-
Gegenstand des Hauptpatentes ist eine Nähmaschine mit Nadelvorschub,
insbesondere eine Ärmeleinnähmaschine, die einen eine Viereckbewegung ausführenden
und im Takt der Nadelbewegung gesteuerten oberen Stoffschieber, einen mit diesem
beim Werkstückvorschub zusammenarbeitenden, über die Stichplatte hinausragenden
unteren Stoffschieber sowie einen in Vorschubrichtung gesehen hinter dem oberen
Stoffschieber angeordneten Drückerfuß aufweist, welcher auf- und abbewegbar ist
und das aus einem Ober- und Unterstoff bestehende Werkstück zur Ermöglichung der
Zugabe einer Mehrweite des Oberstoffes auf der Stichplatte festhält, wenn sich der
obere Stoffschieber und die Nadel in ihrer oberen Stellung befinden, bei der ferner
in Vorschubrichtung gesehen vor dem oberen Stoffschieber ein Oberstofftransporteur
vorgesehen ist, welcher mittels des hinteren Drückerfußes auf- und abbewegbar und
durch ein von der Hauptantriebswelle angetriebenes eine Schwenkwelle und eine Stehkulisse
mit Kulissenstein umfassendes Antriebsgestänge in Vorschubrichtung hin- und herbewegbar
ist und bei der der untere Stoffschieber lediglich eine hin- und hergehende Bewegung
ausführt, die so gesteuert ist, daß die Bewegung entgegen der Vorschubrichtung dann
erfolgt, wenn der Oberstofftransporteur in Vorschubrichtung des Werkstückes bewegt
wird.
-
Dem Hauptpatent liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrweitenzugabe,
wie sie beim Einnähen von Ärmeln erforderlich ist und welche bisher von Hand durch
die Näherin selbst durchgeführt werden mußte, durch eine mechanische Vorrichtung
erfolgen zu lassen, wobei das Maß der Mehrweitenzugabe aber der Näherin selbst überlassen
bleibt, indem sie nämlich die Größe des Arbeitshubes, den der Oberstoff-Transporteur
zurücklegt, durch Betätigung eines Fußhebels über die Stellkulisse beeinflussen
kann. Die erforderliche Mehrweitenzugabe beim Ärmeleinnähen kann mit einer solchen
Maschine von der Näherin selbst auf den Umfang des Ärmels verteilt werden.
-
Da nun in der Praxis immer höhere Anforderungen an den ordnungsgemäßen
Sitz eines Ärmels im Armloch eines Jackets od. dgl. gestellt werden, ist es erforderlich
geworden, die beim Ärmeleinnähen zuzugebende Mehrweite auf ganz bestimmte, besonders
festgelegte Umfangsabschnitte des Ärmels zu verteilen. Diese Forderung kann aber
mit der bisherigen Maschine nur eine hochqualifizierte Näherin erfüllen, wobei dann
immer noch nicht gewährleistet werden kann, daß die Mehrweite tatsächlich an den
vorgeschriebenen Stellen auch in der nötigen Menge vorhanden ist.
-
Um jedoch auch diese Forderung der Praxis erfüllen zu können, wird
mit der vorliegenden Erfindung der Gegenstand des Hauptpatentes in der Weise verbessert,
daß die zusätzlich zuzugebende Mehrweite beim Ärmeleinnähen immer an genau die gleichen
Stellen dadurch verteilt wird, daß nunmehr die Größe des Arbeitshubes des Oberstofftransporteurs
automatisch gesteuert wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kulissenstein
des Oberstofftransporteur-Antriebsgestänges über eine Hebelverbindung mit einer
Steuerwelle verbunden ist, die mit einer Kurvenscheibe zusammenwirkt, welche mit
einer Steuerwelle drehfest verbunden ist, über eine Kupplung, eine Bewegungsumlenkungskupplung
- z. B. ein Freilaufgetriebe od. dgl. - zur Umwandlung einer Schwenkin eine Drehbewegung
und ein Untersetzungsgetriebe mit der Schwenkwelle des Oberstofftransporteur-Antriebsgestänges
in Antriebsverbindung steht, wobei um diese Steuerwelle eine mit einem Ende an der
Steuerwelle und mit dem anderen Ende an einem gehäusefesten Bauteil befestigten
Torsionsfeder angeordnet ist und das Abtriebsteil der Kupplung über ein mehrgliedriges
Kupplungsgestänge mit einem in mindestens zwei Stellungen (Leerlauf- und Einrückstellung)
überführbaren handbetätigten Programm-Wahlhebel verbunden ist.
