DE1771851C - Zündschnur - Google Patents

Zündschnur

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DE1771851C
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Inventor
Per Anders Dr Ing Sodertalje Persson (Schweden)
Original Assignee
Nitro Nobel AB, Gyttorp (Schwe den)
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Description

40
Die Erfindung betrifft eine Zündschnur für die Überführung einer Detonation von einer Sprengladung zu einer anderen oder für die Einleitung der Detonation in einer Sprengladung. Die Zündschnur weist dabei eine langgestreckte Umhüllung in der Form einer rohrförmigen, steifen oder biegsamen Leitung auf, die einen längs der Leitung verteilten Sprengstoff oder einen anderen reaktiven Stoff aufnimmt, der nur einen Teil der Querschnittsfläche innerhalb der Leitung einnimmt, so daß ein oder mehrere zusammenhängende Gaskanäle vorliegen.
In unter anderem der Bergsprengtechnik hat man sich bisher zur Hauptsache dreier Methoden zum Zünden von Sprengkapseln, die ihrerseits die Detonation in den Sprengladungen auslösen, bedient, und zwar der elektrischen Zündung mittels serie- und/oder parallelgeschaltctcr elektrischer Sprengkapseln, der PulverzUndschnurzündung mittels eines in einer Umhüllung eingeschlossenen Stranges von Schwarzpulver oder eines Brennsatzes und der detonierenden Zündschnur mit einem in eine Umhüllung eingeschlossenen Sprengstoffstrang.
Bei der elektrischen Zündung wird jede Sprengkapsel durch einen elektrischen Strom oder Stromimpuls gezündet, der durch isolierte Leitungsdrähte von der Stromquelle in sicherem Abstand von den Sprengladungen übertragen wird. Die elektrische Zündung birgt die Gefahr unabsichtlicher Zündung durch elektromagnetische Störungen oder andere, beispielsweise von Blitziiiederschlägen, Bodenströmen, elektrischen Starkstromleitungen oder Rundfunk- und Radarsendern bedingte Faktoren in sich.
Bei der Pulverzündschnurzündung wird jede Sprengkapsel durch die Verbrennung des Schwarzpulverstrangs, die sich mit einer Geschwindigkeit von der Größenordnung von 0,01 bis 200m/Sek. längs der Zündschnur fortpflanzt, gezündet. Durch unvermeidliche Schwankungen in der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Verbrennistig wird eine Streuung der Zeitpunkte für die Zündung der einzelnen Ladungen erhalten, die die Anwendung dieser Methode auf unter anderem die sogenannte Kurzintervallsprengung ausschließt oder zum mindesten erheblich erschwert.
Bei der Zündung mit detonierender Zündschnur wird an dem einen Ende des Sprengstoffstranges der Zündschnur eine Detonation ausgelöst, die sich mit einer Geschwindigkeit der Größenordnung von 6000 in/Sek. durch den Sprengstoffstrang zu jeder der Sprengladungen fortpflanzt. Zur sicheren Fortpflanzung der Detonation muß der Sprengstotfstrang der Zündschnur eine so große Menge Sprengstoff pro Längeneinheit (in der Größenordnung 10 g/ Laufmeter) enthalten, daß er in sich selbst eine verhältnismäßig kräftige Sprengwirkung erhält und deshalb an in der Nähe befindlichen Gegenständen Schaden anrichtet. Diese Methode kann deswegen im allgemeinen nicht dazu benutzt werden, eine Detonation durch einen solchen Sprengstoff zu leiten, der erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Explosion gebracht werden soll, und zwar entweder deswegen nicht, weil die Zündschnur den Sprengstoff unmittelbar entzündet, oder weil die Einwirkung der Zündschnur auf den Sprengstoff dessen Zündung zu einem späteren Zeitpunkt verhindert. Die große Sprengstoffmenge hat auch zur Folge, daß detonierende Zündschnüre wegen der Gefahr unabsichtliche· Entzündung wie Sprengstoffe unter Beobachtung der für diese geltenden besonderen Schutzvorschriften transportiert werden müssen.
