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Verfahren und Form zur Formung und Verpackung von Fettglasurmassen
bzw. Couvertüren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Formung und Verpackung
von Fettglasurmassen bzw. Couvertüren sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens
geeignete Form aus thermoplastischem Kunststoff.
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Schokoladen, die dem direkten Verzehr oder dem küchenmäßigen Verbrauch
dienen, werden im allgemeinen zu kleinen Einheiten wie Tafeln, Rippen od, dgl. geformt
und so verpackt.
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Diese Einheiten haben ein Gewicht bis etwa 1 kg. Fallweise benötigte
größore Einheiten dienen nicht mehr dem direkten Verzehr oder dem küchenmäßigen
Verbrauch, sondern der gewerblichen Weiterverarbeitung und können im Bedarfsfalle
in größeren Blöcken bis zu mehr als 5 kg erzeugt werden. Größere Einheiten werden
im allgemeinen für schokoladeähnliche Produkte, nämlich Überzugsmassen und Fettglasurmassen
gebraucht.
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Schokoladeähnliche Produkte für die vornehmlich gewerbliche Weiterverarbeitung
sind Tunk- oder Überzugsmassen, die aus Kakaobestandteilen und Saccharose bestehen
und meist an Kakaobutter angereichort sind, sowie die für besondere Zwecke der Feinbäckerei
und Konditorei bestimmten Fettglasurmassen, die aus Kakaobestandtoilon, Saccharose
und genußfähigen pflanzlichon und tiecischen, kakaofromden Fetten, Fettmischungen
oder besonleren gonußfähigen Fettzubereitungen bestehen.
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Wegen der andersartigen Verwendung in geworblichen Betrieben
werden
Fettglasurmassen und Überzugsmassen in größeren Einheiten in Verkehr gebracht, z.
B, in Blöcken von mehr als 5 kg Gewicht.
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Zur Herstellung der handelsÜblichen großstückigen Einheiten von Fettglasurmassen
oder Überzugsmassen (Couvertüren), fallweise wohl auch von Schokoladen, werden derzeit
entweder metallene Gußformen verwendet, aus denen ale Blöcke nach dem Erkalten herausgestürzt
werden, worauf in einem besonderen Arbeitsgang die Verpackung erfolgt, oder aber
die Masse wird direkt in die Verpackungskartos, die nötigenfalls mit Stanniol oder
anderen Folien ausgelegt oder kaschiert sind, gegossen und nach dem Erstarren fertig
verpackt, Diese Arten der Formung und Verpackung der Fettglasur-und Überzugsmassen
haben aber Nachteile, die der anwendung abträglich sind. Die Massen sind bei Lagertemperatur
hart und spröde; die großen Blöcke lassen sich nicht leicht zerteilen, splittern
beim Zerschlagen und bei Berührung mit Händen, Kleidern oder Werkzeugen, erweichen
die Splitter und haften an, was nicht nur unhygienisch, sondern für den Manipulanten
auch lästig ist0 Eine Formung zu Blöcken, die durch so tiefe Rillen in einzelne
Blöckchen unterteilt sind, daß diese leicht ohne Werkzeug abgebrochen werden können,
ist mittels Metallformen nicht tunlich, weil dann entweder das Ausformen unmöglich
wird oder aber die Blöcke flach gestaltet werden müßten, was wegen zu großer Länge
und Breite derselben äußerst unhandlich wäre.
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Gerade in der verschiedenen Größe der Handelseinheiten liegt der
signifikante Unterschied zwischen Fettglasur- und Überzugsmassen einerseits und
Schokoladen zum dirckten Verzehr anderseits hinsichtlich Formung und Verpackung.
Deshalb führen gleiche maßnahmen nicht zum gleichen Effekt. Schokoladen in handelsüblichen
Verbrauchspackungen, die wegen der geringen Gewichve peo Einheit und der konventionellen
Formung zu flachen Tafeln, die durch seichte Furchen in Rippen von etwa Bissengröße
unterteilt sind, bieten der Zerteilung keine
Schwierigkeiten. Aber
bereits bei etwas abweichend beschaffenen Waren, nämlich bei dünnwandigen gefüllten
Schokoladen.
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in Tafelform, mußten gemäß der österreichischen Patentschrift Nr.