-
Mit dieser verbesserten Ausführung einer Ärmeleinnähmaschine, bei
welcher eine Kurvenscheibe, deren Umfangssteuerkurve so ausgebildet ist, daß sie
in ihrer Konturenführung genau ein Ärmel-Einnähprogramm enthält, wobei ein Umlauf
dieser Kurvenscheibe dem Einnähen eines Ärmels ins Armloch entspricht und die Größe
des Arbeitshubes des Oberstofftransporteurs steuert, kann somit die erforderliche
Mehrweite auf die jetzt genau festlegbaren Umfangsabschnitte des Ärmels verteilt
werden.
-
Gemäß der Erfindung ist das Ärmel-Einnähprogramm auf der Kurvenscheibe
auf einen Drehwinkel von 360- verteilt, was bedeutet, daß bei einem Umlauf der Scheibe
das Programm erledigt und somit der Ärmel eingenäht ist. Es ist also erforderlich,
Sorge dafür zu tragen, daß die Kurvenscheibe nach Ablauf ihres Programmes wieder
in ihre Null- oder Ausgangsstellung zurückgeführt wird, was durch die um die Steuerwelle
gewickelte Torsionsfeder erzielt wird. Bei einem Umlauf der Kurvenscheibe wird diese
Torsionsfeder gespannt und entspannt sich rückdrehend in dem Augenblick, wenn nach
Ablauf des Einnähprogrammes der die Steuerwelle und damit auch die Kurvenscheibe
antreibende Kupplungsteil außer Eingriff mit dem Kupplungs-Antriebsteil gebracht
wird, wodurch die Torsionsfeder in der Lage ist, die Steuerwelle in die Ausgangsstellung
zurückzudrehen, wobei diese Ausgangsstellung durch Anschläge fixiert wird.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es zweckmäßig,
wenn die Kurvenscheibe aus zwei unter Zwischenschaltung einer Distanzbüchse im Abstand
voneinander angeordneten Einzel-Kurvenscheiben besteht, die axial auf der Steuerwelle
verschiebbar angeordnet sind, wobei die eine Kurvenscheibe so ausgebildet ist, daß
sie die Arbeitshubgröße des Oberstofftransporteurs beim Einnähen des rechten und
die andere Kurvenscheibe beim Einnähen des linken Ärmels steuert.
-
Damit ist es möglich, durch eine einfache axiale Verschiebung der
beiden miteinander verbundenen Kurvenscheiben sowohl den rechten von vorn nach hinten
zu nähenden Ärmel als auch den linken von hinten nach vorn einzunähenden Ärmel in
gesteuerter Weise mit der Maschine einzunähen.
-
Die Verschiebung der Steuerkurven erfolgt dabei durch den Programm-Wahlhebel,
der als sowohl um eine Vertikal- als auch um eine Horizontalachse schwenkbarer,
mehrarmiger Kipp-Schwenkhebel ausgebildet ist und mit seinem einen Bedienungshebelarm
über ein Kupplungsgestänge die Kupplung schaltet, während er mit einem weiteren
Bedienungshebelarm die Axialverstellung der Zwillings-Kurvenscheiben-Einheit bewirkt.
-
Dabei kann dem Programm-Wahlhebel eine mehrere Einrastaussparungen
aufweisende Arretierleiste zugeordnet sein, in deren Einrastaussparungen
er
mittels Federkraft arretierbar ist, wobei die, die Leerlaufstellung ergebende Einrastaussparung
gegenüber den die Kurvenscheiben-Betriebsstellungen ergebenden Einrastaussparungen
höhenebenenversetzt angeordnet ist und die Leerlaufeinrastaussparung zwischen den
beiden Betriebsstellungs- Einrastaussparungen angeordnet ist.