Bei einer anderen Ausführung der detonierenden Zündschnur hat man die Sprengstoffmenge per Längeneinheit dadurch verringert, daß man den Sprengstoffstrang mit einer Bleiumhüllung umgeben hat. Diese kann in einer Außenhülse eingeschlossen sein, welche die Wirkung noch weiter dämpft. Zündschnüre dieser Art sind mit Sprengstoff bis hinab zu 0,1 g/Laufmeter ausgeführt worden, haben aber den Nachteil, daß «ie wegen des kleinen Durchmessers des Sprengstoffstranges guten Kontakt zwischen der Endfläche der Zündschnur und der Sprengkapsel erfordern. Sie bedingen außerdem die Verwendung besonderer Sprengkapseln, die im allgemeinen in dem Herstellungswerk unter genauer Aufsicht angeschlossen werden müssen. Sie sind auch verhältnismäßig teuer.
Bekannt ist schließlich die Ausbildung einer elastischen Zündschnur, bei welcher Sprengstoff in Form eines hohlen Rohres, einer Hülse od. dgl. vorhanden ist, deren Inneres entweder mit einer kissenartigen Schnur ausgefüllt oder aber offen ist. In letzerem Fall kann der hülsen- oder rohrförmige Sprengstoff auf seiner Außenseite mit in Längsrichtung verlaufenden Rinnen od. dgl. versehen sein. Eine derartige
Form der Sprengstoffeinlage läßt jedoch nicht zu, den Sprengstoff in sehr kleinen Mengen zu verwenden, um zu erreichen, daß sich eine in der Zündschnur in Gang gesetzte Detonation oder Reaktion in Längsrichtung eines oder mehrerer offenen GaskanäJs als eine von dem Sprengstoff unterhaltene Gasstoßwelle mit holier Temperatur und hoher Geschwindigkeit fortpflanzt.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Zündschnur oder einer Betonationsübertragungsleitung, die von all den Nachteilen frei ist, die den vorbeschriebenen Methoden für Zündung oder Detonationsübertragung anhaften. Des weiteren bezweckt die Erfindung die Schaffung einer Zündschnur, die gegen elektrische und elektromagnetische Einflüsse unempfindlich ist, geringe oder überhaupt keine Einwirkung auf in der Nähe befindliche Gegenstände ausübt, weder bei normaler Anwendung noch bei Brand, bei der die Fortpflanzungsgeschwindigkeit genügend hoch ist (in der Größenordnung 2000 in/ Sek.), um die Zündung einer Vielzahl von Sprengladungen mit geringen Abweichungen von vorgesehenen Ziindungszeitpunkten zu ermöglichen, und die stark und für ungewollte äußere Einwirkungen unempfindlich ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch α-reicht, daß der Sprengstoff oder ein anderer reaktiver Stoff in einer Menge von weniger als 0,5 und \or/ugsweise weniger als 0,2 bis 0,1 g/laufendem Meter in der Umhüllung angebracht und in ihr derart verteilt ist, daß ein zusammenhängender Gaskanal entsteht, in welchem sich eine in einem Teil der Zündschnur eingeleitete Reaktion in der Längsrichtung der Umhüllung im wesentlichen in der Form einer von dem jeweiligen Stoff unterhaltenen Gasstoßwelle von hoher Temperatur und mit hoher Geschwindigkeit ausbreiten kann.
Vorteilhafte weitere Erfindungsmcrkmale sind dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtstärke des jeweiligen Stoffes innerhalb des Gaskanals so gering ist, daß eine auf einer frei liegenden ebenen Oberfläche aus demselben Werkstoff wie die Umhüllung angebrachte Schicht des jeweiligen Stoffes derselben Stärke außerstande ist, die Detonation oder Reaktion über diere Fläche fortzupflanzen. Dabei können eriindungsgemäß innerhalb der Umhüllung vorhandene Oberflächen vollständig oder teilweise von Sprengstoff in Pulverform überdeckt sein. Ein weiteres Erfindungsmerkmal kennzeichnet sich dadurch, daß in den Sprengstoff ein phlegmatisierendes Mittel, z. B. Paraffin oder ein Wachs, eingemischt ist.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal sieht dann vor, daß die Schicht des Sprengstoffes vollständig oder teilweise von einer oder mehreren, gegebenenfalls gesonderten, sich längs und innerhalb der Umhüllung mit radial nach innen erstreckenden Rippen oder Einsatzelementen getragen ist.
