DE2414637B2 - Gekräuseltes synthetisches Garn und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Gekräuseltes synthetisches Garn und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein gekräuseltes synthetisches Garn, bestehend aus sogenannten Seite-an-Seite-Verbundfilamenten
unrunden Querschnitten, wobei sich die
65 Lage der Grenzfläche zwischen den beiden Polymerkomponenten
von einem Filament zum anderen ändert, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Garnes.
Aus der DE-OS 16 60 694 sind solche Garne bekannt,
deren Filamente sich durch die Form ihres Querschnitts oder durch die Anteile der beiden Polymerkomponenten
im Querschnitt oder durch die Art der Polymerkomponenten unterscheiden. Die Komponenten liegen
dabei im Querschnitt der Filamente entweder nebeneinander oder sie sind mehr oder weniger exzentrisch als
Kern und Hülle angeordnet Ein Garn mit solchen Verbundfilamenten weist keine Kräuselung und keine
höhere Bauschigkeit als ein Garn mit Verbundfilamenten auf, bei dem alle Filamente identisch sind und einen
runden Querschnitt haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Garn der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß es
gegenüber den bekannten Ausführungsformen eine verstärkte Kräuselung und Bauschigkeit sowie ein
größeres Volumen aufweist
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß jedes Filament einen langgestreckten
Querschnitt hat, und daß die Lage der Grenzfläche der beiden Polymerkomponenten sich in diesem Querschnitt
von einem Filament zum anderen in der Weise ändert, daß das Garn gleichzeitig wenigstens zwei
Filamentarten aufweist: diejenigen, deren Grenzfläche im wesentlichen entlang der kleinen Achse oder einer
Parallelen zur kleinen Achse, und diejenigen, deren Grenzfläche entlang der großen Achse oder einer
Parallelen zur großen Achse des Querschnitts verläuft.
Obgleich die Filamente eines solchen Garns den gleichen Querschnitt aufweisen, wird durch die angegebene
Lage der Grenzfläche der beiden Polymerkomponenten eine stärkere Kräuselung und eine sehr gute
Bauschigkeit sowie ein sehr großes Volumen des Garns gegenüber den zuvor beschriebenen bekannten Ausführungsfonnen
erreicht. Es ergibt sich ein bauschiges Garn mit einem voluminösen, im Querschnitt rundem
Aussehen, das dem von Naturfasern wie Wolle sehr ähnlich ist.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann das Garn wenigstens drei Arten von Filamenten aufweisen,
wobei die Grenzfläche entlang der großen Achse, entlang der kleinen Achse oder Parallelen zu diesen
Achsen und entlang einer schrägen Linie gegenüber den beiden Achsen verläuft. Hierdurch ergibt sich ein Garn
mit verstärkt unterschiedlicher Kräuselungsfolge der Verbundfilamente, wodurch die Bauschigkeit des Garns
und dessen rundes Aussehen weiter verbessert wird.
Das Verfahren zur Herstellung eines solchen Garns, bei welchem zwei unterschiedliche Spinnmaterialien
durch unrunde Spinndüsenöffnungen in einer Seite-anSeite-Anordnung versponnen werden, wobei die beiden
Spinnmaterialien den Spinndüsenöffnungen so zugeführt werden, daß sich die Lage der Grenzfläche
zwischen den beiden Spinnmaterialien von einer Spinndüsenöffnung zur anderen ändert, zeichnet sich
erfindungsgemäß dadurch aus, daß Spinndüsenöffnungen verwendet werden, die einen langgestreckten
Querschnitt aufweisen und bei denen das Verhältnis zwischen der großen und kleinen Achse wenigstens
zwei beträgt, und daß die Spinnmaterialien den Spinndüsenöffnungen so zugeführt werden, daß die
Grenzfläche zwischen den Spinnmaterialien in einem Teil der Spinndüsenöffnungen entlang der kleinen
Achse oder einer Parallelen zur kleinen Achse und in
einem anderen Teil der Spinndüsenöffnungen entlang der großen Achse oder einer Parallelen zur großen
Achse verläuft
Vorteilhafterweise werden die Spinnmaterialien den
Spinndüsenöffnungen so zugeführt, daß die Grenzflächen zwischen den beiden Spinnmaterialien in einem
ersten Teil der Spinndüsenöffnungen entlang deren kleiner Achse oder einer Parallelen zur kleinen Achse, in
einem zweiten Teil der Spinndüsenöffnungen entlang deren großer Achse oder einer Parallelen zur großen
Achse und in einem dritten Teil der Spinndüsenöffnungen entlang einer oder mehrerer schräger Linien
gegenüber diesen Achsen verläuft Im Hinblick auf eine starke Kräuselung und hohe Bauschigkeit des Garns
wird hierbei eine größtmögliche Unterschiedlichkeit der Verteilung dieser beiden spinnbaren Zusammensetzungen
in den einzelnen Filamenten beabsichtigt
Zweckmäßigerweise werden rechteckige Spinndüsenöffnungen verwendet, die am einfachst herzustellen
sind.