-
Weil der Programm-Wahlhebel bei Ausführung einer Kippbewegung um seine
Horizontal-Lagerachse mit seinem einen Bedienungshebelarm das Bedienungsgestänge
der Kupplung im Sinne der Kupplungsausrückung betätigt, ist die bereits weiter vorne
beschriebene Torsionsfeder in der Lage, die bei Programmablauf der einen Kurvenscheibe
beim Drehen der Steuerwelle gespannt worden ist, die Steuerwelle schlagartig in
ihre Ausgangsstellung zurückzudrehen, so daß damit beim Ansetzen der Steuerrolle
an die andere Kurvenscheibe, der für das Einnähen des anderen Ärmels entsprechende
Nähanfang automatisch eingestellt wird. Durch diese Kombination der zwangläufigen
Betätigung sowohl der Kurvenscheibe als auch der Kupplung erfüllt der Programm-Wahlhebel
zwei für die Funktion der Maschine entscheidende Aufgaben.
-
Zur Drehmomentübertragung von der Kupplung auf die Steuerwelle ist
auf dieser mit axialem Abstand zu dem Kupplungs-Abtriebsteil ein drehfest mit der
Steuerwelle verbundener Mitnahmering vorgesehen, in dem parallel zur Steuerwelle
ein in den Abtriebsteil der Kupplung axial eingreifender Mitnahmestift sitzt, wobei
zwischen dem Mitnahmering und dem Kupplungs-Abtriebsteil eine den Kupplungs-Abtriebsteil
im Sinne seiner Ankupplung belastende Einrückfeder vorgesehen ist.
-
Durch diese Anordnung wird einerseits eine sichere Drehmomentübertragung
und zum anderen eine zuverlässige Ankupplung durch die Einrückfeder erzielt.
-
Die Fixierung der Null- oder Ausgangsstellung der Steuerwelle kann
dadurch erzielt werden, daß diese nahe ihrem einen Ende einen mit einem radialen
Anschlag versehenen Anschlagring trägt, der mit einem in die Bewegungsbahn dieses
Anschlages ragenden Gegenanschlag zusammenwirkt.
-
Darüber hinaus wird eine Schaltfunktion der Steuerwelle dadurch bewerkstelligt,
daß sie an ihrem Ende als Gewindespindel ausgebildet ist, die eine Schaltmutter
trägt, welche durch ihre axiale Bewegung einen elektrischen Schaltkontakt betätigt.
-
Durch diese Anordnung wird - da diese Schaltung nur jeweils am Ende
des Programmablaufes erfolgt - an der Arbeitsstelle der Maschine z. B. eine Glühlampe
zum Aufleuchten gebracht, so daß die Näherin optisch das Ende des Nähprogrammes
erkennen kann. Wird dann auf die andere Kurvenscheibe umgeschaltet, erfolgt durch
die Torsionsfeder die Rückdrehung der Steuerwelle und damit auch ein Rückverschrauben
der Schaltmutter auf der Steuerwelle zurück in die Ausgangsstellung.
-
Neben dieser erfindungsgemäß jetzt durchführbaren automatischen Steuerung
des Ärmel-Einnähprogrammes ist jedoch die Näherin in jeder Phase des Programmablaufes
nach wie vor in der Lage einzugreifen, was dadurch geschieht, daß sie einen mit
dem Kulissenstein verbundenen Fußhebel betätigt, wenn sie beim Programmablauf erkennt,
daß die zuzugebende Mehrheit noch nicht ordnungsgemäß verbraucht ist. Dies kann
beispielsweise dann vorkommen, wenn es sich, bedingt durch andere Stoffqualitäten,
um besonders oberflächenglatte Stoffe handelt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Rückansicht der Ärmel-Einnähmaschine,
F i g. 2 eine entsprechende Draufsicht, F i g. 3 eine Stirnansicht von der Arbeitsseite
der Maschine gesehen, F i g. 4 eine im wesentlichen schematisch schaubildlich wiedergegebene
Darstellung der Antriebsübertragung, F i g. 5 eine schaubildliche Vorderansicht
auf die Arretierung des Programm-Wahlhebels, und F i g. 6 eine gleichfalls schaubildliche
Wiedergabe des Steuerwellenendes.
