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Bettrahmen, vorzugsweise für Krankenhausbetten Die Erfindung bezieht
sich auf einen Bettrahmen, vorsugsweise für Krankenhausbetten, mit einer in verschiedenen
Schräglagen arretierbaren Rückenlehne, die vermittels zweier Drehgelenke ua eine
relativ zum Bettrahmen feste Drehachse verschwenkbar ist.
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Bisherige Betten, vorzugsweise Krankenhausbetten mit verschwnkbarer
Rückenlehne, besitzen den Nachteil, dass deren Drehgelenke so weit zum Kopfende
hin angeordnet sind, dass bei hochgestellter Rückenlehne der Brustkorb des Patienten
eingeengt wird.
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Die durch bisherige hochgestellte Rückenlehnen verursachte Krümmung
der Wirbelsäule im Kreuz ist unphysiologisch.
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Dem Patienten werden dadurch zahlreiche Beschwernisse
bereitet.
Einmal wird ihm bei gewissen Krankheiten des Brustraumes das Atmen erschwert, was
die Entstehung von Entzündungen, beispielsweise Lungenentzündungen, erleichtert
bzw. deren Heilung erschwert. Vielfach musste die erschwerte Atmung durch Anwendung
von Sauerstoff kompensiert werden.
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Bei Erkrankungen der Bauchhöhle entstehen infolge einer unphysiologischen
Krümmung der Wirbelsäule oft zusätzliche Spannungen und Schmerzen. Die Heilung nach
Operationen wurde erschwert.
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Besonders schädlich wirkt sich eine durch die Rückenlehne bewirkte
Krümmung der Wirbelsäule bei Wirbelsäulenschäden sowie bei Kopfverletzungen aus.
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Ebenfalls bereitet es Schwierigkeiten, die Schienen und das Gestänge
für Streckverbände ansubringen, da die Patienten infolge ihrer physiologisch unrichtigen
lagerung verrutschen, so dass stets die Fussbretter herauagenomon werden mussten,
um die Gestänge und Schienen und dergl. anzubringen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe
zu bringen und einen preiswerten, leicht in Serie herstellbaren, universell benutzbaren
Bettrahmen zu schaffen, durch den ein Patient auch bei in Schräglage eingerasteter
Rückenlehne stets in der physiologisch richtigen Weise unterstützt wird.
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Es wurde gefunden, dass sich diese Aufgabe in einfacher Weise lösen
lässt, wenn die Länge der Rückenlehne der länge des gesamten Rumpfes eines in üblicher
Rückenlage liegenden Normalpatienten entspricht, und dass die Drehgelenke unterhalb
des Steissbeines eines derartigen Patienten an den Längsholmen des Bettrahmens befestigt
sind.
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Hierdurch wird erreicht, dass der Patient von der schräggestellten
Rückenlehne unterhalb seines gesamten Oberkörpers bzw. Rumpfes unterstützt wird
und dass der Knick im Patienten am Steissbein, d.h. an der physiologisch richtigen
Stelle des menschlichen Körpers hervorgerufen wird.
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Es gibt swar für Spezislzwecke eine grosse Anzahl von z.T. ausserordentlich
teuren und komplisierten Bettgestellen,
die ein Lagern des Patienten
in nahezu Jeder Stellung gestatten, Jedoch weisen selbst diese Gestelle keine einfache,
physiologisch richtige und feste Unterteilung des Bettrahmens durch die Drehgeienke
für die Rückenlehne auf.
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Bekannt geworden ist z.B. eine Bettstelle, insbesondere Krankenhaus-Bettstelle,
bestehend aus einem Fahrgestell, einem darauf um eine Querachse schwenkbar gelagerten,
durch einstellbare Streben abgestützten, doppelten, verwindungssteifen Bettrahmen
und aus einem Matratzenrahmen, wobei der Bettrabmen und der den Rückenteil darstellende
Teil des Matrstzenrahwens zum Verlängern ausziehbare Teile aufweisen, und bei dem
eine Querunterteilung des Matratzenrahmens derart vorgesehen ist, dass die beiden
Teile in Anpassung an verschiedene Körperlängen bzw. verschiedene Beugungswinkel
von Hüft- bzw. Kniegelenken einstellbar angebracht sind und bei dem der Rückenteil
sowie die Beinteile an verschiedenen Stellen des Bettrahmens anlenkbar sind (DPS
1 145 322).
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Es handelt sich hierbei Jedoch um ein Speslalbett, bei welchem der
Schwerpunkt in Bezug auf die Querachse eingestellt
werden kann,
um die Bettstelle als Frakturbett oder für Herzpatienten verwenden zu können, bei
denen beispielsweise eine gebeugte Beinlagerung notwendig ist.
