DE1758122B2 - Verwendung von Kupferlegierungen fur Gegenstande mit gleichzeitiger hoher Festigkeit und hoher elektrischer Leitfähigkeit - Google Patents
Verwendung von Kupferlegierungen fur Gegenstande mit gleichzeitiger hoher Festigkeit und hoher elektrischer LeitfähigkeitInfo
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Description
Aus der USA.-Patentschrift 3 039 867 sind zwar Die erfindungsgemäß zu verwendenden Legierun-
Kupferlegierungen mit hoher elektrischer IACS-Leit- gen sind durch zahlreiche unerwartete und Überfähigkeit
(International Standard for Annealed Cop- raschende Eigenschaften gekennzeichnet,
per) und erhöhter Zugfestigkeit bekannt, doch haben 65 Zum Beispiel ist die elektrische Leitfähigkeit der diese in der Praxis noch nicht völlig befriedigen können, Legierungen wesentlich verbessert. Es lassen sich insbesondere bezüglich der Festigkeitseigenschaften. nämlich IACS-Leitfähigkeitswerte von über 70% Diese bekannten Legierungen enthalten 2,0 bis leicht erhalten. Außerdem haben die Legierungen der
per) und erhöhter Zugfestigkeit bekannt, doch haben 65 Zum Beispiel ist die elektrische Leitfähigkeit der diese in der Praxis noch nicht völlig befriedigen können, Legierungen wesentlich verbessert. Es lassen sich insbesondere bezüglich der Festigkeitseigenschaften. nämlich IACS-Leitfähigkeitswerte von über 70% Diese bekannten Legierungen enthalten 2,0 bis leicht erhalten. Außerdem haben die Legierungen der
Erfindung ausgezeichnete Wärmebehandlungseigenschaften und die Fähigkeit, auf Grund unterschiedlicher
"Wärmebehandlungen unterschiedliche Festigkeitswerte annehmen zu können. Außerdem erreichen diese
Legierungen hohe Festigkeitswerte im kaltgewalzten Zustand (mit kaltverformtem Gefüge). Die hohe elektrische
Leitfähigkeit der Legierungen ist begleitet von ausgezeichneten Zugfestigkeitseigenschaften im
ausscheidungsgehärteten Zustand in der Größenordnung von 38,67 kp/mm2. Die Festigkeit und die son- ίο
stigen physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen variieren bei
geringem Gehalt an Verunreinigungen nur unwesentlich.
Die Art des Gusses der Legierungen ist nicht besonders kritisch; es können herkömmliche Gießmethoden
verwendet werden, jedoch sollen höhere Temperaturen angewendet werden, um das Eisen in
Lösung zu bringen. Vorzugsweise wird die Legierung zu Knüppeln üblicher Größe vergossen, die anschließend
einer Warmformgebung unterworfen werden, z. B. gewalzt werden.
Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform werden Legierungen verwendet, die bei
800 bis 10500C, vorzugsweise bei 900 bis 10500C,
warmgewalzt, danach mit zwischengeschalteten Glühstufen bei 400 bis 6000C und Haltezeiten von mindestens
1 Stunde, vorzugsweise mindestens 2 Stunden, mit einem Verformungsgrad von vorzugsweise mindestens
50°/0, kaltgewalzt worden sind.
Kontinuierlich stranggeglühtes Bandmaterial oder Walzgut nimmt ebenso gute Festigkeitseigenschaften
an, wie im Hauben-Ofen geglühtes Material, doch ist die elektrische Leitfähigkeit nicht so hoch. Zur Entwicklung
von sowohl hoher Festigkeit als auch hoher elektrischer Leitfähigkeit nach dem Glühen sollen
daher das Fertigglühen und insbesondere die einzelnen Glühstufen chargenweise durchgeführt und herkömmliches
Ofenglühen angewendet werden, z. B. Glühen im Hauben-Ofen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
a) Zwei Legierungen wurden auf folgende Weise hergestellt: Sehr reines Kupfer und sehr reines Eisen
wurden in einem Niederfrequenz-Induktionsofen unter einer Holzkohlenschicht bei etwa 1200° C geschmolzen.
