DE1572222B1 - Photographisches Aufzeichnungsmaterial aus einer lichtempfindlichen,reversibel belichtbaren Schicht und Verfahren zum Herstellen stabiler Bilder auf demselben - Google Patents
Photographisches Aufzeichnungsmaterial aus einer lichtempfindlichen,reversibel belichtbaren Schicht und Verfahren zum Herstellen stabiler Bilder auf demselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungsmaterial aus einer lichtempfindlichen, reversibel
belichtbaren Schicht und gegebenenfalls aus einem Schichtträger, das in der lichtempfindlichen
Schicht ein Bindemittel und eine feinverteilte lichtempfindliche, reversibel reagierende Komplexverbindung
enthält.
Es sind bereits lichtempfindliche, reversibel belichtbare Aufzeichnungsmaterialien bekannt, die in ihrer
Beschichtung photochrome Benzindolinspiropyranverbindungen enthalten und die die Aufnahme von
Bildern mit molekularem Auflösungsvermögen gestatten (z.B. deutsche Patentschrift 1082119).
Nachteilig ist bei diesen bekannten Aufzeichnungsmaterialien, daß die Belichtung für die Informationsaufzeichnung
bzw. Bildherstellung mit kurzwelligem Licht, beispielsweise mit UV-Licht, erfolgen muß.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein reversibel belichtbares photographisches Aufzeichnungsmaterial
zu schaffen, das ebenfalls die Aufnahme von Bildern mit molekularem Auflösungsvermögen
gestattet und außerdem gegenüber normalem weißem Licht empfindlich ist.
Der Gegenstand der Erfindung geht aus von einem photographischen Aufzeichnungsmaterial aus einer
lichtempfindlichen, reversibel belichtbaren Schicht und gegebenenfalls aus einem Schichtträger, das in
der lichtempfindlichen Schicht ein Bindemittel und eine feinverteilte lichtempfindliche, reversibel reagierende
Komplexverbindung enthält, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche, reversibel
reagierende Komplexverbindung aus einem Metallhalogenid der II. Nebengruppe des Periodensystems
und einer Benzindolinspiropyranverbindung besteht.
Bei dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial wird nicht von dem bekannten photochromen Effekt
Gebrauch gemacht, der bestimmten Benzindolinspiropyranverbindungen innewohnt, sondern die
Lichtempfindlichkeit des erfindungsgemaßen photographischen Aufzeichnungsmaterials beruht darauf,
daß die obengenannte Komplexverbindung bei Einwirkung von sichtbarem Licht »entkomplexiert« wird.
In der Beschreibung und den Ansprüchen sollen die Begriffe »Komplex« und »Komplexieren« auf
die schwache Bindung der Metallhalogenidverbindung mit der Benzindolinspiropyranverbindung hinweisen.
Das Entkomplexieren der Komplex verbindung wird durch starke Bestrahlung mit sichtbarem
Licht, beispielsweise mit dem Licht von Glühlampen (z. B. Photofiutlichtlampe), herbeigeführt. Da der
Zweck der Benzindolinspiropyranverbindungen darin besteht, den Metallhalogenidmolekülkomplex nur
bis zum Auftreffen sichtbaren Lichts zusammenzuhalten, ist ein notwendiges Kriterium für geeignete
Benzindolinspiropyranverbindungen ihre Reaktionsfähigkeit mit den Metallhalogeniden. Diese Eignung
läßt sich sehr schnell dadurch empirisch testen, daß i die jeweiligen in Frage kommenden Verbindungen
^5 in einem gemeinsamen flüssigen Lösungsmittel mit
der erforderlichen Wärme im Dunkeln miteinander zur Reaktion gebracht werden, wobei der »Komplexzustand«
durch das Auftreten einer orangeroten Färbung und der »entkomplexierte« Zustand bei
Belichtung mit sichtbarem Licht durch Farblosigkeit oder eine blaßgelbe Färbung nachgewiesen wird.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Benzindolinspiropyranverbindung die Strukturformel
worin R1, R2 und R3 gleich Methyl, einer höheren
Alkylgruppe oder einer Arylgruppe und R4 und R5
gleich H, NO2, Cl, Br, J, F, Alkoxy, Hydroxy, Methyl,
Äthyl oder gleich einer substituierten Phenylgruppe sind.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält das Aufzeichnungsmaterial eine lichtempfindliche
Komplexverbindung aus Zinkbromid und dem 5-Chlor-6'-nitro-Derivat des 1,3,3-Trimethylbenzindolinspiropyrans
und als Bindemittel Celluloseacetatbutyrat.
