben hat, daß die Bootsantriebseinrichtung in Tätigkeit treten kann, wird
das Boot 5 manövrierfähig. Durch Betätigung der Seilwinde 14 kann nunmehr das Boot
so weit frei gegeben werden, daß das Zugseil 16 am Festpunkt 1 ? ausgeklinkt werden
kann und das Boot frei beweglich wird.
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Nunmehr wird durch Betätigung des DrucIittel-Kraftantriebes 9 das
Rahmen-Endstück 8 so weit hochgekippt, bis dieses parallel zur fluchtrichtung der
Laufrollen 11 des Bootsschlittens 6 steht. Das Zugseil 16 kann nunmehr mit seinem
freien Ende an einer geeigneten Stelle des Bootsschlittens 6 eingehängt werden und
dieser durch Betätigung der Seilwinde 14 wieder lange seiner Führung innerhalb des
Rahmen-Endstückes 8 so weit eingeholt werden, bis der den Schlitten verriegelnde
Anschlag 12 sich wieder in Verriegelungsstellung bringen läßt. Durch Betätigung
des Druckmittel-Kraftentriebes 9 wird nunmehr das abgekippte Rahmen-Endstück 8 vollends
aufgerichtet, so daß nunmehr durch
weitere Betätigung der Seilwinde
14 der Bootsschlitten 6 in seine endgültige Ladestellung gebracht werden kann, welche
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Der Vorgang des Aufschleppens des Bootes 5 aus dem Wasser heraus
zurück auf das Transportfahrzeug 1 vollzieht sich entsprechend dem soeben geschilderten
Vorgang des Zuwasserlassens in sinngemäß umgekehrter Reihenfolge.
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Das Bootstransportfahrzeug nach der Neuerung gestattet im Vergleich
zu den bekaanten Vorrichtunen solcher Art eine wesentlich schnellere Zuwascerbringung
und Aufschlcppung des zu transportierenden Bootes und ist außerdem gegenüber den
bekannten Konstruktionen in seinem Gesamtaufbau wesentlich einfacher und robuster,
so daß es sich insbesondere für rauhen Betrieb eignet, wie er bei der Handhabung
von Pontons und Wehrmachtsbooten auftritt. Die Gesamtbauweise des Bootstrarsportfahrzeuges
nach der Neuerung gestattet eine Ausführung des Fahrzeuges als geländegängiges Fahrzeug,
so daß die Neuerung insbesondere für Wehrmachtszwecke von Vorteil ist.