Es kann jedes Paar von Polymeren oder Spinnmaterialien verwendet werden, die im allgemeinen zum
Herstellen von Verbundfilamenten mit natürlicher Kräuselung verwendet werden können. Es können z. B.
die Paare genannt werden, die sich untereinander durch die Beschaffenheit etwa der folgenden Polymere
unterscheiden: Homopolyamide und Copolyamide, wobei einer der Bestandteile z. B. das Polyadipat des
Hexamethylendiamin oder das Polycaprolactam sein kann, während der andere Bestandteil ein Copolyamid
ist das aus der Polykondensation von mehreren Dicarbonsäuren und/oder Diaminen oder Lactamen
stammt; die unterschiedlichen Polyester: Polyethylenterephthalat einerseits und Polybutylenterephthalat
andererseits oder zwei ähnliche Polyester, von denen das eine chemisch modifiziert, z. B. vernetzt wurde; die
Polymere auf Acrylnitrilbasis, die sich untereinander durch die Beschaffenheit und die Menge der Comonomere
unterscheiden, anders als das in ihre Mischung eintretende Acrylnitril, oder die durch ihren Gehalt an
saurem oderbaischem Milliäquivalenten unterscheiden;
Zellulosepolymerisate; Bestandteile von völlig unterschiedlicher Beschaffenheit, wie ein Zellulosepolymerisat
und ein völlig synthetisches Polymer oder das eine ein Polyesterbestandteil und das andere ein Polyamid.
Die Bestandteile können ebenfalls von identischer Beschaffenheit sein, jedoch Unterschiede der physikalischen
Eigenschaften aufweisen, wie Viskosität, Temperatur, Polymerisationsgrad usw.
Für die Verwirklichung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung werden gleichzeitig durch die
gleiche Spinndüsenöffnung entweder zwei geschmolzene Polymere oder zwei Spinnlösungen entsprechend
dem Material gesponnen, das man spinnen will. Die Spinndüsenöffnungen müssen eine langgestreckte Form
haben, wobei das Verhältnis der großen Achse zur kleinen Achse wenigstens zwei und vorzugsweise drei
sein muß.
Für die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung kann sich jede langgestreckte Form der Spinndüsenöffnung
eignen. Es sind z. B. zu nennen: Rechteck, Oval, Formen in Form eines C, T, I oder Y. wobei der eine
Schenkel bei T, I und Y deutlich langer ist, als der andere oder die anderen, und in allgemeiner Weise jede
langgestreckte regelmäßige oder nicht regelmäßige Form. Wegen der einfachen Herstellbarkeit wird im
allgemeinen die Verwendung von rechteckigen öffnungen bevorzugt.
Die Anordnung der Öffnungen an der Spinndüse hängt von derjenigen der Verteilung der zu verspinnenden
Spinnmaterialien ab. Wenn die Verteilung der zu verspinnenden Spinnmaterialien, wie in F i g. 12 gezeigt,
sternförmig ist, können die öffnungen in der Weise verteilt sein, daß alle ihre großen Achsen untereinander
parallel sind. Dies kann ebenfalls so sein, wenn die
beiden Spinnmaterialien der Spinndüse konzentrisch zugeführt werden. In diesem Fall kann die Grenzfläche
ίο der beiden Spinnmaterialien gegenüber den Achsen der
öffnungen gekrümmt sein, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
Die Spinnmaterialien werden anschließend daran durch Schmelzspinnen oder als Lösung durch Trocken-
oder Naßspinnen versponnen, entsprechend der Beschaffenheit der zu verspinnenden Materialien und
durch alle hierfür bekannten Mittel. Das Strecken ist ebenfalls für die Beschaffenheit der Garne sehr
geeignet
Diese Garne können dann anschließend zum Entwickeln ihrer Kräuselung einer Behandlung mit
Wasserdampf unterzog3n werden.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Die F i g. 1 bis 4 zeigen eine rechteckige Spinndüsenöffnung und die verschiedenen Möglichkeiten der
Verteilung von Spinnmaterialien, A und B, deren Grenzfläche entlang der großen Achse (Fig. 1), der
jo kleinen Achse (F i g. 2), einer Diagonalen (F i g. 3), und
einer schrägen Linie (F i g. 4) verläuft
Die F i g. 5 bis 8 zeigen die verschiedenenen Arten von Filamenten, die durch die Spinndüsenöffnungen und
die in den vorhergehenden Figuren gezeigten Verteilun-
j5 gen erhalten werden.
Die F i g. 9 bis 11 zeigen weitere gemäß der Erfindung
verwendbaren Arten von langgestreckten Spinndüsenöffnungen.
Die F i g. 12 zeigt im Schnitt eine Spinndüse 1. die von
Die F i g. 12 zeigt im Schnitt eine Spinndüse 1. die von
rechteckigen öffnungen 2 durchbrochen und mit einem Verteiler 3 für die Spinnmaterialien versehen ist. Dieser
Verteiler besteht aus einem kreisförmigen Teil 4, der Trenneinricbtungen 5 bildet, die eine Trennung der
beiden Spinnmaterialien A und B oberhalb jeder Spinndüsenöffnung 2 gestatten. Auf dieser Figur ist zu
sehen, daß die Spinndüsenöffnungen gegenüber den Trenneinrichtungen 5 in der Weise unterschiedlich
angeordnet sind, daß die Grenzfläche der Spinnmaterialien A und B auf der großen Achse von acht öffnungen,
auf der kleinen Achse von acht weiteren öffnungen und schließlich auf einer schrägen Linie für sechzehn weitere
Öffnungen liegt.
Die Fig. 13 bis 16 zeigen Fotografien von unterschiedlichen
Verbundfilament-Garnen nach einer leichten Vorspannung von Hand zum Entwirren der
Filamente, wobei diese Fotografien mit vierfacher Vergrößerung ausgeführt sind.
Die Fig. 13 zeigt ein Verbundfilament-Garn, das von
einer Spinndüse mit kreisförmigen öffnungen erhalten wurde.
Die F i g. 14 zeigt ein Verbundfilament-Garn, das von einer Spinndüse mit rechteckigen öffnungen von
0,7υ χ 0,13 mm erhalten wurde.
Die F i g. 15 zeigt ein Verbundfilament-Garn, das von
Die F i g. 15 zeigt ein Verbundfilament-Garn, das von
b5 einer Spinndüse mit rechteckigen öffnungen von
0,50 χ 0,18 mm erhalten wurde.
Die Fig. 16 zeigt ein Verbundfilament-Garn, das von einer .Spinndüse mit rechteckigen öffnungen von
0,45 χ 0,20 mm erhalten wurde.
Die Fig. 17 bis 20 zeigen entsprechend die gleichen
Garne wie die Fig. 13 bis 16, jedoch nachdem diese einer Entspannungsbehandlung zum bessseren Entwikkeln
ihrer Kräuselung und zu deren Fixierung unterzogen worden sind.
Die Fig.21 zeigt eine weitere Spinndüse, die die
Verwirklichung der vorliegenden Erfindung gestattet. Sie ist von rechteckigen Öffnungen 2 durchbrochen, die
zueinander parallel auf einem Kreis 6 angeordnet sind. Somit befindet sich die Grenzfläche zwischen den
Spinnmaterialien A und B auf dem Kreis 6 und ist von der Stellung 2a, in der die Grenzfläche auf der kleinen
Achse der Öffnung angeordnet ist, bis zur Stellung 2m, in der die Grenzfläche auf der großen Achse der
Öffnung angeordnet ist, von einer Öffnung zur anderen unterschiedlich angeordnet.
Die F i g 22 und 23 zeigen Verbundfilament-Garne, die erhalten werden durch Naßspinnen zweier Lösungen
durch eine Spinndüse mit kreisförmigen Öffnungen (Fig.22) bzw. durch eine Spinndüse der Fig.21
(Fig. 23).
Wie aus diesen Figuren zu sehen ist, ist die gemäß der
Erfindung erzielte Kräuselung der Garne (Fig. 14 — 16
und 23) um vieles bauschiger als diejenige des Garnes der Fig. 13 und 22, die aus einer Spinndüse mit
kreisförmigen Öffnungen erhalten wurde. Die somit erhaltene Kräuselung ähnelt viel mehr der natürlichen
Kräuselung von Wolle als die Kräuselung der bisher bekannten Verbundfilament-Garne. Während ein Verbundfilament-Garn
im allgemeinen eine schraubenförmige Kräuselung aufweist, wenn alle Filamente die
gleiche Teilung haben und sich daher in Phase untereinander befinden, weist das Garn gemäß der
vorliegenden Erfindung ein »rundes« Aussehen auf, aufgrund der unregelmäßigen Kräuselung der verschiedenenen
Filamente. Dieses Aussehen ist um so ausgeprägter, als das Garn aus einer größeren Anzahl
von Filamentarten besteht, die sich untereinander durch die Anordnung der beiden Bestandteile unterscheiden.
Die vorhergehenden Figuren zeigen die Verteilungen mit identischen Verhältnissen der beiden Bestandteile.
Es ist jedenfalls möglich, unterschiedliche Verhältnisse zu verwenden, die z. B. bis 30 - 70% eines Bestandteils
bei 70 — 30% des anderen Bestandteils gehen können. In derartigen Fällen ist die Grenzfläche ganz sicher
verschoben. Sie verläuft dann parallel zur großen Achse bei bestimmten Fasern, parallel zur kleinen Achse bei
anderen Fasern und gegebenenfalls schräg bei den letzteren Fasern.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung. Für diese Beispiele gelten folgende
Definitionen:
Die Intrinsic-Viskosität wird für eine Lösung mit 1 Gew.-% je Volumen eines Polymers in Orthochlorophenol
bei 25° C bestimmt;
Die spezifische Viskosität wird für eine Lösung mit 2 Gew.-% je Volumen eines Polymers in Dimethylformamid
bei 200C gemessen;
Die Dehnung ist durch die folgende Beziehung gegeben:
Dehnung % = hzJ*. x 100,
65 Die gemessene Streckbarkeit ist durch die Beziehung
E% =
x 100
gegeben, in der L die Länge des unter einer Spannung von 250 mg/dtex entkräuselten Garns und / die Länge
des ohne irgend eine Spannung gekräuselten Garns darstellt;
Die Kräfte der Halbentkräuselung und der Halbrückkräuselung werden ausgehend von einem Kraft-Dehnungs-Diagramm
bestimmt, und zwar für ein Intervall / bis L durch das Ablesen dieser Kräfte auf der Abszisse
bei einem auf der Ordinate aufgetragenen Wert —γ ,
und werden in mg/iex angegeben;
Die Häufigkeit der Kräuselung wird als Anzahl der Halbwellen je cm des entkräuselten Filaments ausgedrückt.
Es werden getrennt geschmolzen: einerseits bei 300° C ein Polyäthylenterephthalat mit einer Intrinsic-Viskosität
von 0,67 und einer Viskosität im geschmolzenen Zustand bei 290° C von 2400 Poise und andererseits
bei 256CC ein Polybutylenterephthalat, das Mittels 03
Mol-% Trimethylolpropan mit einer Viskosität im geschmolzenen Zustand von 4200 Poise bei 2600C
vernetzt ist.
Die beiden geschmolzenen Polymere werden in einen Kessel mit 280° C gerührt und anschließend daran durch
eine Spinndüse gemäß F i g. 12, die auf 2700C erhitzt und
32 rechteckige Öffnungen besitzt, deren Kapillaren 0,50 χ 0,18 mm messen, versponnen. Das Garn wird mit
1250 m/min aufgewickelt. Anschließend daran wird es mit einer Geschwindigkeit von 135 m/min auf eine auf
85° C erhitzte Rolle geleitet und mit 405 m/min aufgewickelt, was ihm eine dreifache Streckung verleiht
Das Garn wird dann einer Entspannungsbehandlung in einer Mischung aus warmer Luft und Wasserdampf mit
110°C bei 450 m/min mit einer Entspannung von 19,6% unterzogen.
Die bei den unterschiedlichen Filamentarten gemessenen Eigenschaften des Garns sind die folgenden:
Dehnung 10,5 21,5 46,4
Häufigkeit der Kräuselung 1,7 3,5 4,7
Kraft der Halbentkräuselung 45,9 90,9 86,8
Kraft der Halbrückkräuselung 17,5 60,6 58,7
Reißfestigkeit g/tex 21,2 21,8 22,3
Streckbarkeit 11,7 7,2 5,7
in der L\ die Garnlänge, gemessen unter einer
Vorspannung von 50 mg/dtex, und I0 die Garnlänge
unter einer Vorspannung von 1 mg/dtex darstellt;
Der Versuch des Beispiel 1 wird mit den gleichen Polymeren und unter den gleichen Bedingungen, jedoch
mit einer gefachen Streckung, wiederholt
Vergleichsweise werden unter den gleichen Bedingungen die gleichen Polymere, jedoch durch eine von 32
kreisförmigen Öffnungen mit einem Durchmesser von 034 mm, versponnen.
Die folgende Tafel gibt aufeinanderfolgend die Eigenschaften jeder drei Filamentarten an, die mit einer
Spinndüse mit rechteckigen öffnungen erhalten und bei
vier Filamenten gemessen wurden, und zwar des mit der gleichen Spinndüse erhaltenen Filamentgarns und des
mit der Spinndüse mit kreisförmigen öffnungen erhaltenen Filamentgarns.
Titer dtex | 22,6 | 22,2 | 23,4 | 180 | 174 |
Reißfestigkeit g/tex | 23,8 | 24,0 | 24,0 | 23,1 | 25,2 |
Dehnung | 31,8 | 55,1 | 46,2 | 61,4 | 60,4 |
Streckbarkeit | 99,7 | 170 | 209 | 169 | 172 |
Häufigkeit der Kräuselung | 10,8 | 12,8 | 14,7 | 14,4 | 14,7 |
8,8 | 10,5 | 11,2 | 11,3 | 10,1 | |
9,8 | 11,9 | 12,5 | 13 | 12 | |
Kraft der Halbentkräuselung | 15,6 | 17,5 | 24,1 | 18,6 | 16,4 |
Kraft der Halbrückentkräuselung | 11,1 | 12,9 | 19,0 | 11,0 | 7,74 |
Beispiele | 3 bis 5 |
Die gleichen Polymere wie beim Beispiel 1 werden bei 298° C für das Polyäthylenterephthalat und bei 256° C
für das Polybutylenterephthalat geschmolzen. Sie gelangen anschließend in einen Kessel mit 283°C und
werden dann wie beim Beispiel 1 mittels der folgenden Spinndüsen versponnen:
Vergleich:
32 kreisförmige Öffnungen von 0,34 mm Durchmesser
32 rechteckige Öffnungen von 0,70 χ 0,13 mm
Tafel I
32 rechteckige öffnungen von 0,50 χ 0,18 mm
32 rechteckige Öffnungen von 0,45 χ 0,20 mm
Die rechteckigen öffnungen sind wie in F i g. 12 verteilt.
Die Garne werden anschließend um das 2,6fache gestreckt. Die Eigenschaften der erhaltenen Garne sind
in der Tafel I dargestellt, auf der die Anzahl der Filamente angegeben ist, bei der die Messungen für
jeden Fall durchgeführt wurden.
Vergl. | Beispiel 3 | θ | Beispiel 4 | θ | Beispiel S | θ |
Φ 0 | Φ 0 | Φ 0 | ||||
Anzahl | der Filamente | 3 | 4 | 4 | ||
4 | 4 4 | 4 4 | 4 4 | |||
Titer dtex
Reißfestigkeit g/tex
Kraft der
Halbentkräuselung
Kraft der Halbrückentkräuselung
Streckbarkeit
Häufigkeit der
Kräuselung
Dehnung
23,1
21,74
27,3
20,05 20,31 13,1
21,7 8,6
139,2
10,71
23 4,97
24,72 21,06 11,6
9,2
61,4 7,19
17,27 21,31 19,1
24,09 22,09 13,9
25,89
21,54
26,6
25,10 22,56 26,8
16,2 11,5 13,4
21,5 19,3
159 10,53
57,6 7,04
46,6 6,68 17,8
48,8 19,6 23,1
117,9
8,54
44
73,6
8,91
23,86 23,03 11,5
11,1
63,2 7,21
35,2 23,5
26,21 18,94 21,4
17,2
125 7,54
43,3
Die Fig. 13 bis 16 sind Fotografien mit einer Entspannung von 19,6% zum Entwickeln ihrer Kräusevierfachen Vergrößerung von entsprechend diesen vier lung unterzogen.
Spinndüsen erhaltenen Garnen: Vergleich, Beispiel 3 bis 60 Die F i g. 17 bis 20 sind Fotografien ebenfalls mit einer
Bei diesen Figuren ist festzustellen, daß die Garne der
Beispiele 3 bis 5 eine verwirrte Kräuselung haben und
weitaus mehr entfaltet sind als das Vergleichsgarn, das
vierfachen Vergrößerung der gleichen Fäden des Vergleichsversuchs und der Beispiele 3 bis 5 nach einer
Entspannungsbehandlung. In gleicher Weise ist aus diesen Figuren zu sehen, daß die gemäß den Beispielen 3
eine regelmäßige Kräuselung aufweist 65 bis 5 erhaltenen Garne in ihrer Breite und Entfaltung um
Diese vier Garne werden anschließend einer Behänd- vieles regelmäßiger sind als das Vergleichsgarn, das
lung in einer Mischung aus warmer Luft und kompakte Bereiche aufweist, wo sich alle Filamente in
einer Mischung aus warmer Luft und Wasserdampf bei 1100C mit 450 m/min mit einer
Es werden zwei Lösungen in Dimethylformamid vorbereitet:
Die eine Lösung enthält 22,8 Gew.-% eines Copolymers, bestehend aus 94,9 Gew.-°/o Acrylonitril-Ketten,
3,5 Gew.-% Methylmethacrylat-Ketten und 1,6 Gew.-% Kaliumvinyloxybenzolsulfonat-Ketten mit
einer spezifischen Viskosität von 0,300; Die andere Lösung enthält 22,35 Gew.-% eines Copolymers, id
bestehend aus 90,9 Gew.-% Acrylonitril-Ketten, 8 Gew.-% von Methylmethacrylat-Ketten und 1,1
Gew.-% von Kaliumvinyloxybenzensulfonat-Ketten mit einer spezifischen Viskosität von 0,310.
Diese beiden Lösungen werden bei 130° C durch die in
t Ig-Ai gc^cigii. O|siiiiiuu3l., ViCi cn -rv \~riiiiuiigcii mti
Abmessungen von 0,05 χ 0,10 mm auf einem Kreis von 8 mm Durchmesser angeordnet sind, in ein Koagulationsbad
mit 40% Dimethylformamid und 60% Wasser bei 200C extrudiert. Das mit einer Geschwindigkeit von
50 m/min erhaltene Garn wird mit Wasser im Gegenstrom gewaschen, im Wasserdampf bei 130cC auf
das 6fache gestreckt, auf einer Rolle mit 2100C
ίο
getrocknet und im warmen Zustand auf das l,4fache verstreckt. Das Garn bewegt sich anschließend daran
mit 600 m/min in eine von Luft mit 3300C durchströmte Düse, was eine Schrumpfung von 20% bewirkt Das
Garn wird schließlich mit Wasserdampf bei 130°C behandelt.
Die gleichen beiden Lösungen werden vergleichsweise durch eine Spinndüse mit 40 auf einem Kreis von
8 mm Durchmessser verteilten kreisförmigen öffnungen mit einem Durchmesser von 0,08 mm extrudiert.
Das erhaltene Garn wird in der gleichen Weise wie oben behandelt.
Die F i g. 22 und 23 sind Fotografien mit einer vierfachen Vergrößerung des Vergleichsgarns bzw. des
Garns des Beispiels 6. Auch dort kann auf diesen
Cl _—„
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lI, UaU UaS Oai Il UU3 LTCI3}JICI3
6 um vieles entfalteter ist als das Vergleichsgarn. Im
Vergleichsgarn (Fig.22) befinden sich mehrere Filamente
in Phase und erscheinen in der Weise verklebt, daß sie eine um vieles geringere Anzahl von Filamenten
zu haben scheinen als das Garn der F i g. 23 nach der Erfindung, obwohl diese Anzahl von Filamenten in
beiden Fällen 40 beträgt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Gekräuseltes synthetisches Garn, bestehend aus sogenannten Seite-an-Seite-Verbundfilamenten mit
unrunden Querschnitten, wobei sich die Lage der Grenzfläche zwischen den beiden Polymerkomponenten
von einem Filament zum anderen ändert, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Filament
einen langgestreckten Querschnitt hat, und daß die Lage der Grenzfläche der beiden Polymerkomponenten
sich in diesem Querschnitt von einem Filament zum anderen in der Weise ändert, daß das
Garn gleichzeitig wenigstens zwei Filamentarten aufweist: diejenigen, deren Grenzfläche im wesentlieben
entlang der kleinen Achse oder einer Parallelen zur kleinen Achse, und diejenigen, deren Grenzfläche
entlang der großen Achse oder einer Parallelen zur großen Achse des Querschnitts verläuft
2. Garn nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens drei Arten von Filamenten, wobei die
Grenzfläche entlang der großen Achse, entlang der kleinen Achse oder Parallelen zu diesen Achsen und
entlang einer schrägen Linie gegenüber den beiden Achsen verläuft
3. Verfahren zur Herstellung von Garnen nach Anspruch 1, bei welchem zwei unterschiedliche
Spinnmaterialien durch unrunde Spinndüsenöffnungen in einer Seke-an-Seite-Anordnung versponnen
werden, wobei die beiden Spinnmaterialien den Spinndüsenöffnungen so zugeführt werden, daß sich
die Lage der Grenzfläche zwischen den beiden Spinnmaterialien von einer Spinndüsenöffnung zur
anderen ändert, dadurch gekennzeichnet, daß Spinndüsenöffnungen verwendet werden, die einen
langgestreckten Querschnitt aufweisen und bei denen das Verhältnis zwischen der großen und
kleinen Achse wenigstens zwei beträgt, und daß die Spinnmaterialien den Spinndüsenöffnungen so zugeführt
werden, daß die Grenzfläche zwischen den Spinnmaterialien in einem Teil der Spinndüsenöffnungen
entlang der kleinen Achse oder einer Parallelen zur kleinen Achse und in einem anderen
Teil der Spinndüsenöffnungen entlang der großen Achse oder einer Parallelen zur großen Achse
verläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnmaterialien den Spinndüsenöffnungen
so zugeführt werden, daß die Grenzflächen zwischen den beiden Spinnmaterialien in einem
ersten Teil der Spinndüsenöffnungen entlang deren kleiner Achse oder einer Parallelen zur kleinen
Achse, in einem zweiten Teil der Spinndüsenöffnungen entlang deren großer Achse oder einer
Parallelen zur großen Achse und in einem dritten r> Teil der Spinndüsenöffnungen entlang einer oder
mehrer schräger Linien gegenüber diesen Achsen verläuft.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß rechteckige Spinndüsenöffnun- bo
gen verwendet werden.
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