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Derartige Spezialbetten können nur in beschränkter Anzahl von Krankenhäusern
erworben werden, weil sie für den allgemeinen Gebrauch viel zu teuer sind. Aus diesem
Grunde müssen derartige Bettgestelle in optimaler Weise an unterschiedlich grosse
Patienten anpassbar sein. Dieses wäre selbstverständlich nicht notwendig, wenn die
finanziellen Mittel ausreichten, Krankenhäuser mit zahlreichen derartigen Spezialbetten
in unterschiedlicher Grösse auszurüsten.
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Ein derartiger Aufwand verbietet sich aber für normale Krankenhäuser
bzw. Alten- und Pflegeheime von selbst.
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Gerade in derartigen Anstalten sind Jedoch einfache Betten mit einer
optimalen Verwendbarkeit zur Lagerung und Pflege dringend erforderlich.
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Die vorliegende Erfindung zeigt einen verblüffend einfachen Weg, zahlreiche,
auch unterschiedlich grosse Patienten, bei verschiedenen Krankheiten physiologisch
richtig zu lagern
und ihnen dadurch Erleichterungen und eine raschere
Genesung zu verschatten.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist neben den Drehgelenken, zum
Fussteil des Bettrahmens hin, zwischen den Längsholmen eine Platte angeordnet, an
welcher die zum Fussende des Bettrahmens hin ausgespannten Federn befestigt sind.
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Diese Platte nimmt nicht nur das Gewicht inabesondere schwerer Patienten
bei mehr oder weniger aufgerichteter Rückenlehne auf, sondern sie verhindert zugleich
das bei bisherigen Betten unvermeidliche Durchsacken der Bespannung an der am stärksten
belasteten 8telle. Das Becken des Patienten kann in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung niemals durchhängen.
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Zum Arretieren der Rückenlehne in Jeder Schräglage sind Stützstreben
vorgesehen, die verschwenkbar auf Drehgelenken lagern, welche in der Mitte zwischen
der Kopfstrebe des Bettrahmens und den Drehgelenken fiir die Rückenlehne sitzen.
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Von Vorteil ist es dabei, wenn die mit den Stützstreben zusammenwirkenden
Rast zähne an der Rückenlehne angeordnet und die Lücken zwischen ihnen so ausgebildet
sind, dass Raststücke an den Stützstreben in Jeder Schräglage der Rückenlehne leicht
von unten einrasten können.
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Hierdurch lässt sich die Bedienung und das Festsetzen einer Rückenlehne
wesentlich vereinfachen, weil die an der Rückenlehne angeordneten Zähne leichter
als solche am zumeist durch Nachtschränke verstellten Bettrahmen zu erreichen sind.
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Ohne am Kern der Erfindung etwas zu ändern, ist zum Arretieren der
Rückenlehne in Jeder Schräglage auch Jede beliebige, an sich bekannte Arretiervorrichtung
verwendbar.
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Ein bevorzugt er Bettrahmen ist demnach durch die Kombination folgender
Merkmale gekennzeichnet: 1. Die 1)rehgelenke für die Rückenlehne, deren Länge der
Länge des gesamten Rumpfes eines in üblicher Rückenlage liegenden Patienten entspricht,
sind unterhalb des Steisabeines eines derartigen Normalpatienten an den
Längsholmen
des Bettrahmens befestigt.
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2. Eine Platte, die neben den Drehgelenken für die Rückenlehne anstelle
der übrigen Federn des Bettrahmens zwischen den Längsholmen des Bettrahmens angeordnet
ist, und 3. eine an sich bekannte Arretiervorrichtung, die Stützstreben und parallel
zu den iängsholmen verlaufende Gleitstangen enthält, auf denen lösbare Klemmklötze
für die Stützstreben längsverschiebbar angeordnet sind.
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Ein derartiger Bettrahmen weist alle Vorteile der vorliegenden Erfindung
auf. Der gesamte Rumpf unterschiedlich grosser Patienten wird, ohne Veränderung
der Drehgelenke, von der Rückenlehne unterstütst. Die Platte nimmt dabei das gesamte
Gewicht des Patienten auf, wodurch ein Durchsacken in der bisher unvermeidbaren
Form vermieden wird.
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Die Arretierung der schräggestellten Rückenlehne in Jeder beliebigen
Lage kann leicht vorgenommen und aufgehoben werden.
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In Verbindung mit einer besonders ausgebildeten Matratze, die in Verbindung
mit dem ertindungsgemässen Bett zur Anwendung gelangt, kann die Platte auch als
Gleitunterstützung für einen Schieber verwendet werden, wenn diese Matratze oberhalb
der Platte zwei in gegensätzlichen Richtungen aussiehbare Matratzenteile aufweist.
Wenn ein Schieber eingeschoben werden soll, wird eines der Matratzenteile herausgenommen
und gibt damit eine Schiebebahn für den Schieber frei.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie aus der Zeichnung.
