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Elektrische Sprengkapsel
Die Erfindung betrifft eine elektrische Sprengkapsel, deren Besonderheit darin besteht, dass die Primärladung aus Bleiazid mit reinem Dextrin, ohne sonstige Zuschlagstoffe, von der gepressten Sekundärladung Nitropenta oder Hexogen allseitig umgeben ist.
Bekanntlich ist die Fertigung der elektrischen Sprengkapseln von der unangenehmen und nachteiligen Erscheinung begleitet, dass die Primärladung, besonders das dextrinhaltige Bleiazid, schwer zu pressen ist und aus der Kapsel leicht ausläuft. Um dieses Auslaufen zu verhindern, pflegt man in den elektrischen Sprengkapseln dem dextrinhaltigen Bleiazid das Auslaufen verhindernde Zuschlagstoffe, wie Trizinat, Bleistearat, Graphit, Aluminiumpulver, Nitrolack, Polyvinylalkohol usw. beizumischen und in vielen Fällen wird auch eine Verschlusskappe auf der Kapsel vorgesehen. Die Zuschlagstoffe haben keinen andern Zweck, als das Auslaufen zu verhindern, welches nachteilig ist.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieses Mangels und die Fertigung einer elektrischen Sprengkapsel, bei der als Primärladung reines, zuschlagfreies Bleiazid verwendbar ist und gleichzeitig das Auslaufen des Bleiazids verhindert wird. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass der genannten Zielsetzung dadurch entsprochen werden kann, wenn die Primärladung von der Sekundärladung selbst vollkommen umhüllt ist, d. h., wenn die bisher nur teilweise umhüllte Primärladung auch auf ihrer dem elektrischen Zünder zugewendeten Oberfläche ebenfalls überzogen wird. Dementsprechend wird also bei der erfindungsgemässen elektrischen Sprengkapsel die zuschlagfreie, rein-dextrinhaltige Bleiazid-Primärladung mit Nitropenta oder Hexogen, als gepresster Sekundärladung, allseitig umhüllt.
Die unter Druck stehenden, heissen Gase des elektrischen Zünders durchdringen die Deckschicht der Sekundärladung und entzünden mit Sicherheit die Primärladung sogar im Falle einer verhältnismässig dicken Deckschicht von 6 mm. Dadurch, dass die gepresste Sekundärladung die Primärladung vollkommen umhüllt, übernimmt die Deckschicht auch die Aufgabe einer Dämmung und erhöht somit die Initiierfähigkeit der Sprengkapsel in erheblicher Weise. Da auch das Auslaufen des Bleiazids verhindert ist, wird durch die Erfindung auch dieser sehr wesentliche Vorteil erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Sprengkapsel wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert :
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Bei einer beispielsweisen Ausführung wird in eine flachbodige Tombakkapsel von 7 mm Durchmesser und 42 mm Länge mit Hilfe eines Kegeldorns und mit einem Druck von 90 kg 40 cg Nitropenta-Sekundärsprengstoff gepresst. Der Kegeldorn bildet im Nitropenta eine nestförmige Vertiefung aus, in welche 6 cg zuschlagfreier rein-dextrinhaltiger Bleiazid-Primärsprengstoff gefüllt und
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mittels eines flachen Doms mit 110 kg Gesamtdruck zusammengepresst wird. Danach wird in der dritten Phase auf das Ganze eine aus 10 cg Nitropenta bestehende Deckschicht aufgetragen, die ebenfalls mit Hilfe eines Flachdorns unter 110 kg Gesamtdruck zusammengepresst wird.
Sofeme man das dextrinhaltige Bleiazid von 6 cg und das Nitropenta von 10 cg bereits vor dem Pressen auswägt, können die Ladungen auch in einem einzigen Arbeitsgang gepresst werden, so dass die Herstellung der Kapsel in diesem Fall in insgesamt zwei Phasen erfolgt.
Die mit der erfindungsgemässen Sprengkapsel durchgeführten Versuche haben bestätigt, dass die Primärladung aus reinem, zuschlagfreiem dextrinhaltigem Bleiazid bei der erfindungsgemässen Ausführung nicht auslaufen kann und daher die Anwendung von Zuschlagstoffen unnötig ist, woraus sich eine bedeutende Materialersparnis ergibt. Da auch die Initüerfähigkeit der Sprengkapsel zufolge der Dämmung erhöht wird, kann auch am Sprengstoff selbst eine Ersparnis erzielt werden.