Die Erfindung soll nachstehend unter Bezugnahme auf einige in der Zeichnung beispielsweise dargestellte Ausführungsformen näher beschrieben werden, und dabei sollen auch weitere, die Erfindung kennzeichnende Eigenschaften angegeben werden. Es zeigt
F i g. 1 schematisch in Seitenansicht eine nach der Erfindung ausgeführte Zündschnur, an deren beiden Enden Sprengkapseln angeschlossen sind,
F i g. 2 in größerem Maßstab und teilweise in Längsschnitt Teile der Zündschnur mit ihren Sprengkapseln,
F i g. 3 in noch größerem Maßstab und in Längsschnitt einen Teil der Umhüllung, durch den gerade die von dem Sprengstoff unterhaltene Gasstoßwelle hindurchgeht,
Fig. 4 bis 9 im Querschnitt verschiedene Ausführungsformen der Zündschnurumhüllung bzw. in diese eingesetzter Elemente.
In der Zeichnung ist 10 die äußere Umhüllung einer Zündschnur und hat die Form eines Rohres oder Schlauches, zweckmäßig aus biegsamem Werk-
stoff, der eine gewisse Elastizität haben kann, wie es beispielsweise mit Elastomer-Kunststoffen der Fall ist. Die Zündschnur ist in gebräuchlicher Weise mit ihrem einen Ende an eine Sprengkapsel 12 bekannter Bauart angeschlossen, die in dem Ausführungsbeispiel
für Zündung mittels durch Leitungen 14 zugeführten elektrischen Stromes ausgebildet ist. Am anderen Ende der Zündschnur ist eine von einer Zündschnur zu zündende Sprengkapsel 16, ebenfalls üblicher Ausführung, angebracht.
Auf der Innenwand des Rohres 10 ist eine dünne Schicht 18 eines Sprengstoffes oder eines reaktiven Stoffes angebracht, und zwar so, daß sie nur einen
- geringen Bruchteil des Inneren des Rohres ausfüllt, dessen Hauptteil somit einen in der Längsrichtung
zusammenhängenden, ununterbrochenen Gaskanal 20 zwischen den beiden Kapseln 12 und 16 bildet. Der Sprengstoff kann aus Pentyl (Pentaerythritoltetranitrat /PETN/), Hexogen (Cyclotrimethylentrinitramin /RDX/), Oktogen (Cyclotetrainethylentetranitramin
/HMX'), Dinitroäthylharnstoff, Tritol (Trinitrotoluol /TNT/) oder Tetryl oder einem Gemisch von zwei oder mehreren dieser Stoffe bestehen. Derartige Stoffe sind hochbrisant oder -explosiv, d. h., sie selbst bilden bei ihrem chemischen Zerfall wenigstens zur Hauptsache die frei werdende Energiemenge. Gegebenenfalls kann ein phlegmatisierendes Mittel, wie Paraffin oder Wachs, zugesetzt sein. Der Sprengstoff kann Pulverform haben und in einer beliebigen Weise zum Haften an der inneren Rohrwand gebracht werden.
