DE1806998A1 - Fotografische Silberhalogenidemulsion - Google Patents
Fotografische SilberhalogenidemulsionInfo
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Description
PATENTANWÄLTE 180 R QQ ft
DR.-ING.VON KREIS LER DR.-I NG. SCHONWALD
ö
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL.-CHEM. ALEK VON KREISLER
DIPL-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLOPSCH
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den . ^ N0V. 196?
Mr/Breu Ht
E.I. Cu Pont de Nemours & Compaq, Wilmington 19898,
Delaware, Vereinigte Staaten von __________ Amerika _____________
Fotografische Silberhalogenidemulsion
Die Erfindung betrifft fotografische Silberhaiogenidemulsionen,
die verbesserte Dispersionen von Polyvinyl-Latizes enthalten.
Die im graphischen Gewerbe für die Herstellung von Druckplatten angewandten lichtempfindlichen Emulsionsschichten müssen hinsichtlich ihrer physikalischen und
fotografischen Eigenschaften sowie der Dimensionsstabilität hohen Ansprüchen genügen. Diesen Anforderungen entsprechen
die bekannten Emulsionsschichten jedoch nur zum Teil. In letzter Zeit sind verbesserte fotografische
Filme entwickelt worden, bei denen das Bindemittel für die Silberhalogenidkörner aus einer Mischung von
Gelatine und einer "'wässrigen Dispersion einer polymeren
Vinylverbindung besteht, die mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxyd als Initiator in einer wässrigen Dispersion
polymerisiert wurde und mit Hilfe von mindestens einem amphoteren oberflächenaktiven Mittel auf der Basis eines
Alkyliminodicarboxylats mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest in die Silberhalogenidemulsion eingebracht worden'ist. Die Vinylverbindung kann auch unter Verwendung
von Ammoniumpersulfat, einem organischen Peroxyd
oder einer Azoverbindung als Initiator sowie von ITatriumdodecylsulfat als oberflächenaktive Substanz
Θ098 3 0/1169 "2"
I.
polymerisiert werden. Die "Einarbeitung der vorstehend beschriebenen
polymeren Latex-Dispersionen in Emulsionen führt zu Filmen, die eine wesentlich erhöhte Formbeständigkeit,
verbesserte Biegsamkeit, Kerbschlagfestigkeit und Haftfestigkeit aufweisen.
Die erwähnten polymeren Latizes haben jedoch mehrere unerwünschte Eigenschaften, die sich schädlich auf die polymeren
Dispersionen an sich auswirken und außerdem ungünstig auf einige der sensitometrischen Daten der Emulsionen, in
die sie eingearbeitet worden sind, auswirken.
Es bestand daher die Aufgabe, fotografische Silberhalogenidemulsionen
mit eingearbeiteten Polyvinyllatizes zu liefern, bei denen alle ungünstigen Einwirkungen auf die Emulsionen
und deren sensitometrisehe Eigenschaften ausgeschaltet sind.
Man stellt eine wässrige Gelatinesilberhalogenidemulsion für das graphische Gewerbe in üblicher Weise her und sensibilisiert
und digeriert sie nach ebenfalls bekannten Methoden. Nach dem Digerieren, jedoch vor dem Aufschichten,
setzt man der Emulsion wässrige Dispersionen einer dispergierten polymerisierten Vinylverbindung zu.
Die Erfindung geht aus von fotografischen Silberhäogenid-Emulsionen
und Emulsionsschichten, die als filmbildendes Bindemittel für die Silberhalogenidkörner eine Mischung von
Gelatine und einer dispergierten polymerisierten Vinylverbindung enthalten. Die Silberhaiogenid-Emulsionen dec Erfindung
sind dadurch gekennzeichnet, daß die Vinylverbindung mit einer Mischung organischer Phosphate dispergiert
wird, die zu 85 bis 100 Gew.-^ aus Verbindungen der allgemeinen
Formel q
Il
R-(OCH0CH0) -0-P-OH
OM
und 0 bis 15 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel
9830/1 169 " 3 "
S'-O-P-OH
OE
OE
enthalten, worin S eine versweigtkettige Hon7/lphenylgruppe
ist, 11 eine Zahl bir; 6 und H1 ein Alkylrest mit 10 bis 12
Kohlenstoffatomen, 'während M Wasserstoff, ein Alkalimetall,
insbesondere Hatrium oder Kalium oder Ammonium ißt und ai^erdem in der Mischung ein freie Radikale liefernder
A:.:o-AdditionFpo]-7Tnerisations-Initiator vorliegt. Zu diesen
Polymerisationsinitiatoren gehören die in der USA-Patentschrift
?. 4-71 959 beschriebenen Substanzen, insbesondere
c.,a'-Aso-bir-Cicobutyronitril) . Die dispergierte polymere
Vinylverbindung kann hergestellt werden durch Polymerisation
des Vinylmonomeren in Mischung mit der. organischen Phosphaten und dem Initiator in wässriger Lösung. Die anfallende
wässrige Dispersion des Polymeren wird dann gleichmäßig mit der wässrigen Silberhalogeniddispersion
oder -emulsion durchmischt, die nunmehr unter Ausbildung einer Schicht auf einen.geeigneten Schichtträger aufgebracht
werden kann.
Bevorsugte polymere Vinylverbindungen sind polymerisierte
Acrylsäureester, die aus Eigenpolymeren eines Acrylsäureesters,
einem Eigenpolymeren eines a-kohlenwasserstoffsubstituierten
Acrylsäureester und einem Mischpolymeren der Acrylsäureester bestehen, wobei das Mischpolymere mindestens
90 Gew.->o an Acrylsäureestereinheiten aufweisen muß.
Diese Verbindung wird vorzugsweise in Form eines Hydrosols oder einer kolloidalen Dispersion dispergiert mit der
wässrigen Silberhalogenid-Gelatine-Emulcion mit Hilfe
von mindestens einer Mischung de<· vorstehend beschriebenen
ober fläch enakt iven iJubst anaen.
y(.j .ach eine*' bevorzugten Ausrührungsform der Erfindung stellt
man eine "/äs sr ige Gelatine-Silberhai ogenid-Emulsion her,
die äe KoI Silberhalogenid 40 Ms 180 g Gelatine, 10 bis
90 β eine':; polymerisiert en Acrylsäureester der beschrie-
909830/1169 *Α°
Herstellungsart, bezogen auf das j£Lngangsgewicht an
Moiiomerem in der Polymerisatioiismicchung, enthält. Dann
können verschiedene übliche Hilfsmittel zugemischt v/erden, wie ein Sensibilisierungsmittel auf Schwefelbasis, ein
sensibilisierendes Metall, ein Antischleiermittel und ein Härtungsmittel. Die Emulsion wird unter Ausbildung einer
Emulsionsschicht auf einen geeigneten Schichtträger aufgebracht, der beispielsweise aus Celluloseester oder einem
fotografischen Polyester-Trägerfilm besteht. Der Überzug wird getrocknet und sensitometrisch durch einen Dichtigkeitskeil
belichtet, entwickelt, fixiert usw. und die Bilddichten auf einem üblichen Densitometer abgelesen, wobei
die in den Tafeln der Beispiele wiedergegebenen Ergebnisse erhalten vrurden. Die Überzüge wurden auch hinsichtlieh
ihres Feuchtigkeitsexpansionskoeffizienten bewertet (angegeben als Minderung in cm ,je cm Filmlänge, bezogen auf
1 ',-Ό Veränderung der relativen Feuchtigkeit) und hinsichtlich
ihrer Formfestigkeit (Veränderung ihrer Abmessungen,
angegebenen in cm je cm veränderter Filmlänge bei Durchlaufen
^eines üblichen Behandlungskreislaufes einschließlich
liücktrocknung). Formbeständigkeit und Feuchtigkeitsexpansionskoeffizient
sind im wesentlichen jenen handelsüblichen Überzügen äquivalent, die polymere.Latizes entsprechend
dej? Herstellungsart der USA-Patentschrift
3 142 568 enthalten.
Ein breites Band polymerer Dispersionen steht zur Auswahl. Bevorzugt sind Polymere aus Alkylacrylaten und -methacrylaten,
beispielsweise Polymere und Mischpolymere von Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Ithylhexylacrylat und Methyl- und Butylmethacrylat.
Außerdem kann Acrylsäure bei der Herstellung der Mischpolymeren angewandt werden, vorausgesetzt, daß
nicht mehr als 10 Mol.-% einer wichen Säure bei der Polymerisation
mit anderen Bestandteilen verwendet wird. Andere brauchbare Gruppen von Vinylmonomeren, die zur Herstellung
der polymeren und mischpolymeren Dispersionen eingesetzt werden, bestehen aus Vinylestern, wie Vinylacetat, Vinyl-
909830/1169 ~?
propioiiat usw. sowie den Vinyl- und Vinylidenhalogeniden,
z.B. Vinylidenchlorid, Styrol und substituierten Styrol en, iiifrage kommen auch Diene, wie Butadien,
weiterhin hat sich Acryln.it.ril bewährt.
Im allgemeinen werden die besten Resultate mit Vinylmonomeren
erhalten, de die geringste T.7asserempfindlichkeit
und. den niedrigsten Elast/jitätsmodul liefern. Dementsprechend
'.erden im allgemeinen die Acrylate gegenüber Hethacrylaten und Polyäthylen gegenüber Polyvinylidenchloridpolymerisaten
und -mischpolymerisaten bevor-
zugt. ™
Von besonderer dichtigkeit ist die in der Dispersion
vorliegende Teilchengröße, da die beabsichtigte Verwendung koine Lichtstreuung zuläßt. Die !'eilchongrö'-'e kann
Ib in bekannter './eice dv. -eh öle Α..-t /1-v..· "irAilci^i^^olynerisation
^:λ,·\:>olli :vt /orden, ν obei die λί±:οη-1α:ι^ ad'J. ii-to^
JLOnzentrationoii an oberflächenaktiven Substanzen, die Art
des liührens, die Hon sent rat ion de:.· Heaktionspartner,
Temperatur, Geschwindigkeit des Monomerenzusatzes usw.
von Bedeutung sind. l?ür die meisten Anwendungsgebiete
haben sich Teilchengrößen unterhalb 100 m/U als wünschenswert
erwiesen, jedoch sind für weniger empfindliche Anwendungsgebiete Teilchengrößen bis 1 /u erlaubt. ™
Obgleich die bevorzugten Emulsionen Silberhaiogenidkörner
von entweder Silberjodbromid oder Silberbromchlorid
aufweisen, ist die Erfindung auf den Einsatz dieser Verbindungen nicht beschränkt. Einige der Vorteile,
beispielsweise liOrmbeständigkeit, Unabhängigkeit von sensitometrischen
Veränderungen, Alterungsstabilität usw. können in wässrigen Gelatine-Emulsionen erreicht werden,
die andere Typen von Silberhalogenidkörnern anhalten,
beispielsweise Brornid, .Jodchlorid usv;.; auch sind Hischungen dieser Verbindungen in Kinonegativen, im
radiographischen Gewerbe, bei Mikrofilmen und Aufzeich-"
nungsfilmen angewandt worden.
909830/1169 BADORiGiNAL
Die wässrigen Gelatineemulsionen der Erfindung können hergestellt werden durch eine Ausfallung nach bekannten
Fethoden, '.faschung, Sensibilisierung und Digerierung
oder durch Ausfällung mit organischer. Lösungsmitteln
odea: vorzugsweise mit 'assο:..'löslichen, s'i.urelöslicl.'on,
organischen Po 13Tr. er en der in der U--jΛ,-Patentschläft
2 772 165 beschriebenen Art.
Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines s-oe/.ieilen
Schichtträgers beschränkt, die Emulsionen könneη
IC auch auf verschiedene Filme und Platten aufgebracht
werden, -Ίΐο aus Glas, Metall, Papier, Cellulosederivaten
us":, bestehen. Infrage kommen beispielsweise jpil^«
aus Celluloseacetat, Cellulosepropionat und Oellulosebutyrat, aus Superpolymeren, beispielsweise !'.ylon,
Polyvinylchlorid, aus Mischpolymeren von Vin7rlchlorid
und 7in.7rlacetat, aus Styrol, P0I7.T ethylenterephthalat en,
Polycarbonaten, beispielsweise de·* Polycarbonat von
2 ,2-bis-p-Hydro:xyphenylpropan, aus Polyathyl enterephtholat/lsophthalat
usw. natürlich können auch verschiedene ^ur Yerankerung der Schichtungen auf dem Grundfilrn dienende
Unterschichten -erliegen, wie dies in der fotografischen
.?ilmpraxis bekannt ist. Beispiel: Die mit Yinylidenchloridmischpolymeren beschichteten !'rager der
USA-Patentschrift 2 627 088. Verschiedene andere TTiIfε-schichten
können angewandt v/erden, beispielrr-'eice V>--rschleißschutzschichten,
Antischleierschichten und Faftschichten.
Die Emulsionen können durch Zugabe von allgemeinen Emulsionssensibilisierungsmitteln modifiziert werden,
JO z.B. durch Alkylthioharnstoff, Phenylisothiocyanat,
iTatriumthiosulfat und Alkylisothiocyanat; infrage kommen
hier auch Metallverbindungen, wie solche von Gold, Platin, Palladium, Iridium, Rhodium usw.; weiterhin
Antischleiermittel, z.B. 2-Merkaptobenzothiazol,
■·"' ■■■·■" " 7 "
909 8 30/1169
1-Phenyl-S-merkapto-tetrazol, Bensotriaaol, Triazindene,
Tetrazindone mid 5-iTitro-benzimidazol; fernerhin r;enr>i-]iilir-io..'eiif\e
Warbstoffe, T.'ie Cyanine, Ca^bocyanin, Ps eudoeyniiin,
IIerocyanin und 3t7rrylfavbstoff e, Härtung-mittcl
..io Ii1OJT:1. al fiel'.yd, Jluta.:-aldehyd und G-lycolaldehyd, Dinethy
loluavn^toff, i1 ametliylolmelamin, Chromalaun und andere
Emulsionshilf smittel.
Die Emulcioiien haben sich fib.· die Herstellung
fi,:'che ' foto^rafioclier Filne beT./äh::-t, die verbecccrte
ph.;-,:ikali.'0'io Ei-:on;;caai"te>i, eine erhöhte -iandschärf e
IlalbtoiifniiiVteii und verbcFcerte ώ-ηε it om et rieche iii^eri- -
nciiaftei). auf ..eir;eii.
Die Ei'fiii'Iiui-j; .ird durch die nachfolgend beschriebenen
Verfahren und Beispiele veranschaulicht. Verglichen
If vrerden Emulsionen, die Mischungen von Gelatine und wässrigen
Dispersionen von polymeren Latizes enthalten, die unter Verwendung der oberflächenaktiven Substanzen auo
Phosphatestern der beschriebenen Art und Azo-bis-Isobutyramidinhydrοchlorid
bestehen, mit solchen Emulsionsschichten, die Mischungen von Gelatine und wässrigen Dispersionen
polymer er Latizes enthalten, die unter Verwendung, von Natriumdodecylsulfat als oberflächenaktive Substanz,
Ammoniumpersulfat als Initiator und Dinatrium-H-Tallölß-iminodipropionat
als oberflächenaktive Substanz und "
?-5 './an s erst of fnuperoxyd als Initiato3:v her^ertellt vrorden
sino.
Ein mit drei Ansätzen ausgestatteter 2-Liter-Rundkolben
wui?de mit einem Thermometer, einem Ankerrührer, einem von einem 'Jansermantel umgebenen Hückflußkühler, einem mit
einem Abflußrohr ausgestatteten Tropftrichter und einem
Gaseinleitungsrohr versehen und auf ein Wasserbad gestellt.
Dann wurden 600 g Wasser im Kolben vorgelegt und
NAL - 8 -909830/1169
""· O *—
der Rührer bo eingestellt, . daß das Wasser zwar gleichmäßig
bewegt, jedoch nicht intensiv unter seitlichem Verspritzen durchgerührt wurde. Dem Wasser wurden 100 g
eines 528 g-Ansatzes von Äthylacrylat und 20 g einer
oberflächenaktiven Substanz nachstehender Zusammensetzung
zugefügt:
85 % verzweigtkettiges Nonylphenyl (OCH2CH2)^-6-O-P
OH 0
15 c/o Gio-12H21-25"°"f"OH
OH
in 110 g Wasser, das 1,28 g Ilatriumhydroxyd enthielt.
2 g Azo-bis-isobutyramidinhydrochlorid wurden in 70 g
Wasser aufgelöst und der Mischung gleichfalls zugefügt. ITunmehr wurde durch das Einleitungsrohr Stickstoff über
die Reaktionspartner geleitet und während der Umsetzung ein positiver Gasstickstoffdruck aufrechterhalten.
Die Temperatur des Wasserbades wurde auf 80 C erhöht.
Wenn die Reaktionsmischung auf 520C erhitzt worden war,
wurde die Jasserbadtemperatur auf 600C ermäßigt. Die Umsetzung
begann zwischen 53 und 59°C, die Reaktionstemperatur stieg auf 72 bis 7^-0C an. Der Rest des Äthyl-
acryl at-Monomer en, 420 g, (das Monomere enthielt 15 ppm
Methoxyhydrochinon als Inhibitor) wurde dann über den Tropftrichter mit einer Geschwindigkeit von 6 ml/Min,
zugegeben, was etwa im Verlauf von 70 Min. erfolgte.
Dabei wurde ein Temperaturunterschied von 10 bis 120C zwischen Wasserbad und Reaktionsmischung eingehalten.
Nach vollständiger Zugabe des Äthylacrylats wurde die Temperatur der Reaktionsmischung bei 72°C für weitere
30 Min. beibehalten. Inschließend wurde das als xrässrige ■
Dispersion vorliegende Reaktionsprodukt, das etwa 40 ;ί>
Feststoffe enthielt, auf Raumtemperatur abgekühlt und lag
dann in einer für die Lagerung oder Einarbeitung in fotografische Emulsionen fertigen Form vor.
909830/1169 **D CMIiGtNAL
Proben der wie beschriebene«; hergestellten Dispersion
wurden ein Jahr lang ohne Anzeichen irgendeiner Koagulation aufbewahrt. Eine Probe (Probe I) der Dispersion
wurde in einer Flasche -verschlossen und in einem Ofen eine V/o ehe lang auf 490C erhitzt, und zwar gemeinsam mit
einer anderen Probe (Probe II), die unter Verwendung von ITatriumdodecylsulfat als oberflächenaktive Substanz und
Ammoniumpersulfat als Initiator zubereitet worden war. Die
Probe I zeigte keinerlei Koagulation, während Probe II zu einer festen, Kautschukmasse koagulierte.
Zu 100 g-Proben der Dispersion v/urden 50 ml einer 0,006-n-Chlorwasserstoffsäure
gegeben. Diese Menge τ/urde auch einer gleichen Probe einer Dispersion zugefügt, die unter
Verwendung von Dinatrium-H-Tallöl-R-iminodipropionat als
oberflächenaktive Substanz und Vasserstoffpero:cyd als
Initiator hergestellt worden war. Die erstere Dispersion zeigte keine Neigung zur Koagulation, selbst bei einer
Reduktion des pH-Wertes von 7,3 auf 3,3· Die zweitο Dispersion
zeigte eine erhebliche Koagulation, als der pTI-w'ert
5»6 erreichte. Diese charakteristische Dispersionsbeständigkeit bei etwa einem pH-Wert von 5 bis 6 ist
wichtig, da viele fotografische Emulsionen bei pH-Werten
dieses Bereichs aufgeschichtet werden und auch viele foto- ä
grafische Gelatinen isoelektrische Punkte in diesem Bereich haben.
In den nachstehenden Beispielen wurden zwei polymere Latizes als Vergleichsproben angewandt, um die sehr guten
Wirkungen sichtbar zu machen, die mit den polymeren Latizes . entsprechend dem vorstehend beschriebenen Verfahren erreichbar
sind.
Die mit einem Ammoniump er sulf at-Initiator und ITatriumdodecylsulfat
als oberflächenaktive Substanz hergestellte Latex ist nachstehend als polymerer Latex (A) bezeichnet,
während der entsprechend Verfahren A der· USA-Patentschrift
9 0 9 8 3 0/1169 oWß*4*l
3 142 568 hergestellte Latex, "bei dessen Her1 st el lung
'..< ass erst off superoxyd und Dina^rium-IT-'-Pallöl-ß-iminodipropionat
verwendet i-mrden, als polymerer Latex (B)
bezeichnet wurde.