Mit den genannten Verbindungen konnten besonders gute Ergebnisse erzielt werden. Jedoch können
z. B. als Metallhalogenide auch andere Halogenidsalze von Zink, Cadmium und Quecksilber sowie
Kombinationen hiervon in beliebigen Mengenverhältnissen verwendet werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung geht von einem Verfahren zur Herstellung stabiler photographischer
Farbbilder mit einem Aufzeichnungsmaterial lach Anspruch 1 aus und ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufzeichnungsmaterial nach dem bildmäßi-L'en
Belichten mit sichtbarem Licht in beliebiger Reihenfolge mit einer Farbstofflösung behandelt,
ein- oder zweimal mit einem Lösungsmittel behandelt und gegebenenfalls totalbelichtet wird.
Durch dieses Verfahren ist auf sehr einfache Weise eine Stabilisierung des ursprünglich reversiblen Bildes
auf dem erfindungsgemäßen photographischen Aufzeichnungsmaterial möglich", wobei die molekulare
Struktur des Bildes nach der Fixierung erhalten bleibt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird als Farbstofflösung eine Lösung von
Kristallviolettlacton oder von 2,5-Dichlor-N-phenylleucauramin
verwendet.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das Aufzeichnungsmaterial nach der Behandlung
mit der Farbstofflösung mit einem Lösungsmittel behandelt, das die lichtempfindliche Komplexverbindung
aus den unbelichteten Bildteilen extrahiert.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird als Lösungsmittel für die lichtempfindliche
Komplexverbindung 95%iges Äthanol verwendet.
ORIGINAL INSPECTED
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Fin weiterer Gegenstand der Erfindung geht eben- des Lösungsmittels möglich. Die »entkomplexierten«
falls von einem Verfahren zur Herstellung stabiler Bildteile bestehen einerseits aus freiem Benzindolinphotographischer
Farbbilder mit einem Aufzeich- spiropyran und andererseits aus freiem Metallhalonungsmaterial
nach Anspruch 1 aus und ist dadurch genid, die zur Fixierung durch Waschen oder chernigekennzeichnet,
daß das Aufzeichnungsmaterial nach 5 sehe Stabilisierungsverfahren oder durch beide Verder
bildmäßigen Belichtung mit sichtbarem Licht fahren behandelt werden können. Je nach dem gein
beliebiger Reihenfolge mit einer Silbersalzlösung wünschten Endprodukt kann die Komplexverbinbehandelt
und das entstandene Silberhalogenidbild dung der unbelichteten Bildteile wiederholt mit
/u einem Silberbild reduziert, ein- oder zweimal mit sichtbarem Licht bestrahlt, gewaschen oder chemisch
einem Lösungsmittel behandelt und gegebenenfalls io behandelt werden. Zur endgültigen Fixierung kann
lotalbelichtet wird. freigesetztes Metallhalogenid eine Verbindung mit
(ieniäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung einem zugesetzten löslichen .Silbersalz eingehen, das
wird als Silbersalzlösung eine Lösung von Silber- dann in metallisches Silber umgesetzt wird, oder es
nitrat verwendet. kann ein Farbstoff als Reaktion »teilnehmer zugesetzt
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung i5 werden, damit sich ein fixierter Farbstoff bildet,
wird das Aufzeichnungsmaterial mit einem Lösungs- Die zerlegte Koniplexverbindung liegt in molekuniittel
behandelt, das die bei der Belichtung frei larer Größenordnung vor, was bei einer Fixierung
gewordene Spiropyranverbindung aus den belichteten der Aufzeichnung den gewünschten mikrofeinen Auf-Bildteilen
extrahiert. lösungsgrad des Bildes ergibt. Der das Bild formende Line weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht 20 Stoff kann mit dem gleichen Rasterauflösungsgrad
darin, daß als Lösungsmittel für die frei gewordene in Teilen oder vollständig entfernt werden.
Spiropyranverbindung eine Mischung aus Benzol Da das Aufzeichnungsmaterial zur Fixierung ein und Heptan verwendet wird. Eindringen von gelösten festen Stoffen erlauben muß, Gemäß einer noch weiteren Ausgestaltung der ist es verhältnismäßig dünn. Zur Fixierung kann die Erfindung wird das Aufzeichnungsmaterial mit einem 25 Metallhalogenidkomponente mit einem wässerigen I iisungsmittel behandelt, das das bei der Belichtung Lösungsmittel herausgewaschen werden, wobei die frei gewordene Metallhalogenid aus den belichteten Benzindolinspiropyranverbindung zurückbleibt, die Bildteilen extrahiert und gegebenenfalls totalbelichtet ihrerseits mit einem nicht polaren Lösungsmittel wird. herauswaschbar ist. Die für die verschiedenen Vor-Schließlich besteht eine weitere Ausgestaltung der 30 gänge gewählten Lösungsmittel dürfen die Film-Erfindung darin, daß als Lösungsmittel für das frei schichtmatrix nicht abbauen.
Spiropyranverbindung eine Mischung aus Benzol Da das Aufzeichnungsmaterial zur Fixierung ein und Heptan verwendet wird. Eindringen von gelösten festen Stoffen erlauben muß, Gemäß einer noch weiteren Ausgestaltung der ist es verhältnismäßig dünn. Zur Fixierung kann die Erfindung wird das Aufzeichnungsmaterial mit einem 25 Metallhalogenidkomponente mit einem wässerigen I iisungsmittel behandelt, das das bei der Belichtung Lösungsmittel herausgewaschen werden, wobei die frei gewordene Metallhalogenid aus den belichteten Benzindolinspiropyranverbindung zurückbleibt, die Bildteilen extrahiert und gegebenenfalls totalbelichtet ihrerseits mit einem nicht polaren Lösungsmittel wird. herauswaschbar ist. Die für die verschiedenen Vor-Schließlich besteht eine weitere Ausgestaltung der 30 gänge gewählten Lösungsmittel dürfen die Film-Erfindung darin, daß als Lösungsmittel für das frei schichtmatrix nicht abbauen.
gewordene Metallhalogenid eine wässerige Äthanol- Geeignete Bindemittel sind Celluloseacetatbutyrate,
lösung verwendet wird. die einerseits gute Filmbildner sind und andererseits
Das photographische Aufzeichnungsmaterial kann gegenüber organischen und anorganischen Lösungs-
durch Lösen der gewählten Spiropyranverbindung in 35 mitteln und flüssigen Reaktionsteilnehmern durch-
einer flüssigen Lösung eines geeigneten Bindemittels lässig sind, beispielsweise gegenüber Toluol, Äthanol,
und der gewählten Metallhalogenidverbindung, Auf- Methyläthylketon und wässerigen Silbersalzlösungen,
tragen der Beschichtungslösung auf einen Schicht- und von diesen nicht gelöst werden. Celluloseacetat-
träger und durch Trocknen der Schicht hergestellt butyrat ist als Schicht mit oder ohne Schichtträger
werden. Die Beschichtung wird dadurch sensibilisiert, 40 gegenüber den in den nachfolgenden Beispielen ver-
daß die in ihr enthaltenen Komponenten im Dunkeln, wendeten Verfahrensteilnehmern beständig. Brauch-
vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, zur Reaktion bar als Bindemittel sind auch andere filmbildende
gebracht werden, wobei sich eine orangerote Schicht organische Polymere, z. B. Celluloseacetat, Cellulose-
bildet. butyrat, Äthylcellulose, Acrylpolymere, Polyvinyl-
Das Aufzeichnungsmaterial wird im Dunkeln oder 45 formal und -butyral sowie Polyvinylacetat. Bei der
bei gedämpften Licht aufbewahrt. Verwendung aller dieser Stoffe kann infolge der
Das gewünschte Bild kann durch jede beliebige Tatsache, daß sie in dünnen Schichten zur Verwen-
Photoprojektionsvorrichtung oder Lichtquelle erzeugt dung kommen, jeder dieser Stoffe ohne weiteres auf
werden, wobei die feinverteilte Komplexverbindung einer Glasplatte empirisch getestet werden, inwieweit
in den belichteten Bildteilen zerlegt oder »entkom- 50 er bei Behandlung mit den bestimmten Lösungsmitteln
plexiert« wird. Die Bestandteile der entkomplexierten und anderen bei der Durchführung der Erfindung
Komplexverbindungen bleiben im Aufzeichnungs- verwendeten Flüssigkeiten beständig ist.
