DE842313C - Allseitig geschlossener elektrischer Verzoegerungszuender fuer Explosivstoffe - Google Patents
Allseitig geschlossener elektrischer Verzoegerungszuender fuer ExplosivstoffeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
- F42B3/10—Initiators therefor
- F42B3/16—Pyrotechnic delay initiators
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen in der Herstellung von allseitig geschlossenen elektrischen
Zündern, d. h. auf Vorrichtungen, die geeignet sind, die Reaktion in Explosivstoffen oder
anderen Ladungen, welche exothermische Reaktionen hervorrufen, einzuleiten. Diese Zünder sind
derart aufgebaut, daß eine elektrisch gezündete Zündladung, eine Übertragungsladung und eine dazwischen
angeordnete Verzögerungsladung in einem allseitig geschlossenen Behälter angeordnet
sind, wobei die Zündladung und die Verzögerungsladung eine unzureichende Menge von Gasen oder
Dämpfen liefern, um den geschlossenen Behälter zu zerstören, bevor die eigentliche Zündung der Zündladung
erfolgt ist. Diese Art von elektrischen Verzögerungszündern hat verschiedene Vorteile,
wovon der wesentlichste der ist, daß das Innere der Ladung vollkommen sicher gegenüber der Einwirkung
von Feuchtigkeit abgeschlossen ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß keine glühenden ao
Produkte oder Flammen ausgeworfen werden, während die Zündladung und die Verzögerungsladung verbraucht werden. Dieser letztere Vorteil
ist häufig von besonderer Bedeutung in dem Fall, wo derartige elektrische Verzögerungszünder in as
Verbindung mit Sprengladungen, beispielsweise für Bergwerkszwecke, Verwendung finden. Bei dieser
Art von elektrischen Verzögerungszündern, nämlich einem elektrischen Verzögerungsdetonator, besteht
die Zündladung aus einem detonierenden Explosivstoff. Derartige allseitig geschlossene
elektrische Detonatoren haben weitgehende Anwendung für Sprengzwecke gefunden, wo es darauf
ankommt, daß die Explosionsladungen, welche in
ein«hi einzigen Stromkreis, angeordnet sind, aufeinanderfolgend detonieren mit vorher bestimmten
zeitlichen Zwischenräumen zwischen den einzelnen Detonationen.
Die Erfindung schlägt nunmehr einen neuen und verbesserten, allseitig geschlossenen elektrischen
Verzögerungszünder vor, beispielsweise einen allseitig geschlossenen elektrischen Verzögerungsdetonator,
dessen Herstellung wirtschaftlicher, billiger
ίο und einfacher ist als diejenige der bekannten
elektrischen Zünder.
Bisher bestanden die Verzögerungselemente, welche bei den handelsüblichen elektrischen Verzögerungszündern
Anwendung finden, aus einer gewissen Länge eines festen Metallrohres, in das die
gepulverte Verzögerungsladung eingebracht war. Eine derartige Ladung ergibt wenig oder gar kein
Gas oder Dampf, wenn sie verbraucht wird. Für eine gegebene Stoffzusammensetzung hängt die Anzahl
der erforderlichen Pressungen hauptsächlich von der Länge der Säule der komprimierten Stoffzusammensetzung
ab, welche erforderlich ist, um die gewünschte Verzögerung zu erreichen. Diese absatzweise
Ladung wurde bisher als besonders wesentlieh angesehen, um der Ladung die notwendige
mechanische Festigkeit zu geben und um zu erreichen, daß die Packung über die ganze Länge der
Säule eine gleichmäßige Dichte besitzt, so daß ein festes Metallrohr, das mit einer bestimmten Länge
der gleichen Ladung versehen ist, auch immer die gleiche Verzögerungszeit ergibt. Dieses so mit der
gasfreien Verzögerungsladung beschickte Rohr wird in den rohrförmigen Behälter des Zünders eingeführt,
in den es fest anpassen muß, so daß kein ringförmiger Spalt zurückbleibt, durch den die
Flammen direkt aus der Zündladung in die Ubertragungsladung gelangen könnten, und weiterhin
derart, daß das Rohr gegen eine freie Verschiebung in dem Zwischenraum gesichert ist.
Es ist wünschenswert, die Herstellungsgeschwindigkeit derartiger allseitig geschlossener Verzögerungsdetonatoren
zu vergrößern, und es ist besonders erwünscht, die Herstellungsgeschwindigkeit
von Verzögerungselementen zu vergrößern, die bisher in einer Mehrzahl von Einzelbehandlungen
hergestellt werden mußten.
Gemäß der Erfindung ist ein allseitig geschlossener elektrischer Verzögerungszünder derart ausgebildet,
daß ein Verzögerungselement, das bei der Zündung nur unbedeutende Mengen flüchtiger
Stoffe ergibt und aus einer anorganische Oxydations- und Reduktionsmittel, z. B. Mennige und
Silicium, das letztere in mindestens stöchiometrischer iMenge, enthaltenden thermoplastischen
Masse geringer Entflammbarkeit, z. B. Polyvinylharz, besteht und in einem fortlaufend gepreßten
und dabei mit einer biegsamen Hülle versehenen Strang hergestellt und aus diesem abgeteilt ist.
Es ist zweckmäßig, in den Strang dieses Verzögerungselementes zentral eine Metallgaze einzupressen.
Hierdurch wird eine gleichmäßige Abbrennungsgeschwindigkeit der Verzögerungsladung
bewirkt.
Zweckmäßig wird das Verzögerungselement ein seiner Lage durch eine durchlöcherte Metallkappe
gehalten, die über das der eigentlichen Zündladung entgegengesetzte Ende des Verzögerungselementes
gepreßt ist.
Diese Anordnung ist getroffen an Stelle einer Reibungspassung zwischen der Textilhülle und der
Wandung des rohrförmigen Behälters. Durch die Verwendung einer derartigen Kappe wird auch verhindert,
daß die Textilhülle durch den elektrischen Zünder od. dgl. entzündet wird, und diese Anordnung
ist besonders zweckmäßig, wenn zusätzliche Zündladungen für die thermoplastische Kernladung
verwendet werden. Der organische thermoplastische Stoff kann ein solcher sein, der eine geringe Entflammbarkeit
besitzt; beispielsweise besteht er aus einem thermoplastischen Stoff, der sich auf einem
polymerisierten Vinylharz, einem Akryl- oder ,
Methakrylderivat oder einem organischen Celluloseester oder Celluloseäther aufbaut, und die oxydierenden
und reduzierenden Mittel bestehen zweckmäßig aus Bleioxyd oder Mennige und Silicium.
Die Stoffzusammensetzung des ausgepreßten Kerns ist zweckmäßig derart eingerichtet, daß,
gleichgültig wie kurz die erforderliche Verzögerungszeit ist, in jedem Fall die Länge des abgeschnittenen Ladungselementes größer ist als sein
Durchmesser.
' Bei der Einführung des Verzögerungselementes in den rohrförmigen Behälter wird durch die weiche
und etwas zusammendrückbare Natur der Textilhülle erreicht, daß ein fester Sitz erzielt wird, ohne
daß die Anwendung eines so hohen Preßdruckes erforderlich ist, daß der Kern sich bei dieser Herstellungsart
verzieht. Zwischen dem Ende des Ver- , zögerungselementes und dem Verschluß muß ein
genügender Ausdehnungsraum vorhanden sein. Falls es erwünscht oder notwendig sein sollte, kann
noch eine kleine Ladung einer ergänzenden, vorzugsweise ohne Gasentwicklung zündenden Stoffzusammensetzung
zwischen dem Ende des Verzögerungselementes und der Zündladung vorgesehen sein. In gewissen Fällen ist es weiterhin wünschenswert,
eine kleineLadung einer ohne Gasentwicklung zündenden Stoffzusammensetzung direkt auf das
Ende des Verzögerungselementes aufzubringen, um zu erreichen, daß dieses sicher von der elektrisch
gezündeten Ladung entzündet wird, die gewöhri"-lich
in einem gewissen Abstand von ihr angeordnet ist. Die elektrische Zündladung kann die Form
eines üblichen elektrischen Zünders haben.
Da die Verzögerungsperiode durch die Länge der Verzögerungsladung geregelt wird, können elekr
irische Verzögerungszünder mit verhältnismäßig langer Verzögerungszeit ebenso schnell hergestellt
werden wie solche mit verhältnismäßig kurzer Verzögerungszeit. Das Abschneiden einer gewissen
Länge eines Zünders von einem plastischen Kern ist eine einfachere Arbeitsweise als das Pressen
einer einfachen Ladung in ein festes Metallrohr.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Äusführungform eines Zünders gemäß der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt diese einen senkrechten
axialen Schnitt durch einen elektrischen Verzögerungszünder, insbesondere einen elektrischen Verzögerungsdetonator.
Ein Detonatorrohr ι aus Aluminium ist mit einer Explosionsladung 2 aus Tetryl (Tetranitromethylanilin)
versehen, die in das Ende des Rohres eingepreßt ist. Auf die Ladung 2 ist eine Ladung 3
eines empfindlichen Detonationssprengstoffes aufgepreßt, welche im wesentlichen aus einer Mischung
von Bleiazid und Bleistyphnat besteht. Etwa in der Mitte des Rohres 1 befindet sich eine Hülle 5 von
mit einem wasserdichten Belag versehenen Textilien, welche einen Kern 6 aus einer thermoplastischen
Stoffzusammensetzung umgibt, die ein Verzögerungselement darstellt, das von einer Länge einer
Verzögerungsladung abgeschnitten ist, die schon mit der Textilhülle umgeben ist. Dieser ununterbrochen
kontinuierlich ausgepreßte Kern 6 besteht beispielsweise aus einer 75 :25-Mischung von
Mennige, Silicium und aus einem plastischen Stoff aus gleichen Teilen von Methylmethakrylatpolymeren
und einem Dibutylphthalat. Der Anteil der aktiven Bestandteile in diesem plastischen Stoff'
beträgt 90 : 10, wobei alle diese Verhältnisse Gewichtsteile sind. Der Durchmesser des Kernes beträgt
etwa '2 mm. Der thermoplastische Kern 6 ist um ein zentrales Kupferdrahtgespinst 12 herum
ausgepreßt, das aus einem Gewebe einer Maschenweite von 0,193 mm besteht. Zwischen der Ladung 3
und der Stoffzusammensetzung 6 und der Textilhülle 5 befindet sich eine Schicht 4 aus einer ohne
Gasentwicklung zündenden Stoffzusammensetzung, die beispielsweise aus Antimon und Kaliumpermanganat
im Verhältnis 30 : 70 'Gewichtsteilen besteht. Das andere Ende der Stoffzusammensetzung
6 und der Textilhülle 5 ist ebenfalls von einer Schicht 7 der gleichen Zusammensetzung wie
die der Schicht 4 bedeckt. Über diese Ladung 7 und über das obere Ende der Verzögerungsladung 5 ist
eine Kappe 8 gepreßt, wodurch das Verzögerungselement in der Längsachse des Rohres festgelegt ist
und wodurch auch der Raum oberhalb dieser Kappe sicher gegenüber der Schicht 4 abgeschlossen ist.
Die Kappe 8 ist durchlöchert.
In dem Zünder ist ein elektrischer Zünder 9 vorgesehen,
an den elektrische Zünddrähte 11, 11' angeschlossen sind. Diese Drähte ti, n' erstrecken sich
durch einen mit entsprechenden Durchlässen für die Drähte versehenen Stopfen io aus gummiartigem
Material, der bei 13 durch eine Einpressung des Metallrohres gehalten wird. Hierdurch wird ein
Verschluß geliefert, der einem inneren Druck standhält, welcher größer ist als der maximale Druck,
der während des Wirksamwerdens des Zünders entsteht, bis die Zwischenladung 4 gezündet hat. Der
zwischen dem Ende desStopfensio und der Kappe 8 befindliche Raum und die Länge des Rohres sind
derart bemessen, daß der Initialzünder infolge des Druckes, der durch die bei der aufeinanderfolgenden
Umsetzung der Stoffe des elektrischen Zündkopfes 9, der Zündladung 7, der Kernmasse 6 des
Verzögerungszünderelementes entstehende Hitze und durch die aus der verkohlenden Hülle 5 und
der Zündladung 4 stammenden Gase entwickelt wird, nicht undicht wird.
Claims (3)
1. Allseitig geschlossener elektrischer Verzögerungszünder
für Explosivstoffe, gekennzeichnet durch ein Verzögerungselement, das bei der Zündung nur unbedeutende Mengen flüchtiger
Stoffe ergibt und aus einer anorganische Oxydations- und Reduktionsmittel, z. B. Mennige
und Silicium, das letztere in mindestens stöchiometrischer Menge, enthaltenden thermoplastischen
Masse geringer Entflammbarkeit,
z. B. Polyvinylharz, besteht und in einem fortlaufend gepreßten und dabei mit einer biegsamen
Hülle versehenen Strang hergestellt und aus diesem abgeteilt ist.
2. Zünder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Strang des Verzögerungselementes
zentral eine Metallgaze einge- . preßt ist.
3. Zünder gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verzögerungselement in seiner Lage durch eine durchlöcherte Metallkappe
gehalten ist, die über das der eigentlichen Zündladung entgegengesetzte Ende des Verzögerungselementes
gepreßt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5203 6.
Applications Claiming Priority (1)
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GB275443X | 1947-12-31 |
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