109 504 besondere Maßnahmen, nämlich Einlagen aus Stanniol in den Metallformen vorgesehen
werden, um genügend tiefe furchen zu erhalten, damit die Schokolade beim Abbrechen
sich längs der Furchen und nicht quer durch die gefüllten Rippen trennt.
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Folien, die gleichzeitig als Gußform und Verpackungsbestandteil dienen,
sind für Schokolade bereits vorgeschlagen worden, vgl. die österreichischen Patentschriften
Nr. 214 251 und Nr. 141 891, wobei auf eine Anwendung von Metallfolien als Verpackungsmaterial
und Gußform schon hingewiesen wird.
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Für die Formung von Gegenständen aus Schokolade u. dgl. wurden auch
zwei Halbformen aus z. B. formbeständigem Kunstharz vorgeschlagen, wobei die Kunstharzform
nach Kombination der beiden Hälften mit der Ware verbunden bleiben soll, vgl.
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österreichische Patentschrift Nr. 177 718 Bei den gegebenen Unterschieden
zwischen Fettglasur-und Überzugsmassen einerseits und Schokoladen in Kleinpakkunden
z. 3. bis zu 1 kg anderseits ist es verständlich, daß alle für Schokoladen dieser
Itrt erarbeiteten Verfahren keine Handhaben bieten, die genannten Massen zu ohno
Werkzeug hygieniscn einwandfrei teilbaren, mehr als 5 kg schweren Blöcken au gießen
und gleichzeitig teilweise zu verpacken.
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Nach umfassenden Versuchen wurde nun überraschenderweise gefunden,
daß die Formgebung und gleichzeitige Verpackung von Fettglasurmassen bzw. Couvertüren
zu handelsüblichen Größen von mehr als 5 kg Gewicht nach einem einfachen Verfahren
möglich ist, das die bisher bei der Verpackung, Handhabung und Teilung von derartigen
Massen aufgetretenen Nachteile vermeiden läßt. Gemäß der Erfindung ist das Verfahron
zur Formung und Verpackung von Fettglasurmassen bzw.
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Couvertüren zu leicht teilbaren Blöcken, insbesonders von mehr als
5 kg Gewicht, dadurch gekennzeichnet, daß flüssige
Fettglasurmasse
bzw. Couvertüre in eine aus dünnwandigem thermoplastischem Kunststoff bestehende
und als Matrize dienende Form, die mit Unterteilungen von geringerer Höhe als der
der Form versehen ist, zu einem aus mehreren, durch verhältnismäßig dünne Materialstege
miteinander verbundenen Einzelblöcken zusammengesetzten, eine Einheit bildenden
Block vergossen wird, wonach die Masse unter Abkühlen zum Erstarren gebracht und
zusammen mit der Kunststofform in an sich bekannter Weise als fertiges Verpackungsgut
aus dem Arbeitsvorgang entnommen wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren führt also zu dem Ergebnis, daß beim
Ausgießen der mit Unterteilungen versehenen lForm aus überaus dünnem thermoplastischem
Kunststoff, insbesondere einer rechteckigen Förm mit einem hohlen Längssteg und
mehreren ebensolchen Querstegen, mit flüssiger Fettglasurmasse oder Couvertüre der
entstehende Block in eine gerade Anzahl von durch Stege miteinander verbundenen,
gleich großen Einzelblöcken aufgeteilt wird. Die verwendete Kunststofform hat eine
derart hohe mechanische Festigkeit, daß sie, wenn sie auf eine ebene Unterlage aufgestellt
und mit der flüssigen Masse gefüllt wird, dieser Belastung ohne weiteres standhält.
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Es ist aber gemäß einer weiteren Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens
empfehlenswert, besonders bei der Anwendung eines Rütteltisches und bei extrem dünnwandiger
Ausführung der Kunststofform, die Form in den Unterteil eines Transportkartons eingepaßt
zu füllen, um so die oberen Längskanten der Form zu stützen.
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Bei dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Verpackungsgut
ist es ohne weiteres möglich,.die erstarrte Masse ohne Werkzeug in die Einzelblöcke
zu zerbrechen und ohne dabei die Kunststofform zu entfernen oder die Masse selbst
zu berühren. Außerdem löst sich die Form bereits beim Brechen leicht von der Masse
ab und kann von dieser bequem abgezogen werden.
