DE1802016A1 - Additionsverbindungen linearer Phosphornitrilchlorid-Polymerer und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Additionsverbindungen linearer Phosphornitrilchlorid-Polymerer und Verfahren zu deren Herstellung

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DE1802016A1
DE1802016A1 DE19681802016 DE1802016A DE1802016A1 DE 1802016 A1 DE1802016 A1 DE 1802016A1 DE 19681802016 DE19681802016 DE 19681802016 DE 1802016 A DE1802016 A DE 1802016A DE 1802016 A1 DE1802016 A1 DE 1802016A1
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DE19681802016
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Devore Dorothy Coburn
Murch Robert Matthews
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WR Grace and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

W.R. Grace & Co. (US 6?^ 764 - prio 12.10.67
New York. N.Y./V.St.A. A 12152 - 5731)
Hamburg, 25. September 1968
Additionsverbindungen linearer Phosphornitrilehlorid-Polynierer und Verfahren zu ^ ^ deren_Herstg]!.3.un^;.
Die Erfindung betrifft die Synthese von linearen Phosphornitrilchlorid-Polymeren, bei denen es sich um ionische Additionsverbindungen von Phosphornitrilchloridkationen mit UbergangsmetaJJ halogenid oder-oxyhalogenidanionen handelt.
Phosphornitrilhalogenid=Polyinere sind von verschiedener Seite untersucht worden^. Brauchbare Stoffe sind jedoch aus den Polymeren bislang nicht entwickelt worden, was auf die hydrolytische Instabilität der Halogenphosphorbindungen zurückzuführen ist. Beispielsweise hat ein "anorganischer Kautschuk", d.h. ein hochmolekulares Phosphornitrilhalogenld eine starke Neigung zum Depolymerisieren beim Erhitzen auf Temperaturen oberhalb von 3500C und neigt schon bei Zutritt der normalen Luftfeuchtigkeit zur Hydrolyse.
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Kürzlich wurden Versuche mit einem fließfähigen System auf Basis von linearen Phosphomitrllhalogeniden unternommen, bei denen einige oder alle Halogensubstltuenten durch thermisch weniger empfindliche Substiturnten ersetzt sind.
Ein lineares Phosphornitrilchlorid, das sowohl hydrolytisch als euch thermisch stabil ist, 1st jedoch b:.s-Ißng noch nicht synthetisiert worden.
Gemäß Erfindung werden neuartige Additionsverbindunt;Gn hergestellt, indem man ein lineares Phosphornitrilchlorid der allgemeinen Formel
<*»1 / ΟΜΛΙ1 / Oft T ni™
*~ ed ··» η ρ
in der η eine ganze Zahl swisohen 2 und 15 ist, mit einem Chlorid, Fluorid, Bromld, Oxyehlorid, Cxyfluorid oder Oxybromid des Platins, Rutheniums, Osmiums, Iridiums, Palladiums, Niobs, Tantale, Molybdäns oder Wolframs auf 175 bis 2500C eine viertel bis 20 Stunden lang erhitzt. Gegenstand der Erfindung sind ferner die auf diese Vfelse hergesteilten neuartigen Addltlonsvsrbi'ndungen.
Pas als Auagangsmaterlal verwendete lineare Polyphcrphornitrilchlorid ist ein bekannter Stoff, der wie folgt her»
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gestellt werden kann. Überschüssiges Fhosphorpentachlo» rid wird mit Ammoniumehlorid unter wasssrfreien Beciingungen in einem Lösungsmittel auf Rückflußtemperatür er-
, In.
hitzt, .wobeiein/Benaol unlöslicher wachsartiger polymer
Feststoff gebildet wird, dessen Molekulargewicht etwa 550 bis I.500 beträgt und dessen Zusammensetzung -wahrscheinlich die folgende ist:
Cl C-PNCl2-Jn PCI* · PCl6"" Cl)
Hierbei (und stets auch im folgenden) ist η eine ganze Zahl zwischen > und 15.
Dieser waohsartige Feststoff wird dann gemäß einem 'Xn der gleichzeitig eingereichten Anmeldung ...... (Anwalts akte 573Ο5 USA 6?4 744)beanspruchten Verfahren 2 bis 8 Stunden unter einer inerten Atmosphäre,z*B. unter Stickstoff, auf 240 bis 2600C, vorzugsweise 243 bis 255cO und insbesondere etwa 250 C, /feinem Druck von vorzugsweise 1 bis 2 Atmosphären erhitzt, wobei Phosphorpentachlorid (PCIe) freigesetzt wird. Das Produkt ist eine bensollös» liehe viskose Flüssigkeit mit einem Molekulargewicht von etwa 700 bis 1700 und der folgenden Formel
,JnPCi* er C»)
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Das durchschnittliche iioj.ekularg8V?icht des Produkte:; steigt bei Portsetzung des Erhitsens an, da sich die Moleküle Jeweils paarweise unter Abspaltung von PCl,-miteinander verbinden. Das Erhitzen sollte nicht so lange fortgesetzt werden, daß sioh ein merklicher Teil des Produktes in "anorganischen Kautschuk" umwandelt und sollte abgebrochen werden, wenn kein Phosphorpenta~ chlorid mehr freigesetzt wird.
Gemäß vorliegender Erfindung wird das Polymere der Formel IX mit einem Metallhalogerfd (hierunter werden auch Oxyhalogenide verstanden) der obigen Definition umgesetzt. Zu den verwendbaren Metallen gehören die Übergangsmetalle der 5· und 6. Periode der Gruppen VE, VIB oder VIII des Periodensystems der Elemente mit einer stabilen Oxydationszah.1 von 4, 5 oder 6.
Besonders bevorzugt wird ein Halogenid verwendet, bei dem aufgrund der bevorzugten !Coordinationszahl des Metalles noch ein oder zwei weitere Liganden über die stabile Oxydationszahl des Metalls hinaus erforderlich sind, damit Addit iodverbindungen maximaler thermischerund hydrolytischer Stabilität erhalten werden. Die bevorzugten Halogenide besitzen daher die folgenden Formeln
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wobei M eines der oben genannten Metalle ist, X ein Chloroder Fluoratom bedeutet und
χ = 4 wenn M Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium oder Palladium ist;
χ = 5 wenn M Niob, Tantal, Molybdän oder WqIfram ist; χ » 6 wenn M Wolfram ist;
χ = 5 wenn M Niob ist;
y « 4 wenn M Wolfram ist und
?. - 2 wenn M Wolfram oder Molybdän ist.
Unter den Reaktionsbedingungen setzen sich die Metallhalogenide als Anlonen mit den Chloratomen an dan endständigen Phosphoratomen und nicht mit anderen Chloratomen des Polymeren um; dies wurde durch kernmagnatische Resonanzspektroskojie bestätigt. Die bei Verwendung der bevorzugten oben ai^egeben-sn Halogenide erhaltenen Additionsverbindungen wcis-en die folgenden allgemeinen Formeln auf:
in denen n, x, y und ζ die obige Bedeutung hebsn und q « 1 oder 2 ist. Die Summen von χ + q, y + q und ζ + q sind jeweils gleich d6n ßtabilen Koordinationszahlen der Metalle.
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Im allgemeinen wird kein Lösungsmittel verwendet. Die zwei Ausgangsstoffe werden tinter einer inerten trockenen Atmosphäre in einen Reaktionskolben gegeben. Die Reaktionstemperatur beträgt 175 bis 25O°C und vorzugsweise 190 bis 2200C.
Der Endpunkt der Umsetssung wird im allgemeinen innerhalb von 1 biß 3 Stunden erreicht, obwohl es bei unterschiedlichen Temperaturen auch langer «lauern kann. Der Endpunkt wird am einfachsten dadurch erkannte deß sich in denn Reaktionskolben eine homogene Lösung bildet.
Chloride oder Oxychloride werden wagen ihrer einfacheren Handhabung den Fluoriden, Oxyfluoriden, Broraiden oder Oxybromlden vorgezogen.
Der» Viert von η kann bequemerweise verhältnismäßig niedrig liegen, z.B. bei 2 bis.6 wie in den Beispielen gezeigt, doch läßt sich die Erfindung auch auf höhermolekular^ Polymere mit η bis zu 15 anwenden. Bei Herstellung von Additionsverbindungen höheren Molekulargewichts muß die gewünschte Kettenlänge durch eine ,, .tsprechend fortgesetzte Polymerisation vor der Umsetzung mit dem Metell» halogenid aufgebaut werden. Die erfindungsgemäß herge»
903822/1123:
stellten Additionsverbindungen zeigen bemerkenswerte thermische und hydrolytische Stabilität. Es wird ansenommen, daß diese Stabilitäten auf die Ubergangsflietallanionen zurückzuführen sind, die in erster Linie öen endständigen Gruppen der Ketten zugeordnet sind. Sobald eine Substitution der Chloratome in den Inneren-(PNCl2)-einheiten stattfindet, wird eine sofortige Abnahme der thermischen und hydrolytischen Stabilität beobachtet.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung sollen die folgenden Beispiele dienen.
Darstellung des linearen Phosphornitrilehlorids
B'einteiliges Airanoniumchlorid wurde durch Umsetzung von überschüssigem Chlorwasserstoff mit 51,0 g (3,0 Mol) Ammoniak in 2000 ml wasserfreiem Chlorbenzol dargestellt.' Anschließend wurden 780 g (3,78 Mol) Pho3phorpentachlorid zu der sich ergebenden Aufschri&nnunß ζ agesetzt. Die Reaktionsmischung wurde unter Rühren und unter einer Schutzatmr.sphMre von trockenem Stickstoff 3 stunden lang auf Rückflußtemperatür erhitzt. Der freigesetzte Chlorwasserstoff wurde aufgefangen und durch Titration mit 2n-Katrlumhydroxyd quantitativ bestimmt.
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Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, sobald die theoretisch berechnete Menge von 12,0 Mol Chlorwasserstoff freigesetzt worden war.
Durch Aufarbeiten des Reaktionsgemisches wurde ein benzolunlöslichem, chloroformlösliches wachsartiges lineajnes Polyphoephornitrilchlorid in einer Menge von 760 g (82$
in
Ausbeute) neben 12o g ^etrol&ther löslicher weißer Kristalle
cyclische Verbindung) erhalten. Das kernmagnet!sehe Resonansspektrum zeigte, daß es sich bei diesem Polymeren um die Verbindung-3er obigen Formel I handelte.
Dieses Polymere wurde in einen mit einem Stickstoffeinlaß, einem Rührer und einem RUckflußkUhler mit üasafoleitung versehenen Harzkolben gegeben, in dem es 6 Stunden lang unter Rühren und unter einer Schutzschicht aua trockenem Stickstoff auf 250 - 100C erhitzt wurde. Ss wurde ein Polyphosphornitrilchlorid der Formel XI erhalten, dessen Molekulargewicht bei etwa 800 laß, was einem Wert von η « etwa 2-4 entspricht.
Beispiel 1
Das lineare Phosphornitrilchlorid der Formel I wurde mit jeweils äquimolaren Mengen (jeweils 0,5 Mol) Niobpenta-
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Chlorid ohne Lösungsmittel vermischt.
Die Mischung wurde unter trockenem Stickstoff bei Atmoephärendruck auf 2000C erhitzt. Während der Umsetzung wurden die sich als Nebenprodukte an den kühleisen Teilen der Apparatur kondensierenden Peststoffe entfernt. Nach etwa 1 Stunde war die Umsetzung vollständig, was sich daraus ergab, daß sich in dem Reaktionsgefäß eine homogene Lösung gebildet hatte. Die Additionsverbindung des linearen Phopshornitrilchlorids wurde isoliert und analysiert, wobei folgende Ergebnisse gefunden wurden:
berechnet für PK r Ni,- NbCl10* P 17, lj K 6,2; Cl 67,5
5,5 4,5 19 m o^2
gefunden! P 17,2; N 5,5; Cl 68,6
Nb 9,3
Diese Ergebnisse bestätigen die Fortsei dfPNCIgJ J1PCl5NbCl6 .
in der η etwa 4,5 1st, d.h. zwischen 4 und 5 Hegt.
$09822/1121*
- ίο -
Irx den Beispielen S. bis 8 wurde das Verfahren des Beispiels 1 wiederholt, wobei verschiedene Halogenide oder Oxyhalogenide Jeweils in äquimolaren Mengen mit dem linearen Phoaphornitrilchlorid bei Verwendung von Jeweila 0,03 bis 0,1 Mol der beiden Auagangssubstansen miteinander umgesetzt wurden. Die Elementaranalyse und/ oder die daraus abgeleitete Zusammensetzung der Additionsverbindung sind in der folgenden Tabelle angegeben, In die auch die Ergebnisse des Beispiels 1 und die beobachteten Eigenschaften einiger der neuartigen Additionsverbindungen aufgenommen sind«
Tabelle
Versuch Nr. ί 1
2
<o
O
«ο 3
OO
Ni .
w. 6
W-
7
δ
Halogenid Produkt Struktur 6
4
5
5
5
Eigenschaften
El^sientar-
analyse
A jn viskoses goldfarbenes
Öl, stsbil bis y5%Q C
dunkelbraunes öl
schwach gelbes öl,
stabil bis >5^0°C
viskoses gelbes öl,
stabil bis >5^0°C
C)
0
ro
0
Niobpentachlorid
Molybdänpentachlorid
Tantalpentachlorid
Platintetraehlorid
Woirranäiexachlorld
HuthenluBitetrachlorld
Ni oboxychlorid
Woirrarodioxyctaorid
P5)5N^5NbCl19·
P7N6MOCl22
P5N^Cl18Ta
P5N4Cl16NbO
P7N6Cl19WO2
3Cl3NbCl6
PCl3MoCl6
PCl5TaCl6
PCl2PtCl6
PCl2WCIg
PCl2RuCl6

Claims (1)

1. Verfahren zur Herstellung von Additionsverbindungen linearer Phosphornitrilchlorid-Polyraerer., dadurch gekennzeichnet, daß man. ein lineares Phosphornitriichlorld der allgemeinen Formel
CIfPNCl2-Jn PCl| Cl""
in der η eine ganze Zahl zwischen 3 und 15* vorzugsweise zwischen 3 und 5 ist, 1/4 bis 20 Stunden lang mit einem Chlorid, Fluorid, Bromid, Oxychloride Oxyfluorid oder Oxybromid des Platins, Rutheniums, Osmiums, Iridiums, Palladiums, Niobs, Tantals, Molyb^ däns oder Wolframs auf 175 bis 250°C erhitzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet* daß man eine Metallverbindung verwendet, in der das Metall des Chlorids, Fluoride, Oxychloride, Oxyfluoride, Bromids oder Oxybromids über die stabile Oxydationszahl des Metalles hinaus ein oder zwei weitere Liganden benötigt.
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5. Thermisch und hydrolytisch stabile Additionsvorblndungen der folgenden allgemeinen Formeln
Cl [-PNCIg-Jn PCl4.q MOCly
y+Q
in denen q eine ganze Zahl zwischen 1 und 2 ist und in einer einzelnen Formel den gleichen Wert hat, M Platin, Rubidium, Osmium» Iridium, Palladium, Niob, Tantal, Molybdän oder Wolfram bedeutet,
χ « 4 wenn M Platin, Rubidium, Osmium, Iridium oder Palladium ist,
χ m 5 wenn M Niob, Tantal, Molybdän oder Wolfram ist,
χ * 6 wenn M Wolfram ist,
y β 5 wenn M Niob ist,
y * 4 wenn M Wolfram ist und
z. «= 2 wenn M Wolfram oder Molybdän ist und die Summen, χ + Q, y + q und ζ + q jeweils der stabilen Koordinationszahl des Ubergangsmetallatoms entsprechen.
ugs:ma
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