Etwa 10% der Kupferbeschickung wurde zurückgehalten.
Die Schmelze wurde geringfügig auf etwa 1300° C überhitzt, um das Eisen in Lösung zu bringen.
Sehr reine Legierungszusätze wurden zugegeben, sobald die Schmelze eine Temperatur von etwa 13000C
erreicht hatte. Danach wurde der Rest des Kupfers zugeschlagen und die Schmelze auf die Gießtemperatur
von etwa 1200° C gebracht. Hierauf wurde die Schmelze
mit einer Gießgeschwindigkeit von 54,1 cm/Min, in eine wassergekühlte Kokille mit den Abmessungen
73 · 12,7 · 244 cm gegossen. Die auf diese Weise erhaltenen Legierungen hatten folgende Zusammensetzung:
Legierung | Eisen V. |
Phosphor % |
Mangan Vo |
Kupfer |
1 | 2,4 2,3 |
0,03 | 0,12 | Rest Rest |
2 (zum Ver gleich) |
(USA^Patentschrift 3 039 867)
b) Die so hergestellten Legierungen 1 und 2 wurden folgendermaßen verarbeitet. Die Legierungen wurden
bei 900 bis 94O0C warmgewalzt und danach durch
»5 Aufsprühen von Wasser auf Raumtemperatur abgeschreckt.
Anschließend wurde das Material auf 2,5 mm kaltgewalzt, itn Hauben-Ofen 1 bis 4 Stunden
bei 480 bis 6000C geglüht, auf 1,27 mm kaltgewalzt,
im Hauben-Ofen 1 bis 3 Stunden bei 460 bis 480° C
ao geglüht, auf 0,635 mm kaltgewalzt und 1 bis 3 Stunden im Hauben-Ofen bei 440 bis 4800C geglüht.
Anschließend wurden die Legierungen auf ihre physikalischen Eigenschaften untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II zusammengestellt.
Legierung | Streck grenze kp/mm2 |
Zug festigkeit kp/mm2 |
Bruch dehnung Vo |
L\CS-Leit- fähigkeit Vt |
1 | 19,55 16,24 |
42,89 35,22 |
23,0 27,5 |
72,2 73,5 |
2 (zum Ver gleich) .. |
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß die erfindungsgemäß
zu verwendende Legierung 1 bei vergleichbarer elektrischer Leitfähigkeit eine höhere Festigkeit besitzt
als die bekannte Legierung 2.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 a) wird eine Legierung 3 der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Fe Vo |
P V« |
Zn Ve |
Mn Vo |
Cu Vo |
50 2,4 | 0,02 | 0,10 | 0,07 | Rest |
und gemäß Beispiel 1 b) weiterverarbeitet.
Die fertiggewalzten Bleche von 0,635 mm Dicke haUen die folgenden Eigenschaften:
Streckgrenze kp/mm2 |
Zugfestigkeit kp/mm2 |
Bruch dehnung Vo |
IACS-Leit- fähigkeit °/o |
19,54 | 43,24 | 23,0 | 73,0 |
Claims (7)
1. Verwendung von Kupferlegierungen, be- Leitfähigkeit von etwa 70% und gleichzeitig eine
stehend aus 1,5 bis 3,5% Eisen, 0,01 bis 0,15% 5 Zugfestigkeit von 35,15 kp/mm2 aufweisen. Diese
Mangan, gegebenenfalls 0,01 bis 0,10% Phosphor, Legierungen werden vorzugsweise zu Knüppeln ubgegebenenfalls
0,05 bis 0,20% Zink, gegebenen- licher Größe vergossen und auf ubbche Starken herfalls
bis zu 0,18% Silicium, gegebenenfalls bis zu untergewalzt. Bereits durch Warmformgebung läßt
0,07% Aluminium, Rest Kupfer und übliche sich das Eisen in Kupfer lösen. Nach der Warmform-Verunreinigungen,
im ausscheidungsgehärteten Zu- io gebung kann man den Knüppel einer Lösungsglühung
stand für Gegenstände, die gleichzeitig hohe Festig- unterwerfen. Hierauf kann man die Legierung zur
keit und hohe elektrische Leitfähigkeit aufweisen Erhöhung ihrer elektrischen Leitfähigkeit bei medngemüssen.