-
Der Arbeitshub des Zusatz-Oberstoff-Transporteurs 17, 18, welcher
allein die erforderliche Mehrweite zugibt, wird - wie in dem Hauptpatent beschrieben
- von der Hauptantriebswelle 16 der Maschine, von der auch die hier nicht
näher beschriebenen anderen Stichbildewerkzeuge der Maschine angetrieben werden,
über einen Antriebsexzenter 34 und über den Exzenterhebel 35 auf einen Cbertragungshebel37
weitergegeben, welcher mit einer Schwenkachse 38, die in .Lagern
39 gelagert ist, fest verbunden ist. Die erzeugte hin- und hergehende Schwenkbewegung
wird dann über eine Lagerplatte 41, in welcher verstellbar ein Kulissenstein
43 in einem Kulissenschlitz 42 verschiebbar lagert, auf diesen Kulissenstein
übertragen, an welchem bei 47
ein Endglied 46 angreift, welches mit
dem Oberstoff-Transporteur 17, 18 in Verbindung steht. Durch Veränderung
der Lage der Achse 47 zur Schwenkachse 38 wird der Angriffshebelarm
verändert und damit der Arbeitshub des Oberstoff-Transporteurs variiert. Außerdem
greift am Kulissenstein 43 noch ein Seilzug 45 an, welcher in der
angegebenen Pfeilrichtung »A« gezogen werden kann und damit eine Verschiebung des
Kulissensteines 43 bewirkt.
-
Gemäß der Erfindung greift zusätzlich an diesem Kulissenstein
43 im Bereiche der Achse 47 ein Zwischenlenker 54 an, dessen
anderes Ende bei 55
an einem Steuerrollen-Traghebel 56 angelenkt, der
selbst um die Achse 57 geschwenkt werden kann, und am Gegenende eine Steuerrolle
58 trägt, welche sich auf der Umfangskurve 59 a einer
Kurvenscheibe 59
rollend abstützt. Durch eine Feder 60 ist dieses System
im Sinne der Steuerrollenanstellung belastet.
-
Die Kurvenscheibe 59 ist als Zwillings-Kurvenscheiben-Einheit
ausgebildet, indem sie aus zwei Kurvenscheiben 59 besteht, die auf einer
gemeinsamen Distanzbüchse 61 befestigt sind. Diese Distanzbüchse lagert axial
verschiebbar auf dem einen Ende einer Steuerwelle 62, wobei über eine Paßfeder
63 die Drehverbindung der Zwillings-Kurvenscheiben-Einheit mit der Steuerwelle
62 erzielt wird. Die Steuerwelle 62 ist drehbar in den Lagern
64, 65 gelagert. Auf dieser Steuerwelle 62 befindet sich eine Kupplung
66, 67, die aus einem Antriebsteil 66 und einem in diesen einrückbaren
Abtriebsteil67 besteht. Der Abtriebsteil67 der Kupplung ist über eine Einrückfeder
68 axial belastet, die sich stirnseitig an einem auf der Steuerwelle 62 sitzenden
Mitnahmering 69
abstützt, der seinerseits über einen Mitnahmebolzen
70 mit dem Abtriebsteil 67 der Kupplung verbunden
ist.
Ebenfalls sitzt auf der Steuerwelle 62 ein weiterer Federmitnahmering 71, an dem
sich das eine Ende einer Torsionsfeder 72 abstützt, deren anderes Ende im Lager
64 gehalten ist. Der Kupplungs-Abtriebsteil 67 ist durch ein weiter hinten noch
beschriebenes Kupplungs-Bedienungsgestänge von außen her bedienbar.
-
Mit dem Antriebsteil 66 der Kupplung ist ein Getrieberad 73 eines
Untersetzungsgetriebes 73, 74 gekuppelt, welches mit dem Kupplungs-Antriebsteil
66 frei drehbar auf der Steuerwelle 62 gelagert ist und nur im eingerückten Zustand
der Kupplung eine Drehung der Steuerwelle über den Abtriebstei167, den Mitnahmestift
70 und den Mitnahmering 69 bewirkt.
-
Das rückwärtige Ende der Steuerwelle 62 ist als Gewindespindel
75 ausgebildet, auf welcher eine Spindelmutter 76 drehgesichert verschraub-
und axial bewegbar ist. Diese Spindelmutter 76 wirkt mit einem Kontaktstift 77 eines
elektrischen Schaltkontaktes 78 zusammen, der ein mit 79 bezeichnetes Signalgerät,
z. B. eine Glühlampe, an der Arbeitsstelle der Maschine auszulösen in der Lage ist.
