DE177042C

DE177042C - Wickelformuntersatz und Verfahren und Vorrichtung zum Freilegen der darin befindlichen Wickel

Info

Publication number: DE177042C
Application number: DE1906177042D
Authority: DE
Original assignee: MASCHINENFAB TABAKIND GmbH
Current assignee: MASCHINENFAB TABAKIND GmbH
Priority date: 1906-03-10
Filing date: 1906-03-10
Publication date: 1906-10-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \M

Der aus einzelnen der Länge nach geteilten Schiffchen bestehende Wickelformuntersatz, welcher Gegenstand vorliegender Erfindung ist, kennzeichnet sich dadurch, daß die Schiffchenteile gemeinsam von einer elastischen Platte getragen werden. Der Wickelformoberteil ist in üblicher Weise ausgebildet, so daß beim Pressen selbst eine Veränderung in der Lage der Schiffchenteile des Untersatzes ausgeschlossen ist. Nach dem Pressen wird der Untersatz gemäß dem ebenfalls der vorliegendenn Erfindung zugrunde liegenden Verfahren der Länge nach durchgebogen. Hierbei öffnen sich die

!5 zwischen den einzelnen Schiffchen befind-.liehen Teilfugen, wodurch die Wickel in den Schiffchen Spiel erhalten und ein Loslösen von deren Wandungen eintritt. Zur Durchführung des Verfahrens eignet sich insbe-

ao sondere ein gewölbter Tisch, der an der einen Seite eine genutete Leiste zum Einführen der Schmalseite des Wickelformuntersatzes und an seiner gegenüberliegenden Seite eine bewegliche Falzleiste hat, in welche

ag die andere Schmalseite des Untersatzes gewaltsam eingeführt wird. Hierbei wird der Untersatz der Länge nach ausgebogen und es tritt die bereits erwähnte Spreizung der Schiffchenhälften ein, so daß sich die eingelegten Wickel loslösen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. ι der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Wickelformuntersatz in der Vorderansicht dargestellt. Fig. 2 zeigt den Untersatz auf der die Ausbiegung desselben bewirkenden Vorrichtung aufgebracht. Fig. 3 und 4 sind Teildarstellungen des Wickelformuntersatzes entsprechend der Fig. 1, und Fig. 5 eine solche entsprechend der Formgebung nach Fig. 2.

Die einzelnen Schiffchen b des Wickelformuntersatzes sind in bekannter Weise der Länge nach durchgeteilt. Sie werden von einer elastischen Platte a, zweckmäßig einer Metallplatte, getragen, auf der sie mittels Schrauben d befestigt werden. Um einerseits ein Verziehen der Platte selbst sowie auch der Schiffchen zu vermeiden, andererseits genügenden Halt 'für die Schrauben und eine Versteifung für den durch die Teilung der Schiffchen geschwächten Untersatz zu haben, werden unter jedem einzelnen Teil des Untersatzes, der aus zwei benachbarten Schiffchenhälften besteht, auf ihrer Oberseite abgeschrägte oder abgerundete Leisten c vorgesehen. Das Einlegen der Wickel erfolgt in der üblichen Weise und die Pressung derselben, nachdem der Wickelformoberteil aufgesetzt ist. Nach der Pressung sollen die Wickel gewendet werden. Zu diesem Zwecke werden sie zuvor losgelöst, indem gemäß vorliegendem Verfahren der Wickelformuntersatz eine Längsausbiegung erhält. Um diese hervorzurufen, bedient man sich zweckmäßig des in der Fig. 2 dargestellten Tisches f. Dieser besitzt eine gewölbte Platte g mit

einer Falzleiste i und einer unter Federdruck stehenden, beweglichen Leiste h. Der die Wickel enthaltende Wickelformuntersatz wird mit seiner linken Schmalkante in die Nut der Leiste i eingeführt und mit seiner rechten Kante auf die Tischplatte herabgebogen, zu welchem Zwecke die Leiste h zuvor gelüftet worden ist. Sobald der Untersatz die Form der Tischplatte angenommen hat, läßt man

ίο die Leiste h übergreifen, wodurch der Untersatz auf seiner Unterlage festgehalten wird. Bei der Durchbiegung öffnen sich die Fugen in den einzelnen Schiffchen. Diese selbst müssen sich erweitern und hierdurch löst sich der Wickel von den Wandungen, gegen die er zuvor gepreßt worden ist. Hierauf wird jeder einzelne Wickel gewendet, durch Fußtritt oder dergl. die die Leiste h bedienende Stange k niedergezogen, wodurch die Einklemmung des Untersatzes aufgehoben und die Rückkehr in seine in Fig. 1 dargestellte Lage herbeigeführt wird. Nunmehr erfolgt das Pressen von neuem und der Vorgang wiederholt sich in der bereits geschilderten Weise.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Wickelformuntersatz mit längsgeteilten Schiffchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiffchenhälften gemeinsam von einer elastischen Platte (a) getragen werden, bei deren Formveränderung sie sich voneinander entfernen und die eingeschlossenen Wickel freigeben.
2. Wickelformuntersatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb .der elastischen Platte (a) Leisten (c) vorgesehen sind, welche den Untersatz versteifen und ein Verziehen der Schiffchen und Platte verhindern.
3. Verfahren zum Lösen von in den nach Anspruch 1 und 2 geschützten Wickelformuntersatz eingelegten Wickeln, dadurch gekennzeichnet, daß der Untersatz nach erfolgtem Pressen der eingelegten Wickel in der Längsrichtung durchgebogen wird, wodurch sich die Schiffchenhälften öffnen und die Wickel von ihren Wandungen ablösen.
4. Vorrichtung zur Ausführung des nach Anspruch 3 geschützten Verfahrens, gekennzeichnet durch einen gewölbten Tisch (f, g) mit einer feststehenden und einer dieser gegenüber befindlichen aufklappbaren Hakenleiste, zwischen welche der Wickelformuntersatz eingespannt wird, wobei er sich durchbiegt und die Schiffchen sich öffnen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.