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Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders
vorteilhafte Gießform besteht aus Sunstst-off in, Gestalt einer Wanne mit als. Unterteilungen
dienenden hohlen Längs- und Querstegen. Gemäß der Erfindung ist diese Gießform dadurch
gekennzeichnet, daß sie als dünnwandige Wanne von rechteckigem Grundriß ausgebildet
ist und daß deren: Ia'ngs- und Querstege eine Höhe besitzen, die mindestens 50 %,
jedoch weniger als die gesamte Höhe der Gießform beträgt.
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Aus der französischen Patentschrift Nr. 1,473 650 ist eine Verpackung
für eine Schlei,- und Polierpaste bekannt, die im wesentlichen aus einem flachen
Behälter aus festem Kunststoff besteht und zur Aufnahme von geschmolzenem Schleifmittel
dient. Diese Gießform ist in mehrere Mulden oder Tröge unterteilt, wobei die Zwischenwände
die gleiche Höhe wie die Wand der Gießform haben. Man erhält also, im Gegensatz
zur Erfindung, keinen leicht zu Einzelblöcken unterteilbaren GesamtbLock, sondern
abgesonderte Einheiten der Schleifpaste ohne jegliche Verbindung untereinander,
Die Erzeugung, der erfindungsgemäßen Kunststofform kann in beliebiger Weise erfolgen.
Im Falle der Herstellung der Form durch Tiefziehen einer Kunststoffolie wird zweckmäßig
so vorgegangen, daß der die geringste Wandstärke aufweisende Teil der Kunststofform
den Unterteil der Wanne, einschließloch der Hohlstege, bildet, wogegen das Maximum
der Wandstärke im ooeren Randteil liegen soll. Ferner kann der Randteil durch einen
Flansch oder eine Bördelung verstärkt werden, vor allem dann, wenn die Kunstofform
besonders dünnwandig sein soll.
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Eine weItere Verstärkung kann durch allfällige Prägungen - der Formwandung
erzielt werden, wobei auch dem Gebrauch oder der Werben; dienenae Inschriften angebracht
vJerden können.
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Dio Unterteilungen in der Form für die Einzelblöcke' be-' dürfen
keiner soesiellen Gestaltung, um das Abziehen der Kunststoffverpackung vor der bestimmungsgemäßen
Verwendung eines Einzelblockes zu ermöglichen. Gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform
können die hohlen Längs- und Querstege einfach aus im wesentlichen parallel verlaufenden
Flächenstükken des dünnwandigen Kunststoffes bestehen, wobei der Abstand zwischen
den beiden Flächenstücken nur einen Bruchteil der Steghöhe ausmacht und vorzugsweise
bis zu einem Zehntel derselben beträgt.
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Als Material für die 'orm können thermoplastische Kunststoffe verschiedener
Art, die natürlich in gesundheitlicher Hinsicht unbedenklich sein müssen, verwendet
werden. Riefür kommen insbesondere weichmacherfreie Kunstoffe, wie z. B.
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Polystyrol, Polypropylen od, dgl. in Betracht.
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Die Erfindung ist in dem folgenden Beispiel, ohne sie hierauf zu
beschränken, weiter erläutert.
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Ausführungsbeispiel : Aus einer O,4 mm starken Platte aus Polystyrol
wurde durch Tiefziehen eine rechteckige Form hergestellt, die 470 mm lang, 260 mm
breit und 50 mm hoch war und in der Längsrichtung einen, in der Querrichtung fünf
hohle Stege von Je 3 mm Breite und 30 mm Höhe aufwies, wobei die Stegwände praktisch
prarallel verliefen. An den offenen Kanten der Form wurde ein 3 mm breiter Flansch
stehen ges lassen.
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Diese Form wird in einen genau passenden Verpackungsunterteil aus
verstärktem Karton eingesetzt und mit 6 kg flüssiger, direkt vom Erzeugungsvorgang
kommender Fettglasurmasse gefüllt, wobei die Hohlstege überflutet werden und die
Form sich fast ganz füllt. Nach dem Erstarren der Masse wird der Verpackungskarton
verschlossen und für Transport und Lagerung adjustiert.