Denkbar ist auch, die Schicht 18 aus festem oder flüssigem Sprengstoff auszubilden. Bei keiner dieser Alternativen braucht die Schicht 18 jedoch zusammenhängend zu sein, vielmehr braucht sie nur teilweise die Wände des Gaskanals zu decken. Wesent-Hch ist lediglich, daß die mechanischen Eigenschaften der Zündschnur derart sind, daß der Kanal über die ganze Länge der Zündschnur offen ist und daß sich die von der Sprengkapsel 12 geschaffene Druckwelle in der Längsrichtung des Rohres zu der Sprengkapsel
16 fortpflanzt, und zwar in der Form einer Gasstoßwelle mit hoher Geschwindigkeit, wie 1500m/Sek. und mehr und mit ausreichend hohem Druck und hoher Temperatur, um die Sprengkapsel 16 zur Explosion zu bringen. Diese Gasstoßwelle pflanzt
ss sich in dem Gaskanal 20 fort, und hierbei ist es die Aufgabe der Sprengstoffschicht 18, durch exothermische Reaktion die Stoßwelle mit Zuschuß an Energie zum Ausgleich der unter anderem mit der Verformung der Rohrwand oder der Reibung des Gases an der Rohrwand zusammenhängenden Verluste zu versorgen.
In der F i g. 3 hat die in Richtung des Pfeiles 22 schnell vordringende Gasstoßwelle eine Stelle 24 erreicht, wo die dünne SprengstoHschicht 18 entzündet wird. Die Stoßwelle und die Reaktion der Sprengstoffschicht bewirken eine Drucksteigerung, die zur Folge hat, daß sich das Rohr 18 vorübergehend ausweitet. Falls das Rohr elastisch ist, kann es danach
wenigstens teilweise zu seinem früheren Querschnitt zurückkehren.
Die Menge an Sprengstoff in der Schicht 18 kann so klein se.n, daß das Rohr 10 nicht durchbrochen wird. Dies bedeutet, daß sich die Gasstoßwelle in der Zündschnur fortpflanzt, ohne daß eine Beschädigung in der Umgebung auch in unmittelbarer Nähe des Rohres eintritt. Der Kanal 20 enthält anfänglich Luft oder ein anderes geeignetes Gas.
Die untere Grenze der Sprengstoffmenge wird durch die Verluste bestimmt, die in der Leitung bei der Fortpflanzung der Welle entstehen und die, falls sie das Übergewicht erhielten, die Gasstoßwelle allmählich zum Erlöschen bringen würden.
Die obere Grenze wird unter anderem durch die Forderung bestimmt, daß die beim Durchgang der Gasstoßwelle radial von der Zündschnur ausgehende mechanische Wirkung so gering sein soll, daß sie einen umgebenden Sprengstoff, wie gelatinierten AN-Dynamil mit 35°/o Nitroglyzerin/Nitroglykol nicht entzündet. Als eine obere Grenze kan man setzen, daß das Volumen der auf den Wänden aufgebrachten Schicht 18 höchstens 10 % des inneren Volumens des Rohres ausmachen darf. In Gewicht gerechnet, soll die Sprengstoffmenge kleiner sein als 0,5 bis 0,4 und vorzugsweise kleiner als 0,2 bis 0,1 g Laufmeter der Zündschnur, wobei der innere Rohrdurchmesser kleiner als 7 mm, wie 1 bis 4 mm, sein soll. Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform ist die Schicht 18 so dünn, daß sie, wenn sie in derselben Schichtstärke auf einer ebenen Oberfläche aufgebracht ist, außerstande ist, die Detonation oder Reaktion fortzupflanzen.
Die Sprengkapsel 16 hat eine Außenhülle aus Metall, in der Sprengstoff in der Form eines Primärzündsatzes 24 und eines Sekundärzündsatzes 26 untergebracht ist. Die Metallhülle umschließt das Ende des Rohres 10 mit einem verengten Halsteil 28. Zwischen diesem Teil und dem Primärzündsatz 24 ist ein pyrotechnischer Verzögerungssatz 30 an sich bekannter Art vorgesehen.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführung des Zündschnurrohres 10 mit kreisförmigem innerem Querschnitt. Gemäß der F i g. 5 ist in dem Rohr ein Element 32 mit der Querschnittsform eines Kreuzes befestigt. Dei Sprengstoff ist als eine dünne Schicht auf diesem Kreuz und/oder auf der kreisrunden Innenwand des Rohres angebracht.
In der F i g. 6 hat das Zündkabelrohr 34 auf der Innenseite den Umriß eines Kleeblatts, während es bei der Ausführung gemäß der F i g. 7 auf der Innenseite mit radial nach innen ragenden Rippen ausgestaltet ist Bei der Ausführung nach Fig. 8 ist in ein Rohr mit kreisrundem Querschnitt ein gesondertes Einsatzelement 40, dessen Querschnitt ungefähr die Form eines Y haben kann, eingesetzt Die Sprengstoffschicht kann auf dieses Element aufgebracht werden, bevor es in das Rohr 10 eingeschoben wird.
Bei der Ausführung nach Fig.9 ist die Hülle 42 der Zündschnur mit vier voneinander getrennten längs verlaufenden Löchern oder Kanälen 44 versehen, auf deren Innenflächen dünne Schichten von Sprengstoff angebracht sind.
Für alle diese Ausführungsformen gilt, daß die Umhüllung einen oder mehrere in ihrer Längsrichtung verlaufende, ununterbrochene Gaskanäle aufweist
Grundlegend für die Wirksamkeit des Erfindungsgegenstandes ist, daß eine chemische Reaktion in dem auf der Rohrwand angebrachten Sprengstoff in oder hinter der Stoßwellenfront durch mechanische oder thermische Einwirkung von der Luft in Gang gesetzt wird, die in der Stoßwelle zusammengepreßt, erhitzt und in sehr schnelle Strömung versetzt worden ist. Die Fortpflanzung der Luftstoßwelle wird dadurch aufrechterhalten, daß der durch die Reaktion freigesetzte Zuschuß an Energie die durch die Ver-
formung der Rohrwand und die Reibung der Luft an der Wand verursachten Verluste an Energie ausgleicht, die sonst, d. h. ohne das Vorhandensein einer Sprengstoffschicht, die Stärke der Stoßwelle allmählich verringern würde.
Die nachfolgenden Beispiele sollen einige Ausführungsformen von Detonationsübertragungsleitungen innerhalb des Rahmens des Erfindungsgedankens veranschaulichen, ohne allerdings den Umfang der Erfindung auf sie zu begrenzen.
Beispiel 1
Ein 3 m langer Schlauch aus weichem PVC mit einem Außendurchmesser von 5 mm und einem Innendurchmesser von 3 mm wurde inwendig mit einer dünnen Schicht von Vaselin eingefettet, und danach wurde Pentyl/PETN/-Pulver mit -einer Höchstkorngröße von 0,2 mm durch das Rohr geschüttet. Hierbei blieb eine dünne Schicht des Pulvers in der Vaselinschicht haften. Die Stärke der Pulverschicht entsprach einer Menge von 0,3 g Sprengstoff per Laufmeter Schlauch. An das eine Ende des so behandelten Schlauches wurde die freie Endfläche der Sekiindärladung in einer elektrischen Sprengkapsel der in Fi g. 2 mit 12 bezeichneten Bauart, von welcher der Metallboden entfernt worden war, angedrückt. Das andere Ende des Schlauchs wurde lose in die Öffnung einer gewöhnlichen Zündschnursprengkapsel der in Fig. 2 mit 16 bezeichneten Art hineingesteckt. Der Schlauch wurde in unregelmäßigen Windungen auf den Erdboden gelegt Nachdem die elektrische Sprengkapsel in gebräuchlicher Weise durch einen elektrischen Strompuls gezündet worden war, wurde festgestellt, daß der Schlauch in seiner ganzen Länge teilweise zersprengt war und
daß die Zündschnwrsprersgkapsei detoniert war und dieselbe Wirkung auf ein gegen ihre offene Bodenfläche gestelltes, 5 mm starkes Messingblech (Testblech) ausgeübt hatte, wie sie normalerweise mit Zündschnursprengkapseln derselben Art bei Zündung in üblicher Weise erhalten wird.