rer Temperatur glühen. Schließlich wird die Legierung
2. Verwendung von Kupferlegierungen der Zu- durch Kaltwalzen oder -ziehen auf die Endstärke
sammensetzung und im ausscheidungsgehärteten 15 gebracht.
Zustand nach Anspruch 1, die 1,8 bis 2,9% Eisen Auch enthält die USA.-Patentschnft 3 039 867
enthalten, für den Zweck nach Anspruch 1. einen ganz allgemein gehaltenen Hinweis auf Versuche,
3. Verwendung von Kupferlegierungen der Zu- entsprechende Verbesserungen bei Kupferlegierungen
sammensetzung und im ausscheidungsgehärteten durch die Mitverwendung von Mangan, Phosphor
Zustand nach Anspruch 1, die 0,04 bis 0,10% 20 und Eisen zu erzielen, ohne daß jedoch Einzelheiten
Mangan enthalten, für den Zweck nach Anspruch 1. bezüglich der erforderlichen Zusammensetzung solcher
4. Verwendung von Kupferlegierungen der Zu- Legierungen mitgeteilt werden.
sammensetzung und im ausscheidungsgehärteten Andererseits ist aus z. B. der USA.-Patentschrft
Zustand nach Anspruch 1, die 0,01 bis 0,10% 2 712 992 bekannt, daß Kupferlegierungen mit relativ
Phosphor und 0,03 bis 0,10% Mangan enthalten, 25 hohem Phosphor- und Mangangehalt, welche 0,16
für den Zweck nach Anspruch 1. bis 0,58% Phosphor, 0,27 bis 1,12% Mangan sowie
5. Verwendung von Kupferlegierungen der Zu- 0,02 bis 0,89% Eisen enthalten, elektrische Leitsammensetzung
und im ausscheidungsgehärteten fähigkeiten von mindestens 50% und im kaltbe-Zustand
nach Anspruch 1, die 0,05 bis 0,20% arbeiteten Zustand Zugfestigkeiten von mindestens
Zink und 0,03 bis 0,12% Mangan enthalten, für 30 32,73 kp/mm2 aufweisen. Ein so hoher Manganden
Zweck nach Anspruch 1. gehalt ist jedoch wirtschaftlich nicht immer vertretbar.
6. Verwendung von Kupferlegierungen der Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden.
Zusammensetzung und im ausscheidungsgehärte- daß für Gegenstände, für die gerade eine Eigenschafts-
' ten Zustand nach Anspruch 1, die 0,01 bis 0,08% kombination aus gleichzeitig hoher Festigkeit und
Phosphor, 0,05 bis 0,15% Zink und 0,03 bis 35 hoher elektrischer Leitfähigkeit erforderlich oder
0,08% Mangan enthalten, für den Zweck nach sehr erwünscht ist, Kupferlegierungen verwendet
Anspruch 1. werden können, die spezielle Legierungskomponenten
7. Verwendung von Kupferlegierungen der Zu- in spezifischen Konzentrationsbereichen enthalten,
sammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, Demgemäß bezieht sich die Erfindung auf die Verdie bei 800 bis 10500C, vorzugsweise bei 900 bis 40 wendung von Kupferlegierungen, bestehend aus 1,5 10500C, warmgewalzt, danach mit zwischenge- bis 3,5% Eisen, 0,01 bis 0,15% Mangan, gegebenenschalteten Glühstufen bei 400 bis 6000C und falls 0,01 bis 0,10% Phosphor, gegebenenfalls 0,05 Haltezeiten von mindestens 1 Stunde, vorzugsweise bis 0,20% Zink, gegebenenfalls bis zu 0,18% Silicium, mindestens 2 Stunden, mit einem Verformungsgrad gegebenenfalls bis zu 0,07% Aluminium, Rest Kupfer von vorzugsweise mindestens 50% kaltgewalzt 45 und übliche Verunreinigungen, im ausscheidungsgeworden sind, für den Zweck nach Anspruch 1. härteten Zustand für Gegenstände, die gleichzeitig
sammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, Demgemäß bezieht sich die Erfindung auf die Verdie bei 800 bis 10500C, vorzugsweise bei 900 bis 40 wendung von Kupferlegierungen, bestehend aus 1,5 10500C, warmgewalzt, danach mit zwischenge- bis 3,5% Eisen, 0,01 bis 0,15% Mangan, gegebenenschalteten Glühstufen bei 400 bis 6000C und falls 0,01 bis 0,10% Phosphor, gegebenenfalls 0,05 Haltezeiten von mindestens 1 Stunde, vorzugsweise bis 0,20% Zink, gegebenenfalls bis zu 0,18% Silicium, mindestens 2 Stunden, mit einem Verformungsgrad gegebenenfalls bis zu 0,07% Aluminium, Rest Kupfer von vorzugsweise mindestens 50% kaltgewalzt 45 und übliche Verunreinigungen, im ausscheidungsgeworden sind, für den Zweck nach Anspruch 1. härteten Zustand für Gegenstände, die gleichzeitig
hohe Festigkeit und hohe elektrische Leitfähigkeit aufweisen müssen.
Bevorzugt werden im Rahmen der Erfindung Le-
50 gierungen der vorstehend gekennzeichneten Art verwendet, die 1,8 bis 2,9% Eisen bzw. 0,04 bis 0,10%
Es wurden bereits zahlreiche Legierungszusätze Mangan bzw. 0,01 bis 0,10% Phosphor und 0,03 bis
empfohlen, um die Festigkeitseigenschaften von Kup- 0,10% Mangan enthalten und im ausscheidungsgefer
zu erhöhen, wobei jedoch die elektrische Leit- härteten Zustand vorliegen.
fähigkeit des Kupfers meistens erheblich vermindert 55 Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird. Es wäre daher sehr erwünscht, Kupferlegierungen werden Legierungen der vorstehend beschriebenen
mit hoher elektrischer Leitfähigkeit und gleichzeitig Art im ausscheidungsgehärteten Zustand eingesetzt,
erhöhter Festigkeit zur Verfugung zu haben, um solche welche 0,05 bis 0,20% Zink und 0,03 bis 0,12%
Legierungen für Gegenstände zu verwenden, bei denen Mangan oder noch besser 0,01 bis 0,08 % Phosphor,
es entscheidend auf entsprechend verbesserte Eigen- 60 0,05 bis 0,15 % Zink und 0,03 bis 0,08% Mangan
Schaftskombinationen ankommt. enthalten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US64895367A | 1967-06-26 | 1967-06-26 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1758122A1 DE1758122A1 (de) | 1971-01-14 |
DE1758122B2 true DE1758122B2 (de) | 1973-11-08 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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---|---|
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CA570849A (en) * | 1959-02-17 | Olin Mathieson Chemical Corporation | Copper-base alloy | |
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US2712992A (en) * | 1953-11-16 | 1955-07-12 | Olin Mathiason Chemical Corp | Copper-base alloy |
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-
1968
- 1968-04-05 DE DE19681758122 patent/DE1758122C3/de not_active Expired
- 1968-05-23 GB GB2476268D patent/GB1188425A/en not_active Expired
- 1968-06-26 FR FR1569524D patent/FR1569524A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1758122A1 (de) | 1971-01-14 |
GB1188425A (en) | 1970-04-15 |
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FR1569524A (de) | 1969-05-30 |
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Legal Events
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