DE1902295B2 - Vorrichtung zur Abgabe von Schallwellen in Wasser - Google Patents
Vorrichtung zur Abgabe von Schallwellen in WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von Schallwellen in Wasser, durch plötzliches Erzeugen
eines Abistandes zwischen zwei gegeneinander bewegbaren zunächst aneinander gedrückten Platten, bei der
eine Platte mit einem Kolben und die andere Platte mit einem den Kolben aufnehmenden Zylinder verbunden
ist, sowie mit einer durch den Kolben und den Zylinder begrenzten Arbeitskammer, die im getauchten Zustand
der Vorrichtung mit einem Arbeitsmedium füllbar ist (World Oil iSeptemter 1967, Seiten 69 bis 71).
Diese Veröffentlichung »World Oil« beschreibt eine implosionerzeugende seismische Energiequelle. Hierbei
wird als Arbeitsmedium Druckluft zur Entfernung der Metallplatten voneinander gegen einen Kolben geführt.
Probleme stellen sich, wenn der mit Hochdruckluft beaufschlagte Kolben ausgelöst werden soll; zudem ist
man auf eine Quelle hohen Druckes, hochdrucksichere Zuleitungen zum Speicherraum angewiesen. Auch stellt
der möglicherweise über längere Zeit unter hohem Druck stehende Speicherraum, seine Kupplungen sowie
seine ebenfalls unter hohem Druck stehenden Zuführungen einen Sicherheitsfaktor dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den energetischen Wirkungsgrad einer solchen Implosionsvorrichtung wesentlich zu erhöhen und dabei doch den
hohen bi'.w. höchsten Druck nur im Augenblick der Implosion bzw. kurz vorher in Kauf nehmen zu müssen.
Erreicht wird dies überraschend einfach dadurch, daß
das Arbeitsmedium ein explosives Gasgemisch ist und daß der Kolben ferner unter der Wirkung einer
Gegendruekkammer steht, deren Volumen im umgekehrten Sinn wie das Volumen der Arbeitskammer
variiert
Der besonders heftige Druckanstieg in der Brenn
kammer bei der Maßnahme nach der Erfindung, der im
Augenblick des Zündens herbeigeführt wird, löst offensichtlich Schallimpulse besonders hoher Energie
aus. Es entstehen Schallwellen größerer Intensität als bisher möglich. Wesentlich unterstützt wtrd diese
ι« Maßnahme durch die Anordnung der Gegendruckkammer, unter deren Wirkung der Arbeitskolben steht Sind
die Verbrennungsgase ausgetreten, so wird die neue Brennstoff/Oxidationsträgerfüllung aufgrund der Gegendruckkammer praktisch vorkomprimiert, die Platten
is werden gegeneinander gezogen. Hiermit wird die Folge
der seismischen »Schüsse« wesentlich erhöht
Bei Vorrichtungen, die Druckgase direkt in das Wasser leiten, sind im Zusammenhang mit in. Zylindern
verschiebbaren Kolben bereits Explosivstoffe benutzt
worden (siehe z.B. belgische Patentschrift 6 55 629).
Allerdings hat dies nichts mit einer implosion zu tun.
Vorzugsweise ist auf der gleichen mit der beweglichen Platte starr verbundenen Kolbenstange ein
zweiter mit dem plattenseitigen Zylinderraum die
Gegendruckkammer bildender Kolben vorgesehen.
Durch diese Anordnung wird es möglich, zwischen den beiden Kolben einen Zwischenraum zu belassen, so daß
beispielsweise der Arbeitskolben die Verbrennungsgasaustrittsöffnungen noch freilegen kann, während in die
Gegendruckkammer bereits ein Druckmedium eingeleitet wird. Durch die starre Verbindung der beweglichen
Platte mit dem Arbeitskolben ist die direkte Abhängigkeit zwischen der Vergrößerung der Gegendruckkammer und der Annäherung der Platten aneinander
gegeben.
Baulich besonders einfach wird die Maßnahme, wenn Gegendruckkammer und Arbeitskammer im gleichen
Zylinder ausgebildet sind.
Einmal aufgrund der Wirkung /ter Gegendruckkam
mer, zum anderen aufgrund der Zündung eines
Explosivgemisches in einer Vorrichtung zur Abgabe von Schallwellen in Wasser aufgrund von Implosion wird
also der energetische Wirkungsgrad der Vorrichtung wesentlich erhöht.
Die äußere Formgebung kann strömungsgünstig und stabilisiert durch Flossen erfolgen, so daß die Betätigung
von einem Seefahrzeug aus günstig ist.
Die Gegendruckkammer ist im allgemeinen zwischen einer zylindrischen festen, an einem Ende auf der Seite
der beweglichen Platte geschlossenen Wandung und einem fest mit der beweglichen Platte verbundenen
Kolben begrenzt
Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Diese zeigt in
F i g. 1 schematisch einen Schnitt durch eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Abgabe akustischer
Wellen in Wasser, wobei die Platten einander angenähert sind,
F i g. 2 schematisch eine Teildarstellung im Schnitt
der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform, wobei die
Platten gegeneinander gespreizt bzw. voneinander entfernt sind.
Die als beispielsweise Ausführungsform in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Hohlzylinder I
aus einem explosionsbeständigen Material, der an einem Ende mit einer Platte 2 versehen ist, die eine Öffnung 3
trägt. Diese Anordnung ist insgesamt ortsfest.
Eine Stange 4 tritt in den Zylinder 1 durch die Öffnung
3 ein und ist in diesem Zylinder verschiebbar. Sie ist an
ihrem innerhalb des Zylinders gelegenen Ende mit einem ersten Kolben 5 versehen, der unter Berücksichtigung
eines Spieles gleich dem Innendurchmesser des Zylinders ist und weist in bestimmter Entfernung von
dem Ende einen zweiten Kolben 6 von gleichem Durchmesser wie der erste auf.
Die Stange 4 ist ebenlaüs an ihrem außerhalb des Zylinders gelegenen Ende mit einer Platte 7 versehen,
die sich gegen die Platte 2 in Annäherungsstellung legt ι ο
Die Länge der Stange 4 ist derart gewählt, daß, werden die Platten 2 und 7 gegeneinander angenähert,
der Kolben 5 den Boden des Zylinders nicht erreicht und so einen Raum 8 beläßt, der als Brennkammer
verwendet wird.
Der Raum 8 wird mit Bestandteilen eines flüssigen oder gasförmigen Explosivgemisches über Kanäle 9 und
10 beispielsweise gespeist, die jeweils durch Einspritzeinrichtungen
11 und 12 gesteuert sind. Ein mit elektrischem Strom über Leiter 14 gespeistes Zündorgan
13 sorgt für die Entzündung des £xplosivgemisches in der Kammer 8.
Die zylindrische Wandung des Zylinders 1 ist mit Gasauslaßöffnungen 15 versehen, die zwischen den
Kolben 5 und 6 sich befinden, wenn die Platten einander angenähert sind. Diese öffnungen können mit der
äußeren Umgebung durch einen freien Auslaß, beispielsweise mittels eines Ringkanales 15a in Verbindung
stehen, der durch ein Auslaßrohr 156 verlängert ist Eine durch ein Ventil 19 gesteuerte Druckluftzuführung 16
mündet im Zylinder 1 in der Nähe der Platte 2. Der durch die Wandung des Zylinders 1 in der Nähe der
Platte 2, die Platte 2 und den Kolben 6 begrenzte Raum wird als Gegendruckkammer ausgenutzt.
Die Gesamtheit der beschriebenen Einrichtung kann in einen stromlinienförmigen Körper 17 eingebaut sein,
um in getauchten Zustand die Navigation zu erleichtern. Mittels eines Seiles 18 wird sie von einer nicht-dargestellten
beweglichen Installation aus geschleppt.
Die Arbe:tsweise der beschriebenen Vorrichtung ist
die folgende:
Nachdem die bewegliche Platte 7 gegen die feste Platte gedruckt ist, werden über die Kanäle 9 und 10, die
jeweils durch die Einspritzeinrichtungen 11 und 12 gesteuert sind, flüssige oder gasförmige Bestandteile
eines Explosivgemisches in den die Brennkammer bildenden Raum 8 geschickt. Das Explosivgemisch wird
mittels einer Kerze 13 gezündet, die durch das Kabel 14
mit einer elektrischen Stromquelle verbunden ist Das Gemisch explodiert dann in der Brennkammer und
schiebt den Kolben 5, der im Zylinder 1 gleitet, heftig zurück, bis der kreisförmige Anschlag bzw. Kolben 6
durch die Platte 2 im Inneren des Zylinders angehalten wird.
Der Kolben 5 nimmt bei seiner Bewegung über die Stange 4 die Platte 7 mit die sich plötzlich und heftig
von der Platte 2 entfernt In diesem Augenblick entsteht das Vakuum zwischen diesen Platten und das heftig
diesen leeren Raum füllende Wasser löst eine Schallwelle aus.
Der Kolben 5 hat bei seiner Verschiebung gegen die Platte 2 hin die öffnungen 15 freigelegt Die
Verbrennungsgase treten über den Kanal 15a und das Rohr 156 in die Umgebung aus.
Wünscht man, die bewegliche Platte 7 an die feste Platte 2 vor einem neuen Arbeitsablauf erneut
anzunähern, so führt man Druckluft ir. den Zylinder über den Kanal 16 in der Nähe der Platte 1 ein. um auf den
Kolben 6 eine Kraft auszuüben. Die Lutt muß auf einen
Druck wesentlich über dem hydrostatischen Druck komprimiert sein, der auch über dem Einspritzdruck für
die Bestandteile des Explosivgemisches liegen muß, um die Platte 7 gegen die Platte 2 während des Einspritzens
der Bestandteile gedrückt zu halten.
Auf diese Weise können sich bei Beendigung des Einspritz- oder Einlaßvorganges die Speisegase der
Kammer auf einem bereits erhöhten Druck vor der Entzündung des Gasgemisches befinden, wodurch der
energetische Wirkungsgrad dsr Vorrichtung in beachtlicher
Weise erhöht werden und ein wesentlich heftigerer Druckanstieg in der Brennkammer im Augenblick des
Zündens herbeigeführt werden kann.
Die zur Verschiebung der beweglichen Platte benutzte Vorrichtung weist Vorteile hinsichtlich Einfachheit
und Wirtschaftlichkeit auf.
Am Austrittskanal 156 kann man ein Ventil oder einen Schieber vorsehen, der es verhindert, daß das
Wasser in diesen Kanal eindringt indem trotzdem der Austritt der Gase bei einem Druck oberhalb des
hydrostatischen Druckes gewährleistet ist. Auch kann man die Luft- oder Brennstoffzuführung zur Brennkammer
so ausbilden, daß in dieser eine wirksame Spülung der verbrannten Gase herbeigeführt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Abgabe von Schallwellen in Wasser, durch plötzliches Erzeugen eines Abstandes
zwischen zwei gegeneinander bewegbaren zunächst aneinander gedrückten Platten, bei der eine Platte
mit einem Kolben und die andere Platte mit einem den Kolben aufnehmenden Zylinder verbunden ist,
sowie mit einer durch den Kolben und den Zylinder begrenzten Arbeitskammer, die im getauchten
Zustand der Vorrichtung mit einem Arbeitsmedium füllbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Arbeitsmedium ein explosives Gasgemisch ist und daß der Kolben (5) ferner unter der Wirkung
einer Gegendruckkammer steht, deren Volumen im umgekehrten Sinn wie das Volumen der Arbeitskammer (8) variiert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der gleichen mit der beweglichen
Platte (7) starr verbundenen Kolbenstange (4) ein zweiter mit dem plattenseitigen Zylinderraum die
Gegeradruckkammer bildender Kolben (6) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gegendruckkammer und Arbeitskammer im gleichen
Zylinder ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Beaufschlagung
(16) di;r Gegendruckkammer mittels Druckluft.
5. Vorrichuingnach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (S) gegen Ende seines A.oeitshubes Austrittsöffnungen (15) für die Vetorcnnungsgase freilegt.
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