-
Das mit 74 bezeichnete Getrieberad des Untersetzungsgetriebes 73,
74, sitzt auf einer mit 80 bezeichneten Welle, welche in Lagern 81, 82 aufgenommen
ist. Auf dieser Welle befindet sich eine mit 83 bezeichnete Bewegungsumwandlungskupplung,
die in der Lage ist, die von der Schwenkachse 38 über das Hebelpaar 84, 85 auf die
Kupplung 83 gegebene hin- und hergehende Schwenkbewegung in eine reine Drehbewegung
umzuwandeln, so daß auf das Untersetzungsgetriebe 73, 74 im Sinne eines Drehantriebes
gewirkt wird.
-
Nahe dem Ende der Steuerwelle 62 - vor dem Schaltende der Welle -
ist ein Anschlagring 86 vorgesehen, dessen radial auswärts weisender Anschlag 87
mit einem ortsfesten Gegenanschlag 88 am Lager 81 zusammenwirkt. Dieses Anschlagsystem
dient zur Fixierung der Null- oder Ruhestellung der Steuerwelle 62.
-
Der Kupplungs-Abtriebstei167 wirkt mit einer Steuergabel 89 zusammen,
welche an der Welle 90 schwenkbar gelagert ist. Drehfest mit dieser Welle 90 ist
ein Hebel 91 verbunden, an dem ein Zugglied 92 angreift, welches am einen Schenkel
93 eines um die Achse 95 schwenkbaren Winkelhebels 93, 94 angreift. Dieser Winkelhebel
93, 94 stützt sich mit seinem Schenkel 94 über eine Verstellschraube 96 auf einem
mit 97 bezeichneten Bedienungshebelarm eines Programm-Wahlhebels 97, 98, 99 ab.
-
Dieser Programm-Wahlhebel 97, 98, 99 ist einerseits um eine Vertikalachse
100 schwenkbar sowie um eine Horizontalachse 101 kippbar gelagert. Er besitzt auf
seiner Funktionsseite außer dem Bedienungshebelteil 97 einen zweiten Hebelarm 99,
welcher zur Betätigung der Kurvenscheiben-Einheit 59 dient, indem dieser Hebel mit
einer Stützrolle 107 zwischen die Kurvenscheiben 59 eingreift. Das vordere Bedienungsende
98 des Programm-Wahlhebels 97, 98, 99 ist an einer mit 102 bezeichneten Arretierleiste
abgestützt. Diese Arretierleiste 102 weist eine Leerlauf-Aussparungsraste 103 und
höhenebenenversetzte dazu zwei weitere Betriebsstellungsrasten 104 und 105 auf.
Durch eine Blattfeder 106 ist der Hebelteil 98 im Sinne der Einrastung belastet.
-
Die Wirkungsweise der Steuerung des Oberstoff-Transporteurs 17, 18
von den Kurvenscheiben 59 aus versteht sich am besten wie folgt. Zur Erläuterung
der Arbeitsweise wird angenommen, daß zunächst der linke Ärmel und im Anschluß daran
der rechte Ärmel eingenäht werden soll. Zum Einnähen des linken Ärmels ist es zunächst
erforderlich, daß man den Programm-Wahlhebel 97, 98, 99 aus der in F i g. 5 dargestellten
Stellung »Null« in die mit »L« - linker Ärmel - bezeichnete Arbeitsstellung überführt.
Bei dieser Umstellung ist es zunächst erforderlich, daß man durch den Seilzug 45
die Steuerrolle 58 in Pfeilrichtung »B« nach unten bewegt, also von der Kurve
59 a abhebt. Alsdann kann durch Kippbewegung des Programm-Wahlhebels 97,
98, 99 dieser aus der Stellung »Null« herausgeschwenkt werden. Bei dieser Kippbewegung
wird zwangläufig über den Hebelarm 97 des Programm-Wahlhebels 97, 98, 99 auch das
Kupplungs-Bedienungsgestänge 94, 93, 92, 91, 89 betätigt, derart, daß der Programm-Wahlhebeltei197
in der Pfeilrichtung »C« - F i g. 1 - angehoben wird, somit das Kupplungsbedienungsgestänge
um die Achse 95 in der angegebenen Pfeilrichtung bewegt wird, wobei der Zughebel
92 ebenfalls in Pfeilrichtung betätigt wird mit der Folge, daß die Kupplungsgabel
89 um die Welle 90 in der angegebenen Pfeilrichtung schwenkend den Kupplungs-Abtriebsteil
67 lüftet.
