DE1768602B2 - Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Acrylsäure und Acrolein durch Umsetzung von Propylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Acrylsäure und Acrolein durch Umsetzung von PropylenInfo
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Description
16 NH4 · P2Os ■ 16 VO3 · 14 MoO3
oder einem Umsetzungsprodukt dieser Verbindung
mit SbA oder mit H2TeO4 auf einen an sich
bekannten Träger, 24stündiges Trocknen bei 1200C und nachfolgendes 24stündiges Calcinieren bei
4500C erhalten worden ist
20
Die meisten Verfahren, die für die Herstellung ungesättigter Monocarbonsäuren aus Olefinen bekannt
sind, umfassen zwei Stufen. In einer ersten Stufe w
gestaltet ein Katalysator die Gewinnung des entsprechenden ungesättigten Aldehyds, und in einer zweiten
Stufe wandelt ein anderer Katalysator diesen Aldehyd in dis entsprechende Säure um.
Man kennt auch eine Anzahl von Katalysatoren, die r> es gestatten, einen ungesättigten Kohlenwasserstoff in
einer einzigen Stufe zu der entsprechenden ungesättigten Monocarbonsäure zu oxidieren. Die Ausbeuten bei
dieser Oxidation zur Säure sind jedoch im allgemeinen sehr gering. Wenn man überdies länger oxidiert, indem
man beispielsweise die Kontaktzeit vergrößert, so erhält man einen sehr starken Anteil an Verbrennungsbzw. Zersetzungsprodukten (CO, COj). Dennoch gestattet die Anwendung von Katalysatoren auf der Basis von
Phosphormolybdänsäure, die in den FR-PS 13 20 461, 13 42 962 und 14 33 572 beschrieben sind, die Gewinnung der Monocarbonsäure mit einer interessanten
Ausbeute. Indessen werden diese Katalysatoren, die aus Phosphormolybdänsäure in Kombination mit anderen
Oxiden von Metallen, wie Arsen, Lithium, Antimon und Tellur gewonnen werden, im allgemeinen bei Temperaturen in der Größenordnung von 450" C verwendet. Sie
sind dabei wenig stabil und besitzen die Neigung, sich zu zersetzen. Auch scheint es, daß nach einer Behandlung
bei einer solchen Temperatur das Phosphormolybdat- γ,
anion sich in ein Oxidgemisch zersetzt; eine Analyse des Katalysators durch Röntgenstrahlenbeugung läßt Spektrallinien erkennen, die dem Molybdänoxid entsprechen.
Weiterhin ist bekannt, bei der Herstellung gesättigter Verbindungen von Olefinen auszugehen und dabei z. B. mi
Propylen mit Sauerstoff in Gegenwart vanadinhaltiger Trägerkatalysatoren zu oxidieren (GB-PS 5 90 639). Für
diese Katalysatoren, in denen das Vanadin in Form des Phosphorvanadinmolybdat-Heteropolyanions vorliegt,
wird weder der spezielle erfindungsgemäße Trägerkata- (,5
lysator noch dessen stufenweise thermische Behandlung bei 120 und 4500C angewandt.
aus Acrylsäure und Acrolein wurde auch schon beschrieben. Katalysatoren auf der Basis von Phosphor,
Vanadin, Molybdän und Sauerstoff zu verwenden (NE-OS 66 12 181). Der erfindungsgemäß verwendete,
ganz spezielle und in seiner chemischen Zusammensetzung genau definierte Katalysator bietet jedoch
Vorteile, weil hiermit bei höheren Propylenkonzenlrat'ionen und kürzerer Kontaktzeit sowie ohne bzw. nur
mit geringem Wasserzusatz gearbeitet werden kann.
Bei den Untersuchungen, die zur vorliegenden Erfindung geführt haben, wurde ein Katalysator
entwickelt, dessen Zerstörbarkeit bei hoher Temperatur bemerkenswert gering ist und der eine verlängerte
Lebensdauer aufweist Dieser Katalysator gestattet außerdem, bei kurzer Kontaktzeit eine Umwandlung
von Propylen in Acrylsäure und Acrolein mit guten Ausbeuten zu erzielen. Außerdem bleibt der Gehalt an
Verbrennungs- bzw. Zersetzungsprodukte«· äußerst gering.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Acrylsäure und Acrolein durch
Umsetzung von Propylen mit Sauerstoff bei 350 bis 5000C in Gegenwart eines Katalysators, der Phosphor,
Vanadin, Molybdän und Sauerstoff enthält und auf einem Träger aufgebracht ist Das Kennzeichen der
Erfindung besteht darin, daß man einen Katalysator verwendet der durch Aufbringen von Ammoniumphosphorvanadomolybdat der Formel
16 NH4 · P2O5 - 16 VOj ■ 14 MoO3
oder einem Umsetzungsprodukt dieser Verbindung mit Sb2O3 oder mit H2TeO4 auf einen an sich bekannten
Träger, 24stündiges Trocknen bei 1200C und nachfolgendes 24stündiges Calcinieren bei 450° C erhalten
worden ist
Die Erfindung erlaubt es, einen Katalysator zu verwenden, der sich bei hoher Temperatur nicht in die
Oxide des Molybdäns und des Vanadins zersetzt Demzufolge ist er nicht vergleichbar mit einer
katalytischen Masse, die aus einem Oxidgemisch oder aus Phosphormolybdänsäure oder aus Phosphormolybdat gebildet worden ist und zwar auch dann nicht wenn
man dieser Masse Vanadinoxid hinzufügt
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das verwendete katalytische
System das Tellur-Phosphorvanadomolybdat oder das Antimon-Phosphorvanadomolybdat.
Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung beträgt die Kontaktzeit zwischen den reagierenden
Ausgangsstoffen und dem katalytischer. System 0,5 bis
15 Sekunden. Dabei ist die Kontaktzeit abhängig von der A rbeitstemperatur.
Nach einem besonders bevorzugtem Merkmal der Erfindung ist die Kontaktzeit zwischen den Gasen und
dem erfindungsgemäßen Tellur-Phosphorvanadomolybdat-Katalysatorsystem 6 bis 12 Sekunden, wenn man
bei Temperaturen zwischen 380 und 4000C arbeitet, und
sie beträgt 0,9 bis 1,5 Sekunden mit einem aus Antimon-Phosphorvanadomolybdat bestehenden Katalysatorsystem, wenn man bei Temperaturen zwischen
430 und 4500C arbeitet.
Das Katalysatorsystem wird in an sich bekannter Weise auf einen Träger wie Kieselerde aufgebracht.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht, welche die Erhöhung der Selektivität
zeigen sollen, wenn der Katalysator die Elemente Phosphor, Molybdän und Vanadin in Form eines
Phosphorvanadomolybdat-Heteropolyanions enthält.
und zwar im Vergleich zu bekannten Katalysatoren,
insbesondere auf Basis des Phosphormolybdatanions.
Eine bevorzugte Methode zur Bereitung des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems ist die folgende:
Zu einem Kieselerdesol mit einem Gehalt an 5 bis
10% SiO2 fügt man Arnmonium-Phosphorvanadomolybdat hinzu. Man trocknet 24 Stunden in einer
Trockenkammer bei 12Ci°C und calciniert noch einmal 24 Stunden bei 4500C. Das erhaltene, mit 5%
Zellulosepulver gepreßte Pulver ist fertig zum Gebrauch.
In den folgenden Beispielen werden mit % AS/ (AS + AC) die Molpirozent an Acrylsäure (AS)
bezeichnet, die in 100 MoI der Mischung aus Acrylsäure + Acrolein (AS + AC)' vorhanden sind, die bei der
Umsetzung erzeugt wird. Diese Größe ist somit gleich
10
(Acrylsäure)
(Acrylsäure + Acrolein)
χ 100.
Man arbeitet bei 3800C, wobei das Propylen und der
Sauerstoff mit einem Volumenverhältnis CjHe: O2 von
1 :1 eingeführt werden. Die Kontaktzeit beträgt 6 Sekunden.
Der Katalysator A (Versuch 1) besteht aus: 50% Phosphormolybdänsäure und
50% Siliciumdioxid.
50% Ammonium-Phosphorvanadomolybdat der
Formel »
14MoO3- 16VO3-P2O5- 16NH4
und
50% Siliciumdioxid.
Die spezifischen Oberflächen der Katalysatoren A und B beitragen 173,8 bzw. 159,5
Versuch 1
Acrolein 5,5
(Acrylsäure + Acrolein)
15,4
B: (P, Mo, V)
43,5
Die anderen erhaltenen Verbindungen sind Aceton, Acetaldehyd, Essigsäure, Formaldehyd und die Oxide
des Kohlenstoffes. Der Vergleich des molaren Verhältnisses ν von Acrylsäure (AS) in der Mischung dieser
Säure mit Acrolein (AS H- AC) zeigt, daß das Phosphor- -to
vanadomolybdat-Heteropolyanion bei gleichen Bedingungen zu einer doppelten Ausbeute an Acrylsäure
führt, während die Selektivität an dieser Säure den 5fachen Betrag ergibt. Die Selektivitäten sind in diesem
Fall relativ gering, jedoch ist die Verbesserung klar ersichtlich, denn die Selektivität an Acrolein ist
proportional weniger erhöht als die 'Selektivität an Acrylsäure.
Man arbeitet bei 440°C und atmosphärischem Druck,
also bei 1,0133 bar, wobei das Volumenverhältnis CjH6:02 gleich 1 :1 und der Partialdruck des Wasserdampfes im Reaktionsgernisch 0,20266 bar ist.
Der Katalysator C (Versuche 3 und 4) besteht aus: 35% Phosphormolybdänsäure,
35% Antimonoxid (Sb2O3) und
30%' Siliciumdioxid.
Der Katalysator D (Versuche 5 bis 7) besteht aus: 35% Ammonium-Phosphop/anadomolybdat,
35% Antimonoxid und
30% Siliciumoxid.
Versuche 3
Kontaktzeit (Sekunden) Umwandlung; des Propylens (%)
Acrolein
Acrylsäure
(Acrylsäure + Acrolein)
C: (P, Mo, Sb)
3
20,5
D: (P, Mo, V, Sb)
0,9 1,5
34,5 42
22,5 5
18,2
54
13,5
20,0
25
24,5
49,5
2,5 45
24 24
50
Diese Versuche gestatten nicht nur die Feststellung des Einflusses des Katalysators auf Basis Phosphorvanadomolybdai
im Vergleich zum Katalysator auf Basis Phosphormolybdat, sondern zeigen auch die Wichtigkeit
des Zeitfaktors, Um die gleiche Menge von 30% Propylen umzuwandeln, ist mit dem Katalysator C eine
Kontaktzeit von 6 Sekunden erforderlich, während mit dem Katalysator D weniger als 0,9 Sekunden ausreichend
sind. Man sieht auch, daß die Umwandlung des Propylens n.it dem Katalysator D beim Übergang von
einer Kontaktzeit von 0,9 Sekunden auf 1,5 Sekunden nur um etwa 20% höher ist, während die Selektivität für
Acrylsäure sich praktisch verdoppelt und die Bildung von Acrolein sich auf etwa die Hälfte vermindert hat.
Die Herstellung des in den Versuchen 5, 6 und 7 genannten Katalysators erfolgt in der Weise, daß man
35 g Ammonium-Phosphorvanadomolybdat der Formel
16 NH< · P2O5 ■ 16 VO3 · 14 MoO3
und 35 g Antimonoxid Sb2O3 gemeinsam in kaltem
Wasser löst, wobei man eine gesettigte Lösung erhält. Zu dieser Lösung gibt man 500 g ein«s wäHrigen
Kieselsäuresol mit 6% SiO2 und mischt das Ganze
sorgfältig. Nach Ansäuern mit etwas HNO3 und
energischem Rühren gießt man die erhaltene Flüssigkeit auf eine Glasplatte und läßt sie stehen, bis sie sich zu
einer festen Paste umwandelt. Die Paste wird dann durch ein Gitter aus nicht oxidierbarem Stahl von etwa
1 mm Maschenweite gedruckt. Das so erhaltene Produkt wird in einem Ofen bei 1200C 24 Stunden !ang
getrocknet und dann bei 4500C ebenfalls 24 Stunden
calciniert.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1, jedoch wird die Kontaktzeit auf 10 Sekunden
gebracht
Der Katalysator E (Versuch 8) besteht aus:
35% Phosphormolybdänsäure,
35% Tellursäure und
30% Siliciumdioxid,
35% Phosphormolybdänsäure,
35% Tellursäure und
30% Siliciumdioxid,
und der Katalysator F(Versuch 9)' vsteht aus:
35% Ammonium-Phosphorvana.iomolybdat,
35% Tellursäure und
30% Siliciumdioxid.
35% Ammonium-Phosphorvana.iomolybdat,
35% Tellursäure und
30% Siliciumdioxid.
Versuch | 9 | |
8 | F: (P, Mo, V, Te) | |
Katalysator | E: (P, Mo, Te) | 65,5 |
Umwandlung des Propylens (%) | 66,5 | |
Selektivität (%) | 47 | |
Acrolein | 58 | 27,5 |
Acrylsäure | 13 | IC O |
Acrylsäure | ia ι | |
(Acrylsäure + Acrolein)
Diese Versuche zeigen, daß der Anteil an Acrylsäure im Verhältnis zur Menge an erhaltener Acrylsäure plus
erhaltenem Acrolein verdoppelt wird, wenn man das Ammonium-Phosphorvanadomolybdat verwendet.
Außerdem zeigt eine Röntgenstrahlenanalyse des Katalysators F nach der Oxidation die Abwesenheit von
Molybdän- und Vanadinoxidphasen, während sich nach der gleichen Behandlung der Katalysator E in Form von
Oxiden wiederfindet.
Neben Acrylsäure und Acrolein bilden sich Verbrennungsprodukte oder Zersetzungsprodukte wie Kohlenoxid
uroj Kohlendioxid.
Die Herstellung des im Versuch 9 genannten Katalysators erfolgt analog der Arbeitsweise, die für die
Versuche 5 bis 7 angegeben ist, jedoch mit dem
4> Unterschied, daß das dort angewandte Antimonoxid
durch 35 g Tellursäure (H2TeO*) ersetzt wird.
Es ist überraschend, festzustellen, daß die Katalysatoren auf Basis Phosphorvanadomolybdatanion nicht nur
zu einer größeren Selektivität an Acrylsäure führen,
vt sondern gleichfalls die Erzielung einer viel geringeren Menge an Verbrennungs- bzw. Zcrsctzungsprodiikten
mit sich bringen als die bekannten Katalysatoren.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus Acrylsäure und Acrolein durch Umsetzung von Propylen mit Sauerstoff bei 350 bis 5000C in Gegenwart eines Katalysators, der Phosphor, Vanadin, Molybdän und Sauerstoff enthält und auf einem Träger aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator to verwendet, der durch Aufbringen von Ammoniumphosphorvanadomolybdat der Formel
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