DE1783163A1 - Verfahren zur verbesserung der elektrischen leitfaehigkeit und festigkeit von kupferlegierungen - Google Patents
Verfahren zur verbesserung der elektrischen leitfaehigkeit und festigkeit von kupferlegierungenInfo
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Description
New Haveh, Connecticut, V.St.A.
"Verfahren zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit und Λ
Festigkeit von Kupferlegierungen"
Priorität: 26. Juni 1967, V.St.A., Nr. 648 742
Die Festigkeit von Kupfer läßt sich zwar durch die Zulegierung
kleiner Mengen verschiedener Elemente wirksam erhöhen, doch wird dadurch die elektrische Leitfähigkeit gleichzeitig oft beachtlich
herabgesetzt. Die Erzielung einer optimalen Kombination von hoher
Festigkeit und hoher Leitfähigkeit ist daher seit langem Gegenstand von umfassenden Untersuchungen gewesen.
So sind aus der US-PS 3 039 867 Kupferlegierungen mit hoher
elektrischer IACS-Leitfähigkeit (International Standard for
Annealed Copper) und Zugfestigkeit bekannt. Diese Legierungen enthalten 2,0 bis 3,0 fo Eisen, höchstens 0,04 % Phosphor, Rest
Kupfer. Legierungen der bevorzugten Zusammensetzung können eine
IACS-Leitfähigkeit von etwa 70 *$ und gleichzeitig eine Zugfestig-keit
von'35,15 kg/mm aufweisen, Diese Legierungen werden vorzugsweise
zu Knüppeln üblicher Größe gegossen und auf übliche
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Stärken heruntergewalzt. Durch Warmverformung bei z.B. 9000C läßt
sich das Eisen im Kupfer lösen und anschließend wird lösungsgeglüht,
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer,Kaltverformungsstufe.
Durch ein Glühen bei niederen Temperaturen im Bereich von 480 bis 600°C und Haltezeiten von 8 bis 48 Std. wird die Ausscheidung,
des -gelösten Eisen bewirkt. Schließlich .wird die Legierung zur Endstärke kalt gewalzt ader-·kalt gezogen. Die zur Erzielung
günstiger Werte für elektrische Leitfähigkeit und Festigkeit benötigte Verärbeitungszeit ist jedoch relativ lang und beträgt im
allgemeinen 24 Std. und langer.
Obwohl diese bekannte Arbeitsweise von der Technik der stufenweisen
Ausscheidung des gelösten Eisens aus Cu-Pe-Legierungen
Gebrauch macht, sind die dabei tatsächlich ablaufenden Vorgänge infolge von gleichzeitig oder nachfolgend stattfindenden Phasenumwandlungen
nicht leicht zu übersehen bzw. die daraus resultierende Wirkung auf die Leitfähigkeit und Festigkeit nicht ohne weiteres
vorauszusagen. Gerade systematische wissenschaftliche Unter-"
suchungen dieses Legierungssystems, z.B. von A. Boltax, bestätigen, daß in Abhängigkeit von den speziellen Abkühlungsbedingungen ganz
unterschiedliche Ergebnisse in Bezug auf die elektrische Leitfähigkeit erhalten werden.
' Dieser Sachverhalt wird bestätigt durch die Angäben in der US-PS
2 155 4o6, welche sich auf Kupferlegierungen bezieht, die außer Fe und P noch Su und/oder Zn enthalten. Durch eine kombinierte
Warm- und Kaltverformung werden nur IACS-Werte von etwa 42 bis
47 % erhalten.
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Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich durch eine glückliche Auswahl von Wärmebehandlungen und Verformungen in
bestimmten Sequenzen optimale Kombinationen von elektrischer
Leitfähigkeit und mechanischer Festigkeit erzielen lassen bzw. daß bei gleich guten Wertkombinationen im Vergleich zum Stand
der Technik die Verarbeitungsze'iten wesentlich herabgesetzt
werden können. Hieraus ergibt sich für die Durchführung im großtechnischen
Maßstab ein beachtlicher technischer Portschritt.
Erfindurigsgemäß lassen sich sehr gute lACS-Leitfähigkeitswerte "
.erhalten,, während gleichzeitig sehr hohe Festigkeitswerte von
etwa 56 kg/mm zu erreichen sind. Die Festigkeit und andere
physikalische Eigenschaften der Legierungen variieren nur unwesentlich
bei geringem Gehalt an Ve'runreinigungen. Weiterhin widerstehen die Legierungen dem Erweichen beim Löten bei Temperaturen
zwischen 370 und 4270C.
Die Art des Gusses der betreffenden Kupferlegierung ist nicht
besonders kritisch; es können herkömmliche Gießmethoden angewen- i
det werden, jedoch sind höhere Temperaturen bevorzugt, um das
Eisen in Lösung zu bringen. Vorzugsweise wird die Legierung zu Knüppeln üblicher Große gegossen, die anschließend warmverformt
werden.
Gemäß der Erfindung kann jede Kupferlegierung verarbeitet werden,
die 1 bis 3>5 % Eisen, vorzugsweise 1,5 bis 2,9$ Eisen, und vorzugsweise
bestimmte weitere Zusätze enthält, z.B. ein oder mehrere
der folgenden Elemente: 0,01 bis 0,5 %Silicium, 0,01 bis
0,5 % Phosphor und 0,01 bis 0,5 $>
Zink. Außerdem können geringe
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Mengen von.einem oder mehreren weiteren Zusätzen verwendet werden,z.B.
0,01 bis 0,5 % Mangan, Zinn, Aluminium, Nickel, Calcium, Titan, Chrom, Wolfram und Vanadium. Geringe
Mengen an üblichen Verunreinigungen können geduldet werden.
In der vorliegenden Beschreibung werden die Begriffe "Warmwalzen"
und "Kaltwalzen" verwendet, da diese die bevorzugten Verformungsmaßnahmen
sind. Es soll jedoch beachtet werden, daß auch andere W Warm- oder Kaltverformungen angewendet werden können, wie Schmie-.
den, Strangpressen von Knüppeln für nahtlose Rohre oder Drähte.
Nach dem Gießen werden die Legierungen bei erhöhter Temperatur warmgewalzt. Die Temperatur beim Warmwalzen kann von 800 bis
10500C variieren, d.h. das Material kann innerhalb des genannten
* Temperaturbereiches in das Warmwalzgerüst eingeführt werden. Die
Warmwalzbearbeitungstemperaturen sind nicht besonders kritisch.
Das Warmwalzen wird vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 875 und 975°C durchgeführt. Diese Behandlung im Bereich von 800 bis
10500C ist erforderlich, um eine optimale elektrische Leitfähigkeit
zu erzielen.
Die Dickenverminderung in der Warmwalzstufe (a) ist nicht
kritischj sie ist davon abhängig, welche Dicken das Material haben soll. ■
Nach der Warmwalz- und Haltestufe bei der hohen Temperatur wird
die Legierung auf eine Halte temperatur zwischen 4-00 und 5500C
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abgekühlt und bei dieser Temperatur mindestens 30 Minuten geglüht.
Die Abkühlungsmethode auf die Haltetemperatur ist nicht kritisch, aber nach der Haltezeit wird die Legierung langsam abgekühlt. Sie
soll mit einer Geschwindigkeit von weniger als 2000C pro Stunde
auf eine Temperatur von mindestens 350 C und vorzugsweise mit
einer Geschwindigkeit von weniger als 75°C pro Stunde und optimal weniger als 20°C pro Stunde langsam abgekühlt werden.
Nach Haltezeiten bei Temperaturen unter 3500C sind regulierte
Abkühlungsgeschwindigkeiten nicht besonders kritisch.
Erfindungsgemäß werden verbesserte Ergebnisse schon mit einem
einzigen Kaltwalz- und Glühzyklus erzielt. Überraschend ist dabei,
daß bei Anwendung der langsamen Abkühlungsstufe (c) gute Eigenschaften
beim Kaltwalzen bis zur endgültigen Dicke erzielt werden. Beispielsweise entwickelt eine auf herkömmliche Art warmgewalzte,
mit Wasser abgekühlte Legierung, kaltgewalzt mit 90 %
Dickenverminderung, eine Zugfestigkeit von etwa 56,25 kg/mm ,
aber eine IACS-Leitfähigkeit von nur etwa 25 %» während man mit I
einer Haltestufe nach dem Warmwalzen, anschließender langsamer Abkühlung und Kaltwalzen mit $0% Dickenverminderung eine Zugfestigkeit
von etwa 56,25 kg/mm und eine IACS-Leitfähigkeit von
.etwa 65 % erzielen kann.
Das Glühen erfolgt im Temperaturbereich von 400 bis 55O0C, vorzugsweise
von 44o bis 520 C, wobei vorzugsweise Glühzeiten von
etwa 3 Stunden angewendet werden. Die Dickenverminderung soll in der Kaltwalzstufe mindestens 30 % und vorzugsweise mindestens
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50 % betragen.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
a) Eine Legierung wird auf folgende Weise hergestellt.
Sehr reines Kupfer und sehr reines Eisen werden miteinander in einem' Niederfrequenz-Induktionsofen unter einer Holzkohlenschicht
bei etwa 12000C verschmolzen. Etwa 10 % der .!CupferbeSchickung
werden zurückgehalten, und die Schmelze wird auf etwa 13000C
geringfügig überhitzt, um das Eisen in Lösung ,zu bringen. Sehr
reine Legierungszusätze werden zugegeben, sobald die Schmelze eine Temperatur von etwa 13000C aufweist. Danach wird der Rest
des Kupfers zugeschlagen und die Schmelze auf die Gießtemperatur "von etwa 12000C, gebracht. Hierauf wird die Schmelze in eine
wassergekühlte Kokille mit den Abmessungen 73 x 12,7.x 244 cm
in einer Gießgeschwindigkeit von 54,1 cm/Min, gegossen. Die auf
diese Weise erhaltene Legierung hat folgende Zusammensetzung:
Pe P Zn Cu
2,3 % 0,02β % 0,10 % Rest
b) Zwei 12,7 cm dicke Knüppel werden folgendermaßen verarbeitet: beide Knüppel A und B werden bei einer Temperatur von etwa 94O°C
auf etwa 8,89 nun warmgewalzt. Die Vergleichsprobe A wird unmittelbar
nach dem letzten Warmwalζvorgang mit Sprühwasser auf Raumtemperatur
abgeschreckt und anschließend mit 90 % Diekenverminderung
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kaltgewalzt. Die Probe B wird erfindungsgemäß von der Warmwalztemperatur
auf 5000C abgekühlt, einer Haltezeit von 30 Minuten
unterworfen, mit einer Geschwindigkeit von etwa 75°C pro Stunde
langsam auf etwa 2000C abgekühlt und anschließend mit 90 % Dickenverminderung
kaltgewalzt. Dabei ergeben sich die folgenden Eigenschaften:
Knüppel Zugfestigkeit, IACS-Leitfähigkeit,
- kg/mm
%
A (zum Vergleich) 56,60 28 '
B 56,25 65 -
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Claims (4)
1. Verfahren zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit
und Festigkeit von Kupferlfgierungen, die X bis 3,5 % Eisen, Rest
Kupfer und übliche Verunreinigungen enthalten, durch Ausscheiden
des gelösten Eisens und eine kombinierte Warm- und Kaltverformung,
dadurch g e k e η η ζ e i e Ja η e t, daß die Legierung
a) bei einer Temperatur von 800 bis 1O5O°Q warmverforrnt,
b) hierauf mindestens 30 fiinuten bei einer ">nperatur von
40G bis 55O0C geglüht,
c) mit-einer Cresehwindigkeit von'weniger als 2Q0°C/3tunde auf
mindestens 55O0C abgekühlt und'
d) schließlich mit mindestens 3Q fo Diekenverminderung kaltverformt
wird.
2, Verfahreja .nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stufe (a) bei einer Temperatur von 875 bis 975°C durchgeführt
wird.
3- Verfahren.nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die.Glühbehandlung in Stufe (b) etwa 3 Stunden durchgeführt
wird, .
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3j dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stufe (c) mit einer Geschwindigkeit von weniger als 75°C/Stunde und insbesondere von weniger als 20°C/Stunde abge-Whit«!«;
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Legal Events
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BHN | Withdrawal |