-
Nach Durchführung der Kippbewegung des Programm-Wahlhebels - Pfeilrichtung
»D« F i g. 3 -kann dieser um seine vertikale Lagerachse 100 in der in F i g. 2 angegebenen
Pfeilrichtung »E« so weit verschwenkt werden, bis er in die Raste »L« einrastet.
Bei dieser Schwenkbewegung nimmt die zwischen die Kurvenscheiben 59 greifende Rolle
107 am Hebelarm 99 die Kurvenscheibeneinheit 59 axial auf der Steuerwelle 62 mit.
In dieser erreichten Stellung kann dann die Steuerrolle 58 an die in der Zeichnung
(F i g. 1) rechte Kurvenscheibe 59, wie dargestellt, angestellt werden. Die Stelle,
an welcher die Steuerrolle 58 an der Umfangskurve 59 a angestellt wird, ist auch
zugleich der Programmanfang auf der Steuerkurve.
-
Setzt man nun den Antrieb der Maschine in Bewegung, dann wird von
der rotierenden Hauptantriebswelle 16 über den Antriebsexzenter 34, dem Exzenterhebel35
und dem Schwenkhebel 37 eine hin- und hergehende Schwenkbewegung auf die
Schwenkachse 38 übertragen. Diese hin- und hergehende Schwenkbewegung wird über
das Hebelgestänge 84, 85 auf die mit 83 bezeichnete Bewegungsumlenkungskupplung
83, z.B. einem Freilaufgetriebe od. dgl., übertragen. Diese Einrichtung 83 ist in
der Lage, die von der Schwenkachse 38 abgegebene Bewegung in eine reine Drehbewegung
der Welle 80, auf welcher die Kupplung 83 sitzt, umzuwandeln. Am Ende dieser Welle
80 sitzt das Ritzel 74, welches mit dem Zahnrad 73 zusammenwirkt.
-
Die beiden Räder stellen ein Untersetzungsgetriebe dar. Die untersetzte
Drehbewegung wird dann an die in dieser Stellung eingerückte Kupplung 66, 67, welche
in jeder Betriebsstellung der Maschine. d. h. sowohl beim Rechts- als auch beim
Linkseinnähen eines Ärmels durch die Einrückfeder 68 automatisch eingerückt wird,
weitergegeben. Von dieser Kupplung 66, 67 wird die Drehbewegung auf die Steuerwelle
62 und damit auch auf die Kurvenscheibeneinheit 59 übertragen, die sich dabei in
der Pfeilrichtung »F« - F i g. 3 - dreht.
-
Durch die charakteristische Gestaltung der Umfangskurve
59 a wird im Zusammenwirken der Steuerrolle 58 mit der Umfangskurve 59 a
über das
Gestänge 56, 54 der Kulissenstein 43 in seiner
Führung 42 automatisch verstellt, d. h. je nach Abstand der Steuerrolle
58 vom Mittelpunkt der Steuerwelle 62. Dadurch wird ein entsprechend
großer oder kleiner Arbeitshub des Oberstoff-Transporteurs 17, 18
erzielt.
Dieser genau festgelegte Arbeitshub entspricht dann der erforderlichen Zugabe der
Mehrweite beim Ärmeleinnähen.
-
Beim Ablauf des Näh-Programms, welches nach einer Umdrehung der Kurvenscheibe
59 abgelaufen ist, wird durch die Drehung der Steuerwelle 62 die Torsionsfeder
72 mehr und mehr gespannt, so daß sie nach Ablauf des Programms - nach einer
Umdrehung der Kurvenscheibe 59 - voll gespannt ist. Außerdem verschraubt
sich beim Ablauf des Programms die Spindelmutter 76 auf dem Gewindespindelende
75 der Steuerwelle 62 und bewegt sich dabei axial in Richtung auf das Schaltglied
77 des elektrischen Schaltkontaktes 78. Am Ende des Näh-Programms
ist diese Spindelmutter 76 soweit axial verschoben, daß der Elektrokontakt
78 das optische Signalgerät, z. B. eine Glühlampe 79 an der Arbeitsstelle,
einschaltet, so daß der Näherin angezeigt wird, daß das Programm abgelaufen ist.
