DE180648C

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Publication number: DE180648C
Application number: DENDAT180648D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um Metallgegenstände, wie Ornamente, Figuren u. dgl., herzustellen, wird bekanntlich das Metall entweder in schmelzflüssigem Zustande in eine geeignete Form gegossen 5 oder in Blechform durch Stanzen in die gewünschte Form gebracht bezw. in Teile derselben, die zusammengelötet werden o. dgl.

Derartige Verfahren sind naturgemäß umständlich und kostspielig.

ίο Gemäß dem vorliegenden Verfahren gelingt es auf einfachere Weise derartige Metallgegenstände zu erzeugen. *

Versuche haben nämlich ergeben, daß, wenn man Metalle oder Metallegierungen in höchst feiner Verteilung, gegebenenfalls unter geringem Zusatz anderer zerkleinerter Füllstoffe, mit verdünnter Säure (z. B. Schwefelsäure bis zu einem spezifischen Gewicht von 1,20, Essigsäure) zu einem mehr oder minder steifen Brei anrührt, die Mischung nach einiger Zeit zu einer harten, nicht schwindenden Masse erhärtet, die sich durch dauernde Haltbarkeit und Politurfähigkeit auszeichnet. Da sich die Masse in kaltem Zustande in irgend eine Form, auch Leimformen, gut gießen läßt und vorzügliche Gußdichte besitzt, so stehen z. B. derartig hergestellte Kunstgegenstände an Glanz und Farbe den üblichen heißgegossenen Metallgegenständen nicht nach, übertreffen sie sogar in der Färbung durch die Schönheit der verschiedenen Metallsorten bezw. Zusätze.

Zur Ausführung des Verfahrens eignen

sich besonders mechanisch zerstäubte Metalle oder Metallpulver, die auf elektromechanischem oder rein elektrolytischem Wege hergestellt sind, namentlich Blei, Zink, Zinn u. dgl.; es können fast alle edlen und unedlen Metalle oder Legierungen dieser Metalle Verwendung finden. Als Zusatzstoffe können beliebige pulverförmige Füllstoffe angewendet werden, wie Bimsstein, Schlacken, Sand, Holzmehl u. dgl., sofern sie mit dem Metallpulver eine harte, feste Masse zu bilden vermögen.

An Stelle verdünnter Säure kann irgend eine saure Lösung Verwendung finden (z. B. essigsaure Salze, Alkalibisulfate u. dgl.). Je nachdem die Masse schnell oder langsam fest und trocken werden soll, verwendet man stark oder leicht verdünnte Lösungen.

Da die Masse gut gießbar und streichbar ist und zu einer gegen Nässe undurchlässigen steinharten Masse erhärtet, so kann sie auch zum Ausgießen oder Ausfüllen irgendwelcher leeren Räume, wie z. B. Mauerfugen, wozu bisher z. B. Asphalt, Dachpappe, Blei benutzt wurde, zum Abdichten von Muffenrohren oder als Säulen-, Geländer-, Gitter- oder Fundamentankerverputzmasse, für welche Zwecke bisher z. B. Blei, Schwefel, Graphit o. dgl. Anwendung fand, wie überhaupt als Verputzmasse benutzt werden.

Gegenüber der bekannten Verwendung von zerkleinerten Metallen für Gußmasse unterscheidet sich somit das vorliegende Verfahren dadurch, daß die Erhärtung durch die Metall-

masse selbst und nicht durch andere Bindemittel erfolgt und daß die Masse im wesentlichen nur aus dem Metall besteht.

Claims

Patent-AnSPRUCH :

Verfahren zur Herstellung einer auf kaltem Wege gießbaren Metallmasse behufs Erzeugung von Metallgegenständen

o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zerstäubte Metalle oder Legierungen mit verdünnten Säuren oder sauren Flüssigkeiten, gegebenenfalls unter geringem Zusatz von Füllstoffen, zu einem mehr oder minder flüssigen Brei. vermischt werden, der kalt ausgegossen und nach dem Erhärten auf Metallglanz poliert werden kann.