material im engen körperlichen Kontakt und ver- Beispiele der Erfindung werden im folgenden an
binden sich zu gegebener Zeit unter Einwirkung Hand der Zeichnungen beschrieben, und zwar
von Wärmeenergie wieder zu dem roten Komplex. 55 zeigt
Somit verschwindet das durch Licht hervorgerufene F i g. 1 in perspektivischer schematischer Form
Bild je nach der Umgebungstemperatur und den die auf einem Glasträger angeordnete lichtempfind-
verwendeten Stoffen in einigen Minuten oder Stun- liehe Schicht,
den, wenn es nicht inzwischen fixiert wurde. Die F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines Auf-Umkehrung
des Komplexes in den entkomplexierten 60 Zeichnungsmaterials aus einer selbsttragenden, licht-Zustand
und zurück kann beliebig oft wiederholt empfindlichen Schicht,
werden. Die Schicht mit dem nicht fixierten Bild F i g. 3 wie ein Bild [N) auf der auf einem Schichtmuß
bis zum Fixieren vor Licht geschützt werden, träger angeordneten lichtempfindlichen Schicht nach
das den Hintergrund verschleiern würde. Das Fixieren F i g. 1 durch Belichtung durch eine Kopiervorlage
des unbeständigen Vorläuferbildes ist infolge der 65 hindurch hergestellt werden kann,
unterschiedlichen Löslichkeit der »entkomplexierten« Weitere Möglichkeiten, ein Bild herzustellen, liegen belichteten Bildteile gegenüber den unbelichteten in der Anwendung einer Lichtstrahlspur, optisch orangeroten Bildteilen entsprechend den Eigenschaften fokussierter Lichtmuster, durchsichtiger Negative oder
unterschiedlichen Löslichkeit der »entkomplexierten« Weitere Möglichkeiten, ein Bild herzustellen, liegen belichteten Bildteile gegenüber den unbelichteten in der Anwendung einer Lichtstrahlspur, optisch orangeroten Bildteilen entsprechend den Eigenschaften fokussierter Lichtmuster, durchsichtiger Negative oder
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in der Bewegung der Schicht in bezug auf einen festen behandelt und in Wasser gespült, Ein geeigneter
Lichtstrahl. Sämtliche dieser Vorrichtungen können I-lnlvvickler besteht aus folgender Mischung:
allein oder in Kombination angewandt werden. Ätl · 1 40 -1
Durch die Erfindung wird erreicht, daß ein reversibel m<>'· ' ··' ■ \ύ''■ ·
belichtbares Aufzeichnungsmateria, von hoher Auf- 5 ' ,£2 "" IO cm'
lösung, das gegenüber sichtbarem Licht empfindlich N-fp-Hyd'roxNplKMUI)SiUein 0.5 u
.st, zur Verfugung steht. ^/ ; ; '; ; 5() ^3
In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel der )0 S
Erfindung wird eine Bindemittellösung aus 100 g Hier wird das photographische Aufzeichinings-
pulverförmigem Celluloseacetatliutyrat, gequollen mit material nach Beispiel 1 mit aktinischem Licht bild-
275 g Toluol, in 175 g Methyläthylketon gelöst. mäßig bestrahlt, und das Vorläuferbild wird wie folgt
55 g der Bindemittellösung werden 1,225 g fixiert:
(0,0054 MoI) wasserfreiem Zinkbromid (ZnBr2) in i5 Die Schicht wird mit wässerigem Äthanol extrahiert
10 cm3 absolutem Äthanol sowie l.%3 g (0.0055 Mol) und tolalbelichtet. wie im Beispiel 1. um die Iicht-
des SCl-o'NOj-Derivates von 1,3,3-Trimeth\ lbenz- empfindlichen Verbindungen der unbelichteten BiId-
indolinspiropyran zugesetzt, und die Mischung wird teile zu »cnlkomplexieren«. Als nächstes wird die
so lange erwärmt, bis eine Lösung erfolgt ist. Es ist " Schicht mit einer Mischung von Benzol und Heptan
zweckmäßig, eine größere Menge der Bcnzindolin- 20 im Verhältnis \on 1 : I gewaschen, um die Benzindolin-
spiropyranverbindung zuzusetzen, um das Vorhan- spiropyranverbindungzuenlfernen. Dassichcrgcbendc
densein von freiem ZnBr2 zu verhindern. Diese Lösung Bild aus Metallhalogenid in den bildmäßig unbe-
wird als Beschichtung auf Glas aufgetragen und lichteten Bildteilen wird mit einer Lösung von
getrocknet. Daraufhin wird die Schicht durch Er- Krislallvioleltlacton behandelt, das sieh mit dem {
wärmen im Dunkeln auf 75 C für eine Zeitspanne 25 Metallhalogenid unter Bildung einer beständigen
von 10 bis 20 Minuten unter Ausbildung dei lieht- blauen Farbe verbindet. Auf diese Weise wird ein
empfindlichen orangerotgefärblen Salzkomplexform Bild aus farblosen (bildmäßig belichteten) und farbigen
der gelösten Stolle sensibilisiert. ibildmäßij' unbelichteten 1 Bildteilen erzeugt.