In dieser Phase ist auch der Ärmel vollends eingenäht, weil das Untersetzungsgetriebe
73, 74 so ausgelegt ist, daß eine Umdrehung des Getrieberades 74 der
Einnählänge eines Armelumfanges entspricht.
-
Nachdem nun der linke Ärmel eingenäht ist, muß
der rechte Ärmel
eingenäht werden. Dazu ist es erforderlich, daß die Steuerrolle 58 jetzt
mit der anderen, in der Zeichnung linken Kurvenscheibe 59 zusammenwirkt.
Diese Umschaltung geht nun so vor sich: Zunächst wird der Programm-Wahlhebel
97, 98,
99 wieder um seine horizontale Lagerachse 101 gekippt,
wobei wiederum über das Kupplungs-Bedienungsgestänge der Kupplungs-Abtriebstei167
in der bereits vorbeschriebenen Weise gelüftet wird. Dabei kommt die Kupplung außer
Eingriff mit der Folge, daß die bei Programmablauf gespannte Torsionsfeder
72 sich entspannen kann und dabei die Steuerwelle 62 mitsamt der Kurvenscheibe
59 zurückdreht so weit, bis der Radialanschlag 87 mit dem Gegenanschlag
88 zusammenwirkt. In dieser Anschlagstellung ist wieder die Null- oder Anfangsstellung
des Arbeitsprogramms erreicht.
-
Der Programm-Wahlhebel 97, 98, 99 wird dann über die Null-Stellung
hinweg in die Stellung »R« - F i g. 5 - überführt, so daß die bereits durch Fußbetätigung
vorweg von den Kurvenscheiben 59
abgestellte Steuerrolle 58 bei Wiederanstellung
- gezogen durch die Kraft einer Feder - mit der in der Zei2hnu^Z, linken Kurvenscheibe
zusammenwirkt. In dieser Betriebsstellung ist dann auch die Kupplung durch die Einrückfeder
68 wieder automatisch eingerückt, so daß ein neuer Arbeitsablauf beginnen
kann, der sich dann genau so abspielt, wie beim Einnähen des vorweg beschriebenen
linken Ärmels.
-
Nach Einnähen dieses rechten Ärmels wird der Programm-Wahlhebel
97, 98, 99 wieder in die Null-Stellung überführt, dabei das Kupplungs-Bedienungsgestänge
bewegt und die Kupplung 66, 67 ausgerückt, so daß die beim Programmablauf
wieder gespannte Torsionsfeder 72 die Steuerwelle 62 wieder in ihre
Null-Stellung überführen kann. Ausgehend von dieser Null-Stellung kann dann wieder
ein neues Arbeitsprogramm durchgeführt werden.
-
An dieser Stelle wird noch auf folgendes hingewiesen. Obwohl mit der
durch die vorliegende Erfindung verwirklichten Vorrichtung ein zwangsgesteuertes
Einnäh-Programm durchgeführt werden kann, ist es jedoch auch möglich, dieses zwangsgesteuerte
Programm durch Fußbetätigung zu übersteuern derart, daß man während des ablaufenden
Programms durch Zug am Seilzug 45 in Pfeilrichtung »A « die Rolle
58
von der Steuerkurve 59 a abheben kann, wodurch dann manuell der Arbeitshub
des Oberstoff-Transporteurs 17, 18 vergrößert wird, so daß eine das Maß der durch
die Kurvenscheibe vorgegebenen Menge der Mehrweite übersteigende Menge zugegeben
wird. Dies ist beispielsweise dann erforderlich, wenn es sich um besonders oberflächenglatte
Stoffe handelt und die Näherin erkennt, daß beim Annähen des Ärmels möglicherweise
Mehrweite übrig bleiben sollte.
-
Durch diese Möglichkeit der manuellen übersteuerung des Einnäh-Programms
ist es immer möglich, ein ordnungsgemäßes Einnähen der Mehrweite zu garantieren.