Beiευίel 1
Es wurde eine für ein Arbeiten mit kontinuierlichen Tonwerten geeignete Emulsion des graphischen Sektors subereitet,
deren Silberhaiogenidgehalt zu 97 Mo1.-,j aus
Silberbromid und 3 Mol.-;;? aus Silber j odid bestand und
in der 14 g Gelatine je Mol Silberhalogenid ifür,die Ausfällung
vorlagen. Die Emulsion wurde gereift und von unerwünschten löslichen Hebenproduktεal ζen durch Koagulation
und './aschung entsprechend den Angaben der USA-Patentschrift
2 772 165 befreit, wobei das Silberhalogenid und der Hauptteil der Gelatine durch o-Sulfobenzaldehydpolyvinylacetat
koaguliert wurde, wobei während der Koagulation eine saure Umgebung eingehalten wurde. Anschließend
an die './aschung wurde die koagulierte Emulsion in ./asser
redispergiert, und zwar zusammen mit 126 g zusätzlicher
Gelatine. Die redispergierte Emulsion "..urde.init einem
üblichen Schwefelsensibilisierungsmittel behandelt und
bei 63° digeriert, um die Empfindlichkeit zu erhöhen, v;onach
auf eine 'Temperatur von etwa 38°C abgekühlt wurde; es
folgte eine Behandlung mit üblichen nachsensibiliGierenden Zusätzen und Stabilisatoren, wie zusätzlichem Halogenid,
Antischleiermittel usw. üblicher Art. Die Emulsion wurde in zwei gleiche Teile geteilt und einem Anteil je
Mol Silberhalogenid 67 g des polymeren Latex zugesetzt, der entsprechend den Angaben unter "Verfahren zur Herstellung
der polymeren Dispersionen" zubereitet worden war, während dem anderen Anteil je Mol Silberhalogenid
67 g des polymeren Latex (A) zugefügt wurden, der entsprechend der Dispersion nach Verfahren A der USA-Patentschrift
3 142 568 gewonnen worden war. Die aif diese Weise
hergestellten Emulsionen wurden auf einen fotografischen
- .'ιίχ /-V* . - 11 -
. 909830/116 9 BAD
Trägerfilm aus PoIyäthylenterephthaiat des in der USA-Patentschrift
2 779 684 beschriebenen Typs als Schicht aufgezogen. Dabei wurde ein Trockengewicht des Silberhai
ο genidüb er zug es von etwa 110 mg, gerechnet als Silber-
bromid, je dem eingestellt. Proben der beschichteten Filme
wurden in üblicher Weise sensitometrisch belichtet und
mit Hilfe eines normalen Entwicklers entwickelt. Hinsichtlich Empfindlichkeit und Kontrast waren ie Proben äquivalent.
Die den polymeren Latex (A) enthaltende VergleichG-probe
zeigte eine schwache Rotuschierfarbenentfellung,
während bei der den Phosphatester der Erfindung enthaltenden Probe dieser Nachteil praktisch ausgeräumt war.
ü'o wurde eine lithografische, für das Halbtonvorfahren geeignete
Silberchlorbromidemulsion hergestellt, die eine Silberhalogenid-Zusammensetzung von 30 liol.-'/o Silber bromid
und 70 KoI.-ίό Silberchlorid aufwies, wobei 20 g je Mol
Silberhalogenid vorlagen. Dann wurde gewaschen und im wesentlichen wie im Beispiel 1 beschrieben weiterbehandelt,
wobei die Emulsion zusätzlich optisch sensibilisiert wurde, um sie gegen grünes Licht empfindlich zu machen. Die Emulsion
wurde in zwei Anteile aufgeteilt und die in der nachstehenden Tafel aufgeführten Substanzen zugegeben, wonach
sie aufgebracht und getrocknet wurde. Belichtung und Entwicklung in einem Entwickler der für lithografische
Zwecke geeigneten Art lieferten dann die nachstehenden Ergebnisse:
909830/1169
Probe g/l,5 Mol 100 g HeI. Durch- Schlei- IIalb-Tj
AgX ITatri- polymerer Empfind- schnitt- er ton-"
" * umdodecyl- Latex je lichkeit lieber punktsulfat
1,5 Mole Gradient ouali-Silbertat ) halogenid
1 3,53 (A) 177 17,3 0,06 1
(Vgl. .. -
probe)
2 3,58 Phosphat- 173 17,2 0,.06 1
ester-Polymer
dispersion
*) Eine Hummer 1 gibt eine subjektive Beurteilung der Punkt-Qualität
wieder und bedeutet: ausgezeichnet.
Die Verwendung der polymeren Dispersion der Erfindung, die die unter "Verfahren zur Herstellung der polymeren Dispersion"
beschriebenen Phosphatester enthielt, ergab sensitometrisch^ Daten, die mit einer polymeren Dispersion vergleichbar v/aren,
die- in dieser Emulsion verwandt -./erden konnte, jedoch einen
'"."tanken Siirpf iiidl ic like it ε verlust in panchromatisch sennibilisierten
Emulsionen entsprechend dem nachstehenden Beispiel 3 zeigte.
Es vmrde eine G-el at ine-SiIb er jodbromid-Emulsion entsprechend
Beispiel 1 hergestellt mit der Ausnahme, daß sie panchromatisch mit einer Mischung der nachstehenden Zusammensetzung
sensibilisiert worden war:
9-Methylthiacarbocyaninäthiodid und ^tb% ,9-T2?imeth7rlthiacarbocyaninäthiodid.
Die Emulsion wurde in zwei Anteile aufgeteilt und Hüfs-
- stoffe-, wie in der nachstehenden Tafel angegeben, vor dera
■. -Aufbringen zugefügt. Die Filme wurden durch Rot-, Grün- und
Blaufilter, belichtet, wie bei der Prüfung der l?arbaus;.aige
von Filmen üblich ist.
9 0 9 8 3 0/1169
iA0
Zusatz
Gramm Relative polyme- Empfindlichkeiten rer Latex
de 1,5 Rn1_+
Mole SiI- iiot
berhalogenid
GrUn+ BlauH
Polymerer Latex (A) 100
Polymere Dispersion unter Ver- 100 Wendung der entsprechend Verfahren
A hergestellten Phosphatester
Polymerer Latex (B) (Vergleich) 100
29
107
100
29
107
100
10?
100
- Uratten Hr. 25 für Rotbelichtung,
15 " Nr. 58 für Grünbelichtung, 11 Nr. 47 für Blaubelichtung.
Wie ersichtlich, verursacht die Anwendung des Polymerisatlatex (A), bei welchem Natriumdodecylsulfat als oberflächenaktive
Substanz in Verbindung mit Ammoniumpersulfat als
Initiator benutzt wurde, eine weitgehend desensibilisierende Wirkung. Die unter Verwendung des gleichen Acrylestermonomeren
hergestellte Polymerendispersion, bei der jedoch die Phosphatestermischung der Erfindung und Azo-bis-isobutyramidinhydrochlorid
als Initiator entsprechend "Verfahren zur Herstellung der polymeren Dispersionen" eingesetzt
wurden, zeigte keine desensibilisierende Wirkung oder andere schädliche sensitometrische Effekte.
Es vTurde eine panchromatische Emulsion des in Beispiel 3 *>eschriebenen
Typs hergestellt und in vier Anteile aufgeteilt. Der Portion 1 mirden 1,5 Mole Silberhalogenid, 100 g eines
polymeren Latex, der entsprechend dem vorstehenden Verfahren hergestellt worden war, zugegeben, wobei jedoch α,αf-A20-
- 14 909830/1169 **D OfWGtNAL
bis-isobutjrronitril als Initiator verwendet mirden. Dem
Anteil 2 wurden 100 g eines polymeren Latex zugefügt,
der entsprechend dem "Verfahren zur Herstellung der polymeren Dispersionen" hergestellt vrorden vjar und ein
u,u '-bis-Isobutyramidinhydrochlorid alo Polyme.risationsinitiator
enthielt. Dem Anteil 3 v.urden 100 g des polymeren Late:;·; (A) der vorstehend "beschriebenen Art zugefügt
und dem Anteil 4 dann 100 g des polymeren Latex (B), der gleichfalls beschriebenen Art. Die sensitometrischen Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tafel ersichtlich.
Raum-B e dingung en
Anteil Nr. |
Relative Empfind lichkeit |
Durchschnitt licher Gradient |
Schleier |
1 | 257 | 2,05 | 0,04 |
2 | 219 | 1,95 | 0,03 |
3 | 81 | 2,25 | 0,04 |
4 | 225 | 2,14 | 0,03 |
Es ist | zu erkennen. | daß die Zugabe des Dollieren Latex (Ii |
der I'Tatriumdodecylsulfat als oberflächenaktive Substanz
und Ammoniunpersulfat als Initiator enthält, zur Emulsion
einen erheblichen Verlust an Empfindlichkeit herbeiführt,
bedingt durch Desensibilisierung, und daß die Anteile 1 und 2 im '.-/esentlichen mit dem Anteil 4 übereinctimmen, der
den polymeren Latex (3) enthält, der für panchromatisch
sensibilisierte Emulsionen angewandt ./erden kann, die für
iTarbauszugsnegative verwendet v/erden
•AD OWßtNAL
9 09830/1169
Claims (2)
1.) Fotografische, insbesondere in Form einer Schicht· -vorliegende Silberhalogenidemulsion, die als
filmbilelenden Bindemittel für die Silberhai ogeiiidkörner
.^ eine Mischung aus Gelatine und einer dispergierten Vinyl- %
verbindung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Vinylverbiiidung
mit einer Mischung organischer Phosphate disperuiert
ist, die zu 85 bis 100 Gen.-,') aurj
R-(OGH0GII0) -0-P-OII und zu 0 bis 15 Ge:.·.-ie aus
OM
ΟΙΟ R·-0-P-OH be st eht,
Om
"vobei in diesen Formeln R einen versv.reigtkettigen Nonylphenylreßt
dai'stellt, χ eine Zahl biß 6, Ιϊ1 einen Allqylrest
mit 10 bis 12 Kohlenstoffatomen, -jährend H für %
waricerstoff, Alkalimetall oder Ammonium steht und in der
lr Mischung außerdem ein freie Radikale liefernder Azo-AdditionspolymeriRationsinitiator
vorliegt.
2.) Emulr-.i ons schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennaeichnet,
daB sie 40 bis 180 Gc^.-Teile Gelatine und 10
bir 90 Ge*/.-Teile der ρolymerir;.testen YüjTylverbindung
PO ontbijlt
J.) Emulsionsschicht nach Anspruch 1 bis 2, dadurch
[jokEinzeichnet, daß die poljnerisierte Viny!verbindung
Acrvlnäuroocter, insbesondere ein Eigenpolymeres eines
- 2 -909830/1169 1^0OWGfNAL
Acrylsäureenters, ein Eigenpolymeres eines a-kohlen-■'ascorstoff
substituierten Acrylsäureester und ein Mischpolymeres der Acrylsäureester mit mindestens 90 Gew.-%
Einheiten der Acrylsäureester im Molekül ist.
4-.) Emulsionsschicht nach Anspruch 1 bis 3>
dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidemulsion aus einer panchromatischen Silbergodidbromidemulsion besteht.
909830/1 169 »AO
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US68249567A | 1967-11-13 | 1967-11-13 | |
US68249567 | 1967-11-13 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1806998A1 true DE1806998A1 (de) | 1969-07-24 |
DE1806998B2 DE1806998B2 (de) | 1976-08-05 |
DE1806998C3 DE1806998C3 (de) | 1977-03-31 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2133699A1 (de) * | 1971-04-16 | 1972-12-01 | Ilford Ltd | |
EP0059262A1 (de) * | 1981-02-21 | 1982-09-08 | Röhm Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines vollständig löslichen Emulsionspolymerisats |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2133699A1 (de) * | 1971-04-16 | 1972-12-01 | Ilford Ltd | |
EP0059262A1 (de) * | 1981-02-21 | 1982-09-08 | Röhm Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines vollständig löslichen Emulsionspolymerisats |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE723690A (de) | 1969-05-12 |
US3547650A (en) | 1970-12-15 |
DE1806998B2 (de) | 1976-08-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |