DE1024415B

DE1024415B - Blaslochfreie elektrische Verzoegerungskapsel

Info

Publication number: DE1024415B
Application number: DEI12062A
Authority: DE
Inventors: Royston Arthur Walter Hill; Robert Walter Moody
Original assignee: Imperial Chemical Industries Ltd
Current assignee: Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date: 1955-08-15
Filing date: 1956-08-14
Publication date: 1958-02-13
Also published as: GB776854A; FR1161090A; BE550304A; US2863392A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an elektrischen Verzögerungskapseln, welche für die Verwendung in entflammbaren Atmosphären geeignet sind. Blaslochfreie elektrische) Verzögerungskapseln, welche für die Verwendung in entflammbaren Atmosphären geeignet sind und die aus einem Gehäuse aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehen, enthalten eine komprimierte Ladung aus einer primären Sprengstoffzusanimensetzung, auf die; eine Grundladung aus einer zweiten Sprengladung aufgelegt ist und ein Verzögerungselement, das aus einem Metallzylinder besteht, der ein Verzögerungselement enthält, die zwischen der primären Sprengladung und dem elektrischen Zündkopf angeordnet ist, sind bekannt.

Die Erfindung bezieht sich nunmehr auf blaslochfreie elektrische Verzögerungskapseln, welche aus einer Hülse aus Kupfer, Zink, einer Kupfer- oder Zinklegierung bestehen, die eine Grundladung aus einer sekundären Sprengstoffzusammensetzung, darüber eine Ladung einer primären Sprengstoffzusammensetzung und ein Verzögerungselement enthält. Dieses Verzögerungselement beisteht aus einem Metallrohr, das eine Verzögerungsmasse enthält, und dieses Verzögerungselement befindet sich zwischen der primären Sprengstoffzusammensetzung und einer elektrischen Zündpille und ist derart in der Hülse angeordnet, daß es in seiner Lage beim Abschießen der Sprengkapsel gehalten wird. Das Neue der Erfindung wird darin gesehen, daß das untere Ende des Metallrohres geschlossen, ist und eine kleine Ladung einer primären Sprengstoffmasse zwischen, dem geschlossenen Ende des Metallrohres und dem unteren Ende der Säule der Verzögerungszündmasse enthält. Zweckmäßig steht das Verzögerungselement mit der oberen Oberfläche der primären Sprengstoffzusammensetzung in der Hülse in Berührung.

Das Metallrohr des Verzögerungselementes kann aus einer Kupferlegierung oder aus Stahl bestehen, jedoch nicht aus Aluminium, und dieses Rohr darf während des Ladens desselben mit der Verzögerungsmasse nicht wesentlich verformt werden, und es darf auch während des Abschießens der Sprengkapsel nicht zerfallen.

Das Verzögerungselement wird in. dem Gehäuse bei der Explosion, der Sprengkapsel zurückgehalten, indem beispielsweise das Gehäuse um das Metallrohr des Verzögerungselementes herumgebördelt wird oder vorzugsweise indem ein Zwischenmetallrohr eingesetzt wird, das beispielsweise aus Kupfer, einer Kupferlegierung, Eisen, Zink oder einer Zinklegierung besteht und das sich zwischen dem Verzögerungselement und dem Gehäuse befindet und das mit dem Gehäuse zusammen verbördelt ist. Dieses Zwi-

Blaslochfreie
elektrische Verzögerungskapsel

Anmelder:

Imperial Chemical Industries Limited,
London

Vertreter: Dipl.-Ing. A. Bohr, München 5,

Dr.-Ing, H. Fincke, Berlin-Lichterfelde, Drakestr. 51,

und Dipl.-Ing. H. Bohr, München 5, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 15. August 1955 und 2. Mai 1956

Royston Arthur Walter Hill und Robert Walter Moody,

West Kilbride, Ayrshire (Großbritannien),

sind als Erfinder genannt worden

schenmetallrohr ist vorzugsweise mit einer kleinen Öffnung an seiner Unterseite versehen, die einen kleineren Durchmesser besitzt als der innere Durchmesser des Metallrohres des Verzögerungselementes. Weiterhin sollte das Metallrohr des Verzögerungselementes vorzugsweise gut in. das Zwischenmetallrohr passen.

Der Durchmesser, die Art und Menge der Zündmasse in dem Metallrohr des Verzögerungselementes kann denjenigen entsprechen,, wie sie üblicherweise für Verzögerungselemente bei elektrischen Verzögerungssprengkapseln verwendet werden. Beispielsweise kann der Durchmesser der Verzögerungsmasse in dem Metallrohr des Verzögerungseiementes 3,3 mm betragen, und die Länge der Verzögerungsmasse kann sich zwischen 3 und 30 mm ändern. Die Verzögerungsmasse kann beispielsweise aus einer im wesentlichen gasfrei abbrennenden Mischung von oxydierenden und reduzierenden Stoffen, bestehen, beispielsweise aus Bleioxyd und Silicium und Kaliumpermanganat und Antimon.

Das Verzögerungselement sollte vorzugsweise mit der oberen Oberfläche der primären Sprengladung in dem Gehäuse in Berührung stehen, so> daß die bei der Zündung der primären Sprengmasse in dem Meta.llrohr des Verzögerungselementes auftretende Schockwelle durch den Boden des Metallrohres hindurch übertragen wird und die primäre Sprengstoffmasse in dem Gehäuse zündet. Wenn das Metallrohr des Verzögerungselementes nicht zerfällt, sondern beim

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Zünden des Zünders intakt bleibt, werden beim Abschießen des Zünders keine heißen, Schlaekenteile der Verzögerungsmasse oder des Zündkopfes ausgestoßen, so· daß keine Gefahr besteht, daß entflammbare Methan-Luft-Mischungen gezündet werden..

Eine Prüfung der Verzögerungssprengkapseln gemäß der Erfindung nach dem Abschießen, derselben hat ergeben, daß, obwohl der Boden des Zünders abgesprengt worden ist, das Metallrohr des Verzögerungselementes seine Lage im Innern des Gehäuses beibehält und da,ß die gebildete Schlacke in dem Gehäuse zurückgehalten wird. Weiterhin, wurde auch experimentell nachgewiesen, daß von den. Zündern gemäß der Erfindung keine heißen leuchtenden Teilchen abgestoßen werden., und zwar durch. Vergleichsphotographien der Ströme von Teilchen, die beim Abschießen solcher Kapseln auftreten im Vergleich mit den Teilchen, welche bei Augenblicks-Kupferkapseln und gewöhnlichen Kurzverzögerungskupferzündern auftreten.

Eine Sprengkapsel gemäß der Erfindung ist in, der Zeichnung beispielsweise dargestellt.

Wie sich aus der Zeichnung ergibt, besteht die Sprengkapsel aus einem Kupferrohr 1, das eine Bodenladung 2 enthält, auf der sich eine Primärladung 3 befindet. Auf die Ladung 3 ist ein Kupferrohr 4 aufgesetzt, das in seinem Boden, ein Loch 5 enthält. In dieses Rohr 4 ist ein Eisenrohr 6 eingesetzt, dessen Boden geschlossen ist und das eine primäre Sprengladung 7 enthält. Oberhalb dieser Sprengladung befindet sich im Innern des Rohres 6 eine Verzögerungsmasse 8. Im oberen Teil des Rohres 1 befindet sich die elektrische Zündpille 9, und das Rohr selbst ist mittels eines Stopfens aus Kunstgummi 10 verschlossen., der in die Rohre 1 und 4 eingesetzt ist und die. dann eingebördelt sind. Die elektrischen Zuleitungsdrähte 11 für die elektrische Zündpille 9 sind durch den Stopfen 10 hindurchgeführt.

Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen erläutert.

Beispiel 1

Bei einer Verzögerungssprengkapsel mit einer mittleren Verzögerungszeit von ^2oe/iooo Sekunden besitzt das Kupferrohr 1 einen äußeren Durchmesser von 7,14 mm und eine Länge von 65 mm. Die Grundladung 2 besteht aus 0,25 g Tetryl. Die primäre Sprengladung 3 besteht aus 0,35 g einer Masse aus Aluminium-Bleiazid-Bleistyphnat. Das Kupferrohr 4 besitzt einen äußeren Durchmesser von 6,52 mm und eine Länge von 52 mm. Das Loch 5 hat einen Durchmesser von 1,9 mm, und das Eisenrohr 6 besitzt einen äußeren. Durchmesser von. 6,02 mm und einen inneren Durchmesser von 3,3 mm und eine Länge von 21,5 mm. Der Bodenteil ist 0,76 mm stark, und die Sprengladung 7 besteht aus 0,03 g Bleiazid. Die Verzögerungsmasse 8 besteht aus gleichen Teilen Bleidioxyd und Silicium, und sie ist mit einem Druck von kg/cm² eingepreßt.

Um beispielsweise 25 derartige Kapseln in bezug auf ihre Gaszündfähigkeit: zu prüfen, wird jede Kapsel in. eine 9 Volumprozent Methan, enthaltende Methan-Luft-Mischung eingehängt und darin durch eine einzige Zündvorrichtung abgeschossen, und es zeigt sich, daß nicht eine einzige Verzögerungskapsel diese Methan-Luft-Mischung zündet. Es wurden weiterhin 30 derartige Kapseln abgeschossen, um die Streuung zu bestimmen, und es hat sich herausgestellt, daß die Streuung ³¹/iooo Sekunden beträgt.

Beispiel 2

Bei einem Verzögerungszünder mit einer mittleren Verzögerungszeit von 2,26 Sekunden sind die Abmessungen und Zusammensetzungen die gleichen wie im Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß das Metallrohr 6 eine Länge von. 13,0 mm besitzt und die Verzögerungszündschnur 8 aus 36 Teilen Kaliunipermanganat und 64 Teilen Antimon besteht.

Um beispielsweise 25 derartige Verzögerungskapseln in bezug auf ihre Gaszündfähigkeit zu prüfen, wird jede Kapsel in eine 9 Volumprozent Methan enthaltende Methan-Luft-Mischung eingehängt und darin durch eine einzige Zündvorrichtung abgeschossen, und es zeigt sich, daß nicht eine einzige Verzögerungskapsel diese Methan-Luft-Mischung zündet. Es wurden weiterhin 30 derartige Kapseln abgeschossen, um die Streuung zu bestimmen, und es hat sich herausgestellt, daß die Streuung 0,22 Sekunden beträgt.

Beispiel 3

Bei einem Verzögerungszünder mit einer mittleren Verzögerungszeit von ²⁷/iooo Sekunden sind die Abmessungen und Zusammensetzungen die gleichen wie im Beispiel 1 angegeben mit der Ausnahme, daß das Metallrohr 6 eine Länge von 5 mm besitzt.

Um beispielsweise 25 derartige Zünder in bezug auf ihre Gaszündfähigkeit zu prüfen, wird jeder Zünder in eine 9 Volumprozent Methan enthaltende Methan-Luft-Mischung eingehängt und darin durch, eine einzige Zündvorrichtung abgeschossen, und es zeigt sich, daß nicht eine einzige Verzögerungskapsel diese Methan-Luft-Mischung zündet. Es wurden weiterhin 30 derartige Zünder abgeschossen, um die Streuung zu bestimmen, und es hat sich herausgestellt, daß die Streuung ^s/iooo Sekunden beträgt.

Claims

Patentansprüche.

1. Blaslochfreie elektrische Verzögerungssprengkapsel, bestehend aus einer Hülse: aus Kupfer, Zink, einer Kupfer- oder Zinklegierung, welche eine Grundladung aus einer sekundären Sprengstoffzusammensetzung, darüber eine Ladung einer primären Sprengstoffzusammensetzung und ein Verzögerungselement enthält, wobei letzteres aus einem Metallrohr besteht, welches eine Verzögerungsmasse enhält, und sich dieses Verzögerungselement zwischen der primären Sprengstoffzusammensetzung und einer elektrischen Zündpille befindet und derart in der Hülse angeordnet ist, daß es in seiner Lage beim Abschießen der Sprengkapsel gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Metallrohres (6) geschlossen ist und eine kleine Ladung (7) einer primären Sprengstoffmasse zwischen dem geschlossenen Ende des Metallrohres (6) und dem unteren. Ende der Säule der Verzögerungszündmasse (8) enthält,

2. Verzögerungssprengkapsel nach Anspruch, 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verzögerungselement (6, 8) mit der oberen. Oberfläche der primären Sprengstoffzusammensetzung (3) in der Hülse (1) in Berührung steht.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 918 493.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen