DE1785711A1

DE1785711A1 - Synthetische verbundfaeden

Info

Publication number: DE1785711A1
Application number: DE19671785711
Authority: DE
Inventors: Tsuneo Aizawa; Yasuhiko Nukushina; Shiga Ohtsu; Miyoshi Okamoto; Koji Watanabe
Original assignee: Toray Industries Inc
Current assignee: Toray Industries Inc
Priority date: 1966-01-07
Filing date: 1967-01-05
Publication date: 1976-10-21
Also published as: FR1513531A; GB1171843A; DE1660651A1; DE1660651C3; DE1785711B2; US4350006A; US3531368A; DE1785711C3; DE1660651B2

Description

IfATfNTAHWKLTE DR. E WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN . _ DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT I /QO/ I I

MDNCHEN HAMBURG

TfJJFON : 55 54 76 8000 MDNCHEN 2,

TfIECRAMME: KARPATENT MATHILDENSTRASSE 12

TEIfX : 529068 KARPD

20.MaI 1976 W 42 470/75 - Ko/Z P 17 85 711-3-26

Toray Industries, Inc. Tokio (Japan)

Synthetische Verbundfaden

Die Erfindung betrifft synthetische Verbundfaden vend ähnliche Materialien von einer neuen Struktur. Insbesondere betrifft die Erfindung synthetische Päden, worin sehr viele feine Fadenteile jedes !Fadens dicht zusarraen ohne Lücken angeordnet sind, wobei die sehr feinen Fadenteile aus zwei Polyroerelenenten aus unterschiedlichen Polymeren bestehen und jedes FJleraent dos gleichen Polyaeren kontinuierlich in Richtung der IPaserachse verläuft.

Es sind bis jetzt zahlreiche Polymerisate bekennt. Einige von ihnen wurden diireh Spinnen zu synthetischen ITäden verarbeitet und v/erden in großera Umfang und vorteilhaft sowohl für

609843/0450 . ^BA0

-· 2 —·

Heira- als auch für Industriezweeke verwendet. Trotz der vielen Vorteile dieser gebräuchlichen synthetischen Fäden "besitzen sie jedoch auch Fachteile oder Fehler und sind in ihrer Verwendung "beschränkt. Dies ergibt sich aus der Begrenzung der den Polymerisaten eigenen Eigenschaften, aus welchen die synthetischen Fäden hergestellt sind.

Auf dem Gebiet von synthetischen Fäden wurden Anforderungen gestellt, die Fäden aus Polymerisaten zu verbessern, wenn der Young-Iiodul niedrig ist, die Anfärbbarkeit schlecht ist, die Farbechtheit unterlegen ist, die Schrumpfung zu hoch oder niedrig ist, die Dimensionsstabilität unbefriedigend ist, wollähnliche Fäden erwünscht sind, der Griff der Fadenoberflächen schlecht ist, die Fäden, falls erwünscht, nicht zu feinen Fäserchen oder Fibrillen verarbeitet werden können, die Eigenschaften unter Wärmeeinwirkung veränderlich sind, die Haftung an Gummi gering ist, die Fasern oder Fäden nicht sehr fein gemacht werden können, eine Erhöhung der Kräuselstabilität erwünscht ist, eine Änderung der Beständigkeit gegenüber Biegen in irgendeiner Weise erwünscht ist, eine Änderung der Fadendichte erwünscht ist, eine Abnahme der Dimensionsstabilität und der Flachstellenbildung von Reifencord, der aus derartigen Fäden hergestellt ist, erwünscht ist, eine Änderung der Eigenschaften anderer Gegenstände (Darmsaiten) erwünscht ist, z.B. eine Änderung des Tons einer Saite der Gitarre, eine Änderung der elektrostatischen Eigenschaften von Fäden, der Dehnung oder der Elastizität erwünscht ist, sowie in vielen anderen möglichen Fällen.

Um eine derartig große Anzahl von Anforderungen zu erfülle^ wurden verschiedene Versuche ausgeführt. Eine dieser Arbeitsweisen wäre das Auffinden eines neuartigen Polymerisats und das Einführen desselben in die Technik. Die jüngere Entwicklungsrichtung zeigt jedoch, daß ein derartiger Weg sehr schwierig zu verwirklichen ist. Ein anderes Verfahren besteht in der Herstellung einer Polymerisatmischung. Da jedoch Polymerisate eine hohe Viskosität und ein hohes Moleku-

609843/0450 bad owginal

largewicht "besitzen, ist es schwierig, sie ohne -weiteres zu mischen und außerdem müssen sie rasch gemischt werden, damit keine Zersetzung oder Viechseiwirkung auftritt. Wenn die erforderliche Mischdauer zu lang ist, wird häufig eine Änderung der Qualität der Polymerisate festgestellt. Wenn zu viele Polymerisate miteinander vermischt werden, können die Vorteile des einzelnen Polymerisats verlorengehen. Auch wenn die Ausnutzung der Wechselwirkung von diesen Polymerisaten erwünscht ist, hält diese Reaktion nicht in einem Blockierungssustand an, sondern sie neigt zum Portschreiten "bis zu einem Willkür- ä liehen Zustand. Außerdem besitzen die aus einer Polymerisatmischung erhaltenen Fäden keinen Aufbau, worin die dispergierten Polymerisate in einer sehr lagen Portführung in Längsrichtung der Paserachse vorhanden sind (vgl. Fig. 3), und aus diesem Grund können die Eigenschaften, z.B. die Festigkeit, jedes Polymerisats nicht vollständig vorteilhaft ausgenutzt werden.

Ein weiteres Verfahren zur Erfüllung der vorstehend genannten Anforderungen besteht in der Herstellung eines Verbundfadens. Die "bisher "bekannten Verbundfaden sind "besonders vorteilhaft für die Herstellung von gekräuselten Garnen und derartige Fäden sind im Handel in vielen Ländern der Erde. Diese Fäden sind auf einem derartigen "besonderen Anwendungs- * gebiet brauchbar und wirksam, sie sind jedoch nicht zufriedenstellend "bezüglich der Erteilung von verschiedenen Eigenschaften, die von synthetischen Fäden verlangt werdsi

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von neuen synthetischen Verbundfaden oder dgl., die die Eigenschaften von wenigstens zwei Polymerisaten in vorteilhafter Weise aufweisen und die vorstehend geschilderten Bedürfnisse und Anforderungen der Technik zufriedenstellen .

