DE18011C - Tiegeldruckpresse für Schön- und Widerdruck auf endlosem Papier - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15: Druckerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. August 1881 ab.

Im Gestell X liegen die Papierrolle JV, die Papierleitungsrollen O O¹ PP¹ QQ¹ T, der Papierschneideapparat cc¹, der Ablegetisch S und die beiden Tiegel A¹B¹, welche mit einer Filzplatte bedeckt sind. Gegen diese Tiegel, die man vermittelst einer Schraube vor- oder zurückstellen kann, legt sich das Papier während des Druckes. Schliefslich befindet sich am Gestell X noch die Triebwelle mit ihren Triebscheiben, sowie das Zahngetriebe DEE¹. Letzteres ist mit Kurbelzapfen FF¹ versehen, welche durch die bei HH¹ befestigten Kurbelstangen GG¹ die Gestelle YY¹ um die Zapfen C C¹ drehen.

Die beweglichen Gestelle Y Y¹ tragen den Schwärzapparat und die mit dem Satz versehenen Formrahmen A und B.

Der Schwärzapparat eines jeden beliebigen Gestells wird aus den Schwärzwalzen /¹J²/³ und /⁴y⁵/⁶ gebildet, die von den Stangen a¹ a¹ a^z a* a⁵ a⁶ getragen werden; letztere sind mit den Sectoren KK¹ verbunden, welche in die Zahnstangen L L¹ eingreifen.. Diesen Zahnstangen wird die Bewegung durch die Kurbeln ertheilt, welche auf denselben Wellen sitzen, wie die Zahnräder E und E¹.

Nachdem sich die Formrahmen A und B von den Tiegeln A¹ und B¹ entfernt haben, gehen die Schwärzwalzen längs der geneigten Ebenen herunter und passiren zweimal die Satzformen, gegen welche sie durch Spiralfedern gedrückt werden. Hiernach gehen die Satzformen gegen das Papier, welches auf den Tiegeln A¹B¹ aufliegt, und indem man der Richtung des Papiers folgt, sieht man, dafs der Druck auf der Vorderseite und der Rückseite des Papiers erfolgt. Das Papier wird, nachdem es den ersten Druck erhalten hat, über die Walzen Q und Q¹ nach dem Tiegel B¹ geführt.

Der Abzugapparat besteht aus einer Walze T, gegen welche sich mehrere auf einer Stange verschiebbare Ringe u legen, welche das Papier nur an den nicht bedruckten Stellen berühren. Das Papier wird zwischen der Walze T und den Ringen u hindurchgezogen, von einem Schneidapparat c c^x durchschnitten und auf den Tisch ,S abgelegt.

Fig. 2 und 3 zeigen eine Modification des in Fig. ι dargestellten Schneid- und Abzugapparates. Hier erfolgt das Abrollen des Papiers zwischen den Rollen O und O^l vermittelst der Frictionsscheiben 1 und 2. Die Scheibe 1 ist auf derselben Welle wie O befestigt und ertheilt dieser die Bewegung. Die Scheibe 2 läfst sich auf der verticalen Welle, welche letztere ihre Bewegung durch ein konisches Räderpaar von der Hauptwelle erhält, auf- und abschieben und ermöglicht es so, der anderen Frictionsscheibe 1, also auch der Rolle O eine variable Geschwindigkeit zu geben.

Das Auf- und Abschieben der Frictionsscheibe 2 wird durch eine Gabel 4 bewirkt, welche mit Hülfe einer Schnecke 5 gestellt wird. An der Rolle T befindet sich ein Sperrrad V, welches durch die Sperrklinke W gedreht wird. Letztere steht in Verbindung mit dem Zahnrad X, welchem durch die oben mit einer Zahnstange versehene Schubstange Y eine oscillirende Bewegung ertheilt wird. Am unteren Ende von Y befindet sich der Zapfen Z, -welcher

in einem Schlitz der Scheibe R ¹ verstellbar ist, wodurch der Stange Y die auf- und niedergehende Bewegung ertheilt wird. Gegen die Rolle T drücken eine Anzahl verstellbarer Rollen u, Fig. 3, wodurch das Papier gleichmäfsig vorgeschoben wird. Nachdem dasselbe die Rolle T passirt hat, gelangt es unter den Schneideapparat. Dieser ist aus zwei Messern zusammengesetzt, von denen das eine fest, das andere an einem beweglichen Support S, Fig. 2, befestigt ist, welcher durch die Zugstange T¹ auf- und abbewegt wird. Diese steht in Verbindung mit den Hebeln U¹ V¹ W¹, Fig. 2 und 3, auf welchen letzteren das Excenter χ wirkt, wodurch dessen Bewegung auf das Messer im Support 5 übertragen wird. Der Hebel y' und die Schubstange ζ¹ übertragen die Bewegung von v¹ auf die andere Seite der Maschine. Vom Schneideapparat gelangen die abgeschnittenen Bogen auf den Ablegetisch G.

Die Fig. 4, 5 und 6 stellen den Tiegel A bezw. B in drei verschiedenen Ansichten dar.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Das feste Gestell X mit den Tiegeln A¹ und B¹ in Verbindung mit oscillirenden Formrahmen A und B zum Zweck des Schön- und Widerdruckes auf endlosem Papier.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.