Der Schiclittrüücr 21 mit der uelrocknelen Be- ., . . ,
schichtung 20 (F fg. 1) und die selbsttragende Schicht 10 ti e 1 s ρ ι e 1 .<
20«(F i g. 2)stellen vereinfacht verschiedene mögliche Hier wird die bildmäßig belichtete Schicht 20
Formen des lichtempfindlichen Aufzeichnungsma- mit einem organischen flüssigen Lösungsmittel (Hexan
terials dar. wobei die angedeuteten Linien auf den und Benzol im Verhältnis 1:1) gewaschen, um die
Zeichnungen eine Umgebung gedämpften Lichtes Bildfläche \on freier Benzindolinspiropvranverbin-
oder totaler Dunkelheit anzeigen. is dung zu säubern, so daß in den belichteten Bildteilen
F i g. 3 zeigt ein Verfahren zum Herstellen eines freies Metallhalogenid zurückbleibt. Die Schicht 20
Vorläuferbildes. Dies geschieht durch Projizieren wird dann mit der Silbernitratlösung nach Beispiel I
sichtbaren Lichtes durch eine Kopiervorlage 22 auf behandeil, wodurch ein Bild aus Silbersalz enthaldie
lichtempfindliche Oberfläche des photographischen tenden (bildmäßig belichteten) und aus Komplex-Aufzeichnungsmaterials,
wodurch ein gelbliches Bild 40 \erbindung enthaltenden (bildmäßig unbelichteten)
23 aus einer Vielzahl »eiukomplexierler« Teile mole- Bildleilen erzeugt wird. Als nächstes wird die Schicht
kularer Abmessungen auf einem Hintergrund 24 aus mit 95"„igem Äthanol gewaschen, wodurch die
einer Vielzahl »komplexer« orangeroter molekularer Komplexverbindung der unbelichteten Bildteile zerEinheiten
erscheint. legt und herausgewaschen wird. Der letzte Schritt
Die bildtragende Schicht wird dann wie folgt 45 besteht im Reduzieren des Silbersalzes der belichteten i
fixiert: Sie wird zunächst mit wässerigem Äthanol Bildleile, beispielsweise durch eine Lösung von I'ara-
(9 Volumteile Wasser auf 1 Teil Äthanol) gewaschen. phenylendiamin. oder wie in dem vorangehenden
um das freie Metallhalogenid zu extrahieren. Hier- Beispiel angezeigt. Das Endprodukt besteht aus einem
durch wird der Bildbereich.23 mit einem Gehalt negativen Silberbild.
an freier Benzindolinspiropyranverbindung zurück- 50
gelassen. Als nächstes wird die ganze Schicht mit H e 1 s ρ 1 e l 4
sichtbarem Licht totalbelichtet, um den Hinlergrund- Bei der Durchführung des Verfahrens nach diesem
bereich 24 zu »entkomplexieren«. Beispiel wird die bildmäßig belichtete Schicht 20
Die mit wässerigem Alkohol extrahierte und dann mit einem organischen flüssigen Lösungsmittel (Hepvollständig
belichtete Schicht wird als nächstes mit 55 tan und Benzol im Verhältnis 1 : 1) gewaschen, um
einer Silbersalzlösung behandelt, die Silberhalogenid- die freie ßcn/indolinspiropyranvcrbindung* aus den
einbetten aus den Halogenidteilen des Hintergrund- belichteten Bildteilen zu entfernen. Dann wird die
bereiches (d. h. aus den bildmäßig unbelichteten Bild- Schicht mit einer Lösung aus 9 Teilen Wasser und
teilen) bildet. Die Silbersalzlösung wird durch Lösen 1 Teil Äthanol behandelt, wodurch die belichteten
von 15 g Silbernitrat in 4(K)Cm' Wasser hergestellt, ίο Bildteile vom restlichen Metallhalogenid befreit wer-Die
Lösung zur Behandlung der Schicht wird aus den. Die Schicht wird dann totalbelichtet, um die
25 em3 der Vorratslösung. 65 cm3 Wasser und 10 cm3 bildmäßig unbelichteten Bildteile zu »entkomplexie-95"„igem
Äthanol hergestellt, wobei letzteres das ren«: danach wird die freie Benzindolinspiropxran-Durchdringungsvermögen
der Schicht verbessert. Nun verbindung mit der bereits beschriebenen Benzolwird zweckmäßigerweise die Schicht mit Äthanol (>.s Heptan-Miychung im Verhältnis 1 : 1 extrahiert. Dann
gewaschen, um alle Stoffe außer dem Silberhalogenid wird die Schicht mit einer Lösung eines basischen
aus ihr zu entfernen. Die Schicht wird dann mit Farbstoffes behandelt, der mit dem "restlichen Melalleinem
Silberhalogenidreduktionsmittel (Entwickler) halogenid der bildmüßii: unbelichteten Bildteile unter
Bildung einer beständigen Farbe reagiert. Auf diese Weise wird ein positives farbiges Bild erzeugt.
Hier wird die bildmäßig belichtete Schicht mit einem organischen flüssigen Lösungsmittel (Heptan
und Benzol im Verhältnis 1:1) gewaschen, um die freien Iknzindolinspiropyranverbindungen aus den
belichteten Bildleilen zu entfernen. Dann wird die Schicht zunächst mit einer Silbersalz-Reduktionsmittellösung
nach Beispiel 1 und dann mit der wässerigen Silbernitratlösung behandelt. Hierdurch ergibt
sich ein Silberbild und ein lichtempfindlicher Hintergrund. Da der Hintergrund lichtempfindlich ist.
können auf ihm weitere Bilder hergestellt werden.
Hier wird die das durch Licht hervorgerufene Vorläuferbild tragende Schicht.20 mit einer !"„igen
Lösung von 2.5-Dichlor-N-phenyI-leucauramin in
einer Mischung aus 45 Teilen Benzol und 55 Teilen Heptan gewaschen, wobei das Leucauramin mit
dem Metalllialogenid der bildmäßig belichteten Bildteile unter Bildung fixierter Farbstoffsalze reagiert
und das Waschen auch zum Herauswaschen der Benzindolinspirop) ran verbindung dient. Es ergibt
sich hierbei ein erstes Bild mit fixierten, aus Farbstoffsalz bestehenden belichteten Bildtcilcn, dessen unbelichlete
Bildleile so beschaffen sind, daß sie ein zweites Bild aufnehmen können, das durch erneutes
Belichten der Schicht hergestellt wird. Dieses zweite Bild kann wie das erste farbig fixiert werden, und
es können der gleiche oder andere Farbstoffe als Reaktionsteilnehmer zur Verwendung kommen. Wird
das erste Bild durch Verwendung des Leucauramins blau, dann kann durch Verwendung von Rhodamin-B-Lactam
ein zweites rotes Bild in den zuerst unbelichteten Bildteilen erhallen werden, wobei die
endgültige Fixierung durch eine Totalbelichlung (Flutlichtlampe) und Herauswaschen des nicht benötigten
Benzindolinspirop} raus mit der genannten Heptan-Benzol-Lösung erfolgt.
Fs wird hier ein Bild in der Schicht 20 erzeugt, die
dann in einer Lösung eines Silbersalzes. z. B. der Silbersalzlösung nach Beispiel 1. gewaschen wird.
