DE952421C - Treibldungs-Zuendvorrichtung fuer Raketengeschosse - Google Patents
Treibldungs-Zuendvorrichtung fuer RaketengeschosseInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 15. NOVEMBER 1956
S 28012 XJ/72d
Die Erfindung bezieht sich auf eine Treibladungs - Zündvorrichtung für Raketengeschosse,
deren Vortriebladung aus einem oder mehreren Pulverblöcken 'besteht.
Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art bekanntgeworden, die aus einer Zündladung und
einem elektrischen Zünder bestehen, welche in einer Dose angeordnet sind, die in einer vor dem Raketenkörper
gelegenen Kammer untergebracht ist, d. h. in dem Teil, der am weitesten von den AuspufMüsen
für das Verbrennungsgas der Treibladung entfernt liegt. Die die Zündladung enthaltende
Rückwand 'dieser Dosen weist im allgemeinen eine zentrale öffnung auf, durch welche die
von der Zündladung herstammenden Flammen abziehen. Jedoch ist es durch das Vorhandensein nur
einer einzigen zentralen Öffnung dieser Art weder möglich eine Vielzahl von Zündpunkten an der
Treibladung noch ein ausreichendes Fortschreiten dieser Entzündung zu erzielen. Überdies bewirken ao
diese bekannten Vorrichtungen im Augenblick der Zündung ein unkontrollierbares Auswerfen- nicht
entflammten Pulvers, anstatt einen Gasstrahl unter bestimmtem Druck und bestimmter Temperatur
auszustoßen. Daraus ergibt sich, daß die Zündung der Treibladung aufs Geratewohl und in Punkten
erfolgt, die im voraus nicht bestimmt sind. Aus diesem Grunde ist die Verbrennung der Treibladung
durchweg unregelmäßig, wodurch eine starke Streuung der Schüsse bewirkt wird.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Zündvorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht,
Strahlen von Zündungsgasen mit hoher Temperatur und von bestimmter Stärke derart auf vorherbestimmte
Punkte der Treibladung zu richten, daß
ίο eine möglichst gleichmäßige .Zündung und Verbrennung
dieser Ladung erzielt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird dadurch gekennzeichnet, daß die dicht in dem vorderen
Ende des Vortriebskörpers eingesetzte Dose aus Metall besteht, auf der Rückseite durch einen
Deckel verschlossen und vollständig von der Zündladung ausgefüllt ist, wobei der Deckel, der gegen
die vordere Stirnfläche des oder der Pulverblöcke anliegt, mit mehreren öffnungen versehen ist,
ao welche vor leeren Räumen rings um den Block oder die Blöcke der Vortriebladung liegen und so verschlossen
sind, daß' sie bei einem bestimmten Gasdruck freigegeben werden, und die Zünder symmetrisch
zu den Öffnungen angebracht sind.
as In der Zeichnung ist eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäß ausgestalteten Zündvorrichtung beispielsweise dargestellt.
Fig. ι zeigt die Vorrichtung im senkrechten Schnitt;
Fig. 2 ist ein Querschnitt nach Linie H-II in Fig. i.
Die Vortriebvorrichtung besteht aus einer Treibladung, die durch einen Pulverblock ι mit einer
Querteilung in Form eines Kreuzes gebildet wird
und in dem zylindrischen Körper 2 der Vortriebvorrichtung
angeordnet ist, in dem sie durch Keile 3, 3' usw. gehalten wird. Im Vorderteil der
Vortriebvorrichtung ist eine metallische Dose 4 von flacher, zylindrischer Form, die die Zündvorrichtung
enthält, angeordnet. Diese Dose besteht aus einem Deckel 5, -dessen Außenwandung gegen
die Vorderfläche des Blocks 1 anliegt und Gasdurchlässe 6, 6', 6", 6'" aufweist, die ihrerseits
gegenüber den freien Räumen liegen, die sich zwi-
sehen den Armen des in Kreuzform aufgeteilten Blockes befinden. Der Deckel 5 wird in einen
Dosenrumpf 7 gepreßt, dessen Rand zuerst nach außen und dann nach hinten, wie bei 8 dargestellt,
umgebogen ist, und der seinerseits in das äußere
vordere Ende des Vortriebskörpers 2 eingepreßt ist, so daß er den Verschluß bildet. Diese Anordnung
begünstigt außerdem eine gute Zentrierung der Zünddose im Vortriebskörper. In der Dose 4 sind
zwei elektrische Zünder 9, 9' so befestigt, daß sie zweckmäßig genau symmetrisch zur Achse des
Vortriebskörpers liegen. Diese Zünder werden z. B. von einer Metallaeche 10 getragen, die bei 11
in der Mitte des Dosendeckels 5 angeschweißt oder angelötet ist und deren äußere Enden die kleinen,
aus Isoliermaterial bestehenden Röhren 12, 12'
tragen, durch die die Zündkabel 13, 13' der Zünder führen, die weiter durch die Wandung des Dosendeckels
5 und durch den Vortriebskörper gehen.
Die Dose 4 ist vollständig mit der Zündladung ■derart ausgefüllt, daß die Dichte dieser Ladung
beim Transport und bei Lagerung gleichförmig bleibt. Die Dose wird außerdem feuchtigkeitsdicht
ausgebildet. Zu diesem Zweck werden die Gasdurchlässe 6, 6', 6", 6'", wie in Fig. 2 dargestellt,
mit einer Gazeschicht 14 verschlossen, die mit einem Lack imprägniert ist. Auch können die
Stanzlöcher für die Gasdurchlässe derart angeschnitten werden, daß sie unter der Wirkung des
bei der Verbrennung der Zündladung entstehenden Gasdruckes durchschlagen werden.
Claims (4)
1. Treibladungs - Zündvorrichtung für Raketengeschosse,
deren Vortriebladung aus einem oder mehreren Pulverblöcken besteht, wobei die Zündladung in einer zylindrischen Dose vor
dem Vortriebkörper untergebracht ist und symmetrisch zur Achse des Geschosses eine elektrische
Zündvorrichtung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die dicht in das vordere Ende
des Vortriebkörpers eingesetzte Dose (4) aus Metall besteht, auf der Rückseite durch einen
Deckel (5) verschlossen und vollständig von der Zündladung ausgefüllt ist, wobei der Deckel
(5), der gegen die vordere Stirnfläche des oder der Pulverblöcke anliegt, mit mehreren öffnungen
(6) versehen ist, welche vor leeren Räumen rings um den Block oder die Blöcke der Vortriebladung
liegen und so verschlossen sind, daß sie bei einem bestimmten Gasdruck freigegeben
werden, und die Zünder (9) symmetrisch zu den Öffnungen (6) angebracht sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosendeckel (5) als
Steckdeckel geformt ist und der Dosenrumpf (7), in den der Deckel (5) eingepreßt ist, einen
nach außen und hinten umgebogenen Rand hat.
3. Vorrichtung, nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei elektrische Zündvorrichtungen (9) vorgesehen sind, die in der Dose
(4) vermittels einer am Deckel (5) angeschweißten Lasche (10) befestigt sind.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasdurchlässe (6) mit einer mit Lack imprägnierten Gazeschicht
abgeschlossen sind oder die Ausstanzung der Durchlässe (6) nur so tief reicht, daß
diese vom Gasdruck durchschlagen werden.
115
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 462 135;
deutsche Patentschrift Nr. 816 626.
USA.-Patentschrift Nr. 2 462 135;
deutsche Patentschrift Nr. 816 626.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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