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Es zeigt: 1. Eine perspektivische Ansicht des neuen Bettrahmens, und
2. Einzelheiten der Erfindung.
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Die Figur 1 stellt in perspektivischer Ansicht einen Bettrahmen 1
mit einer Rückenlehne 2 dar, die vermittels Stützstreben 5 in Verbindung mit einer
Rückenlehne 2 angeordneten Rastzähnen 8 in Jeder Schräglage arretierbar ist.
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Die Länge der eriindungsgemäasen Rückenlehne 2 entspricht der vollen
Rumpflänge eines in normaler Rückenlage liegenden Patienten.
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Die Drehgelenke 3 der Rückenlehne 2 sind unterhalb des Steisabeineß
des in normaler Rückenlage liegenden Patienten an lnngsholmen 4 des Bettrahmens
1 angeordnet.
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Beim Hochstellen der Rückenlehne 2 wird der gesamte Rumpf des Patienten
mit angehoben. Der Drehpunkt des Patienten ist an der physiologisch richtigen Stelle,
nämlich in der Höhe des Steissbeines.
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Neben dem Drehende der Rückenlehne 2 ist eine Platte 10 zwischen den
Längsholmen des Bettrahmens 1 angeordnet.
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An der Platte 10 sind die zum Fussende hinweisenden Federn 13 befestigt.
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Die Platte 10 kann aus beliebigem Material hergestellt sein.
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Von Vorteil ist es, wenn sie aus festem Kunststoff besteht oder wenn
ein Stahlband verwendet wird. In beiden Fällen kann die Platte 10 leicht nach oben
gewölbt sein, um beispielsweise ein Abrutschen der Patienten zu verhindern.
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Bei Verwendung spezieller Matratzen kann die Platte 10 auch als Unterlage
für einen Schieber dienen. Derartige Matratzen weisen über der Platte 10 zwei entgegengesetzt
zueinander wegsiehbare Matratzenteile auf. Wenn ein Schieber untergeschoben werden
soll, wird eines dieser Matratzenteile weggezogen und der Schieber hat zwischen
dem Fussende der Matratze und dem auf der Rückenlehne liegenden Matratsenteil eine
Bahn zum leichten Hin- und Herschieben.
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Figur 1 lässt erkennen, dass die Stützstreben 5 um Drehgelenke 6 verschwenkbar
sind, welche etwa in der Mitte zwischen einer Kopfstrebe 7 des Bettrahmens 1 und
den Drehgelenken 3 für die Rückenlehne angeordnet sind.
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An den Schenkeln der Rückenlehne 2 sind an sich bekannte Rastzähne
8 vorgesehen. Die Lücken zwischen diesen Rastzähnen 8 sind so ausgebildet, dass
ein Raststück 9 an den Stützstreben
5 in Jeder Schräglage der
Rückenlehne 2 leicht von unten zwischen die Rastzähne 8 einrasten kann. Dieses in
Verbindung mit der geschickten Anordnung der Drehgelenke 6 der Stützstreben 5 gestattet
es, ohne die an bisherigen Betten auftretenden Schwierigkeiten, die Rückenlehne
2 in Jeder Schräglage leicht ein- bzw. auszurasten.
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Zur Unterstützung dieser leichten Bedienung sind beide Raststücke
9 nach Art eines Handgriffes 11 nach oben verlängert.
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Figur 2 lässt eine abgewandelte Arretiervorrichtung erkennen, bei
der die Stützstreben 14 an Klemkklötzen 16 angelenkt sind, die längsverschiebbar
auf parallel zu den Längsholmen 4 verlaufenden Gleitatangen 15 angeordnet sind.
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Eine derartige an sich bekannte Arretiervorriohtung weist besondere
Vorteile auf, die in hervorragender Weise in Verbindung mit dem vorliegenden Bettrahmen
zur Geltung kommen.
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Die Platte 10 erübrigt bisher übliche Spezialbetten oder Hiliskonstruktionen
zur Lagerung der Patienten nach Bandscheibenoperationen
oder bei
Wirbelsäulenschäden.
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Durch die verblüffend einfache Kombination einer langen Rückenlehne
2, einer Platte 10 und einer Arretiervorrichtung 14, 15 und 16 ist es möglich geworden,
ein preiswertes, universell verwendbares Bett zu schaffen, das hinsichtlich seiner
vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten, seiner einfachen Bedienung und seiner Haltbarkeit
bisherigen Krankenhausbetten sowie Betten für Alten- und Pflegeheime weit überlegen
ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Bettrahmens ist 2.10 m lang. Bei
Verwendung eines solchen Bettrahmens braucht sur Anbringung von Schienen und Streckverbänden
das Fbßsbrett eines Bettes nicht herausgenommen zu werden, sondern es können in
diesem in passender Höhe einfach zwei Löcher zur Aufhängung der Gewichte vorgesehen
sein.