Hierbei ergibt sich ein Bild aus Silbersalz bestehenden,
belichteten Bildteilen mil einem Hintergrund des Benzindolinspirop} ran - Metallhalogenidkomplexcs. Der
nicht verwendete Hinlergrund kann dem gleichen Bildherstellungsvorgang und der Silbersalzwaschung
unterzogen werden. Nach Beendigung der Bildherstellung
wird die Schicht nacheinander in einer alkoholischen wässerigen Ammoniaklösung und in
95"„igeni Alkohol (Äthanol) gewaschen, um alle
Rückstände außer dem Silberhalogenidbild zu entfernen,
das durch Waschen mil einer Lösung eines Reduktionsmittels in ein Silberbild umgewandelt
wird. Dies läßt sich in einem neuen Bereich wieder- &°
holen.
Claims (13)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial aus einer lichtempfindlichen, reversibel belichtbaren
Schicht und gegebenenfalls aus einem Schichtträger, das in der lichtempfindlichen Schicht ein
Bindemittel und eine feinverteilte lichtempfindliche, reversibel reagierende Komplexverbindung
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche, reversibel reagierende Komplexverbindung
aus einem Metallhalogenid der II. Nebengruppe des Periodensystems und einer Benzindolinspiropyranverbindung besteht.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Benzindolinspiropyranverbindung
die Strukturformel
besitzt, worin R1, R2 und R3 gleich Methyl, einer
höheren Alkylgruppe oder einer Arylgruppe und R4 und R5 gleich H, NO2, Cl, Br, J, F, Alkoxy,
Hydroxy, Methyl, Äthyl oder gleich einer substituierten Phenylgruppe sind.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine lichtempfindliche
Komplexverbindung aus Zinkbromid und dem 5~Chlor-6'-nitro-Derivat des 1,3,3-Trimethylbenzindolinspiropyrans
und als Bindemittel CeIIuioseacetatbutyrat
enthält.
4. Verfahren zur Herstellung stabiler photographischer Farbbilder mit einem Aufzeichnungsmaterial
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial nach dem bildmäßigen Belichten mit sichtbarem Licht in
beliebiger Reihenfolge mit einer Farbstofflösung behandelt, ein- oder zweimal mit einem Lösungsmittel
behandelt und gegebenenfalls totalbelichtet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstofflösung eine Lösung
von Kristallviolettlaclon oder von 2,5-Dichlor-N-phenyl-leucauramin
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial nach
der Behandlung mit der Farbstofflösung mit einem Lösungsmittel behandelt wird, das die
lichtempfindliche Komplexverbindung aus den unbelichteten Bildteilen extrahiert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel für die lichtempfindliche
Komplexverbindung 95%iges Äthanol verwendet wird.
8. Verfahren zur Herstellung stabiler photographischer Silberbildcr mit einem Aufzeichnungsmaterial
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial nach der bildmäßigen
Belichtung mit sichtbarem Licht in beliebiger Reihenfolge mit einer Silbersalzlösung
behandelt und das entstandene Silberhalogenidbild zu einem Silberbild reduziert, ein- oder
zweimal mit einem Lösungsmittel behandelt und. gegebenenfalls totalbelichtet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Silbersalzlösung eine Lösung von Silbernitrat verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 4 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial
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BAD ORIGINAL
mit einem Lösungsmittel behandelt wird, das die bei der Belichtung frei gewordene Spiropyranverbindung
aus den belichteten Bildteilen extrahiert.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lösungsmittel für die frei gewordene Spiropyranverbindung eine Mischung
aus Benzol und Heptan verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 4 oder 8, dadurch
10
gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit einem Lösungsmittel behandelt wird, das
das bei der Belichtung frei gewordene Metallhalogenid aus den belichteten Bildteilen extrahiert
und gegebenenfalls totalbelichtet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lösungsmittel für das frei gewordene Metallhalogenid eine wässerige Äthanollösung
verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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---|---|
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DE19661572222 Pending DE1572222B1 (de) | 1965-12-20 | 1966-12-15 | Photographisches Aufzeichnungsmaterial aus einer lichtempfindlichen,reversibel belichtbaren Schicht und Verfahren zum Herstellen stabiler Bilder auf demselben |
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Families Citing this family (7)
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