DE1772597B2 - Verfahren zur herstellung von biegsamen, negativen oder positiven reliefbildern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von biegsamen, negativen oder positiven reliefbildernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von biegsamen, negativen oder positiven Reliefbildern,
bei dem ein Aufzeichnungsmaterial belichtet und mit einer Entwicklerlösung behandelt wird, dessen
lichtvernetzbare Schicht
a) ein wasserlösliches, vernetzbares, polymeres Bindemittel und
b) ein lichtempfindliches Eisensalz enthält.
Verfahren zur Herste'lung von Reliefbildern unter
Verwendung lichtempfindlicher Schichten, die ein wasserlösliches, vernetzbares, polymeres Bindemittel
und ein lichtempfindliches Eisensalz enthalten, sind beispielsweise aus den USA.-Patentschriften 1944 293,
2927 021, 3 097 097 und 3169 065 bekannt, wobei
hinsichtlich der beiden an letzter Stelle genannten Patentschriften insbesondere auf das Ausführungsbeispiel
2 bzv. das Ausführungsbeispiel 1 verwiesen wird.
Nachteilig an den bekannten Verfahren ist es, daß die dort verwendeten, lichtempfindlichen Schichten
für eine längere Lagerung keine ausreichende Stabilitat aufweisen. Es hat sich nämlich gezeigt; daß ein
einfaches Eisen-III-Salz nicht mit einem härtbaren Bindemittel vereinigt werden kann, ohne daß eine
Koagulation, eine Bildung unlöslicher Komplexe, eine Ausfällung oder eine Härtung eintritt, und zwar
entweder sofort oder mehr oder weniger rasch nach Trocknung des beschichteten Trägers.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von biegsamen, negativen oder positiven
Reliefbildern vorzuschlagen, welches es ermöglicht, das Aufzeichnungsmaterial auch über einen längeren
Zeitraum hinweg zu lagern, ohne daß die Schicht unlöslich wird.
Die Erfindung geht zur Lösung dieser Aufgabe von einem Verfahren aus, bei dem ein Aufzeichnungsmaterial
belichtet und mit einer Entwicklerlösung entwickelt wird, dessen lichtvernetzbare Schicht
a) ein wasserlösliches, vernetzbares, polymeres Bindemittel und
b) ein lichtempfindliches Eisensalz enthält,
und ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufzeichnungsmaterial verwendet wird, dessen lichtvernetzbare
Schicht als lichtempfindliches Eisensalz ein einfaches, nicht-komplexes Eisensalz und zusätzlich
c) ein gegebenenfalls komplexes Ammonium-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumsalz der Oxalsäure,
Bernsteinsäure, Weinsäure oder Glukonsäure als stabilisierend wirkende Verbindung
enthält.
Erfindungsgemäß wird also ein Verfahren zur Her
Stellung von Reliefbildern unter Verwendung eine; Aufzeichnungsmaterials vorgeschlagen, dessen lichtvernetzbare
Schicht als lichtempfindliches Eisensa!/, ein einfaches Eisensalz enthält und außerdem eine
stabilisierend wirkende Verbindung, welche das vorzeitige Eintreten einer Härtung oder Koagulation verhindert.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß bei guter Stabilität des lichtempfindlichen Materials einfache,
nicht-komplexe Eisensalze verwendet werden können, welche wesentlich lichtempfindlicher sind als die komplexer.
Eisensalze.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich dabei besonders bewährt, wenn das Molverhältnis
von stabilisierend wirkender Verbindung zum einfachen, nicht-komplexen Eisensalz 0,5: 1 bis 2,5: 1
beträgt.
Diese Ausgestaltung ist insofern vorteilhaft, als bei ihr gewährleistet ist, daß vor einer Belichtung und
Entwicklung der Schicht kein Unlöslichwerden derselben erfolgt. Der Grund für die Hemmwirkung des
Komplexsalzes ist unbekannt; es wird jedoch angenommen, daß das Komplexsalz mit der lichtempfindlichen
Komponente ein Chelat oder Komplexe bildet, bis es aus der Chelatbindung durch eine nachfolgende
Behandlung gelöst wird. Auf jeden Fall erhält man bei den angegebenen Mischungsverhältnissen
dauerhafte, flexible und stark lichtempfindliche Schichten, die eine hervorragende Auflösung gewährleisten.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt eine Anzahl von Verfahrensschritten, wie sie in der derzeitigen
Praxis einschließlich der Bildung von lichtempfindlichen, wasserlöslichen Polymerlösungen üblich
sind, die zur Bildung einer Schicht auf einer gewünschten Unterlage verwendet werden, üblich sind.
Das auf übliche Weise hergestellt, lichtempfindliche Material kann gelagert oder unmittelbar nach seiner
Herstellung verwendet werden. Das lichtempfindliche Material wird mit aktinischem Licht durch eine transparente
Vorlage belichtet und anschließend in einem negativ oder einem positiv arbeitenden Verfahren
entwickelt. Bei dem negativ arbeitenden Verfahren wird die Entwicklung durch Eintauchen des belichteten
Films in eine Wasserstoffperoxidlösung oder eint geeignete Perverbindung, z. B. Natriumperborat,
bewirkt. Für das Positiwerfahren werden die belichteten Filme in alkalischen Lösungen, z. B. 10%igem
Monoäthanolamin oder 3°/oigem Ammoniumhydroxyd
15
entwickelt. Nach der Entwicklung werden die löslichen Flächen des Films mit Wasser ausgewaschen,
das kalt oder warm sein kann.
Bei dem Negativverfahren werden die nicht belichteten Schichten der Schicht herausgewaschen, und es
verbleiben f';<* entwickelten Anteile. Bei dem Positivverfahren
werden die entwickelten Teile der Schicht herausgewaschen und lassen die nicht belichteten
Anteile zurück. Das zurückbleibende Reliefbild und die Unterlage können in bekannter Weise für den
Seidensiebdruck oder andere Druckverfahren und das Schablonieren dienen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Beispiele noch näher erläutert, wobei die verwendeten
Farbstoffe durch ihre dem Color-Index entnommene CI-Nr. charakterisiert sind.
Eine Überzugslösung wird hergestellt aus nachstehenden Stoffen in Gewichtsteilen:
Wasser 182,5 Teile
Polyvinylalkohol 17,5 Teile
Glyzerin 5,0 Teile
Ammoniumeisen-III-oxalat... 4,5 Teile
Eisen-III-oxalat 2,0 Teile
Blauer Farbstoff CI-Nr. 26 400 6,0 Teile
Diese Lösung wird auf eine transparente Filmunterlage aufgetragen. Ni;ch dei.* Trocknen wird eine
Probe des Films durch die Unterlage durch eine Vorlage belichtet (75-A-Kohlenstoi.-Lichtbogenlampe;
3,5 Minuten; Entfernung etwa 1 m). Die Schicht wird dann in einer sauren oxidierenden Lösung von Zitronensäure
und 4,5-Wasserstoffperoxid entwickelt und anschließend mit warmem Wasser gewaschen. Die
nicht belichteten Flächen der Schicht werden herausgewaschen, während die unlöslich gemachten, belichteten
Flächen zurückbleiben. Es wird so ein Reliofbild
oder Muster von 0,0075 mm Dicke erzeugt. Dieses wird an ein gespanntes Gewebesieb zum Anhaften
gebracht, um eine haltbare, biegsame Schablone Eu erzeugen.
Es wird eine Lösung aus nachstehenden Stoffen hergestellt:
Wasser 68,7 kg
Polyvinylalkohol 3,97 kg
blauer Farbstoff CI-Nr. 26 400 132 g
Natriumalkylarylsulfonat 4 g
Glycerin 680 g
Ammoniumeisen-III-oxalat .. 2040 g
Eisen-III-oxalat 1360 g
kelt. Der Überzug wird dann mit warmem Wasser gewaschen, wobei man ein gutes negatives Reliefbild
erhält.
Beispiel III
Ansatz (in Gewichtsteilen):
Ansatz (in Gewichtsteilen):
Wasser 242.J Teile
Polyvinylalkohol 17,5 Teile
Glycerin 5;0 Teile
BI auer Farbstoff CI-Nr. 26 400 2,0 Teile
Eisen-III-chlorid 1,0 Teile
Ammoniumeisen-III-tartrat... 4,0 Teile
Dieser Ansatz hat einen pH-Wert von 1,6. Die Lösung wird als Überzug auf eine transparente Filmunterlage
aufgetragen und dann getrocknet. Eine Probe des Films wird belichtet, entwickelt und gewaschen
wie in Beispiel II, wobei ein gutes negatives Reliefbild entsteht. Das unbelichtete Material ist wie
die Materialien der vorstehend angebenen Beispiele beständig und auch noch nach 6 Monaten brauchbar.
Eine Lösung wird nach dem nachstehenden Ansatz in Gewichtsteilen hergestellt:
Wasser 666,3 Teile
Kaliumoxalat 1,4 Teile
Eisen-III-oxalat 3,7 Teile
Glycerin 4,7 Teile
Blauer Farbstoff CI-Nr. 26 400 5,3 Teile
Polyvinylalkohol 46,7 Teile
Diese Lösung wird als Übe zug auf verschiedene transparente Filmunterlagen aufgetragen. Nach dem
Trocknen wird belichtet, entwickelt und gewaschen wie in Beispiel II, wobei man ein negatives Bild erhält.
Wird eine 100/oige Monoäthanolaminlösung als
Entwickler für den Überzug auf einer der belichteten Unterlagen verwendet, wird ein gutes positives Reliefbild
erhalten.
Eine Lösung wird aus den nachstehenden Stoffen hergestellt:
Wasser 50,2 kg
Lithiumsuccinat 87 g
Oxalsäure 28 g
Glycerin 340 g
Blauer Farbstoff CI-Nr. z6 400 454 g
Polyvinylalkohol 3,98 kg
Eisen-III-oxalat 312 g
Diese Lösung wird auf eine transparente Polyester- Diese Lösung wird als Überzug auf eine trans-
Filmunterlage aufgetragen. Nach dem Auftrocknen parente Filmunterlage aufgetragen. Der getrocknete
wird ein Teil des Films wie in Beispiel I belichtet. Überzug wird belichtet, in einer oxydierenden Lösung
Der Überzug wird dann in 1,5% Wasserstoffperoxid 60 entwickelt und unter Bildung eines negativen Relief -
mit 18 g Zitronensäure auf 500 cm3 Lösung ent\vik- bildes gewaschen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von biegsamen, negativen oder positiven Reliefbildern, bei dem
ein Aufzeichnungsmaterial belichtet und mit einer Entwicklerlösung entwickelt wird, dessen lichtvernetzbare
Schicht
a) ein wasserlösliches, vernetzbares, polymeres Bindemittel und
b) ein lichtempfindliches Eisensalz enthrit, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Aufzeichnungsmaterial verwendet wird, dessen lichtvernetzbare
Schicht als lichtempfindliches Eisensalz ein einfaches, nicht-kompiexes Eisensalz und
zusätzlich
c) ein gegebenenfalls komplexes Ammonium-, Lithium-, Natrium- oder Kaliumsalz der
Oxalsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure oder Glukonsäure als stabilisierend wirkende Verbindung
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von stabilisierend
wirkender Verbindung zum einfachen, nicht-komplexen Eisensalz 0,5 : 1 bis 2,5 : 1 beträgt.
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