Bei einem KontroHversuch wurde der Vorgang wiederholt mit einem gleichartigen, aber unbehandelten Kunststoffschlauch, der an beiden Enden in genau derselben Weise wie bei dem ersten Versuch mit Sprengkapseln versehen worden war. Nachdem die elektrische Sprengkapsel gezündet worden war, wurde der Kunststoffschlauch in seiner ganzen Länge als unversehrt befunden mit Ausnahme eines kurzen Stücks zunächst der elektrischen Sprengkapsel, wo
der Schlauch inwendig geschwärzt war. Die ZÜndschrrarsprengkapsel hatte nicht detoniert, nnd das Testbtech war unbeschädigt
Beispiel 2
Bei drei Versuchen worden Schläuche derselben Art wie im Beispiel 1 in Längen von 0,8, S und 1Om and im übrigen wie in diesem Beispiel ausgerüstet, verwendet Die Schläuche wurden aber nicht mit
geschüttet, wobei eine Pentylschicht mit einem Ge- Beispiel 5
Sprengkapseη wurden elek^JJ^^J^ta sekLien ermittelt. Die Streuung zwischen den Zeiten
des Typs befestigt, der »m a»g^e'ne .^^t wird Nach- liegt somit innerhalb der Grenzen des für ähnliche
von Detonationszeitpunkten'^endet ™£ Njum g Normalen (± 6 Mikrosekunden), wäh-
dem die elektnsche Sprengk^^ el™SS rend dieP Zündung des Verzögerungselemente,
Sm8SeILÄiÄ ScChhlaichBunver- 70 Mikrosekunden mehr beanspruchte als m einer
senrttTnneiaSer etwas braungefärbt und geritzt war normalen Sprengkapsel.
daß die Zündschnursprengkapsel detoniert hatte und B e i s ρ i e 1 6
daß das Testblech nonnaleEmwirkung aufwies D.e .5 Versuch ^ ^^ 3 m ,angen Kunst.
Zeitspannen zw.sdien der Dctonat kmvder elekmschen aus weichem pvc mit Behandlung wie
Sprengkapsel und der ^^""^"^.„^ im Beispiel 2 wurden zwei spitze Metallelektrode.! den mit einem ^Ironischen Rechner gössen uno H Sch,auchwand hindurch diametral einander betrugen 370, 2446 und 4853 ^Sekunden was eingeführt, und zwar in einem Abstand einer Fortpflanzungsgeschwindigkeit von 2160, 2044 geg ^ ^ ^*^ ^n Ende des Schlauches. Sein und 2061 m/Sek. entspncht. anderes Ende wurde mit einer Zündschnurspreng-Beispiel 3 kapsel des in der Fig. 2 mit 16 bezeichneten Typs u, u ·♦ ™m Innendurchmesser versehen. Die Elektroden wurden an die beiden Pole Durch ein Stahlrohr mit «^Jj™?^™^ a5 eines 3 μ Kondensators angeschlossen und der Elekvon 29 mm und1 einem Außendu ch^r von 5 J^ auf dne übersch,agSspannung von 36 mm, das zwei Dynamitpatronen einer Lange von eingestent. Der Kondensator wurde auf 4 kV je 150 mm und einem Durchmesser von £ 22mm & und hierdurch erhielt man eine Funkenenthielt, wurde ein Im langes P^P er-Bake lit-Rohr f zwischen den ElektroderL Die dabei er-
sas-sss*die -das Testbl"h
SS=-=« SÄ Ί „ Be,spie, ,
Zündschnurkapsel detoniert und normal aut aas 35 Dje Versuche des Beispiels 2 wurden wiederholt Testblech eingewirkt hatte. Ferner erwies es Men, ^ ^ dnz. Abweichungi daß an Stei,e von daß die Dynamitpatronen spater in üblich «weis«. Laufmeter eines pulverförmigen Gemitteis einer Sprengkapset zur Zündung gebracht ^J^ ^ ^ Gewichtsprozent Hexogen und werden konnten und dann normal aetonienen. ^ 4Q Gewichtsprozent Trotyi verwendet wurde. Die
gemessenen Zeiten waren 308, 2607 und 5176 Mikro-Beispiel 4 Sekunden, was Fortpflanzungsgeschwindigkeiten von
„., , , „:„u„~ 2600. 1920 und 1930m/Sek. entsprach.