6038U/0AB0

Diese neuen synthetischen Fäden gemäß der Erfindung weisen die Eigenschaften der zwei Polymerisate, die gleichförmig gemacht sind, in vorteilhafter Weise auf. Fäden unterliegen im allgemeinen wiederholten Biegebeanspruchungen. Jedoch auch in diesem Fall erleiden die synthetischen Materialien gemäß der Erfindung die Beanspruchung gleichförmig und die Beanspruchung durch Biegung ist kaum auf bestimmte Stellen zu konzentrieren. Das synthetische Material gemäß der Erfindung zeigt ein sehr stabiles Verhalten bei den Streck- und Aufwickelarbeitsgängen. So verhalten sich die synthetischen Fäden gemäß der Erfindung in der Weise, als ob sie aus einem einzigen neuen Polymerisat anstelle von wenigstens zwei Polymerisaten hergestellt wären. Überdies besitzen die synthetischen Fäden gemäß der Erfindung ein besonders gutes Verhalten bezüglich der Dimensionsstabilität, die einen wichtigen Faktor bei der Bewertung von Fäden darstellt. Der Young-Modul kann entsprechend dem Verwendungszweck sehr einfach erteilt werden. Wenn die synthetischen Fäden gemäß der Erfindung als Reifencord verwendet werden, ist die Flachstellenbildung wesentlich verbessert. Die Anfärbbar-■ keit ist ein weiterer wichtiger Faktor von synthetischen Fäden; wobei die Fäden gemäß der Erfindung sehr gleichförmig gefärbt werden können. Ferner kann man die Fäden gemäß der Erfindung auch zu mattierten Fäden verarbeiten.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch synthetische Verbundfäden erreicht, wobei jeder Faden zwei unterschiedliche Polymerelemente besitzt, wobei eines der Polymerelementejeweils im Hinblick auf die Länge, kontinuierlich in Form zahlreicher ultrafeiner etwarunöLLcha?Fäden ohne Verzweigung, Verbindung und kurzer Fibrillen in dem anderen Polymerelement und im jeweiligen Querschnitt praktisch über die Querschnittsfläche als feine Inseln in dem Meer, des letzteren Polymerelements ohne überlappte Rippenschichten und Einrollschichten verteilt

BAD ORIGINAL

6098 4 3/(KSO

ist und dadurch ausgezeichnet ist, daß

A. bei Betrachtung - irgendeiner Längsrichtung der Fäden jede der Inseln gleichförmig, kontinuierlich, ohne Unterbrechung als praktisch prallele Linien in jeden Längsschnitten des Fadens sind und

B . bei Betrachung irgendeines Querschnitts des Fadens a) eine Anzahl der Inseln gleichförmig über das Meer, gleichförmig in Form von Tupfen oder Flecken angeordnet und gleichförmig voneinander in dem Meer verteilt ist, b) jeder der Inseln rundlich ist und die runden, fleckenförmig verteilten Inseln um die anderen Inseln herum angeordnet sind, c) die rundlichen Inseln praktisch die gleiche Verteilung und Einheit " gleichförmig innerhalb des Meeres über den ganzen Faden hinweg besitzen und d) das Meer gleichförmig um jede runde Insel in etwa der gleichen Dicke ohne Lücken verteilt ist und

C. der Faden praktisch homogen ist und die Biegungsbeanspruchung praktisch gleichförmig über den Faden ausgeübt wird

Die synthetischen Fäden gemäß der Erfindung mit derartigen Eigenschaften umfassen einen Faden, in welchem sehr viele feine Fadenteile dicht zueinander ohne Lücken angeordnet sind, wobei die feinen Fadenteile aus zwei Polymerisateleisenten bzw. -komponenten mit einer verschiedenen Zusammensetzung bestehen, wobei jedes Element des gleichen Polymerisats in Längsrichtung der Achse des feinen Teils kontinuierlich ist. Bei Betrachtung des synthetischen Fadens gemäß der Erfindung aus einem verschiedenen Winkel können dessen Struktureigenschaften genauer erfaßt werden. So zeigt die Querschnittsansicht der Struktur zahlreiche Inseln von einem Polymerisat, die als Tupfen oder kleine Flecken in enger Anordnung in einer von dem anderen Polymerisat gebildeten Meer vorhanden sind. Der Längsschnitt zeigt, daß die Polymerisate, Vielehe die Masse oder den See

609843/0450

und die Inseln bilden, in Längsrichtung ohne Unterbrechung kontinuierlich sind.

Die gemäß der Erfindung verwendeten Polymerisate können aus irgendeinem Polymerisat bestehen, vorausgesetzt, daß es von faserbildender Qualität ist. Beispiele für brauchbare Polymerisate sind die bisher allgemein bekannten Polymerisate der Polyamid-, Polyester-, Polyacryl-, Polyurethan- und PoIyolefinreihen. Gemäß der Erfindung wird gewöhnlich eine Kombination von Polymerisaten aus verschiedenen Reihen, z.B. ein Polyamid mit Polyester, Polyamid rait Polyolefin und Polyester, rait Polyolefin in vorteilhafter Weise verwendet. Selbstverständlich können auch Kombinationen von Homopolyamid mit Mischpolyamid, verschiedenen Mischpolyaraiden miteinander, Homopolyester mit Mischpolyester, verschiedenen Mischpolyestern miteinander und von Polymerisaten von völlig gleicher chemischer Zusammensetzung untereinander, die jjedoch einen verschiedenen Polymerisationsgrad aufweisen, zur Anwendung gelangen. Die V7ahl der Polymerisatkorabination ist häufig von Wichtigkeit und vorzugsweise wird eine Kombination verwendet, bei welcher die Fehler oder Mangel der Polymerisate gegenseitig aufgehoben sind. Bei Verwendung einer Kombination von Polyamid und PoIyester ist der niedrige Young-Modul des Polyamids durch den Polyester aufgehoben, der einen höheren Young-Modul besitzt, so daß der Young-Modul durch den zusammengesetzten Faden hindurch gleichförmig werden kann; ferner ist die schlechte Anfärbbarkeit des Polyesters durch die ausgezeichnete Anfärbbarkeit des Polyamids ausgeglichen. Bei dem " den gemäß der Erfindung, der aus sehr feinen Teilen, besehend aus Polyamid- und Polyester-Einheiten, zusammengesetzt ist, ist die Aufhebung der Mängel bei der Polymerisate durch den Faden hindurch. homogen. Auf diese Weise sind in dem Faden die verschiedenen Mangel der gebräuchlichen zusammengesetzten Fäden oder Garne,

BAD ORIGINAL

609843/0450

die durch das Polymerisatmischverfahren erhalten \*erden, vollständig "beseitigt. Die üblicherweise verwendeten Zusätze, z.B. Hitzestabilisator, Lichtstabilisator, Schutzmittel gegenüber Verfärbung, antistatisch machendes Mittel und Mattierungsmittel können den gemäß der Erfindung verwendeten Polymerisaten einverleibt werden. Damit die synthetischen Fäden oder ähnliche Gegenstände gemäß der Erfindung die Vorteile sehr ausgeprägt aufweisen, soll vorzugsweise die Anzahl der den Faden "bildenden sehr feinen Teile 10 oder darüber sein.

Der synthetische Faden gemäß der Erfindung -wird erhalten, indem man eine fließfähige Masse von zwei Polymerisaten in der Weise abgibt, um diese in Angranzung aneinander kontinuierlich in Längsrichtung zu bringen, die abgegebenen fließfähigen Massen zusammen in einer kontinuierlichen und eng aneinander grenzenden Weise anordnet und diese Anordnung durch die Spinnöffnung ausspinnt. Gemäß dieser Arbeitsweise "werden zwei Polymerisate zu der Spinnöffnung in einen Schichtstrom geführt, was eines der wesentlichen Merkmale des Verfahrens gemäß der Erfindung ist. ITach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann der synthetische Faden mit einer derartig komplizierten Struktur mühelos in technischem Ausmaß hergestellt werden, -wobei such ein synthetischer Faden mit einem beachtlich geringen 2iterwert erhalten werden kann. Die gesponnenen Fäden werden unter Anwendung der bisher bekannten Streckverfohren in ihrer Festigkeit verbessert, um sie zu geeigneten Fäden zu verarbeiten.

Gemäß der Erfindung werden Schmelzspinn-, Naßspinn- und Trockenspinnarbeitsweisen angewendet, wobei das Schmelzspinnen besonders bevorzugt wird. Eine größere Verbesserung kann unter Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung in Verbindung mit dem gebräuchlichen Verbesserungsverfahren erwartet werden, wobei Spinnbedingungen zur Verbesserung der Fäden zur Anwendung gelangen. Beispielsweise können die verschiedenen

BAD OftiuiNAL

609843/0450

"bekannten nicht kreisförmigen Öffnungen angewendet werden. Außerdem können die Fäden gemäß der Erfindung verschiedenen Behandlungen nach der Spinnstufe unterworfen werden, die bisher zur Verbesserung der Fäden vorgeschlagen wurden. Beispielsweise können die Fäden mit Hilfe einer Stauchkammer gekräuselt werden. Andererseits können sie zu Stapelfasern von geeigneten Längen geschnitten werden. Wenn ferner das gewünschte Polymerisat allein in dem synthetischen Faden zurückgehalten wird und andere Polymerisate durch eine Spezialbehandlung entfernt werden, ist es auch möglich, Fäden mit einem sehr feinen Titer zu erhalten. Man kann auf diese V/eise sehr mühelos Einzelfäden mit einem Titer von unterhalb 0,1 den erhalten. Die Überlegenheit eines derartigen Fadens mit einem so feinen Titer als Produkt wurde seit langem erwartet. Jedoch gab es bisher kein technisches Verfahren zur Herstellung eines derartigen Fadens. Außerdem können Gegenstände, die aus sehr feinen Fäden zusammengesetzt sind, durch Verflechten oder Verschlingen der synthetischen Fäden nach einer Strick- und Webarbeitsstufe oder ohne eine derartige Behandlung und durch anschließendes Entfernen der Polymerisate, wobei lediglich das gewünschte Polymerisat zurückbleibt, erhalten werden. Die so erhaltenen Mikcofäden sind bis zur gewünschten Länge kontinuierlich und sind besonders vorteilhaft insofern, als Fäden erhalten werden können, die in der Längsrichtung bis zur gewünschten Länge kontinuierlich sind, verglichen mit den Fäden, die durch Zentrifugalspinnen unter Ausnutzung der Zentrifugalkraft oder durch Düsenspinnen unter Ausnutzung der Düsenpresskraft eines Luftstroms erhalten wurden, wie dies bisher bei der Herstellung von sehr feinen Fäden bekannt war. Ein besonderes Mittel oder eine besondere I-Iethode zur Entfernung der Polymerisate außer dem gewünschten Polymerisat besteht darin, daß man die faserigen Materialien in ein Lösungsmittel taucht, das lediglich

BAD ORIGINAL

609843/0450

die zu entfernenden Polymerisate löst oder daß man lediglich. die zu entfernenden Polymerisate schmilzt oder zersetzt.

Vorzugsweise wird das Herstellungsverfahren gemäß d&r Erfindung mit Hilfe einer Vorrichtung praktisch ausgeführt, die eine Mehrzahl von Abgabeeinrichtungen zur Abgabe von zwei Polymerisaten zur gleichen Zeit und unabhängig voneinander einen Raum, der diese Abgabeeinrichtungen verbindet und zur Aufnahme der aus den.Abgabeeinrichtungen abgegebenen Polymerisa tströme in Form eines Schichtstroms fähig ist, und eine Spinneinrichtung, die an einem Ende mit dem Raum verbunden lsi und am anderen Ende Öffnungen aufweist, umfaßt. ™

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.

Pig. 1 zeigt einen Querschnitt eines synthetischen Verbund fadens gemäß der Erfindung.

Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Längsschnitt der synthetischen Fäden, wie in Fig. 1 gezeigt.

Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt eines nach dem gebräuchlichen Polymerisatmischverfahren erhaltenen Fadens.

Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt einer Ausführungsfonn der Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Herstellung der synthetischen Fäden.

Die Fig. 5 und 6 zeigen Schnittansichten, in welchen an- ( dere Ausführungsformen der in Fig. 4 gezeigten Abgabeeinrichtung dargestellt sind.

Anhand der Fig. 1 und 2 wird nunmehr der Aufbau der synthetischen Fäden gemäß der Erfindung näher erläutert. Der synthetische Faden 1 ist au3 zwei Polymerisaten A und B zusammengesetzt. Er wird aus vielen Einheiten eines sehr feinen Teils 2, bestehend aus dem Polymerisat A, di.» von dem Polymerisat B bedeckt sind, gebildet, die sehr gleichförmig dispergiert sind, Wenn bezüglich des Querschnitts der Teil B als See angesehen wird, ist der Aufbau des synthetischen Materials derartig, daß viele Inseln von Element A gleichförmig in dem See in

609843/0460

- ίο -

Form von Tupfen oder Flecken angeordnet sind. Im Längsschnitt sind "beide Elemente A und B kontinuierlich ohne Unterbrechung in Längsrichtung des synthetischen Fadens 1 (vgl. Fig. 3). Die in Fig. 1 gezeichneten gestrichelten Linien sind imaginäre Linien zur "besseren Verständlichkeit.

TJm die kennzeichnenden Merkmale des synthetischen Fadens der Erfindung klarer herauszustellen, wird der Aufbau des Fadens, der nach dem vorstehend genannten Polymerisatmischverfahrens erhalten v/urde, und des synthetischen Fadens gemäß der

^ Erfindung anhand der Zeichnung verglichen. Der Unterschied kann durch eine mikroskopische Beobachtung im einzelnen erkannt werden und dieser Unterschied ist von großer Augenscheinlichkeit für den Haehweis der vorteilhaften Eigenschaften des synthetischen Fadens gemäß der Erfindung. Dieser Unterschied ist insbesondere bei Vergleich der Längsschnitte von beiden Fäden klar ersichtlich. Der Längsschnitt des nach dem Polymerisa tmischverf a hren erhaltenen Fadens ist in Fig. 3 dargestellt. Aus Fig. 3 ist in Verbindung mit Fig. 2 klar ersichtlich, daß das im Element B verteilte Element A in Längsrichtung des Fadens 2 intermittierend getrennt oder geschnitten ist. Darauf ist die Tatsache zurückzuführen, daß beide Fäden nicht nur in ihren mechanischen Eigenschaften, sondern auch

" in der Anfärbbarkeit voneinander verschieden sind und daß der Aufbau des synthetischen Fadens gemäß der Erfindung besonders vorteilhaft ist.

In Fig. 4 ist ein Rahmengehäuse 101 mit einer Abgabeeinrichtung für einen zusammengesetzten Polymerisatstrom, die aus zwei Abgabeplatten 102 und 103 aufgebaut ist, und einer Spinndüsenplatte T04, die dicht an der Unterfläche der Abgabeeinrichtung gehalten ist, gezeigt. Der obere Teil der Abgabeeinrichtung ist in zwei Kammern 111 und 112 durch eine Trennplatte .105 unterteilt, so daß die Polymerisate A bzw. B in die Kammern 111 und 112 ohne gegenseitiges Vermischen geführt werden

8AD ORIGINAL

609843/0450

können. Ein Zwischenraum 113 ist zwischen den Platten 102 und 103 "begrenzt und mit der Kammer 112 verbunden. Der Polymerisatstrom B wird in den Zwischenraum 113 tt"ber eine Durchführung eingeführt. Die Abgabeeinrichtung für den zusammengesetzten Polyraerisatstrom ist eine Abgabeeinrichtung der Mantel- und Kern-Art (sheath-and-core type), durch welche eine Zusammensetzung, bestehend aus einem Polymerisat A als Kern und einem Polymerisat A als Kern und einem Polymerisat B als Hülle oder Mantel, abgegeben wird. In diese Einrichtung ist der Randteil eines engen Rohres 106, das in eine Durchbohrung durch die Abgabeplatte 102 eingepaßt ist, in die Mitte einer Leitung 107 eingeführt, die in eine Abgabeöffnung 103 der Abgabeplatte 103 eingepaßt ist. Demgemäß wird das durch das enge Rohr 106 zugeführte Polymerisat A von dem durch die Leitung 107 zugeführten Polymerisat B bedeckt, wobei sich die Leitung 107 in den Zwischenraum 113 öffnet; das vom Polymerisat B bedeckte Polymerisat wird dann abwärts durch die Abgabeöffnung 103 abgegeben. Die stromaufwärts liegende Seite oder Einströmungsseite einer Spinnöffnung 109 der Spinndüsenplatte 104 ist nach oben in einem größeren Ausmaß erweitert und bildet einen Zwischenraum oder eine Zelle 110. Diese Zelle 110 liegt wenigstens drei der in der Abgabeplatte 103 vorgesehenen Abgabeöffnungen 108 gegenüber. Damit der synthetische Faden gemäß der Erfindung seine besonderen Merkmale aufweist, liegt vorzugsweise eine Zelle, d.h. eine Spinnöffnung, 3 bis 10 000 Abgabeöffnungen 108 gegenüber. Besonders bevorzugt soll sie 10 oder mehr Abgabeöffnungen gegenüberliegen.

Die Abgabeeinrichtung auf der Rückseite der Spinndüse kann eine Abgabeeinrichtung der nebeneinanderliegenden Art, wie in Fig. 5 gezeigt, oder eine Abgabeeinrichtung einer unabhängigen Art, wie in Fig. 6 dargestellt, außer der Abgabeeinrichtung der Mantel- und Kern-Art sein. In der in Fig. 5

609843/0 U 5 0

gezeigten Abgabeeinrichtungen sind die Abgabeöffnungen der oberen und unteren Abgabeplatten 102 bzw. 103 miteinander durch ein Rohr 121 verbunden und eine Öffnung 122 ist auf der Seite des Rohrs 121 vorgesehen. Auf diese Weise gelangt das Polymerisat B aus dem Zwischenraum 113 in die Öffnung 122 auf der Seite des Rohrs 121, worin das Polymerisat A hindurchgeht und diese beiden Polymerisate werden durch die Abgabeöffnungen in einer nebeneinanderliegenden Weise angegeben. Es kann auch eine andere Art von Abgabeeinrichtung für die nebeneinanderliegende Art brauchbar sein, falls sie zur Abgabe der

" Polymerisate in nebeneinanderliegender Anordnung fähig ist.

Bei dem in Fig. 6 geeigneten Aufbau der Abgabeeinrichtung sind einige der Abgabeöffnungen der Abgabeplatte 105 in dem unteren Seil mit den Abgabeöffnungen der Abgabeplatte 102 am oberen ϊβϋ verbunden und sind gegenüber der Kammer 111 offen, wobei andere Abgabeöffnungen sich in den Zwischenraum 113 öffnen. Demgemäß wird aus der Öffnung 108¹ das Polymerisat A allein und aus der Öffnung 108¹¹ das Polymerisat B ellein und unabhängig abgegeben. Auch bei Verwendung dieser Arten von Abgabeeinrichtungen wird es bevorzugt, daß wenigstens 3, vorzugsweise 10 oder mehr, Öffnungen von dem unteren Teil der Abgabeplatte jeweils einer Spinnöffnung auf der Spinnplatte gegen-

t überliegen.

Wenn die Polymerisate mit verschiedenen Eigenschaften mittels der in Pig. 4 gezeigten Spinnvorrichtung gesponnen werden, wird ein kontinuierlicher Polymerisatstrom, in welchen das Polymerisat A von dem Polymerisat B bedeckt ist, aus der Abgabeöffnung 108 durch die Abgabeöffnung 108 durch die Abgabeeinrichtung der Hülle- und Kern-Art, die von den Abgabeplatten 102 und 103 gebildet wird, abgegeben. Eine Anzahl dieser Polymerisatströrae wird in einer Zelle 110 vereinigt und zu einem Faden durch die Spinnöffnung 109 der Spinndüsenpiat-

BAO OWGiNAL

609843/0450

178571

te 104 gesponnen. Der Querschnitt des so erhaltenen Fadens zeigt, daß der Faden aus vielen Einheiten von einem sehr feinen Teil von Polymerisat Λ, "bedeckt von Polymerisat B, zusammengesetzt ist, die sehr gleichförmig verteilt sind, (vgl. Fig. 1). In Fig. 1 stellt die gestrichelte Linie, die an dem Element B gezogen ist, eine imaginäre Linie dar. Die Zelle 110 in der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist unbedingt erforderlich, um die gewünschte Anzahl von sehr feinen Hüllen- und Kern-Polymerisatströmen innerhalb dieses einen Fadens zu verteilen und zu dispergieren. f

In Fig. 2 sind die Polymerisate A und B in sehr feinen Fasern entlang der Faserachse in einer langen Kontinuität ohne Unterbrechung angeordnet. Dies ist ein wesentlicher Unterschied durch den sich der synthetische Faden gemäß der Erfindung von den nach dem Polymerisatmischverfahren erhaltenen Faden unterscheidet. In dem nach dem Polymerisatmischverfahren erhaltenen Faden sind die Polymerisate in keiner langen Kontinuität im Längsschnitt, sondern sind da und dort unterbrochen.

Bei Anwendung einer Einrichtung der Mantel-Kern-Art werden außerordentlich feine Ströme von jedem Element sehr gleichförmig verteilt und dispergiert. Hierbei werden die feinen, in nebeneinander liegender Weise abgegebenen Ströme zu einem Faden verbunden. Bei Anwendung der unabhängig abgebenden Einrichtung, wie in Fig. 6 gezeigt, ist es ebenfalls möglich, einen Faden aus in einer sehr gleichförmigen Verteilung angeordneten Polymerisaten herzustellen.

Bei dem so erhaltenen Faden ist jedes Polymerisat fein dispergiert und besitzt in Längsrichtung der Paserachse eine lange Kontinuität. Demgemäß werden die Vorteile von jedem einzelnen Polymerisat in gleicher Weise beibehalten.

Beispielsweise besitzt der Faden einen Young-Modul, der zwischen demjenigen der Polymerisate liegt und eine geringere Schrumpfung hat und außerdem findet eine Trennung der PoIy-

609843/0 45

-H-

merisate voneinander in dem Faden -weniger häufig statt als "bei einfachen zusammengesetzten Fäden der Mantel-Kern-Art oder der Nebeneinanderart. Auf diese Weise kann die Fläche, auf welcher die Polymerisate miteinander in Berührung kommen, wesentlich vergrößert v/erden.

Zur vollständigen Erteilung dieser Eigenschaften v/ird es "bevorzugt, daß eine Spinnöffnung auf der Spinndüse wenigstens drei Abgabeöffnungen der Abgabeeinrichtung gegenüberliegt, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn die Anzahl der Abgabeöffnungen 10 oder mehr beträgt. Wenn die Anzahl von aus den Abgabeöffnungen abgegebenen und zu vereinigenden PoIymerisatströmen größer ist, ist der erhaltene Faden homogen. Die Biegebeanspruchung ist schwierig auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren und wird über den Faden hindurch gleichförmig ausgeübt. Ein derartiger Faden weist ein stabiles Verhalten bei den Streck- und Aufwickelvorgängen auf. Wenn nämlich die Anzahl der Polymerisatströme groß ist, verhalten sich die vereinigten Ströme so, als ob sie aus einem Faden bestehen, der lediglich aus einem einzigen neuen Polymerisat gebildet ist.

Die Fäden die bei Anwendung einer Abgabeeinrichtung der Mantel-Kern-Art, der Nebeneinanderart und der unabhängigen Art erhalten werden, sind insofern gleich, als jedes Polymerisat homogen dispergiert ist, sie sind jedoch etwas unterschiedlich in der Neigung zur Trennung. Die Trennung ist am schwierigsten bei den Fäden, die mit der Abgabeeinrichtung der Mantel-Kern-Art erhalten werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß in dem Mantel-Kern-Faden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Polymerisat A als Ke^n vollständig von dem Polymerisat B dispergiert ist und das Polymerisat B um das Polymerisat A in etwa gleicher Dicke verteilt ist.

Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen werden Abgabeeinrichtungen der Mantel-rKern-Art, der Nebeneinanderart und der unabhängigen Art getrennt verwendet. Es ist jedoch

609843/0450 BAD

auch möglich, zwei oder drei dieser Arten von A"bgateeinrichtungen zu vereinen. Fäden mit einem besonders hervorragenden Effekt können in Abhängigkeit von der Art der Anordnung dieser Einrichtungen erhalten werden.

Der so erhaltene Faden besitzt einen Querschnitt, worin die runden, aus dem Polymerisat A gebildeten Inseln punktweise auf dem durch das Polymerisat B gebildeten Meer . angeordnet sind und die punktweise angeordneten Inseln wechselseitig durch die anderen punktweise verteilten Inseln umgeben sind. Dieser Faden 1 kann nach Verstrecken eine Größe von etwa 1 den aufweisen. Daher muß ein Einzelfaden von Polymerisat A in dem sehr feinen Teil des Fadens 1 einen kleineren Durchmesser besitzen. Bei Verwendung von Polyäthylenterephthalat und Poly-^-capronamid (ITylon 6) als Polymerisat A bzw. Polymerisat B, die zu einem zusammengesetzten Faden in der vorstehend beschriebenen Weise verarbeitet werden, wird, wenn der Faden in Ameisensäure gelegt wird, das Poly-^-capronamid gelöst, während das in Ameisensäure unlösliche Polyäthylenterephthalat in Form einer Mehrzahl von Einzelfäden mit einem Titer von 0,047 den zurückbleibt. Auf diese Weise kann gemäß der Erfindung ein sehr feiner synthetischer Einzelfaden erhalten v/erden. Dies ist im Hinblick auf die Tatsache überrasehend, daß es bisher nicht möglich war, endlose sehr feine Fäden mit einem Titer von weniger als 0,1 den herzustellen.

Die vorstehend beschriebenen Fäden 1 werden zu Textilwaren gewebt oder gestrickt oder zu einer Stoffbahn für den Gebrauch in nicht gewebten Textilwaren verarbeitet. Wenn eine derartige Textilware oder Stoffbahn einem geeigneten Lösungsmittel unterworfen wird, um das Polymerisat B zu lösen, bleibt lediglich das ir. dem Lösungsmittel unlösliche Polymerisat A in der Textilware oder der Stoffbahn zurück. Auf diese Weise wurde die Herstellung einer besonderen Textilware ermöglicht, die aus Süden mit einem sehr feinen Titer gebildet ist.

609843/0450

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.

Beispiel 1

In diesem Beispiel v/erden Polyathylenterephthalat und Poly~£-capron8mid (Nylon 6) als Polymerisate zur Herstellung eines sehr feinen Fadenteils verwendet.

Das Polyathylenterephthalat besitzt eine grundmolare Viskosität von 0,66, gemessen in o-Chlorphenol "bei 25⁰C, und das Poly-6-capronamid "besitzt eine relative Viskosität von 2,35, gemessen "bei 25⁰C mit Bezug auf eine 1$-ige Lösung des Poly- £~capronamids in 98$-iger Schwefelsäure. Beide Polymerisate enthalten 0,5 & an einverleibtem TiO₂.

Es wurde die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung mit der in Fig. 6 dargestellten Abgabeeinrichtung angewendet. Der Durchmesser der Abgabeöffnungen 108' und 108¹¹ beträgt 0,2 ram und es sind 1000 derartige Öffnungen vorgesehen. Andererseits besitzt die Spinnöffnung 109 in der Spinneinrichtung einen Durchmesser von 0,3 mm und es sind 10 derartige Öffnungen vorhanden. Die Mengen von Polyathylenterephthalat und Poly-£- capronamid, die aus den Abgabeöffnungen abgegeben werden, betragen 11 g je Minute bzw. 25 g je Minute, wobei die Temperatür dieser Polymerisate 285⁰C ist. Die aus den Spinnöffnungen gesponnenen Fäden werden in gebräuchlicher Weiee durch einen Kühlkanal geführt. Die in den Kanal oder Kamin zugeführte luft besitzt eine Temperatur von 22⁰C und die Geschwindigkeit des luftstrom durch den Kamin betragt 40 m je Minute. Die Fäden werden dann bei einem Ausmaß von 1000 m je Minute aufgenommen. In der nachfolgenden Stufe wird das Verstrecken unter Anwendung eines Stiftes und einer heißtm Platte ausgeführt. Der Stift besitzt einen Durchmesser von 65 am und seine Oberfläche wird auf 9CPC gehalten. Die heiße Platte besitzt eine länge von 20 cm und ihre Oberfläche wird auf 160PC gehalten.

609843/0450

Die Fäden werden auf das 4,1-fache ihrer ursprünglichen Länge bei einem Ausmaß von 250 m je Minute gestreckt. Die gestreckten Fäden werden mit einer Aufwickelspannung von 0,29 g je den aufgewickelt.

Das gestreckte Garn besteht aus 10 Fäden mit jeweils einem £iter von 8 den. In einem Faden sind 50 Inseln A, gebildet aus Polyäthylenterephthalat, gleichförmig in dem See B, gebildet aus Poly-6-capronaraid, wie in Fig. 1 gezeigt, dispergiert. Diese Inseln und der See sind in Längsrichtung des Fadens ohne Unterbrechung kontinuierlich. |

Die so erhaltenen Fäden besitzen eine Festigkeit von 5,9 g je den, eine Dehnung von 30,2 5$, einen Young-Modul von 45 g je den und eine Schrumpfung in kochendem V/asser von 7,5 i>· Beiläufig erwähnt, besitzt Poly-£-capronamid allein einen Young-Modul von 30 g me den und Polyäthylenterephthalat allein einen Young-Modul von 80 g je der.*

IJm den liter von einer aus Polyäthylenterephthalat bestehenden Insel festzustellen j wird, der Faden ir. Ameisensäure getaucht und das PolyHS-capronaraiö wird gelöst, Dabei wird eine Mehrzahl von Mikrofäder. bus PciLyäthylenterephthalat erhalten. Diese Einzelfäden besitzen einene !Piter- το:: 0.05S eier. und eine Festigkeit von ?,6 g je den₅ so-wie eine Dehnung vor,

Beispiel 5

In diesem Beispiel werden Pclyäthylenterephthalat und Poly-fc-capronamid als die Polymerisate siir Bildur.g eines sehr feinen Fadenteils verwendet«

Dieses Polyäthylenterephthalat besitzt eine grunduiolere Viskosität von J,74, gemessen in o-Chlorphenol bei 25⁰C und das £o3-y-£.-capronaraid besitzt eine relative Viskosität von 2,35» gemessen bei 25⁰G mit Bezug auf eine Lösung mit einem Gehalt von 1 io Poly-^-capronamid in 98$-iger Schwefelsäure. Eeide Polymerisate enthalten 0,5 i° an einverleibtem IiOr, ·

609843/OABO

In diesem Beispiel wird die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung mit der in Fig. 5 gezeigten Abgabeeinrichtung verwendet.

Der Durchmesser der Abgabeöffnung beträgt 0,25 mm und es sind 790 derartiger Öffnungen vorgesehen. Die Spinnöffnung 109 der Spinneinrichtung besitzt einen Durchmesser von 0,3 mm und es sind 10 derartiger Öffnungen vorgesehen. Die Mengen der aus den Abgabeöffnungen abgegebenen Polymerisate von Polyäthylenterephthalat und Poly-fc-capronamid betragen

) 4,4 g d© Minute bzw. 6,6 g je Minute. Das Polymerisat von Polyäthylenterephthalat besitzt eine Temperatur von 29O⁰C und das Poly-C-capronamid besitzt eine Temperatur von 28CPC. Die aus den Spinnöffnungen gesponnenen Fäden werden durch einen Kühlkanal oder Kühlkamin in gebräuchlicher Weise geführt. Die in den Kamin eingeführte Luft besitzt eine Temperatur von 22PC und die Geschwindigkeit der durch den Kamin strömenden Luft beträgt 35 m je Minute. Die Fadenaufnahmegeschwindigkeit ist 1000 m je Minute. In der nachfolgenden Stufe wird das Strekken unter Anwendung eines Stiftes und einer heißen Platte ausgeführt. Der Stift besitzt einen Durchmesser von 35 mm und seine Oberfläche ist bei einer Temperatur von 9O⁰C gehalten. Die Oberfläche der 20 cm langen heißen Platte ist auf einer

' Temperatur von 160⁰C gehalten. Die Fäden werden um das 3,4-fache der ursprünglichen Länge bei einem Ausmaß von 300 m je Minute gestreckt. Die gestreckten Fäden werden mit einer Aufwickelspannung von 0,20 g je den aufgewickelt.

Das gestreckte Garn besteht aus 10 Fäden mit jeweils einem Titer von 3 den. In einem Faden sind 79 Inseln A, bestehend aus Polyäthylenterephthalat gleichförmig in dem See B, bestehend ars Poly-g-capronamid, wie in Fig. 1 gezeigt, dispergiert. Diese Inseln und der See sind in Längsrichtung ohne Unterbrechung kontinuierlich.

609843/0450

TJm den Titer einer Insel aus Polyäthylenterephthalat festzustellen, "wird der Jaden in Ameisensäure getaucht und das Poly-£.-capronamid wird gelöst und entfernt. Dabei werden 79 Mikrofäden aus Polyäthylenterephthalat erhalten. Diese Einzelfäden besitzen einen liter von 0,015 den und eine Festigkeit von 5»8 g je den.

Beispiel 5

In diesem Beispiel werden Polypropylen und Polyäthylenterephthalat als Polymerisate zur Herstellung eines .=3ehr fei- f nen Fadenteils verwendet.

Das Polypropylen besitzt eine grundmolare Viskosität τοπ 1»38, gemessen in Tetralin bei 135⁰C, und das Polyethylenterephthalat besitzt eine grundmolare Viskosität von 0,60, gemessen in o-Chlorphenol bei 25⁰C. Beide Polymerisate enthalten 0,5 io an einverleibtem TiO₂.

In diesem Beispiel wurde die in Fig, 4 gezeigte Vorrichtung verwendet. Die Abgabeöffnung besitzt einen Durchmesser von 0,25 mm und es sind 500 derartige "-fTivuigeri vorgesehen. Der Durchmesser der opinnöffnungsn 103 in der Spinr,-einrichtung beträgt 0,3 am und es sind 20 derartiger Offnungen vorgesehen. Die Mengen an aus den Abgabeöffnungen ab- j gegebenen Polypropylen und Polyäthylenterephthalat "betragen 4»7 g je Hinute bzw. 18,9 g je Minute. Diese Polymerisate "besitzen eine Temperatur von 29O⁰C. Die aus den Spinnöffnungen ausgesponnenen Fäden werden durch einen Kühlkanal oder Kühlkamin in gebräuchlicher Weise geleitet. Die in den Kanin eingeführte Luft besitzt eine Temperatur von 22⁰C und die durch, den Kamin strömende Luft weist eine Geschwindigkeit von 30 m je Minute auf. Die Fadenaufnahmegeschwindigkeit ist 800 m je Minute. In der nachfolgenden Stufe wird das Verstrecken unter Anwendung eines Stiftes und einer heißen Platte ausgeführt. Der Stift besitzt einen Durchmesser von 65 mm und seine Oberfläche wird bei 95⁰C gehalten. Die Fäden werden auf das 3» 8-

6098 4 3/0450

fache der ursprünglichen Länge bei einem Ausmaß von 250 τη je Minute gestreckt. Die gestreckten Fäden werden unter einer Wiekelspannung von 0,2 g je den aufgewickelt.

Das gestreckte Garn besteht aus 20 Fäden mit jeweils einem Titer von 3,5 den. In einem Faden sind 25 Inseln A aus Polypropylen gleichförmig in dem See B aus Polyäthylenterephthalat, wie in Fig. 1 gezeigt, dispergiert. Diese Inseln und der See sind in Längsrichtung des Fadens kontinuierlich. Der so erhaltene Faden "besitzt eine Festigkeit von 4»7 g je den, eine Dehnung von 32 # und einen Young-Modul von 68 g je den.

Zur Feststellung des Titers einer Insel von Polypropylen wird der Faden mit einer wäßrigen Alkalilösung "behandelt und das Polyäthylenterephthalat wird gelöst und entfernt. Dabei werden 500 Mehrfäden (500 multi-filament) aus Polypropylen erhalten, wobei der Einzelfaden einen Titer von 0,028 den aufweist.

Beispiel 4

In diesem Beispiel werden zwei Polyäthylenterephthalate mit einer grundmolaren Viskosität von 0,68 bzw. 0,50, gemessen in o-Chlorphenol bei 25°C» als Polymerisate und Herstellung eines sehr feinen Fadenteils verwendet. Das erstere Polyäthylenterephthalat enthält 0,05 # TiO₂ und 0,5 Ϋ° Ruß und das letztere Polyäthylenterephthalat besitzt einen hohen Glanz.

In diesem Beispiel wurde die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung mit der in Fig. 6 gezeigten Abgabeeinrichtung angewendet. Der Durchmesser der Abgabeöffnungen 108¹ und 108¹¹ beträgt 0,2 mm und es sind 1000 derartiger Öffnungen vorgesehen. Der Durchmesser der Spinnöffnungen 109 der Spinneinrichtung beträgt 0,3 mm und es sind 16 derartiger Öffnungen vorgesehen. Die Mengen von dem durch die Abgabeöffnungen abgegebenen ersteren Polyäthylenterephthalat und letzteren Polyäthylenterephthalat betragen 7,0 g je Minute bzw. 10,6 g je Minute. Diese

609843/0450

Polymerisate "besitzen eine Temperatur von 285⁰C. Die aus den Spinnöffnungen ausgesponnenen Fäden werden in gebräuchlicher Weise durch einen Kühlkamin geleitet. Die in den Kamin eingeführte Luft "besitzt eine Temperatur von 2CPC und deren Strömungsgeschwindigkeit durch den Kamin beträgt 35 m je Hinute. Die Fäden werden mit einem Ausmaß von 1000 m je Hinute aufgenommen. In der nachfolgenden Stufe wird das Verstrecken unter Anwendung eines Stiftes und einer heißen Platte ausgeführt. Die Oberfläche des Stiftes mit einem Durchmesser von 25 mm ist auf 9CPC gehalten. Die Oberfläche der 25 cm langen heißen Platte ist auf 153⁰C gehalten. Die Fäden werden auf das 3,4-fache der ursprünglichen Länge bei einem Ausmaß von 200 m je Minute gestreckt und die gestreckten Fäden werden aufgewickelt.

Das gestreckte Garn besteht aus 16 Fäden mit jeweils einer: Titer von 3,0 den. Das Ruß enthaltende Polyäthylenterephthalat ist gleichförmig in dem einen Glanz aufweisenden Polyäthylenterephthalat dispergiert, was bei Betrachtung des Fadenquerschnitts ersichtlich ist. Diese Polymerisate besitzen im Längsschnitt eine lange und dünne Kontinuität. Der Faden ist schön und· weist ein tiefes Schwarz und eine Leuchtkraft auf. Die Festigkeit des Fadens beträgt 4,3 g je den, die Dehnung 34 £ und der Young-Modul des Fadens ist 73 g je den.

Beispiel 5

In diesem Beispiel werden Polyacrylnitril (ein Mischpolymerisat von Methylacrylat mit ITatriumacrylsulfonat) und Celluloseacetat als Polymerisate zur Herstellung eines sehr feinen Fadenteils verwendet.

Das Polyacrylnitril besitzt eine grundraolare Yiskosität von 1,45, gemessen bei 25⁰C in 25?>-igem Dimethylsulfoxyd und das Celluloseacetat besitzt eine grundmolare Yiskosität von 1f70, gemessen bei 25⁰C in 25$-igem Dimethylsulf Dzyd.

609843/0450

In diesem Beispiel wurde die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung mit der in Pig. 5 gezeigten Abgabeeinrichtung verwendet. Die Abgabeöffnung besitzt einen Durchmesser von 0,06 mm und es sind 2000 derartiger Öffnungen vorhanden. Der Durchmesser der Spinnöffnung 109 in der Spinneinrichtung beträgt 0,08 mm und es sind 40 derartiger Spinnöffnungen vorhanden. Die Mengen des aus den Abgabeöffnungen abgegebenen Polyacrylnitrile und Celluloseacetats betragen 1,6 g je Minute bzw. 0,4 g je Minute. Die Polymerisate besitzen eine Temperatur von 25⁰C.

Die gesponnenen Fäden werden durch ein erstes Bad aus 50 io Diraethylsulfoxyd und 50 $ Wasser, das bei 25⁰C gehalten ist, bei einem Ausmaß von 9 m je Minute geführt, dann weiter durch ein zweites Bad aus 30 $ Dimethylsufloxyd, das bei 100PC gehalten ist, bei einem Ausmaß von 45 m je Minute geleitet und ferner durch ein drittes Bad aus 15 i° Dimethylsulfoxyd, das bei 6O³C gehalten ist, bei einem Ausmaß von 45 m je Minute geführt. Hach Behandlung mit feuchter Hitze werden die so behandelten Fäden getrocknet. Die so erhaltenen Fäden bestehen aus 40 Einzelfäden mit jeweils einem Titer von 2,5 den und besitzen einen einzigartigen Griff.

609843/0450

Claims

Patentansprüche

1. Mehrkernige synthetische Verbundfaden, wobei jeder Faden aus zwei unterschiedlichen Polymerelementen besteht, wobei eines der Polymerelemente bei jeder Längsansicht sich kontinuierlich in Form zahlreicher ultrafeiner, rundlicher Fäden ohne Verzweigung, Verbindung und kurze Fibrillen in dem anderen Polymerelement befindet und in jedem Querschnitt gleichförmig über den Querschnitt in Form feiner Inseln in dem Meer des letzteren Polymerelementes ohne überlappte Rippenschichten und Vindungsschichten verteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß

A. bei Betrachung in beliebiger Längsansicht der Fäden jede Insel gleichförmig kontinuierlich ohne Unterbrechung als praktisch parallele Linie in jedem Längsschnitt des Fadens ist

B. bei Betrachtung in beliebigem Querschnitt des Fadens

a) eine Anzahl der Inseln gleichförmig über das Meer verstreut sind und gleichförmig voneinander in dem Meer verteilt sind,

b) jede der Inseln etwa rund ist una die rundlichen verstreuten Inseln gleichförmig um die anderen Inseln herumliegen·,

c) die rundlichen Inseln im wesentlichen die gleiche Verteilung und Einheit gleichförmig in dem Meer durch den ganzen Faden hindurch haben und

d) das Meer um jede rundliche Insel herum in etwa der gleichen Dicke ohne Lücken verteilt ist, und

C. der Faden im wesentlichen homogen ist und die Biegungsbeanspruchung im wesentlichen gleichförmig durch den Faden hindurch ausgeübt wird.

2. Synthetische Fäden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Inseln innerhalb des Bereiches von 10 bis 10 000 liegt.

609843/0450

3H

Leerseite