DE179261C - - Google Patents

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DE179261C
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milk
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/20Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from milk, e.g. casein; from whey

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

-te -■
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■— JVi 179261 KLASSE 53«. GRUPPE
G. E. MARSMANN in HAMBURG.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Juli 1904 ab.
Alle bisher aus der Kuhmilch gewonnenen trockenen Eiweißstoffe (Kasein) sind denaturiert; sie haben vor allem mit dem Quellungswasser auch den kolloidalen Charakter verloren, sind demgemäß nicht mehr quellungsiähig und verbinden sich nicht mit Wasser zu einer der frischen Kuhmilch ähnlichen Flüssigkeit. Günstigenfalls bleiben sie im Wasser eine Zeitlang schwebend oder werden durch geeignete Zusätze (meistens alkalische) in eine wasserlösliche Form übergeführt. In wasserlöslichem Zustande kommen sie aber in der Kuhmilch überhaupt nicht vor, sondern ihr genuiner Zustand ist die unlösliche, aber quellbare Form.
Vorliegende. Erfindung bezweckt die Gewinnung des Milcheiweißes in der genuinen Form, um ihm damit für die weitere Verwendung alle die Vorteile zu erhalten, die das Eiweiß in der frischen Kuhmilch besitzt, solange es nicht
20. denaturiert ist.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß das aus bei mäßiger Temperatur eingedickter Milch in bekannter Weise mit Ammoniumsulfat oder anderen ähnlich wirkenden Mitteln ausgefällte, noch feuchte, breiartige Eiweiß auf die mit Leinwand o. dgl. überzogene Oberfläche einer gelochten, z. B. aus engmaschigem Draht bestehenden Hohltrommel aufgestrichen wird, die sich zweckmäßig um eine wagerechte Achse dreht und mit gebranntem Kalk gefüllt ist. Nach dem Austrocknen werden die aufgestrichenen Eiweißstoffe durch Anfeuchten mit Wasser auf der Trommel ausgewaschen. Der in der Trommel befindliche gebrannte Kalk bewirkt eine geregelte gleichmäßige Wasserentziehung unter Vermeidung der Wasserabgabe an die Außenluft. Hierdurch wird erreicht, daß das Eiweiß in der quellbaren Form verbleibt.
Das Eintrocknen des Eiweißbreies auf der beschriebenen Hohltrommel hat gegenüber den bekannten Eintrocken verfahren mittels Tonzylinder oder Platten den Vorteil, daß infolge der regulierbaren und wesentlich schwächeren Wirkung überhaupt erst die Gewinnung eines genuinen Eiweißes möglich erscheint. Die Saugwirkung des porösen Tones ist nämlich so stark, daß nicht nur das dem Eiweiß anhaftende Wasser entfernt wird, sondern daß auch das sogenannte Kristallwasser oder das Quellungswasser entzogen wird. Eine Regulierung dieser Saugwirkung'ist bei Tonplatten ausgeschlossen.
Bei der beschriebenen Hohltrommel, bei welcher das Eiweiß durch Leinen und ein Sieb von dem das Wasser ansaugenden Kalk getrennt ist, kann dagegen die Saugwirkung so reguliert werden, daß eine zu weitgehende Wasserentziehung, d. h. inbesondere die Entziehung des Kristallwassers, vermieden wird.
Da bei der Wasserentziehung und dem Auswaschen des auf den Trommelumfang aulgestrichenen Eiweißbreies das Wasser in die Hohltrommel hineinfließt, so kann auch das sich bildende Ammoniak nicht gegen die Strom- , richtung von innen nach außen zu dem Eiweiß gelangen. ·
Die Feuchtigkeit wird durch den Leinwandmantel hindurch rasch von dem Kalk absorbiert, so daß der Brei sehr schnell trocknet. Das entstehende Calciumhydrat .zersetzt das in dem Brei enthaltene Ammoniumsulfat, infolgedessen gelingt es durch mehrmaliges Anfeuchten des
Breies leicht, diesen von sämtlichen bei der Fällung mitgerissenen Salzen zu befreien.
Um Aussalzungsmaterial zu ersparen, empfiehlt es sich, die Milch vor dem Aussalzen auf etwa ein Drittel ihres Volumens einzudampfen, wobei jedoch die Temperatur so niedrig zu wählen ist, daß das Milcheiweiß nicht seine genuinen Eigenschaften verliert. Man wird deshalb zweckmäßig eine Temperatur
ίο wählen, die 31p C. nicht übersteigt.
Das nach diesem Verfahren gewonnene Eiweiß bietet dem gewöhnlichen Eiweiß gegenüber folgende bedeutsame Vorteile:
τ. Das trockene genuine Eiweiß verleiht bei seiner Verwendung zur Herstellung von Kuchen und zu anderen Backzwecken den damit be-' reiteten Speisen einen so ausgezeichneten Wohlgeschmack, wie wenn sie einen sehr reichen Milchzusatz erhalten hätten. Jedes der bisher bekannten (denaturierten) Kasein- oder Milchpulverpräparate erteilt dagegen Speisen oder Backwaren einen unangenehmen (käseartigen) Beigeschmack, der wahrscheinlich davon herrührt, daß das Kasein infolge des benutzten Trocknungsverfahrens denaturiert und in Parakasein verwandelt wurde.
2. Milchpulver, welche unter Zuhilfenahme von genuinem Kasein bereitet wurden, sind auch in kaltem Wasser vollkommen und leicht löslich, wobei zu beachten ist, daß es sich bei dieser scheinbaren Löslichkeit nicht um ein wirkliches Lösen, sondern vielmehr um ein Aufquellen in Wasser handelt.
Als Ausgangsmaterial verwendet man bei dem neuen Verfahren gewöhnlich die in den Molkereien als Abfall gewonnene Magermilch.
Geht man jedoch nicht von Magermilch,
sondern von Vollmilch aus, so erhält man bei dem Aussalzen neben dem Eiweiß auch das gesamte Fett. Das Fetteiweißgemenge wird als
dann in gleicher Weise dem beschriebenen Reinigungs- und Wasserentziehungsverfahren unterzogen" und es entsteht ein vorzügliches Vollmilchpulver.
Da das Fett der Milch hierbei nicht, wie bei fast allen bisher bekannten Verfahren zur Darstellung von Milchpulver, bei erhöhter Temperatur behandelt wird, so zeigt das aus dem nach dem neuen Verfahren gewonnenen Eiweiß bereitete Milchpulver wesentliche Vorteile. Es enthält noch die aromatischen Bestandteile des Butterfettes und vermengt sich schon mit kaltem Wasser zu einer der rohen Milch durchaus gleichen Flüssigkeit. Ferner scheidet die regenerierte Milch beim Erwärmen das Fett nicht in großen ölartigen Buttertropfen an der Oberfläche ab, sondern hält es auch nach dem Kochen vollkommen in Emulsion.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von trockenem, reinem, genuinem Milcheiweiß, dadurch gekennzeichnet, daß das aus bei mäßiger Temperatur eingedickter Milch in bekannter Weise mit Ammoniumsulfat oder ähnlichen Mitteln ausgefällte Eiweiß auf die mit Leinwand o. dgl. überzogene Oberfläche einer gelochten, sich zweckmäßig um eine wagerechte Achse drehenden, mit gebranntem Kalk gefüllten Hohltrommel aufgestrichen wird, worauf nach dem Antrocknen die Masse durch Anfeuchten mit Wasser ausgewaschen wird und schließlich die vollständige Wasserentziehung auf der Trommel durch den gebrannten Kalk erfolgt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1,' dadurch gekennzeichnet, daß Vollmilch verwendet wird, zum Zwecke, ein zur Herstellung frischer Milch dienendes genuines Fetteiweißgemenge zu erhalten.
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