Ein 10 m langer Kunststonscmaucn a«s «v»^».». ^ · PVC mit Durchmessern und Behandlung wie im Bei- Beispiele
spiel 2 (Sprengstoffmenge 0,05 g per L™^ Die versuche des Beispiels 2 wurden wiederholt
wurde an seinem einen Ende m'teiner |»e"nsctJ e k d einzi Abweichung, daß an Stelle von
Sprengkapsel wie im Beispiel 1 versehe^ Sein andere^ ^ ^^ Gemisch von 97 s Ge_
Ende würdelosem das offene^Ende eme[ "« ™ wichkprozent Dinitroäthylharnstoff und 2,5 Ge-Verzögerungselement mit «^"^^ΚΞ 5» wichtsirozent Wachs verwendet wurde. Die gernes-
Brennsatzfüreme Verzogemngvon2^Mlhsekun senen 1^6n ^ 297, 2798 und 5864 Mikro-
den versehenen Sprengkapsel der m_der t^ ij5. ^m. ^αηαεη, was Fortpflanzungsgeschwindigkeiten von
16 bezeichneten Art, <öe vor f^J^SslSent 2700, 1790 und 1700m/Sek entsprach.
word^nwar.hineingestecktDasyerzoge^dement ζ ^ fe selbstverständlich nicht auf die
von dem bei f^^^^^emTeSe 55 beschriebenen spezifischen Ausführungsformen und nutzten Sprengkapseltyp WuÄ»?™J X™ " ^ispide begrenzt, sondern läßt sich hn weitesten Aluminiumhülse *?W|f" "ÄSSS. S SmneSdes Rahmens des ihr zugrunde liegenmit einer Brenngeschwmdigkat von 50 ν^ΛΛ. uer ^^^^^^ abwandeln. Die zündende Stoß-
Zeitunterschied zwischen ^»^^gf^. *£ wene katn auch auf andere Weise als durch deto-
Sprengkapsem wurde in_^^^"jSeSreng- 60 nierenden Sprengstoff erzeugt werden, beispielsweise Beispiel 2 gemessen, NacMem die detor^he spreng ^^ ^ ekktrischen ρ^ακη«^^ zwi-
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Zündschnur mit einer langgestreckten Umhüllung und in dieser angebrachtem Sprengstoff oder einem anderen reaktiven Stoff, der nur einen Teil der Querschnittsfläche innerhalb der Umhüllung einnimmt, so daß ein oder mehrere zusammenhängende Gaskanäle vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige Stoff in einer Menge von weniger als 0,5 und vorzugsweise weniger als 0,2 bis 0,1 g je laufendem Meter in der Umhlilung angebracht ist.
2. Zündschnur nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtstärke des jeweiligen Stoffes innerhalb des Gaskanals so gering ist, daß eine auf einer frei liegenden ebenen Oberfläche aus demselben Werkstoff wie die Umhüllung angebrachte Schicht des jeweiligen Stoffes derselben Stärke außerstande ist, die Detonation oder Reaktion über diese Räche fortzupflanzen.
3. Zündschnur nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Umhüllung vorhandene Oberflächen vollständig oder teilweise von Sprengstoff in Pulverform überdeckt sind.
4. Zündschnur nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Sprengstoff ein phlegmatisierendes Mittel, z. B. Paraffin oder ein Wachs, eingemischt ist.
5. Zündschnur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht des Sprengstolfes vollständig oder teilweise von einer oder mehreren, gegebenenfalls gesonderten, sich längs und innerhalb der Umhüllung mit radial nach innen erstreckenden Rippen oder Einsatzelementen getragen ist.

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102011009037A1 (de) * 2011-01-20 2012-07-26 Rehau Ag + Co Transport von pulver- oder granulatförmigem Sprengstoff

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